Mittwoch, 12. Mai 2021

Tag 5: Ein spitzer Schrei aus dem Nahen Osten


Israel
- Anders als so viele Nationen in diesem Jahr reizt Israel die Anzahl derer aus, die auf der Bühne stehen dürfen. Neben Eden Alene sind fünf Tänzer mit dabei, die sie nach allen Regeln der Unterhaltungskunst umgarnen und mit ihre Kunststückchen machen. Die Kamera fängt dieses Szenario aus allen erdenklichen Winkeln ein, auch von der Bühnendecke, was wir schon mal bei Nadav Guedj gesehen haben. Musikalisch ist "Set me free" allerdings nicht mit dem Klassiker des Golden Boys vergleichbar, für meinen Geschmack ist es oberes Mittelfeld, aber halt auch nichts wirklich Auffälliges, wofür man sich in Europa die Finger wund wählt. Dafür gibt es zwei Dinge, die nunmehr direkt auffallen, zum einen ihre Haarpracht, bzw. die schwarze perlengespickte Krone und zum anderen eine besondere Tonlage.

Eden reizt ihre Stimme voll aus und präsentiert auch einige sehr hohe und schrille Töne, die zwar zeigen, wozu sie in der Lage ist, jedoch etwas deplatziert wirken, ebenso wie ein Feuerwerk zu Beginn des Liedes. Nun hat Israel in den letzten Jahren immer wieder brillante Performances abgeliefert, von 2015 bis zum Song Contest in Tel Aviv, wo Kobi selbstsicher dafür gesorgt hat, dass sich ein finanzielles Debakel wie 1978/79 nicht wiederholt. Und bei aller Zuneigung zu Eden Alene und ihrem Team, kann ich der Buchhaltung des Senders KAN schon einmal ermunternd zurufen, dass man 2022 nicht mit dem Budget knausern muss, denn ein neuerlicher Sieg ist weit weg, mich überkommen auch Zweifel, ob es überhaupt auf eine Finalteilnahme hinausläuft.



Eden Alene - Set me free