Montag, 31. Dezember 2018

Eurofire: Silvestergrüße 2018


Europa - So, dieses Jahr hätten wir dann auch geschafft. In wenigen Stunden verblasst das Jahr 2018, auf Kiritimati, einem Atoll das zum pazifischen Inselstaat Kiribati gehört und die geographisch eigentlich unmögliche Zeitzone UTC+14 haben, wird das neue Jahr bereits um 11 Uhr unserer Zeit gefeiert. Die letzten Nachzügler sind die unbewohnten Baker- & Howland Islands um 13 Uhr morgen Mittag, wenn Mitteleuropa schon längst unter der Dunstglocke verglühten Feuerwerks liegt.

Gebührenfinanzierter Sekt:
Andrea Kiewel und Johannes B.
Kerner melden sich aus Berlin
Das Fernsehjahr 2018 endet natürlich auch wieder mit "Dinner for one" in diversen Dritten Programmen und am Abend mit viel Musik. Das ZDF schaltet sich mit Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner vom Brandenburger Tor allerdings erst später (21:30 Uhr) und nicht schon um 20:15 Uhr zu. Auf der Bühne an der Straße des 17. Juni treten in diesem Jahr u.a. Namika, Mandy Capristo, Eloy de Jong, DJ Bobo, Kerstin Ott, Axel Fischer und Bonnie Tyler auf. 

Während RTL mal wieder auf eine seiner Chartshow-Konserven zurückgreift, RTL II seinem Ruf als Unterschichtenfernsehen gerecht wird und der Abend in der ARD eher volkstümlich ausklingt, endet bereits am Mittag die Übertragung des Musiksenders VIVA. Um 12:00 Uhr strahlt der Sender, bei dem u.a. Stefan Raab, Oliver Pocher, Sarah Kuttner oder Mola Adebisi ihre Karrieren begannen, "Viva Forever" aus, die Abschiedsshow, die es eigentlich nicht hätte geben sollen und wo der letzte gespielte Musiktitel wohl bereits vorprogrammiert sein dürfte. #SpiceGirls

Da es die letzte Gelegenheit ist, den Sender als TV-Tipp zu empfehlen, soll diese heute auch genutzt werden. Ich muss allerdings dazu sagen, obwohl ich ein Kind der 90er bin, habe ich nie einen großen Bezug zu VIVA gehabt. Bis etwa 1994 haben wir ohnehin nur wenige Programme zuhause empfangen können und danach zogen andere Sender wie Pro7, RTL II oder KabelEins, das damals noch schlicht und ergreifend Kabelkanal hieß, ihre Aufmerksamkeit auf mich. Meine ersten Berührungspunkte mit Musik im Fernsehen hatte ich bei Hamburg 1, aber die Sendung "Dieter Live" werden wohl die wenigsten kennen.

Doch ich schweife ab, es geht um Silvester, den Jahreswechsel, Bleigießen, Tonnen an Raclettekäse, die in der Republik darauf warten verspeist zu werden und natürlich das obligatorische Anstoßen um Mitternacht. Wir blicken zurück auf ein Jahr, das einen wunderbaren Eurovision Song Contest erlebt hat, nicht nur weil er in Lissabon in einem angenehmen sonnigen Klima stattfand, sondern auch, weil wir endlich mal wieder Punkte bekommen haben. Für Michael Schulte dürfte 2018 ohnehin ein Glanzjahr gewesen sein, hat er doch ganz nebenbei noch geheiratet und ist Vater geworden. 

Lys Assia, *3. März 1924 -
† 24. März 2018
Dafür mussten wir uns in diesem Jahr von einer Ikone der Eurovision verabschieden. Lys Assia ist im Alter von 94 Jahren in der Schweiz verstorben. Sie war die erste Gewinnerin des Grand Prix Eurovision de la Chanson im Jahre 1956 und über Dekaden hinweg gern gesehener Gast bei Fanclubtreffen, Vorentscheidungen oder dem Eurovision Song Contest selbst. Mit "Refrain" legte sie den Grundstein für ihre internationale Karriere und gleichzeitig einen Meilenstein für die heute größte Unterhaltungshow der Welt, die auch 64 Jahre später noch Teil der europäischen Fernsehkultur ist.

Und da 2019 seine Schatten vorauswirft, freuen wir uns natürlich auf eine spannende neue Saison, die in Kürze so richtig in Fahrt kommt. Albaniens Beitrag steht bereits fest, in wenigen Tagen werden in Litauen, Frankreich und Ungarn die Vorrunden beginnen. Bis Mitte März haben wir dann jede Woche wieder alle Hände voll zu tun, hier eine standesgemäße Berichterstattung abzuliefern. Und das Wichtigste: Georgien kann uns dieses Mal nicht mit dem Silvesterposting in die Quere kommen, denn dort beginnt die Castingshow für den Eurovision Song Contest erst am 5. Januar, sodass uns kein intern nominierter Künstler die Show dieses Silverpostings vermasseln kann.

Persönlich verabschiede ich mich von einem Jahr, das insbesondere auf der Zielgeraden stark an Sympathien einbüßen musste und ich hoffe, dass 2019 mal wieder etwas erbaulicher wird. In diesem Sinne wünsche ich euch allen nur das Beste für das kommende Jahr, Glück und Gesundheit und alle andere, was zum Silvester-Aberglauben gehört, einen guten Jahreswechsel und viel Spaß bei euren Feiern, im privaten oder öffentlichen Kreise und sage "Guten Rutsch!" und im Sinne des ABBA-Evergreens "Happy New Year"!

Programmtipp:
Mo., 31. Dezember 2018 - 12:00 Uhr
Viva Forever - Die Show
Die Abschiedsshow von VIVA
Gäste: u.a. Oliver Pocher, Sarah Kuttner, Collien Fernandes


San Marino: Internationaler Künstler für San Marino



San Marino - Zum Jahreswechsel hat sich San Marinos nationaler Rundfunk SMRTV zum bevorstehenden Eurovision Song Contest, als eine der letzten Sendeanstalten Europas. Generaldirektor Carlo Romeo erklärte in einem offiziellen Statement, dass es sich beim sanmarinesischen Beitrag für Tel Aviv um eine internationale Produktion mit einem ausländischen Interpreten handeln wird.

"Wir werden demnächst eine offizielle Pressekonferenz in San Marino veranstalten, bei der wir nähere Einzelheiten zur Teilnahme von SMRTV erläutern. Derzeit arbeiten wir an der Vorbereitung des Songs und des Videoclips.", heißt es von Carlo Romeo. Demnach ist die Entscheidung, wer San Marino im nächsten Jahr vertritt, bereits hinter verschlossenen Türen gefallen.

Man habe verschiedene Vorschläge und Angebote erhalten und sich letztlich auf die beste Option mit einem internationalen Künstler verständigt, geht das Statement weiter. Damit verwirft SMRTV das Angebot einer Neuauflage der Castingshow "1in360", die in diesem Jahr erstmals für Lissabon zum Einsatz kam und in einer ersten öffentlichen TV-Vorentscheidung in Bratislava endete.

Israel: Ergebnis der 14. Show von "Hakochav haba"



Israel - ...und weil es so viel Spaß macht liefern wir auch parallel zum maltesischen Ergebnis die Resultate der 14. Show von "Hakochav haba" nach. Auch in Israel wurden gestern wieder Auditions veranstaltet, bei denen sich aus sechs Kandidaten drei für die Zwischenrunde qualifiziert haben, wenngleich auch hier wieder einmal der Joker der Moderatoren gezückt wurde.

Das Ergebnis der 14. Show von "Hakochav haba":
Für die nächste Runde qualifiziert:
- 81% - Tali Rabinovich - Dangerous woman
- 81% - Bar Cohen - Kshehalachta
- 59% - Yuval Shauli - Warrior
Ausgeschieden:
- 59% - Emanuel Specter - Part of your world
- 25% - Dili - Hasholef me Bagdad
- 24% - Itai Goren - Hey at

Damit sind die Auditions in Israel, zumindest für das Jahr 2018 ebenfalls abgeschlossen. Aus allen Bewerbern, die sich für die Zwischenrunde qualifiziert haben, wird im Anschluss an die Auditions von den Juroren selektiert, wer am Ende in die K.o.- und weiteren Liveshows darf. Der Gewinner von "Hakochav haba" wird Israel am Ende beim Eurovision Song Contest in Tel Aviv vertreten.

Malta: Line Up für X Factor-Liveshows steht fest



Malta - Zwei Gruppen standen bei X Factor auf Malta noch aus, gestern Abend wurde von den Juroren und Mentoren entschieden, wer aus den Kategorien "Boys" und "Groups" ebenfalls noch an den Liveshows der Castingshow teilnehmen darf, die schlussendlich auch dazu dient, den Vertreter Maltas für den 64. Eurovision Song Contest zu ermitteln. Insgesamt zogen so noch einmal sechs Acts in die nächste Runde.

Das Ergebnis in der Kategorie "Boys":
Für die nächste Runde qualifiziert:
- Owen Leuellen sang "My time" von Eigenkomposition
- Luke Chappell sang "All I want" von Kodaline
- Norbert Bondin sang "You are the reason" von Calum Scott
Ausgeschieden:
- Mark Anthony Bartolo
- Claudio Zammit
- Aidan Cassar

Das Ergebnis in der Kategorie "Groups":
Für die nächste Runde qualifiziert:
- Xtreme sangen "Greedy" von Ariana Grande
- Kayati sangen "Toxic" von Britney Spears
- 4th Line sangen "Don't let go" von En Vogue
Ausgeschieden:
- Prism
- Horizon
- System 12

Gemeinsam mit den, in der letzten Woche bereits ermittelten, Interpreten Michela Pace, Nicole Frendo und Kelsey Bellante sowie Ben Purple, Franklin Calleja und Petra werden die oben genannten Qualifikanten ab der nächsten Woche in den Liveshows von X Factor antreten, bis am Ende, genauer am 26. Januar der Sieger der ersten Staffel von X Factor auf Malta ermittelt wird, der dann gleichzeitig auch nach Tel Aviv zur Eurovision reisen darf.

Sonntag, 30. Dezember 2018

Färöer Inseln: KVF könnte EBU-Mitgliedschaft erwerben



Färöer 
- Hoch im Norden liegt ein Archipel, der sich selbst als Schafsinseln bezeichnet und rund 50.000 Einwohner zählt. Die Färöer Inseln regieren sich in autonomer Selbstverwaltung, wenngleich sie außenpolitisch zu Dänemark gehören. Dafür verfügen sie über eine eigene Sprache und mit dem Sender Kringvarp Føroya (KVF) auch über eine eigene Rundfunkanstalt, der sich offenbar auch für die EBU-Mitgliedschaft interessiert.


Zumeist wolkenverhangen:
die Färöer Inseln
Der einstige Senderchef Johnny í Grótinum erklärte, dass nach den aktuellen Statuten nirgends geschrieben steht, dass ein EBU-Mitglied ein unabhängiges Land repräsentieren muss. Hiervon sei KVF selbst durch die EBU in Kenntnis gesetzt worden. Folglich sei die Mitgliedschaft, nicht nur aufgrund des Eurovision Song Contests sondern auch aufgrund der diversen Zusatzservices eine Option, Teil der Organisation zu werden. Hierfür wären pro Jahr rund 500.000 Euro fällig, wie Grótinum erklärte.

"Das ist eine Menge Geld, aber die EBU ist so viel mehr als nur der Grand Prix. Die EBU bietet mehrere Services, Nachrichten und vieles weitere, wovon wir profitieren können.", so Grótinum. Kringvarp Føroya besteht seit der Neustrukturierung im Jahr 2005 aus dem Fernsehsender Sjónvarp Føroya und dem Radio Útvarp Føroya. Der Sender ist Teil der 1959 gegründeten Nordvision, dem skandinavischen Zusammenschluss von Rundfunkanstalten, zu dem DR, SVT, NRK, YLE, RÚV sowie der schwedische Sender UR und der grönländische Sender KNR gehören.

Israel: Ergebnis der 13. Show von "Hakochav haba"



Israel - Vor etwas über 2.000 Jahren war Israel Handlungsort einer Geschichte, die gemessen an den Druckzahlen, nur noch vom IKEA-Katalog überboten wird. Irgendwas mit Jesus halt. 2.018 Jahre später ist Israel Schauplatz des Eurovision Song Contests und für genau diesen castet das nationale Fernsehen seit Wochen mittels "Hakochav haba" potentielle Eurovisionsteilnehmer. In der 13. Show sind fünf der sieben Bewerber eine Runde weitergekommen.

Das Ergebnis der 13. Show von "Hakochav haba":
Für die nächste Runde qualifiziert:
- 88% - Noa Klein - Somewhere over the rainbow
- 80% - Chem Rotem - Osher ledaka
- 78% - Tchelet Perlmutter - Soon we'll be found
- 70% - Los Caparos - Nachon lehayom
- 50% - Ofek Adanek - Sheat zaza
Ausgeschieden:
- 57% - Dana Hertz - Rise up
- 44% - Daniela Lamesh - Make you feel my love

Dabei wurde Ofek Adanek von den Moderatoren der Show in die nächste Runde gehievt. Wer sich die Auftritte der Kandidaten noch einmal zu Gemüte führen möchte, kann dies hier tun. Durch "Hakochav haba" wurden seit 2015 alle israelischen Vertreter bestimmt, die es auch allesamt ins Finale schafften und jüngst mit Netta Barzilai auch eine Eurovisionssiegerin hervorbrachten. Das Konzept, so langatmig es auch sein mag, ist in dieser Hinsicht ein voller Erfolg.

Samstag, 29. Dezember 2018

News-Splitter (700)



Ukraine - Der öffentlich-rechtliche Sender der Ukraine, UA:PBC und der Privatsender STB haben bestätigt, dass die Jury des nationalen Vorentscheids "Vidbir 2019" unverändert bleibt. Weiterhin werden Song Contest-Siegerin Jamala sowie Verka Serduchka alias Andrey Danilko und Yevhen Filatov 50% des Votings ausmachen und die Teilnehmer des Vorentscheids bewerten. Vidbir 2019 beginnt mit der ersten Vorrunde am 9. Februar, eine Woche später findet die zweite Show und am 23. Februar das Finale in Kiew statt.

Marinella
Griechenland - Die Sängerin Marianna Toli (Μαριάννα Τόλη), die 1977 als Teil der Formation Pascalis, Marianna, Robert & Bessy mit "Mathema solfege" für Griechenland am Eurovision Song Contest in Wembley teilgenommen hat und Fünfte wurde, ist heute an Krebs verstorben. Sie studierte in den USA Kunstgeschichte und später in London modernen Tanz. Danach war sie u.a. als Musicaldarstellerin in Athen zu sehen, wo sie in Aufführungen wie "Evita" oder "Chicago" mitwirkte. In den 90er Jahren war sie primär als Regisseurin tätig. 

Europa - Der Streamingdienst Spotify hat seine offiziellen Zahlen für das Jahr 2018 veröffentlicht. Wenn man lediglich die Eurovisionsbeiträge analysiert, so kommt Song Contest-Siegerin Netta Barzilai aus Israel mit 28,6 Millionen Aufrufen nur auf den dritten Platz. An der Spitze mit nahezu doppelt so vielen Streams (48,2 Mio.) landet Eleni Foureira mit "Fuego", gefolgt von Michael Schulte mit 30,2 Millionen Streams für "You let me walk alone". Die Top Five komplettieren Benjamin Ingrosso aus Schweden mit 24,6 Mio. und Mikolas Josef aus Tschechien mit 22,4 Mio. Aufrufen.

Spanien: Katalanischer Sender TV3 strebt Richtung EBU


Spanien - Zwar liegen die separatistischen Bestrebungen eines gewissen Herrn Puigdemont zwar auf Eis, das hält das katalanische Parlament aber nicht davon ab, sich in Hinblick auf den öffentlichen Rundfunk mehr Autonomie zu verschaffen. Das Parlament hat in dieser Woche nach Berichten der Zeitung "El Nacional" mit 75 Ja-Stimmen einem Entwurf zugestimmt, dass der Sender TV3 sich um die Vollmitgliedschaft in der Europäischen Rundfunkunion bemüht.

Das Senderlogo von TV3
Zum katalanischen Rundfunk CCM gehören insgesamt sieben TV-Sender, darunter TV3 und der Radiosender Catalunya Ràdio. Damit könnte Spanien einen ähnlichen Weg einschlagen wie u.a. das Vereinigte Königreich, wo die BBC zwar als Schirmherr für den Eurovision Song Contest eine Vorreiterrolle einnimmt, aber auch lokale Sender wie S4C aus Wales oder STV aus Schottland als Vollmitglieder gelistet sind. In Katalonien hofft man nunmehr, dass man bereits 2020 zu den Vollmitgliedern der EBU zählt.

Ausgeschlossen ist eine Vollmitgliedschaft laut EBU-Regelwerk (§3.15) nicht, insbesondere da es mehrere Sprachgebiete in Spanien gibt, was u.a. auch erklärt, warum Belgien zwei Mitglieder innerhalb der EBU hat. Vollmitgliedern der EBU ist es möglich an Eurovisionsveranstaltungen teilzunehmen, wie wir z.B. beim Junior Eurovision Song Contest gesehen haben, wo in diesem Jahr lediglich Wales nicht aber das gesamte UK repräsentiert war. 

TV3 hat in der Vergangenheit übrigens auch mit dem andorranischen Sender RTVA eng zusammengearbeitet und sich an der Ausrichtung der nationalen Vorentscheide im Land beteiligt, mittlerweile wurde eine Beteiligung des katalanischen Fernsehens in Andorra ausgeschlossen. Am Eurovision Song Contest dürfte Katalonien in nächster Zukunft aber auch trotz möglicher Vollmitgliedschaft nicht teilnehmen dürfen, da mit TVE bereits ein spanischer Sender in der Verantwortung steht. 

Neben TV3 sind europaweit mehrere Rundfunkanstalten bemüht, Vollmitglied innerhalb der Europäischen Rundfunkunion zu werden. Dazu zählen seit mehreren Jahren u.a. der kasachische Rundfunk Khabar, der es inzwischen zumindest schon mal zum assoziierten Mitglied geschafft hat, der kosovarische Sender RTK, dem eine enge Partnerschaft mit der EBU in Aussicht gestellt wurde, aber auch der Sender KVF von den Färöer-Inseln und 1FLTV aus Liechtenstein, bei dem es alljährlich an der Finanzierung scheitert.

Bosnien-Herzegowina: Rückkehr 2020 wird "schwierig"



Bosnien-Herzegowina - Trotz der schier aussichtslosen Situation des bosnischen Fernsehens BHRT, hat man nach wie vor Ambitionen eines Tages zum Eurovision Song Contest zurückzukehren, wie Delegationsleiterin Lejla Babović im Interview mit dem Online-Magazin klix.ba berichtet. Große Hoffnungen für das Jahr 2020 macht man sich in Sarajevo allerdings nicht, die Finanzlage und die allgemeine Situation seien "schwierig". 

Babović wird mit den Worten zitiert, dass die Rückkehr zum Eurovision Song Contest ein "primäres Ziel" sei und man sich bereits darauf freue, in den Kreis der europäischen Musikfamilie zurückzukehren. "Die Rückkehr von Bosnien-Herzegowina zur Eurovision hängt vor allem von der Finanzierung ab. Beispielsweise hängt es davon ab, wie BHRT wirtschaftet und ob wir in der Lage sein werden unsere Schulden bei der EBU zu begleichen. Sollten wir das Geld auftreiben können, werden wir es für die Rückzahlung nutzen und danach eine mögliche Rückkehr anstreben."

Maßgeblich für die Unterfinanzierung von BHRT ist die Gesetzgebung im Land. Seit 2016 diskutiert das Parlament über die zukünftigen Rundfunkgebühren und damit die Verteilung der Gelder an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Schuldenstand Bosniens bei der EBU beläuft sich auf rund sechs Millionen Schweizer Franken, was etwa 5,3 Millionen Euro entspricht. Um bei der Eurovision wettbewerbsfähig zu sein, veranschlagt Babović rund 300.000 Euro, solange die Sanktionen gegen BHRT allerdings noch aufrecht gehalten werden, bleibt ein Comeback zunächst Fiktion.

Türkvizyon: Ankara übernimmt Wettbewerb 2019



Türkei - Nach dreijähriger Pause, aus verschiedensten Gründen, startet die Türkei wieder einen Versuch, den Türkvizyon Song Contest aufleben zu lassen. Dafür ist inzwischen eine beachtliche Zahl an Nationen bzw. Splitter- und Teilrepubliken gemeldet. Unter anderem planen demnach u.a. Belgien, Griechenland, die Niederlande, Österreich und Polen ihr Debüt bei der Türkvizyon, die nach Angaben des türkischen Musiksenders TMB in Ankara stattfinden soll.

Die bisher bestätigten Nationen und Regionen der Türkvizyon:
01. -  Albanien - Eneda Tarifa
02. -  Altai - TBA
03. -  Aserbaidschan - Aydan İlahzadeh
04. -  Baschkortostan - Ziliya Bakhtieva
05. -  Belgien - TBA
06. -  Bosnien-Herzegowina - Dženan Jahić
07. -  Bulgarien - Bamze
08. -  Chakassien - Olga Vasilyeva & Saya Karacona
09. -  Dagestan - TBA
10. -  Deutschland - Seyran
11. -  Gagausien - Yulia Arnaut
12. -  Georgien - Milan Savic
13. -  Griechenland - Alperen, Nuriye, Gönen ve Toğanç 
14. -  Iran - TBA
15. -  Kabardino-Balkarien - TBA
16. -  Kasachstan - Serik Gamzazdeh
17. -  Kirgisien - TBA
18. -  Kosovo - TBA
19. -  Krim - Alseda Seydaliyeva
20. -  Lettland - Oksana Bilera
21. -  Mazedonien - Suleman Saidov
22. -  Moldawien - Pelageya Stefoglo
23. -  Niederlande - Elcan
24. -  Nordzypern - TBA
25. -  Österreich - Elvira Michieva
26. -  Polen - Olga Shimanskaya
27. -  Rumänien - TBA
28. -  Russland - Aida
29. -  Schweden - Arghavan
30. -  Serbien - TBA
31. -  Stawropol - Islam Satyrov
32. -  Syrien - TBA
33. -  Tadschikistan - Tahmina Niyazova
34. -  Tatarstan - Yamle Group
35. -  Tschuwaschien - TBA
36. -  Türkei - TBA
37. -  Turkmenistan - TBA 
38. -  Tuwa - TBA
39. -  Ukraine - Natalie Papazoglu
40. -  Ungarn - TBA
41. -  Usbekistan - TBA
42. -  Weißrussland - Svetlana Agarval
43. -  Xinjiang - TBA

Sollten alle oben genannten Regionen bei der Türkvizyon starten, hätte der Wettbewerb erstmals mehr Teilnehmer als der Eurovision Song Contest, von dem sich das türkische Fernsehen im Jahr 2013 entfernt hat, um auf regionaler Ebene seinen Turk-Ableger zu veranstalten. Mittlerweile, so liest sich jedenfalls der Pressetext von EBU und TRT, sei für das kommende Jahr eine Annäherung des türkischen Fernsehens an die Eurovision in Genf geplant.