Mittwoch, 30. September 2015

Congratulations: Ralph Siegel feiert 70. Geburtstag!



Deutschland - Auch wenn der Tag fast vorüber ist, aber es gehört sich heute noch ein paar Worte über den 70. Geburtstag des Großmeisters des Eurovision Song Contests, Ralph Siegel, zu verlieren. Erst kürzlich erschien seine Biographie über Höhen und Tiefen des Musikgeschäfts, ans Aufhören denkt Siegel jedoch noch lange nicht.

Bereits sein Großvater Rudolph Siegel war Opernkomponist, sein Vater Ralph Maria Siegel ebenfalls Komponist. Siegel war bis heute mit 24 Kompositionen beim Song Contest vertreten, gewinnen konnte er ihn bisher jedoch nur ein einziges Mal, am 24. April 1982 in Harrogate mit Nicole. In den letzten Jahren war er primär für San Marino engagiert und stellte vier Beiträge.

Wie es heuer in der FAZ heißt, sei Tom Neuwirth alias Conchita Wurst im Herbst 2013 auf der Suche nach einem Song für die Eurovision gewesen und habe bei Siegel angeklopft. "Maybe" zog jedoch gegen "Rise like a phoenix" den Kürzeren und so durfte Valentina Monetta den Titel für San Marino vorstellen. Gemeinsam mit Bernd Meinunger prägte er über Jahre hinweg die deutsche Song Contest-Landschaft, aber auch außerhalb der Eurovision arbeitete er mit den Großen der Musikszene, Lena Valaitis, Peter Alexander, Roy Black, Angela Wiedl, Dschinghis Khan, Katja Ebstein...

Wir wünschen Ralph Siegel alles Gute zum 70. Geburtstag und danken ihm für sein Engagement beim Eurovision Song Contest, nicht nur für "Ein bisschen Frieden", sondern für sein Durchhaltevermögen und seine Leidenschaft, mit der er sich Jahr für Jahr bemüht, seinen Traum von einem zweiten Song Contest-Sieg noch einmal wahr werden zu lassen. Alles Gute für die Zukunft und vielleicht auch für den nächsten Song in Stockholm?!

Frankreich: Offene Ausschreibung endet am 31. Oktober



Frankreich - Nachdem die britische BBC in diesen Tagen durch ihr geplantes Castingshow-Format auf sich aufmerksam macht und sämtliche Stereotypen der letzten Jahre hinter sich lässt, sucht nun auch das französische Fernsehen France 2 auf untypische Weise nach seinem Beitrag für Stockholm 2016. Zwar wird es keinen nationalen Vorentscheid geben, interessierte Künstler haben jedoch die Möglichkeit sich an der öffentlichen Ausschreibung zu beteiligen.

France 2 räumt interessierten Kandidaten bis zum 31. Oktober die Möglichkeit ein, sich per E-Mail an eurovision.delegation@francetv.fr zu bewerben. Die Interpreten sollten zwischen 16 und 50 Jahren alt sein, Französisch singen und ihren Song sowohl in Französisch als auch in Englisch promoten können, der Song sollte zu 80% auf Französisch sein und darf noch nicht, auch nicht auszugsweise, publik gemacht worden sein.

Aus allen Einsendungen wählt der französische Rundfunk dann im Anschluss seinen Beitrag für den 61. Eurovision Song Contest in Schweden, für den es bereits direkt im Finale qualifiziert ist. Frankreich belegte in diesem Jahr mit Lisa Angell und "N'oubliez pas" den 25. von insgesamt 27 Plätzen.

Türkei: TRT verhandelt über Verlängerung der Deadline



Türkei - In trockenen Tüchern ist das Comeback der Türkei beim Eurovision Song Contest offenbar noch lange nicht. Wie eine türkische Website meldet, hat der Sender TRT bei der Europäischen Rundfunkunion eine Verlängerung der Anmeldefrist für Stockholm erbeten.

Angeblich hat der türkische Sender TRT nicht mit dem Gedanken gespielt, einen Kandidaten zum Wettbewerb nach Stockholm zu schicken, nach der Aussöhnung mit der Europäischen Rundfunkunion und dem zunehmend wachsenden Druck der Fans und internationalen Medien wägt TRT derzeit aber noch sämtliche Szenarien ab. Sollte die Deadline nach hinten verzögert werden, könnte eine Entscheidung erst im November fallen.

Die Türkei, für die EBU einer der wichtigsten Märkte beim Eurovision Song Contest, zog sich nach dem Eurovision Song Contest 2012 in Baku zurück. Eigentlich hätte man bereits diese Ausgabe ausgespart, da der Contest jedoch im befreundeten Aserbaidschan stattfand, nutzte TRT den Wettbewerb 2012 für einen vorerst letzten Beitrag. 

Russland: RTR schickt Kandidaten nach Stockholm


Russland - Das russische Fernsehen RTR wird im kommenden Jahr wieder einen Beitrag zum Eurovision Song Contest 2016 entsenden. Der zweite russische Mitgliedsender der Europäischen Rundfunkunion bestätigte heute seine Teilnahme in Stockholm, gab jedoch noch keinerlei nähere Angaben zum Auswahlprozess.

Nähere Einzelheiten werden in den kommenden Wochen folgen, anders als bei Channel One, der durchweg intern nominiert, ist bei RTR auch ein nationaler Vorentscheid möglich. Zuletzt wurden die Buranovskiye Babushki 2012 durch einen offenen Vorentscheid ermittelt. Russland nimmt seit 1994 am Eurovision Song Contest teil.

Nachdem Russland nun bestätigt wurde, fehlen lediglich noch die Reaktionen aus Moldawien, Serbien, Portugal, Kroatien, Montenegro und der Türkei. In dieser Woche sagte die Slowakei bereits ihre Teilnahme in Stockholm ab. Bis 10. Oktober haben alle Rundfunkanstalten die Möglichkeit, sich kostenfrei von der vorläufigen Teilnehmerliste zu streichen.

Dienstag, 29. September 2015

Großbritannien: Castingshow für Eurovision 2016 geplant



Großbritannien - Die BBC wird erstmals seit 2010 wieder einen nationalen Vorentscheid veranstalten, das kündigte der Sender gegenüber dem Magazin "Express" an. Gesucht wird demnach nach einem X-Factor-ähnlichen Prinzip der Kandidat für den 61. Eurovision Song Contest in Stockholm. Zeitgleich wurde Graham Norton als Kommentar bestätigt.

Delegationsleiter Guy Freeman erklärte: "Dieses Jahr werden wir die größte Songsuche starten, die die BBC für die Eurovision jemals durchgeführt hat." Mit Hugh Goldsmith werde ein erfahrener Plattenboss mitwirken und den Auswahlmechanismus unterstützen. Großbritannien hatte in den letzten Jahren alles andere als Glück mit seinen Song Contest-Beiträgen.

Die BBC veranstaltet nun zunächst öffentliche Castings, eine Jury wird später die geeignetsten Kandidaten herausfischen und durch einen öffentlichen Castingmarathon jagen, bis schlussendlich der Beitrag für Stockholm feststeht. Ich bin sehr gespannt, was Großbritannien diesmal zustande bringt, es klingt jedoch schon jetzt besser als die Nominierungen der letzten Jahren.

Montag, 28. September 2015

Schweiz: Online geht die Gaudi ab



Schweiz - Heute hat der SRF seine Online-Plattform für den Eurovision Song Contest freigeschaltet, für die musikalische Crème de la Crème aus aller Herren Länder heißt es nun wieder fleißig anmelden, die ersten Videos sind bereits jetzt auf der Plattform hochgeladen und können schöngehört werden.

Wer sich auf die Eurovisionssaison einstimmen möchte, kann dies ab sofort hier tun und sich durch die Schweizer Bewerbungen durchhören. Mit dabei sind auch nun schon wieder übliche Verdächtige wie das Damenduo Ylva Linda oder der Männerchor Steili Kressä, die sich mit einer Hymne an das IKEA-Standardgericht "Köttbullar" bewerben.

Bis zum 26. Oktober können sich Interpreten noch für den Online-Wettbewerb des SRF anmelden. Bisher konnte jedoch noch kein Online-Aspirant den Schweizer Vorentscheid gewinnen. Nach dem Einsendeschluss entscheiden die User sowie eine Senderjury über das Weiterkommen von zehn Kandidaten. Hinzu kommen langfristig noch Interpreten der Sender der französisch- und italienischsprachigen Schweiz, die separat ihre Beiträge wählen.

Breaking News: Slowakei sagt Teilnahme in Stockholm ab!



Slowakei - Eine detaillierte Begründung liegt den Kollegen von ESCtoday.com offenbar auch nicht vor, das slowakische Fernsehen RTVS hat jedoch bestätigt, dass die Slowakei auch 2016 keine Rückkehr zum Eurovision Song Contest plant. Damit sagt der erste Flächenstaat Europas seine Teilnahme definitiv ab.

Die Slowakei nahm erstmals 1994 in Dublin am Wettbewerb teil, konnte sich in den drei Jahren der Teilnahme in den 90er Jahren jedoch nie in den vorderen Rängen platzieren. 2000 verzichtete der Sender in Bratislava bis 2009 auf eine Rückkehr, auch aus finanziellen Gründen. Zwischen 2009 und 2012 probierte es STV bzw. später RTVS erneut, schied jedoch mit allen vier Kandidaten im Halbfinale aus.

Das "Full House" beim nächsten Eurovision Song Contest in Stockholm wird es also nicht geben, neben der Slowakei haben bereits die Rundfunkanstalten aus Andorra, Monaco und Luxemburg abgesagt. Dafür sind die Nachbarn aus Tschechien immerhin mit dabei, es bleibt zu hoffen, dass eine tschechische Finalqualifikation die Senderverantwortlichen in Bratislava auf Kurz oder Lang auch zum Umdenken bringt.

Sonntag, 27. September 2015

Eurovision am Sonntag (21)



Europa - Der letzte Sonntag im September bietet einen Blutmond, einen Auffahrunfall direkt vor unserer Haustür und einen enorm hohen Taschentuchverbrauch in unserem Haushalt, die Erkältungszeit steht wieder vor der Tür und gleichzeitig auch das Dahinplätschern von Bestätigungen für den Eurovision Song Contest 2016.

In dieser Woche hat die Europäische Rundfunkunion eine elementare Regeländerung durchgesetzt bzw. beschlossen. Ab kommendem Jahr dürfen die Big Five sich auch im Semifinale präsentieren. Bisher hat man sich mit 20sekündigen Schnipseln ihrer Musikvideos zufrieden gegeben, nun besteht mehr oder weniger Chancengleichheit mit den Semifinalisten.

Die Semifinalisten hatten bislang, so nach Ansicht vieler, den Vorteil, dass ihr Beitrag im Finale bereits einen höheren Bekanntsgrad genießt, als z.B. der spanische Beitrag, der erstmals am Finalabend in voller Länge zu sehen und hören ist. Die Big Five, zu denen neben Spanien auch Frankreich, Italien, Großbritannien und Deutschland gehören, haben dafür aufgrund ihrer hohen Finanzeinlage für die Eurovision einen garantierten Startplatz in der Endrunde und mussten bisher nicht durch das Halbfinale.

Nun sollen die Big Five, zumindest mit den Auftritten der Generalprobe, in voller Länge im Halbfinale zu sehen sein und zwar in jenem, in dem sie auch abstimmen dürfen. Diese Regeländerung war auch meiner Meinung nach schon lange überfällig, so kennt man auch diese Beiträge nach dem Semifinale und sorgt vielleicht dafür, dass der ein oder andere beim zweiten Hören erkennt, dass das Lied mehr ausmacht, als bei der dreiminütigen Vorstellung rüberkommt.

Ob das Resultat der deutsch-österreichischen Doppelnull von Wien den Auslöser für diese Änderung herbeigerufen hat ist nicht bekannt, ich denke aber, für alle ist diese Lösung vertretbar. Ob sich die Türkei nun allerdings darüber freuen mag, dass die Big Five nun eine noch breitere Plattform erhalten, ist ebenfalls nicht überliefert. Allgemein hält sich der türkische Sender TRT mit seine endgültigen Song Contest-Entscheidung noch ziemlich bedeckt. 

Nach dem Eurovision Song Contest in Baku war vorerst Schluss mit der Nominierung von Beiträgen für den Wettbewerb, der Sender forderte u.a. mehr Einfluss bei der Europäischen Rundfunkunion sowie die Abschaffung der Big Five-Regelung. Auch das Juryvotum stieß in der Türkei sauer auf, man hätte bessere Platzierungen bei reinem Televoting erreicht, hieß es damals. Zudem hätte die Türkei gemessen an der Einwohnerzahl von 79,4 Millionen eine bedeutende Rolle im europäischen Musikgeschäft.

Den Erfolg der türkischen Beiträge hat die Jury faktisch tatsächlich geschmälert, allerdings in einem bedeutenden Maße, dass man sich darüber gekränkt fühlen könnte. Mazedonien beispielsweise flog 2008 und 2009 aus der Wertung, weil die Juroren einen anderen Favoriten hatten und die Republik unglücklicherweise beide Male auf dem 10. Platz lag. Sie nehmen seit 2004 dennoch durchgängig am Eurovision Song Contest teil. In diesem Jahr wurde ihre Jurywertung annulliert, es soll zu viele Auffälligkeiten gegeben haben.

Wer sich über die Annullierung aber noch mehr aufregt ist der montenegrinische Sender RTCG. Der kleine Balkanstaat, der in Wien seine zweite Finalteilnahme feiern durfte, brüskiert sich über den Ausschluss der Juroren nach der EBU-Entscheidung. Diese hat sich bis heute nicht eingehend zu diesem Thema geäußert, weshalb es bisher noch keine fixe Zusage aus Podgorica gibt. Man werde die Deadline bis zum 10. Oktober scheinbar auch ausreizen, ähnlich wie Bosnien oder Bulgarien, die allerdings eher auf ihren Etat achten müssen.

Zudem gibt es auch nun noch ein paar Nationen, von denen es noch keine Reaktion zu Stockholm 2016 gibt. Kroatien werde sich in Kürze mitteilen, hieß es aus Zagreb, Moldawien, Portugal, Russland, Serbien und die Slowakei haben bisher allerdings noch keinen Mucks von sich gegeben. Bei Portugal und Serbien überrascht dies schon, beide verzichteten aber auch 2013 auf die Teilnahme, weil die Sender RTP und RTS kein Geld für die Teilnahme zur Verfügung hatten. Wir hoffen das Beste. Bei Russland darf man von Kalkül ausgehen, eine Last Minute-Zusage erscheint hier wahrscheinlich.

Russland ließ sich mit seinen Zusagen in den letzten Jahren meist Zeit, die Benennung eines Interpreten und eines Songs fand auch meist in den letzten Tagen vor der Deadline statt. Überlegungen aus dem Contest auszusteigen soll es Gerüchten zufolge zwar geben, allerdings sind es, wie oft beim Eurovision Song Contest, nur Gerüchte ohne Hintergrund oder offizielle Quelle. Insofern dürfte es auch 2016 bei der Punktevergabe "Moscow calling" heißen und vielleicht sind ja dann auch ein paar Punkte für die Big Five dabei.

Freitag, 25. September 2015

Armenien - Geheimnisvolle Frau für Armenien



Armenien - 1997 hieß der irische Song Contest-Beitrag "Mysterious woman", fast 20 Jahre später wird eben solche Armenien beim Eurovision Song Contest in Stockholm vertreten. Mit einem geheimnisvollen Teaser macht uns das armenische Fernsehen ArmTV heiß auf den Beitrag für 2016.

Am 13. Oktober wird der Sender in Yerevan verkünden, wer für Armenien an den Start gehen wird. Dafür soll die Show "Profession of a Journalist TV Show" um 17:15 Uhr (MESZ) dienen. Und natürlich gibt es auch nun schon wieder Gerüchte wer die große Unbekannte sein wird. Angeheizt werden Spekulationen um Iveta Mukuchyan oder Sirusho, die sich viele Fans Jahr für Jahr zurückwünschen.

Armenien, so viel steht nun also fest, wird definitiv mit einem eigenen Beitrag beim 61. Eurovision Song Contest aufschlagen. Nähere Einzelheiten verriet die armenische Delegation bisher nicht, wir werden aber natürlich auch weiterhin unsere Fühler in den Kaukasus ausstrecken und zeitnah berichten.

Donnerstag, 24. September 2015

Frankreich: France 2 tauscht Delegationsleitung aus



Frankreich - Nach Norwegen und Deutschland sägt auch das französische Fernsehen am Posten des Delegationsleiters für den Eurovision Song Contest. Edoardo Grassi übernimmt den Vorsitz des französischen Teams für Stockholm. Der Wettbewerb bleibt jedoch in der Hand von France 2, dem wichtigsten Sender in Frankreich.

Bis zum Eurovision Song Contest in Wien oblag der Eurovision Song Contest dem Sender France 3, der zwischen 1999 und 2014 die Beiträge auswählte und dabei bis auf wenige Ausnahme kaum nennenswerte Erfolge erzielen konnte, Natasha St.-Pier und Patricia Kaas seien davon ausgenommen. Seit 2015 kümmert sich nun wieder France 2 um die Eurovision.

Einzelheiten, wie oder gar welcher Interpret für die Grand Nation ausgewählt wird, sind bisher nicht bekannt, der Sender aus Paris gab bisher keinerlei Interna preis. Eine interne Auswahl erscheint aber am wahrscheinlichsten, in den letzten Jahren gab es nach nationalen Vorentscheiden zumeist desaströse Ergebnisse, sei es mit dem Duo Twin Twin oder Les Fatals Picards.

San Marino: Kleinstaat auf vorläufiger Teilnehmerliste


San Marino - Der kleine Bruder von Italien hat sich ebenfalls auf die vorläufige Teilnehmerliste für den Eurovision Song Contest 2016 setzen lassen. Delegationsleiter Alessandro Capicchioni erklärte im Interview, dass man nun "alle Optionen" prüfe, bevor sie eine endgültige Entscheidung abgeben.

Capicchioni erklärte, er würde sich auch über andere Kleinstaaten Europas im Wettbewerb freuen, etwa Monaco oder Andorra, die aus Kostengründen seit Jahren auf die Teilnahme verzichten müssen. Zugleich erklärte er, der Druck einen guten Beitrag aus San Marino zu finden, sei schwierig da man aufgrund der geringen Größe auf einen nationalen Vorentscheid verzichte.

Nachdem San Marino nun zunächst auch zugesagt hat, verbleiben nur noch wenige Nationen, aus denen es bislang überhaupt keine Rückmeldung gab, dazu zählen auch große Nationen wie Portugal oder Russland, um das es mittlerweile sogar Rückzugsgerüchte gibt.

Mittwoch, 23. September 2015

Breaking News: Big Five singen erstmals im Semifinale


Europa - Der Eurovision Song Contest wird wieder einmal Änderungen unterzogen und diesmal geht es um eine Sache, die schon früher kritisiert wurde, nämlich die Big Five-Regelung, die Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sowie den jeweiligen Gastgeber direkt für das Finale qualifiziert.

Diese sechs Nationen haben im Gegensatz zu den Semifinalisten nur die Gelegenheit, ihren Beitrag einmalig aufzuführen, der Bekanntheitsgrad der Songs ist somit nicht der Gleiche, wie der der Semifinalisten, auch wenn kurze Einspieler in den jeweiligen Vorrunden gezeigt werden. Beim Treffen der Reference Group in Berlin wurde darüber nun diskutiert.

Die Delegationen der Big Five werden im folgendem Jahr ein paar Tage früher anreisen und im gleichen Turnus wie die Semifinalisten proben und außer Konkurrenz in dem Semifinale auftreten, in dem sie auch wertungsberechtigt sind. Deutschland werde aus programmtechnischen Gründen im zweiten Semifinale am 12. Mai auftreten und abstimmen, bleibt aber weiterhin für das Finale qualifiziert

Supervisor Jon Ola Sand erklärte, den Delegationen der Big Five und des Gastgeberlandes werde mehr Vorbereitungszeit eingeräumt. Der Status der Big Five als direkte Finalisten bleibt aber unangetastet, versicherte die EBU. Die oben genannten Nationen tragen einen Großteil der Kosten für den Eurovision Song Contest.

Dienstag, 22. September 2015

Weißrussland: Songs in Landessprache werden vorgezogen



Weißrussland - Der weißrussische Delegationsleiter für den Eurovision Song Contest, Gennady Davydko hat gegenüber dem Nachrichtenportal KP.by erklärt, dass man für die Wahl des Beitrags zum Eurovision Song Contest 2016 ein besonderes Augenmerk auf Songs in weißrussischer Sprache legen wird.

In den 12 Jahren, in denen Weißrussland am Wettbewerb teilnimmt, hat BTRC bislang keinen Song auf Weißrussisch präsentiert. Kommentator Evgeny Perlin erklärte: "Vielleicht ist die Nominierung eines weißrussischen Songs lange überfällig, aber wir sollten es probieren, weil wir eine sehr schöne und melodiöse Sprache haben."

Natürlich, so die Pressemeldung, werde man keine Interpreten ausgrenzen, die Songs auf Englisch, Französisch oder Hindi einreichen, Songs in weißrussischer Sprache werde jedoch eine besondere Präferenz eingeräumt. Nähere Einzelheiten zum Vorentscheidungskonzept stehen bislang nicht fest.

Niederlande: Der erste Kandidat steht nun fest



Niederlande - Und wieder zurückgerudert... unter dem Druck der niederländischen Medien, die in den letzten Tagen verstärkt über mögliche Song Contest-Kandidaten berichtet haben, hat sich nun offiziell herausgestellt, dass Douwe Bob die Niederlande beim kommenden Eurovision Song Contest in Schweden vertreten wird.

Diese Meldung wurde inzwischen auch vom verantwortlichen Sender TROS bestätigt, sodass wir nun offiziell den ersten Interpreten für den 61. Eurovision Song Contest kennen. Kurioserweise ließ Douwe Bob diese Woche sogar noch über ein nahestehendes Familienmitglied ausrichten, dass er keine Lust auf den ganzen Trubel rund um die Eurovision hat.

Nun geht es an die Songauswahl in den Niederlanden, auch diese soll intern erfolgen. Wann genau das Ganze stattfinden soll ist derzeit noch nicht bekannt, aber offenbar lassen Neuigkeiten aus den Niederlanden momentan nicht so lange auf sich warten, insofern sind wir ganz optimistisch bald weitere Einzelheiten zu kennen.

Montag, 21. September 2015

Bosnien-Herzegowina: Wo kein Geld, da keine Teilnahme?



Bosnien-Herzegowina - Die finanzielle Situation des bosnischen Fernsehens BHRT hat sich wohl im Laufe der letzten sechs Monate enorm verschlechtert, was nun die Aussichten auf eine baldige Rückkehr zum Eurovision Song Contest relativ gering wirken lässt. Nach Angaben der Nachrichtenseite nezavisne.com fielen die Gebühreneinnahmen seit März um 10%.

Über eine Million KM (etwa 510.000 Euro) fehlen in der Senderkasse, heute stimmte der Sender weiteren Budgetkürzungen zu und entließ darüber hinaus 30 Angestellte und ließ Verträge mit rund 50 freien und externen Mitarbeitern auslaufen. In Sarajevo hält der Senderchef weiterhin an einer gleichbleibenden Qualität fest, dieses Ziel zu verwirklichen dürfte dem ohnehin klammen Staatsfernsehen allerdings schwer fallen.

Bosnien-Herzegowina meldete sich zunächst für den Eurovision Song Contest in Stockholm an, es dürfte jedoch mehr als unwahrscheinlich sein, dass sich BHRT nicht bis zum 10. Oktober wieder von der provisorischen Teilnehmerliste streichen lässt. Bosnien-Herzegowina nahm zuletzt 2012 in Baku am Eurovision Song Contest teil, seither fehlt das Geld...

Niederlande: Das kann sich wohl noch etwas ziehen...



Niederlande - ...ich sag' noch, dass Gerüchte aus den Niederlanden meist fundiert sind, da bekommt man für diese Aussage gleich eins in die Fresse. Heute meldet die niederländische Website rtvnh.nl in ihrer News-Sparte, dass Douwe Bob nicht am Eurovision Song Contest in Stockholm teilnehmen wird.

Ein Familienmitglied von Douwe Bob wird mit den Worten zitiert, dass er den ganzen Wirbel des Eurovision Song Contests nicht mag. Ob dadurch nun wieder der zuletzt viel spekulierte Dotan in den Kreis der potentiellen Kandidaten um die Vertretung der Niederlande in Stockholm zählt, wird sich zeigen.

Die Niederlande wählten ihre letzten Vertreter intern. Mit Anouk und den Common Linnets wurden zwei erfolgreiche Auswahlen durch den Sender TROS getroffen, in diesem Jahr hatte Trijntje Oosterhuis mit ihrem Titel "Walk along" im Semifinale von Wien jedoch das Nachsehen.

Eurovision 2016: Israel umgeht Semifinalauslosung



Israel - Wieder einmal kollidiert der Eurovision Song Contest mit einem Gedenktag in Israel. Wie die Europäische Rundfunkunion mitteilen ließ, wurde Israel bzw. die ausrichtende Rundfunkanstalt IBA automatisch ohne Losentscheid ins zweite Semifinale gesteckt.

Das israelische Fernsehen hat in den letzten Jahren mehrfach aufgrund von Feiertagen Anträge bei der Europäischen Rundfunkunion gestellt, die soweit der Kenntnisstand immer berücksichtigt wurden. Der Vertreter Israels wird auch für 2016 durch die Castingshow "Hakochav haba" gewählt.

2015 wurde der israelische Kandidat Nadav Guedj bereits gecastet und erreichte mit dem Song "Golden boy" erstmals seit 2010 wieder das Finale des Eurovision Song Contests. Israel hat sich seit Einführung des Semifinals im Jahr 2004 bislang sechsmal für die Endrunde qualifizieren könnten.

Sonntag, 20. September 2015

Niederlande: Heißer Anwärter auf TROS-Nominierung



Niederlande - Europa hat offenbar seinen ersten Eurovisionsteilnehmer für den Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm gefunden. Wie die niederländische Nachrichtenseite metronieuws.nl meldet, wird der 22jährige Douwe Bob die Niederlande im Mai 2016 vertreten. Diese Meldung bedarf jedoch noch der Bestätigung durch den Sender AVRO/TROS. 

Douwe Bob Posthuma wurde 1992 in Amsterdam geboren und gewann die Castingshow "De beste singer-songwriter van Nederland" im Jahr 2012. Im Januar diesen Jahres erschien die Single "Hold me", die er gemeinsam mit Anouk eingesungen hat. Seither sind zwei Alben erschienen, seine letzte Platte "Pass it on" erreichte die #1 der niederländischen Charts.

Mittlerweile steht Douwe Bob bei Universal unter Vertrag und reiht sich musikalisch in die Sparte, zu der auch Trijntje Oosterhuis, The Common Linnets und Anouk passen. Die Niederlande scheinen derzeit in einer ausgiebigen Countryphase zu sein, sollte sich diese Meldung als wahr herausstellen. Nähere Infos aus den Niederlanden folgen wohl in Kürze.

Anouk & Douwe Bob - Hold me

Eurovision am Sonntag (20)



Europa - Diese Woche war aus eurovisionärer Sicht eine aufregende Kiste. Viele Nationen haben öffentlich ihre Teilnahme in Stockholm bestätigt bzw., wie im Falle von Bosnien-Herzegowina oder Bulgarien, sich provisorisch auf die Liste setzen lassen. Aus einigen Nationen fehlt aber auch nach dem Ablauf der Meldefrist noch ein öffentlicher Kommentar, etwa aus Russland, Moldawien, Portugal oder der Slowakei. Dafür sagte gestern Abend Armenien als bisher letzte Nation zu. Während in Europa über die Anzahl der teilnehmenden Nationen diskutiert wird, schauen wir heute Mal über den Tellerrand der Eurovisionsgrenzen. 

In dieser Woche war nämlich vom Bestreben des chinesischen Senders Hunan TV zu lesen, der sich ein engeres Engagement beim Eurovision Song Contest wünscht, das langfristig in einer Teilnahme am Wettbewerb münden soll, ähnlich wie es in diesem Jahr beim australischen Sender SBS der Fall war, der einmalig am europäischen Wettstreit mitwirken durfte. Es war eine Ausnahmeregelung die den treuen Fans in Australien eingeräumt wurde, ansonsten haben assoziierte Mitglieder der EBU keine Chance am Wettbewerb teilzunehmen. 

Die Europäische Rundfunkunion grübelt derzeit, ob es sinnvoll wäre, den Contest auch anderen Nationen zu öffnen. Expansion ist bei den Verantwortlichen seit Jahren hoch im Kurs, zum Teil aber auch zum Leidwesen europäischer Rundfunkanstalten, die sich vom Wettbewerb zurückziehen. Wäre es also sinnvoll den Song Contest z.B. den assoziierten Mitgliedern dauerhaft zu eröffnen? Ich denke nicht, diese Mitglieder, derzeit 34 in 20 Nationen, sind komplett über den Globus verstreut. 

Assoziierte Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion:
01. - Australien: ABC, FreeTV, SBS 
02. - Bangladesch: NBAB
03. - Brasilien: TV Cultura 
04. - Chile: Canal 13 
05. - China: CCTV 
06. - Georgien: Rustavi 2, Teleimedi 
07. - Grönland: KNR 
08. - Hongkong: RTHK 
09. - Indien: All India Radio 
10. - Iran: IRIB 
11. - Japan: Fuji TV, TV Asahi, NHK, TBS, Tokyo FM 
12. -  Kanada: CBC 
13. - Kuba: ICRT 
14. - Malaysia: RTM 
15. - Mauretanien: Télévision de Mauritanie 
16. - Mauritius: MBC 
17. - Neuseeland: TVNZ, Radio New Zealand 
18. - Oman: Public Authority for Radio and TV of Oman 
19. - Philippinen: GMA, TV5 
20. - Südafrika: SABC 
21. - Südkorea: KBS, EBS 
22. - Syrien: ORTAS 
23. - USA: ABC, APM, CBS, NPR, NBC, PBS, WFMT, New York Public Radio 

Hinzu kommen einige sogenannte "Approved Members", Senderkooperationen zwischen Ländern wie etwa der deutsch-französische Sender arte oder "Pending Candidates", die sich bislang allesamt vergeblich um die EBU-Mitgliedschaft bewerben, darunter Kasachstan, Katar, Liechtenstein oder auch die Palästinensischen Autonomiegebiete. Sofern die EBU ihre Kriterien für die Teilnahme nicht ändert, werden wir diese Nationen allesamt nicht bei der Eurovision erleben. 

Musikalisch wäre die Teilnahme außereuropäischer Nationen sicherlich eine Bereicherung, außerhalb der von der EBU gezogenen Grenzen schlummern spannende Musikstile, Merengue aus der Karibik, Latinosongs aus Mittel- und Südamerika, volkstümliche Musik aus Afrika oder mongolischer Obertongesang als Beispiel. Allerdings und das ist das große Problem an der Auslegung, ist es im weitesten Sinne immer noch eine Art europäischer Wettbewerb für Mitglieder innerhalb der vor 60 Jahren gezogenen Grenzen. 

Dazu zählen auch nordafrikanische und arabische Staaten wie Jordanien, die durchaus legitim ohne Regeländerungen teilnehmen dürften. Hinzu käme Syrien, deren Senderanstalt ORTAS bisher assoziiertes Mitglied ist, dort hat man aber derzeit weitaus schwierigere Probleme als eine Eurovisionsteilnahme. Theoretisch wäre ein Eurovision Song Contest aus Damaskus aber möglich. Ein Contest aus Maskat, Nouakchott oder Santiago de Chile hingegen eher befremdlich und derzeit nicht möglich. Der Fall Australien hat in der Eurovisionswelt also einiges bewegt, das hätte von vorn herein klar sein müssen. 

Regeln sind dazu da um gebrochen zu werden, das hat sich die Europäische Rundfunkunion selbst zuzuschreiben, wenn nun Nationen wie China an die Tür klopfen. Das letzte Wort über eine Aufweichung der Teilnahmeregeln obliegt aber immer noch dem Reference Board des Eurovision Song Contests. Dieses Gremium hat in den letzten Jahren ein zweites Semifinale oder die 50%ige Wiedereinführung der Jurys durchgesetzt. Ob man eine unbegrenzte Expansion des Wettbewerbs jenseits des Urals oder über den Atlantik hinweg durchsetzen wird, erscheint unwahrscheinlich. 

Fans sprachen sich in einer kürzlichen Umfrage deutlich gegen eine chinesische Teilnahme aus. Sie ist immer noch die Basis des Eurovision Song Contests und sollte in gewisser Hinsicht auch berücksichtigt werden. Auch meine Meinung ist nur eine subjektive Äußerung und ich bin auch eher dafür Länder wieder ins Boot zu holen, die innerhalb der Grenzen liegen, als immer neue Wege zu finden, andere Nationen zuzulassen. Bulgarien und Bosnien bewerben sich für Stockholm, ich finde es wichtiger im Sinne des europäischen Zusammenhalts diese Länder in politisch noch so schwierigen Zeiten im Rennen zu behalten, als z.B. China einzuladen. 

Dafür haben die meisten Kontinente ihre eigenen Wettbewerbe, in Asien und Afrika schraubt man an vergleichbaren Contests, das Format der Eurovision wurde zudem vor einigen Jahren in die USA verkauft, in der Karibik läuft heuer bereits zum dritten Mal der Caribbean Song Contest, alles für ihren Kontinent funktionierende Modelle. Das ganze könnte ja in einer Worldvision münden, der Eurovision Song Contest sollte aber in seiner Form unangetastet bleiben, die EBU hat über 50 Mitgliedstaaten, daran sollte man sich orientieren, bei einer Fußball-EM taucht ja auch nicht plötzlich Argentinien auf, sondern die Mitglieder der UEFA.