Montag, 31. März 2014

Road to Copenhagen (12/37): Portugal


Portugal - Portugal - Portugal - Portugal
Hauptstadt: Lissabon
Fläche: 92.212 km²
Einwohner: 10,6 Mio.
Amtssprache: Portugiesisch

Zur Song Contest-Geschichte:
EBU-Mitglied: RTP (seit 1950)
Debüt beim ESC: 1964 mit António Calvário
Beste Platzierung: 6. Platz 1996 mit Lúcia Moniz

Die ESC-Geschichte in drei Sätzen: Portugal feiert 2014 insgesamt 50 Jahre beim Eurovision Song Contest ohne Sieg und hält damit den Rekord des Landes, das am längsten auf den Gesamtsieg des Wettbewerbs wartet. Häufig ist das Land mit Fado oder zumindest sehr landestypischen Beiträgen im Rennen, allerdings reichte es nur einmal in Oslo 1996 zum sechsten Platz. Nach dem Protestlied von Homens da Luta und Filipa Sousa 2012 verzichtete Portugal im letzten Jahr aus finanziellen Gründen auf die Teilnahme, ist nun aber wieder zurück.

Der diesjährige Beitrag:
Interpret: Suzy
Titel: Quero ser tua
Text & Musik: Emanuel
Auswahlverfahren: Festival da Canção 2014, nationaler Vorentscheid mit zehn Interpreten von denen sich fünf per Televoting für das Finale am 15. März qualifizierten

Portugal tritt in diesem Jahr mit der 34jährigen Suzy im Halbfinale von Kopenhagen an. Suzy alias Susana Guerra wurde am 24. Januar 1980 in Figueira da Foz im Distrikt Coimbra geboren und erhielt erste künstlerische Eindrücke durch Musicalproduktionen und Bandprojekte wie Onda Choc und Anjos. Mit Anjos nahm sie 1999 das Weihnachtslied "Nesta noite branca" auf, welches heute noch ein nationaler Hit ist. Ihren Komponisten Emanuel lernte sie beim Carnaval de Buarcos kennen.

Eurofires Meinung:
Portugal wird auch den 60. Song Contest nicht im eigenen Land austragen, das Lied aus Lissabon ist endlich mal kein Fado oder melancholisch-depressiv, sondern eine ganz fröhliche Mischung aus Lambada, Popsong und typischen portugiesischen Phrasen wie "Paixão" oder "Coração". Ich mag den Song, auch wenn mir Catarina Pereira lieber gewesen wäre. Für das Finale könnte es allerdings schwer werden...

Offizielles Video:
Suzy - Quero ser tua

Sonntag, 30. März 2014

Eurovision 2014: Über das große Scheinwerferlicht


Dänemark - In der B&W Arena in Kopenhagen bereitet man sich auf den Eurovision Song Contest in wenigen Wochen vor. Das Team des Senders DR arbeitet derzeit an der Beleuchtung für die einzelnen Beiträge. 3D-Effekte und eine professionelle Lichtshow werden momentan vom Lichtdesigner Kasper Lange abgestimmt.
 
Über 3.000 Lichter und über 1.200m² LED-Monitore werden installiert um den Song Contest im besten Licht dastehen zu lassen. Der 59. Eurovision Song Contest ist somit die größte Fernsehproduktion in der Geschichte Dänemarks und eine der aufwendigsten weltweit. Kasper Lange hat bereits die Beleuchtung in großen TV-Formaten wie X-Factor oder den Dansk Melodi Grand Prix geleitet.
 
Laut Angaben der Veranstalter arbeiten 46 Techniker an der Installation der Lichteffekte, bevor es Anfang Mai zu den Proben kommt. Einige Nationen, so die Pressenachricht, haben spezielle Pläne für die Beleuchtung, die Farbgebung und die gezeigten Grafiken, andere stellen sich einfach nur ein schlichtes Blau vor. Wir dürfen sehr gespannt sein auf die Licht- und Grafiktechnik während der Song Contest-Beiträge.

News-Splitter (370)


Großbritannien - Großbritannien hat nach einer Song Contest-Depression scheinbar wieder etwas mehr Begeisterung für den Wettbewerb aufbringen können. Die BBC plant vor dem Song Contest eine große Berichterstattung und mehrere Shows aus Kopenhagen vor dem Finale. Dazu gehören u.a. 60er, 70er und 80er Specials über den Song Contest, eine Pre-Final Party und Terry Wogans Analyse zur irischen Song Contest-Geschichte. Zwischen dem 8. und 11. Mai sollen die Shows übertragen werden.

Australien - Jessica Mauboy wurde vom australischen Sender SBS ausgewählt, das Land während des zweiten Semifinals als Pausenfüller zu präsentieren. Australien folgte einer Einladung der Europäischen Rundfunkunion, einen Gastbeitrag vorzustellen. In Australien hat der Song Contest eine über 30jährige Tradition, wird von vielen Exil-Europäern geschaut. Mauboy ist der erste außereuropäische Star, der als Solist beim Song Contest auftritt.

Dänemark - Und Anfang der Woche wurde noch die Startreihenfolge in den beiden Halbfinals des Eurovision Song Contest ausgelost. Maßgebend hierfür waren die Meinungen der Produzenten des Senders DR und der Organisatoren der Show um möglichst wenig gleichartige Songs hintereinander starten zu lassen. Folgende Line Up kam dabei zustande:

Erstes Semifinale am 6. Mai 2014:
01. - Armenien - Aram mp3 - Not alone 
02. - Lettland - Aarzemnieki - Cake to bake 
03. - Estland - Tanja - Amazing 
04. - Schweden - Sanna Nielsen - Undo 
05. - Island - Pollapönk - No prejudices 
06. - Albanien - Herciana Matmuja - One night's anger 
07. - Russland - The Tolmachevy Sisters - Shine 
08. - Aserbaidschan - Dilara Kazimova - Start a fire 
09. - Ukraine - Maria Yaremchuk - Tick tock 
10. - Belgien - Axel Hirsoux - Mother 
11. - Moldawien - Cristina Scarlat - Wild soul 
12. -  San Marino - Valentina Monetta - Maybe 
13. - Portugal - Suzy - Quero ser tua 
14. - Niederlande - The Common Lights - Calm after the storm 
15. - Montenegro - Sergej Ćetković - Moj svijet 
16. - Ungarn - Andras Kállay-Saunders - Running

Zweites Semifinale am 8. Mai 2014:
01. - Malta - Firelight - Coming home 
02. - Israel - Mei Finegold - Same heart 
03. - Norwegen - Carl Espen - Silent storm 
04. - Georgien - The Shin feat. Mariko Ebralidze - Three minutes to earth 
05. - Polen - Donatan feat. Cleo - My Słowianie 
06. - Österreich - Conchita Wurst - Rise of a phoenix 
07. - Litauen - Vilija Matačiūnaitė - Attention 
08. - Finnland - Softengine - Something better 
09. - Irland - Can-Linn feat. Kasey Smith - Heartbeat 
10. - Weißrussland - Teo - Cheesecake 
11. - Mazedonien - Tijana Dapčević - To the sky 
12. -  Schweiz - Sebalter - Hunter of stars 
13. - Griechenland - Freaky Fortune feat. Riskykidd - Rise up 
14. - Slowenien - Tinkara Kovač - Svet (round and round) 
15. - Rumänien - Paula Seling & Ovi - Miracle

Road to Copenhagen (11/37): Rumänien


Rumänien - Romania - Roumanie - România
Hauptstadt: Bukarest
Fläche: 238.391 km²
Einwohner: 20,1 Mio.
Amtssprache: Rumänisch

Zur Song Contest-Geschichte:
EBU-Mitglied: TVR (seit 1993)
Debüt beim ESC: 1994 mit Dan Bittman
Beste Platzierung: 3. Platz 2005 und 2010

Die ESC-Geschichte in drei Sätzen: 1993 schied Dida Drăgan in der osteuropäischen Vorqualifikation aus, sodass Rumänien faktisch erst 1994 in Dublin debütierte. Die Platzierungen in den Anfangsjahren waren bis 2002 eher mau, erst Luminita Anghel und Mihai Trăistariu konnten 2005 und 2006 mit "Let me try" und "Tornero" auf Rumänien aufmerksam machen. Rumänien hat seit 2004 eine 100%ige Finalquote und wird aller Voraussicht nach auch mit den Rückkehrern von 2010, Paula Seling & Ovi wieder ins Finale einziehen.

Der diesjährige Beitrag:
Interpret: Paula Seling & Ovi
Titel: Miracle
Text & Musik: Ovidiu Cernăuteanu, Phillip Halloun, Victor Forberg Skoberg, Frida Amundsen
Auswahlverfahren: Selectia Nationala, öffentlicher Vorentscheid mit zwölf Kandidaten und 50% Jury- und Televoting am 1. März 2014

Paula Seling und Ovi sind bereits 2010 in Oslo beim Eurovision Song Contest dabei gewesen und haben dort mit "Playing with fire" den dritten Platz hinter Lena und der türkischen Gruppe maNga belegt. Ovi wurde 1974 geboren und lebte lange Zeit in Norwegen, wo er sich ebenfalls beim nationalen Vorentscheid bewarb. Auch Paula Seling, Jahrgang 1978, versuchte sich bereits diverse Male zuvor bei der rumänischen Vorauswahl. 2012 verlas sie die rumänischen Länderpunkte beim Song Contest in Baku.

Eurofires Meinung:
Die beiden haben Power aber leider einen etwas kitschigen, zu sehr an Walt Disney erinnerenden, Titel eingereicht. Paula & Ovi knüpfen somit aller Voraussicht nach nicht an die Erfolge von Oslo 2010 an. Eine Finalteilnahme dürfte mit dem Stück allerdings gesichert sein. Ich finde das Lied auch ganz gut, nur sollte man es nicht überdosiert hören, da es sonst, anders als "Playing with fire" relativ schnell öde wird.

Road to Copenhagen (06/37): Österreich


Die verloren gegangene #06 der Road to Copenhagen ist wieder aufgetaucht. Conchita hatte noch zu tun... außerplanmäßig nun also der sechste Teil der Road to Copenhagen - Österreich.

Österreich - Austria - Autriche - Österreich
Hauptstadt: Wien
Fläche: 83.879 km²
Einwohner: 8,5 Mio.
Amtssprache: Deutsch

Zur Song Contest-Geschichte:
EBU-Mitglied: ORF (seit 1953)
Debüt beim ESC: 1957 mit Bob Martin
Beste Platzierung: 1. Platz 1966 mit Udo Jürgens

Die ESC-Geschichte in drei Sätzen: Österreich und der Song Contest ist eine Neverending-Story, mal ist man überaus euphorisch mit dabei, andererseits gibt es Jahre in denen geschmollt wird und man mit dem Wettbewerb auf Ewig auf Kriegsfuß scheint. Überaus erfolgreich war Austria nie, mit Ausnahme von Udo Jürgens 1966 und "Merci Cherie", die Trackshittaz 2012 hingegen erreichten nur den letzten Platz im Halbfinale. Das Verhältnis zum Song Contest ist in Österreich als genauso schizophren wie Conchita Wurst wenn man nach ihrer sexuellen Orientierung fragt.

Der diesjährige Beitrag:
Interpret: Conchita Wurst
Titel: Rise of a Phoenix
Text & Musik: Charly Mason, Joey Patulka, Ali Zuckowski, Julian Maas
Auswahlverfahren: Interne Auswahl von Interpretin und Song durch den Fernsehsender ORF

Thomas Neuwirth wurde am 6. November 1988 im oberösterreichischen Gmunden geboren und in Österreich durch die Teilnahme an Starmania bekannt, wo er hinter Nadine Beiler Zweiter wurde. Mit der Gruppe jetzt anders! hatte er ein paar kleinere Erfolge. 2011 wurde aus Tom dann Conchita Wurst, eine Kunstfigur, die 2012 hinter den Trackshittaz den zweiten Platz beim Vorentscheid belegte ("That's what I am") und 2013 auf RTL mit High-Heels durch Afrika lief.

Eurofires Meinung:
Ich mag Conchita und ich mag ihren Beitrag für Kopenhagen. Aber ich mochte "That's what I am" bedeutend mehr. Der österreichische Titel wird in diesem Jahr sehr polarisieren und ich bin gespannt auf den Kommentar von Peter Urban bei der Anmoderation. Conchita hat eine spezielle Bühnenpräsenz und wird viele Freunde in Kopenhagen sammeln, ob es für den Finalabend reicht kann ich allerdings schlecht beurteilen, ich schätze eher nein.