Deutschland - Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich den deutschen Beitrag grottig finde, aber ich versuche es nüchtern zu betrachten und habe versucht, die zweite Probe unvoreingenommen zu schauen. Leider ist mir das nicht so recht gelungen, weil man mit Eindrücken und Handlungsabläufen nahezu erdrückt wird. Dem europäischen Zuschauer wird am TV-Bild eine skurrile Show geliefert, bei der Jendrik mit einem Mittelfinger tanzt, mit seiner Ukulele Happiness verströmen will, steppt, jauchzt und dann noch das Publikum in der Halle grüßt. Manchmal ist es besser nicht 200% zu geben, sondern sich ein bisschen herunterzufahren. Das ganze Gehampel wirkt sich dann auch auf die Stimme aus, wie man deutlich hört.
Was ich ganz hübsch finde ist der Kontrast auf den LEDs, die Animationen sind farbenfroh, aufgeschlossen und stellen den Gegenpol zu den Hatespeech-Kommentaren, die als schwarz-weiße Animation über den Backdrop prasseln. Es wurde sich zumindest in diesem Jahr die Mühe gemacht, sich eine Choreographie und ein Bühnenbild auszudenken. Dann hört es mit netten Worten aber auch auf. Wenn das am Samstag im Finale genauso abläuft, wie es einem durch das Probenvideo suggeriert wird, möchte ich Peter Urban schon mal das Skript vorschreiben, der nach einer neuerlichen Blamage nach Worten ringt. Es tut mir leid, lieber Jendrik, aber von mir gibt es ein ganz klares Nein und damit habe ich zu Deutschland für 2021 auch alles gesagt.
Jendrik - I don't feel hate