Montag, 30. Mai 2016

Bosnien-Herzegowina: Am 30. Juni ist Stichtag



Bosnien-Herzegowina - Jetzt ist es amtlich, zum 30. Juni diesen Jahres wird das bosnische Fernsehen BHRT seinen Sendebetrieb vorübergehend einstellen. Wie Radio Sarajevo berichtet, geht es um 25 Millionen Mark (12,8 Millionen Euro) Schulden, nicht allein bei der Europäischen Rundfunkunion, die nicht bezahlt werden können, wodurch die Produktion und die Ausstrahlung des bosnischen Fernsehprogramms zunächst eingestellt werden.

Deen & Dalal flogen als erste
Bosnier im Semi raus
"Die verschiedenen Institutionen konnten sich für das lang anhaltende Problem von Lizenzgebühren und der Finanzierung des öffentlichen Senders einigen.", die beiden Teilrepubliken Bosniens betreiben eigene Rundfunkanstalten, in die das Budget gepumpt wird, für den einheitlichen bosnischen Sender BHRT gibt es somit nur wenig Geld vom Gesamtkuchen. Die Direktion des Senders habe keine andere Wahl als den Betrieb somit einzustellen.

Eine Dringlichkeitssitzung des Lenkungsausschusses von BHRT wurde anberaumt, dass ab dem 30. Juni aber zunächst kein Signal mehr aus Sarajevo ausgeht, ist wahrscheinlich nicht mehr abzuwenden. BHRT kann seinem Versorgungsauftrag somit nicht länger gerecht werden und wird seine Mitgliedschaft in der EBU ruhen lassen müssen. Der Sender wagte sich in diesem Jahr nach dreijähriger Pause wieder zum Eurovision Song Contest, ein wohl einmaliges Gastspiel.

Sonntag, 29. Mai 2016

Ukraine: Vinnitsa und Tscherkassy im Bewerbungspool



Ukraine - Als der Eurovision Song Contest 2011 in Deutschland stattfand haben sich zahlreiche Städte um die Ausrichtung beworben, neben Düsseldorf, das den Zuschlag am Ende erhalten hat, waren u.a. auch Köln, Berlin, Hamburg, München oder sogar Mannheim und Gera im Gespräch, ähnliche Szenen gibt es für 2017 in der Ukraine, wo neben Kiew auch andere Städte ihren Anspruch geltend machen.

Heute kam mit Vinnitsa die siebte Stadt hinzu, die gerne den Eurovision Song Contest zu sich holen möchte. Die Stadt mit rund 367.000 Einwohnern liegt rund 270km westlich von Kiew in der gleichnamigen Oblast und wirbt mit dem städtischen Fußballstadion als Austragungsort, welches eigens für den Wettbewerb mit einem Dach versehen werden soll. Ähnliche Bestrebungen gibt es auch aus Tscherkassy, südlich von Kiew, deren größte Halle jedoch gerade einmal 1.500 Plätze zählt.

Die Städte östlich des Dnjepr reagieren momentan sehr verhalten auf den Eurovision Song Contest, weder aus Charkow noch aus den besetzten Gebieten, etwa Donezk, gibt es momentan Bestrebungen, den Wettbewerb in die eigene Stadt zu holen. Wo der Eurovision Song Contest 2017 stattfinden wird, soll innerhalb von zwei Monaten entschieden werden.

Polen: Vielleicht im nächsten Jahr mit Margaret?



Polen - Einem Bericht von Jastrzab TV zufolge hat Margaret, die beim polnischen Vorentscheid 2016 mit ihrem Song "Cool me down" als Favoritin galt, sich dann aber Michał Szpak geschlagen geben musste, hält sie selbst ein Comeback im kommenden Jahr nicht für unwahrscheinlich. Sie gratulierte dem polnischen Interpreten für seinen Erfolg und erklärte: "Und ich? Na ja, vielleicht im nächsten Jahr dann."

Nominiert für das Foto des
Jahres: Margaret und Edyta
Bezüglich des krassen Unterschieds zwischen Jury- und Televoting bei der Performance von "Color of your life" sagte ich: "Ich bin zwar nicht objektiv, aber ich denke schon, dass wir hätten besser platziert sein müssen. Aber das wichtigste ist, dass der Song vielen Menschen gefallen hat.", so Margaret. Bereits der Sieg von Michał beim polnischen Vorentscheid war eine gewaltige Überraschung, galten doch zuvor Margaret und Edy Górniak als Favoriten.

Das polnische Fernsehen TVP bestätigte bereits seine Teilnahme am nächsten Eurovision Song Contest in der Ukraine. Pläne zu einem Vorentscheid gibt es bislang noch keine. TVP veranstaltete erstmals seit der Rückkehr zum Eurovision Song Contest 2014 wieder eine Vorrunde. Neun Kandidaten traten in der Auswahl an, Michał erhielt im Televoting 35,89% der Stimmen, Margaret gerade einmal 24,72%.

Eurovision am Sonntag (43)



Europa - Auf den Tag genau vor sechs Jahren siegte Lena Meyer-Landrut beim Eurovision Song Contest, das Wetter war damals, zumindest in Hamburg und Umgebung besser. Es war einer dieser Momente an den man sich immer erinnern wird, wie beim 7:1 gegen Brasilien bei der letzten WM oder an den 11. September, diese Momente, in denen irgendetwas in den Medien passiert, das bleibende Wirkung hinterlässt. Ich weiß noch, wie ich bei Freunden auf dem Sofa saß und die Welt nicht mehr verstanden habe. In meine Deutschlandfahne eingehüllt saß ich da und folgte Peter Urbans irritierten Ausführungen, dass wir aus allen Teilen Europas Punkte kassierten. Es war ein denkwürdiger, schöner aber auch seltsamer Tag. 

Hier ging 2010 alles los:
"Unser Star für Oslo"
Dies alles ist nun sechs Jahr her und wir stehen inzwischen vor einem Scherbenhaufen, wie bereits damals, bevor Lena uns vertreten hat. Die kleine Newcomerin aus Hannover, wurde nur wenige Wochen zuvor von Stefan Raab und seinem Team entdeckt. Mit einer ganz eigenen Castingshow, die damals wirklich nur für den Eurovision Song Contest gedacht war. Primär ging es darum, dass Deutschland die schlechten Platzierungen abschüttelt, die die No Angels und die interne Auswahl von Oscar Loya in den Jahren zuvor mit sich brachten. Stefan Raab persönlich war der Mann hinter dem Konzept von "Unser Star für Oslo". 2010 stimmte alles, von der Auswahl bis hin zu den Punkten aus ganz Europa. 

Ein ähnliches Konzept haben die Israelis mittlerweile übernommen. "Hakochav haba" ist eine Castingshow, in der die Interpreten mehrere Runden durchlaufen und sich so beim Publikum einprägen, es entstehen Fanlager und das ganze Land ist dabei beteiligt, den besten Interpreten für den Eurovision Song Contest zu ermitteln. Das Fazit bislang waren zwei Finalteilnahmen. In Deutschland hingegen gibt es den klassischen Vorentscheid, etwa zehn Kandidaten singen um die Gunst des Publikums. Der vermeintlich Beste darf zur internationalen Konkurrenz fahren.

Gänsehaut in ganz Deutschland:
Lena hat den ESC gewonnen
Seitdem die Allianz mit ProSieben beendet wurde und die Entscheidungsgewalt in andere Hände übergegangen ist, sackten auch die Platzierungen Deutschlands ab. Gab es früher eine Rundum-Berichterstattung, im Programm der ARD, im Radio und nicht zuletzt mit "TV total" vor der Eurovision und später aus Oslo, so gibt es heute vielleicht noch einen kurzen Sofabesuch des Interpreten bei "DAS!" oder "Brisant" und einen Mentor wie Bürger Lars Dietrich, der sich um den Künstler kümmert, jedoch sonst keine Funktion erfüllt. Deutschland muss, was den Song Contest betrifft, aus eigener Kraft den Hintern hochbekommen.

Das haben die Österreicher geschafft, 2014 siegten sie mit Conchita, das schaffen die Schweden Jahr für Jahr, das gelingt auch den Ungarn, den Niederländern und den Letten. Viele Nationen haben vorgemacht, wie man mit Herzblut und Einsatz die Ergebnisse beim Eurovision Song Contest wieder pushen kann. An solchen Ergebnissen sollte sich der NDR ein Beispiel nehmen. Jetzt wo Stefan Raab nicht mehr zur Verfügung steht, muss man vielleicht andere Wege gehen, um etwas zu reißen. So ist das bei vielen Dingen im Leben, irgendwann funktioniert eine alte Methode nicht mehr, dann muss man versuchen mit neuem Stil frischen Wind hineinzubringen. Sei es nun in einer Beziehung, in einem Großraumbüro oder dem größten Musikwettbewerb der Welt.

Auch die EBU entwickelt das Konzept des Eurovision Song Contests immer weiter. Im Nachkriegseuropa der 50er Jahre wollte man Europa musikalisch zusammenbringen und das Medium des Fernsehens populär machen. Beides entwickelte sich immer weiter, Griechenland und die Türkei waren gemeinsam dabei, später die Nachfolgestaaten Jugoslawiens und auch Armenien und Aserbaidschan treten in einer Show auf. Dazu kam der technische Fortschritt. Gab es früher nur ein starres Bühnenbild gibt es heute über 50 Kameras, die jeden Effekt auf den LEDs, dem Bühnenboden oder die mitgebrachten Videowände einfangen können. Es braucht gar nicht diese Dimension für einen deutschen Vorentscheid, es braucht nur eine handvoll Menschen, die sich gewissenhaft mit den Vorbereitungen beschäftigen.

2016 immer noch dabei:
Lena Meyer-Landrut
Hätte Lena 2010 nicht online nach Eintrittskarten für "TV total" geschaut, wäre sie nie beim deutschen Vorentscheid für Oslo gelandet. Das Märchen von Oslo hätte es unter Umständen nie gegeben. Neben ein bisschen Glück, dass der richtige, charismatische Interpret dabei ist, braucht es aber auch ein ausgereiftes System, das nicht nur auf den deutschen Markt abzielt, sondern vor allem einen Beitrag, der Europa gefällt. Wie in jedem anderen Land auch, denken die Zuschauer im Televoting zunächst an ihre persönlichen Favoriten, ich habe 2005 auch mehrfach für Gracia angerufen und habe mich gefreut, dass sie in Kiew dabei war, weil ich sie mochte. Aber im Sinne des Wettkampfes war es nicht, vielleicht hätte eine Mia Aegerter oder auch ein Duo Süßmilch & Mathias in Kiew mehr gerissen...

2017 wird der Eurovision Song Contest wieder in die Ukraine zurückkehren, an den Ort, wo damals das Fiasko der deutschen Platzierungen so richtig ins Rollen kam, damit möchte ich nicht die Leistungen von Texas Lightning oder Roger Cicero schmälern, aber auch das waren wieder die Lieblinge des deutschen Geschmacks, mit denen Europa wenig anfangen konnte. Es ist einfach, kluge Ratschläge zu geben und auf das zurückzublicken, was vor Jahren einmal erfolgreich war, es bedarf vor allem aber einer gemeinsamen Idee, wie man in Zukunft wieder auf Erfolgskurs kommt. Ob es aus eigener Kraft gelingt oder man sich fremde Hilfe holt, ist erst einmal nebensächlich, was zählt, ist die Bereitschaft, alte und neue Rezepte zu verbinden. Dann klappt es auch in der Beziehung, im Großraumbüro und beim Eurovision Song Contest.

Samstag, 28. Mai 2016

Österreich: ORF im nächsten Jahr mit am Start


Österreich - Friederike Kuchar vom ORF-Kundendienst war so freundlich und hat uns heute bestätigt, dass auch im nächsten Jahr wieder eine Teilnahme am Eurovision Song Contest geplant ist und der ORF 2017 in der Ukraine mit an Start sein wird. Für einen eventuellen Vorentscheid lägen derzeit aber noch keine relevanten Planungen zugrunde. 

"Prinzipiell ist auch 2017 wieder eine österreichische Teilnahme am Eurovision Song Contest geplant. Informationen zu den Formaltäten der nationalen Vorentscheidung liegen uns aktuell noch nicht vor.", heißt es in der Rückmeldung aus Wien. Der ORF, letztes Jahr noch Gastgeber aufgrund des Sieges von Conchita Wurst in Kopenhagen erreichte mit Zoë auch in diesem Jahr das Finale von Stockholm.

Österreich nimmt seit 1957 am Eurovision Song Contest teil und konnte ihn bislang zweimal gewinnen, 1966 mit "Merci chérie" von Udo Jürgens und 2014 mit Conchita und "Rise like a phoenix". Seit dem Sieg von Lena in Oslo engagiert sich das österreichische Fernsehen wieder mehr für den Wettbewerb. 

Intervision: Erneut Stimmen für Wiederaufnahme



Russland - Nachdem sich viele russische Parlamentsmitglieder vom Eurovisionsvoting in Stockholm vor zwei Wochen ausgestochen fühlten, werden nun wieder die Rufe nach einem Intervision Song Contest lautet. Dieser hätte eigentlich schon 2004 nach sechsjähriger Pause wieder stattfinden sollen, soweit kamen die Planungen in Russland allerdings nicht.

Trat nach der abgesagten
Intervision in Stockholm auf :
Ivan für Weißrussland
Der damals für Russland ausgewählte Interpret Alexander Ivanow hat mittlerweile sogar für Weißrussland am Eurovision Song Contest teilgenommen. Nun sprechen sich Abgeordnete der russischen Duma wieder für die Aufnahme von Plänen für den Wettbewerb aus, den es bereits in den 70er Jahren im polnischen Ostseebad Sopot gab und der 2008 ein einmaliges Comeback feierte, aus dem Tadschikistan als Sieger hervorging.

Der Intervision Song Contest war ab 1970 als osteuropäisches Gegenstück zur Eurovision eingeführt worden. Zu seiner Zeit konnten u.a. die sowjetische Diva Alla Pugachova oder die finnische Sängerin Marion Rung den Wettbewerb für sich entscheiden. Auch die ehemalige DDR entsandte Teilnehmer zum Festival nach Sopot. Nach 1980 musste der Contest eingestellt werden, nachdem in Polen der Ausnahmezustand verhängt wurde.

Freitag, 27. Mai 2016

Deutschland: Eurovisionssongs verpassen Charterfolge



Deutschland - Auch wenn der ukrainische Siegertitel kein Potenzial entwickelt und in den deutschen Charts zu finden ist, konnten sich einige Titel zumindest in die Top 100 in Deutschland schummeln. Der erfolgreichste Act ist jedoch aus dem Füllprogramm des Televotings, Justin Timberlake steigt mit "Can't stop the feeling" von der #7 auf die #1 der Singlecharts. Nicht nur in Deutschland, in ganz Europa führt der Amerika die Bestenlisten an.

Dabei sind sich die berichtenden Medien einig, der Titel wird als "Gute-Laune-Song" angepriesen. Nicht allzu rosig sieht es hingegen für die meisten Song Contest-Beiträge aus diesem Jahrgang aus. Während sich Frans aus Schweden mit "If I were sorry" immerhin auf der #12 platzieren konnte und Jamie-Lee noch einmal auf die #23 rücken konnte, folgt daraufhin lange Zeit nichts.

Auf der #57 findet man schließlich die Australierin Dami Im als Neueinsteigerin, auf der #80 den Franzosen Amir Haddad. Die übrigen Finalbeiträge haben es allesamt nicht in die Top 100 geschafft, ausgerechnet die beiden Spitzenbeiträge aus Russland und der Siegertitel konnten sich nicht platzieren. In Österreich schafft Frans den Neueinstieg auf die #2, auf der #3 liegt Justin Timberlake, Zoë rückt noch einmal auf die #13 vor, Dami Im liegt auf der #39, Sergey Lazarev auf der #40.

Dahinter folgt ebenfalls als Neueinstieg Jamala auf der #54 und auf der #58 Amir mit "J'ai cherché". Auf der #65 konnte sich zudem noch der Niederländer Douwe Bob platzieren, auf dem Platz dahinter der Pole Michał Szpak mit "Color of your life". Das Ende der Austrian Top 75 bestimmen Poli Genova mit "If love was a crime" auf der #72 und Laura Tesoro aus Belgien schließlich auf der #75.

Bosnien-Herzegowina: Wird es für BHRT langsam eng?


Bosnien-Herzegowina - Läuft dem bosnischen Fernsehen BHRT ähnlich wie Rumänien nun die Zeit davon? Die bosnische Nachrichtenseite klix.ba meldet heute, dass beim Sender die "Gefahr besteht, aus der EBU ausgeschlossen zu werden." Dies könnte bereits Ende Mai der Fall sein, sollte es dem Rundfunk nicht gelingen, die Ausstände bei der EBU zu zahlen.

Die bosnische Regierung schafft es bislang nicht, eine Lösung für den in Schieflage geratenen Sender zu finden, ähnlich wie dies auch bei TVR in Rumänien der Fall war. Weder die EBU noch BHRT haben sich bisher öffentlich dazu geäußert, wer die Situation in Bosnien jedoch in den letzten Jahren verfolgt hat, dürfte erahnen können, wie schlecht es um den Sender steht.

In diesem Jahr kehrte Bosnien-Herzegowina nach dreijähriger Pause zum Eurovision Song Contest zurück, die Teilnahme wurde jedoch nur durch private Investoren ermöglicht. Dalal & Deen schieden im Semifinale mit "Ljubav je" als erste bosnische Kandidaten überhaupt aus. Sollte es nähere Einzelheiten aus Sarajevo geben, werden wir natürlich darüber berichten.

Donnerstag, 26. Mai 2016

Ukraine: Zusätzliche Ressourcen und Auswahlkriterien



Ukraine - Der ukrainische Premierminister Volodmyr Groysman betonte noch einmal, dass der Eurovision Song Contest 2017 definitiv in der Ukraine stattfinden wird. Er habe bereits zusätzliche finanzielle Ressourcen für die Ausrichtung vorgesehen und wünscht sich am ehesten, dass demokratisch über die Vergabe des Wettbewerbs an die jeweilige Stadt entschieden wird.

Einer Umfrage zufolge favorisieren 44% der befragten Ukrainer Lviv als Gastgeber für den Eurovision Song Contest 2017. Die Stadt im Westen der Ukraine ist Heimat von Ruslana, die ebenfalls vom Wettbewerb in Lviv träumt, jedoch der Hauptstadt Kiew die größten Chancen einräumt. Diese liegt mit 21% auf dem zweiten Platz. Bislang haben neben den beiden Städten auch Odessa, Dnipro und Cherson Interesse angemeldet.

Sämtliche Bürgermeister der genannten Städte sprechen sich für die Ausrichtung aus. "Es wäre die Gelegenheit zu zeigen, dass Cherson zu Europa gehört.", sagte Bürgermeister Wladimir Mykolaienko, dessen Stadt trotz der Nähe zur Halbinsel Krim ihre Solidarität zur Ukraine gezeigt hat. Nach derzeitigem Stand bietet allerdings lediglich die Hauptstadt Kiew alle Forderungen, die im Vergabekatalog der EBU berücksichtigt werden.

Israel: Drittes Jahr mit "Hakochav haba"


Israel - Für 2017 scheint kein jüdischer Feiertag in den Zeitraum des Eurovision Song Contests zu fallen, denn die israelische IBA hat heute gegenüber der Website mako.co.il seine Teilnahme am Wettbewerb nächstes Jahr bestätigt und gleichzeitig auch das Auswahlverfahren für die Ukraine 2017 präsentiert.

Im Prinzip hat sich in Israel nichts geändert, nach den Erfolgen in den letzten beiden Jahren wird auch 2017 wieder mittels der Castingshow "Hakochav haba" abgestimmt, wer für Israel beim Eurovision Song Contest antritt. Sowohl Nadav Guedj als auch in diesem Jahr Hovi Star wurden durch die Talentschmiede gefunden und erreichten beide das Finale.

Das Bewerbungsformular für die Teilnahme kann man bereits ausfüllen. Nähere Einzelheiten sind logischerweise noch nicht bekannt, erfahrungsgemäß findet, von der Eurovisionscommunity unbeachtet zunächst ein zähes Aussiebprozedere statt, über Wochen hinweg suchen die israelischen Zuschauer und Juroren dann den Kandidaten für den Eurovision Song Contest.

San Marino: Keine Ahnung wo Stimmen herkommen


San Marino - Alessandro Capicchioni, der sanmarinesische Delegationsleiter beim Eurovision Song Contest erklärte gegenüber der italienischen Seite eurofestivalnews.com, dass nicht einmal er bzw. der Sender SMRTV wissen, welche Nationen das fehlende Televoting seines Landes bestimmt haben. Aufgrund des fehlenden eigenen Telefonnetzes, war San Marino das einzige Land, das keine nationalen Televotingergebnisse aufweisen kann.

"Die Reference Group hat beschlossen, die spezielle Liste nicht öffentlich zu machen, um die Integrität des Votings zu schützen.", sagte Capicchioni. Selbst der eigene Sender wurde nicht darüber informiert, woher die Stimmen des "sanmarinesischen Televotings" kamen. Die generierte Wertung ermöglichte der Ukraine zwölf Punkte, Russland zehn, Litauen acht und Polen sieben Punkte. Auf Eurovision.tv steht fadenscheinig: "The televoting results have been declared invalid."

Alessandro Capicchioni erklärte, man arbeite derzeit an einem System, dass ihrer Meinung nach fairer sei, als die derzeit greifende Methode. Bereits im Vorfeld gab der Delegationsleiter seinen Unmut darüber bekannt, dass die sanmarinesische Delegation zum neuen Wertungsformat gar nicht befragt wurde. San Marino selbst schied in diesem Jahr mit Serhat im ersten Halbfinale aus.

Lettland: LTV sagt für Eurovision 2017 zu


Lettland - Der nächste Fernsehsender, der seine Teilnahme in der Ukraine im kommenden Jahr bestätigt hat, kommt aus Lettland. Der Sender LTV bestätigte gegenüber Eurovoix.com, dass man 2017 beim Eurovision Song Contest dabei sein wird. Lettland war die vergangenen beiden Jahrgänge im Finale vertreten, in beiden Fällen wirkte Aminata Savadogo mit.

In diesem Jahr belegte Justs mit "Heartbeat" den 15. Platz im Finale, Aminata in Wien zuvor den sechsten Platz. In den Jahren zuvor hatte Lettland stets im Semifinale zu kämpfen, dreimal reichte es nur für den letzten Platz im Halbfinale. Das Land nimmt seit 2000 am Eurovision Song Contest teil, 2002 landete Marie N den bisher größten Erfolg mit "I wanna". 

Das lettische Fernsehen hat in den letzten beiden Jahren einen neuen Vorentscheid etabliert, der über mehrere Wochen hinweg die Kandidaten sukzessive reduziert. Die "Supernova" war bislang ein voller Erfolg, insbesondere auch im Ausland durch den Riga Beaver, der das Unterhaltungsprogramm während der Werbepausen übernahm. 

Deutschland: Xavier Naidoo zum Vertrauensentzug


Deutschland - "The Voice"-Akteure haben sich nach dem Eurovision Song Contest zu Wort gemeldet. Erstmals seit dem Debakel um seine geplante Teilnahme hat sich Xavier Naidoo in einer Dokumentation zur Nominierung und dem Shitstorm gemeldet. "Es war für mich immer klar, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob die in der Lage sein werden, mich auch wirklich durchzuboxen. Ich wusste natürlich, es wird einen Riesenshitstorm geben.", sagte Naidoo demnach.

Dennoch habe er sich auf den Wettbewerb gefreut und sich "richtig reingekniet". "Wenn es eine Demokratie nicht aushält, dass ein kleiner Sänger aus Mannheim sein Maul aufmacht, dann ist die Demokratie auch nichts wert.", fügte er in der Vox-Dokumentation hinzu. Xavier Naidoo galt insbesondere ob seiner kritischen Äußerungen als umstritten, was den NDR auch dazu bewegte, die interne Nominierung zurückzuführen. Die Sendung wurde mittlerweile auch heftig kritisiert.

Auch Rea Garvey, der mit Jamie-Lee gemeinsam in der NDR Talkshow saß, äußerte sich zum Song Contest: "Also, erstmal fand ich Jamie-Lees Auftritt in Stockholm unheimlich gut! Wir haben mit der Familie vorm Fernseher gesessen und hatten sie in unseren Top 7. Aber natürlich ist das kein schönes Gefühl, wenn es nicht funktioniert. Ich hab ein Lied geschrieben, das vielleicht sogar beim ESC funktionieren könnte, aber es gibt in Deutschland viele Musiker, die das bestimmt sehr viel besser hinkriegen!" Diese müssen nur noch gefunden werden...

Luxemburg: Teilnahme auch für 2017 ausgeschlossen


Luxemburg - Westeuropa bestätigt laufend seine Teilnahme am nächsten Eurovision Song Contest. Ganz Westeuropa? Nein, ein kleines Großherzogtum auf den Namen Luxemburg hat seine Teilnahme im kommenden Jahr, wie seit 1994 durchgehend, abgesagt. Nach Aussagen des Senders RTL ist kein Comeback zum Wettbewerb geplant, ohne nähere Erläuterung von Gründen.

Eine Rückkehr Luxemburgs wurde in den letzten Jahren immer wieder ins Gespräch gebracht, letzten Endes reichte es dann jedoch nie für die aktive Teilnahme. Zuletzt war Luxemburg 1993 beim Eurovision Song Contest im irischen Millstreet Town vertreten. Zuletzt war ein Doppelbeitrag in Zusammenarbeit mit San Marino geplant, auch dies wurde nicht in die Realität umgesetzt.

Luxemburg war zu seinen aktiven Teilnahmezeiten eines der erfolgreichsten Länder im Wettbewerb, konnte ihn fünfmal gewinnen. Zu Beginn der 90er sanken jedoch Einschaltquoten und die Platzierungen, sodass RTL langfristig den Entschluss fasste, nicht weiter in den Eurovision Song Contest zu investieren. Mit der Gruppe Modern Times ging dann der letzte luxemburgische Beitrag über die Bühne.

Mittwoch, 25. Mai 2016

Irland: RTÉ ist auch 2017 wieder am Start


Irland - Auch nach der weiteren Pleite mit Westlife-Sänger Nicky Byrne, der sich nach dem Ausscheiden in Stockholm etwas eingeschnappt zeigte, hält das irische Fernsehen RTÉ am Eurovision Song Contest fest und plant seine Teilnahme für den kommenden Wettbewerb in der Ukraine. Auf welche Art und Weise der Beitrag ermittelt wird, ließ der Sender aber noch offen.

RTÉ wählte, anders als in den Jahren zuvor intern für den 61. Eurovision Song Contest in Stockholm. Nicky Byrne wurde bereits relativ früh als irischer Vertreter bekannt gegeben, trotz einiger Promotionauftritte im Ausland nützte die dünne Stimme nicht zum Finaleinzug mit "Sunlight". In den Jahren zuvor wurde jeweils ein Mini-Vorentscheid während der eigentlichen Talkshow "The Late Late Show" abgehalten.

Der letzte Sieg Irlands datiert aus dem Jahr 1996. Vor zwanzig Jahren siegte Eimear Quinn mit dem sphärischen Titel "The voice", danach landete Irland keinen großen Erfolg mehr, zwar qualifizierte sich das Land regelmäßig für das Finale und landete auch in den Top Ten, u.a. mit den Zwillingen von Jedward, die Zeiten, in denen Irland aber kaum einholbar war, sind längst vorbei.

Dienstag, 24. Mai 2016

Eurovision 2016: 204 Millionen sehen Song Contest



Europa - Fünf Millionen mehr Zuschauer als noch 2015 konnten die drei Shows des Eurovision Song Contests in diesem Jahr vermelden. Insgesamt sahen beeindruckende 204 Millionen Zuschauer in aller Welt die Übertragung des Wettbewerbs, hinzu kommt eine nicht näher genannte Zahl an Online-Zuschauern. Der durchschnittliche Marktanteil in den Teilnehmerländern lag bei 36,3%.

"Wir sind begeistert, dass der Eurovision Song Contest weiterhin beim Publikum wächst und schon über 200 Millionen Zuschauer in der ganzen Welt erreicht.", freute sich EBU-Generaldirektorin Ingrid Deltenre. Vor allem im Gastgeberland Schweden wurde mit 84,7% Marktanteil die Höchstmarke von 2000 eingestellt. Den höchsten Marktanteil mit über 95% erreichte fast schon traditionsgemäß das kleine Island.

Auch in der siegreichen Ukraine wurde der Zuschauerrekord von 2010 eingestellt, dort verfolgten immerhin 1,5 Millionen Zuschauer das Finale. Die Premiere in den USA fiel hingegen relativ bescheiden aus, Logo TV vermeldet gerade einmal etwas über 50.000 Zuschauer. Neben den USA wurde der Wettbewerb erneut in China und Neuseeland ausgestrahlt. Insgesamt wurde der Song Contest in über 50 Nationen übertragen.

Montag, 23. Mai 2016

Belgien: Wallonisches Fernsehen sagt ebenfalls zu


Belgien - ESCtoday.com legt noch einen nach, auch Belgien wird im nächsten Jahr wieder fix beim Eurovision Song Contest dabei sein. Im kommenden Jahr ist, ob des jährlichen Wechselmechanismus wieder der wallonische Sender RTBF für die Auswahl eines Kandidaten zuständig. In diesem Jahr wählten die Zuschauer im Eurosong den Beitrag durch die flämische Rundfunkanstalt.

Waren früher die wallonischen Beiträge besser platziert, hat sich das Blatt seit Einführung des Halbfinals geändert. Von den bisherigen vier Finaleinzügen konnten beide Rundfunkanstalten jeweils zwei Kandidaten im Finale platzieren. Tom Dice und Laura Tesoro für Flandern erreichten beide die Top Ten, Roberto Bellarosa kratzte mit Platz 12 für das wallonische Fernsehen an dieser Marke und Loïc Nottet erreichte mit Platz 4 das beste Ergebnis Belgiens seit 2003.

Über den Auswahlmechanismus des wallonischen Senders RTBF ist bislang nichts bekannt. Im Regelfall erfolgt die Auswahl intern, zuletzt gab es 2011 einen wallonischen Vorentscheid, bei denen die Kandidaten zunächst online 20.000€ Startkapital sammeln mussten. Aus dieser Wahl ging das A capella-Gebilde Witloof Bay hervor, die jedoch als Elfte in ihrem Semifinale von Düsseldorf knapp ausschieden.

Polen: TVP bestätigt Teilnahme in der Ukraine


Polen - Angeheizt durch die gute Platzierung von Michał Szpak in Stockholm hat das polnische Fernsehen TVP seine Teilnahme am 62. Eurovision Song Contest bestätigt. Dies meldet die Seite Eurovoix.com und beruft sich auf eine Programmplanung für das kommende Jahr, die den "Konkurs Piosenki Eurowizji" einbezieht.

Polen war seit der Rückkehr zum Eurovision Song Contest 2014 mit drei Beiträgen im Finale vertreten, insbesondere Donatan & Cleo 2014 und Michał Szpak 2016 profitierten vor allem vom Televoting, während sie bei den Juroren vernachlässigt wurden. Michał Szpak belegte mit "Color of your life" den achten Rang, das beste Ergebnis seit 2003 und das drittbeste polnische Ergebnis überhaupt.

Vor der selbstverordneten Pause hatte Polen jedes Jahr im Halbfinale zu kämpfen. Lediglich 2008 schaffte es Isis Gee mit Müh und Not ins Finale und landete punktgleich mit den No Angels im Keller des Finalfeldes. Das beste Ergebnis datiert immer noch aus dem Jahr des Debüts, 1994 wurde Edyta Górniak, die mittlerweile Trägerin der Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste in Polen ist, Zweite.

Australien: Erste Asiavision findet in Sydney statt


Australien - Der Asiavision Song Contest kommt voran. Nachdem das australische Fernsehen SBS das Zepter in die Hand genommen hat, arbeitet der Sender, der auch zweimal am Eurovision Song Contest mitgewirkt hat, das Konzept für den ersten Wettbewerb im asiatisch-pazifischen Raum aus und hat nun Sydney als gastgebende Stadt für den ersten Wettbewerb bekannt gegen.

Ein konkretes Datum nannte SBS zwar noch nicht, gemeinsam mit den anderen großen asiatischen Rundfunkanstalten aus China, Japan, Südkorea und Indien sei man in Verhandlungen, eine entsprechende Reference Group zu schaffen, die sich letztlich auch mit dem Regelwerk beschäftigen werden. 68 Rundfunkanstalten seien generell startberechtigt, mit einigen hat SBS offenbar schon konkrete Verhandlungen geführt.

Darunter sind das chinesische Fernsehen sowie RTHK aus Hongkong, RTVI aus Indonesien, NHK aus Japan, MNB aus der Mongolei sowie KBS aus Südkorea und der nationale Rundfunk Sri Lankas. Pläne eine Asiavision zu schaffen existieren bereits seit 2009, bislang fehlte jedoch der nötige Einsatz, um den Wettbewerb zu etablieren, die bisherigen ABU Song Festivals haben keinerlei Wettbewerbscharakter.

Sonntag, 22. Mai 2016

Eurovision am Sonntag (42)



Europa - Seit einer Woche steht Jamala als Siegerin des Eurovision Song Contests 2016 fest und die Show hat ihre Spuren auf dem Kontinent hinterlassen. Das neue Votingformat hat sich als äußerst spannende Aktion herausgestellt. Auch ich habe das Verfahren, das man im Prinzip vom Melodifestivalen kopiert hat, zunächst in Grund und Boden geredet, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Die "douze points" sind geblieben und die Spannung blieb bis zum Schluss. 

Prekär war das Voting am Ende dann insbesondere, weil Russland und die Ukraine übrig blieben, zwei Nationen, die momentan nicht unbedingt die besten Beziehungen hegen. Während in der Ukraine gefeiert wurde und Jamala de facto geadelt wurde, stänkerten viele Stimmen in Russland gegen das Ergebnis an, an vorderster Front die politischen Hardliner. Die EBU erteilte sämtlichen Unkenrufen eine Absage, das Ergebnis ist unumstößlich und alle müssen sich dran halten, ob es ihnen nun passt oder nicht und egal welche politischen Zeichen man aus dem Sieg und dem Lied herausliest.


Wie kleine Kinder:
Russland und die Ukraine
Weniger lösungsorientiert ist der Gedanke der Russen, nicht am Eurovision Song Contest 2017 teilzunehmen, ebenso wenig wie der der Ukrainer, Interpreten, die sich für die Annexion der Krim ausgesprochen haben, nicht zu akzeptieren. Mit diesen Mitteln gießt man mehr Feuer ins Öl als notwendig, zudem sind diese politischen Spielchen Sache von Armenien und Aserbaidschan. Dem Motto des Wettbewerbs "Come together" entspricht das jedenfalls nicht. Und bei den Diskussionen gerät die an sich hervorragende Show vollkommen in den Hintergrund. In Deutschland kommt zudem noch die Aufarbeitung des erneut letzten Platzes hinzu.

Dabei war der Eurovision Song Contest 2016 meines Erachtens eine unglaublich tolle Show, ich habe zwar auch Jerusalem 1999 und Baku 2012 toll gefunden, aber SVT hat in diesem Jahr alles richtig gemacht und auch fast das gesamte Finalistenfeld war großartig. Das es immer Verlierer gibt, steht auch schon seit 1956 fest, manche regen sich darüber eben mehr auf als andere. Ich weiß wovon ich spreche, Stichwort Markus Riva, das ist nicht die feine Art, mit Niederlagen umzugehen. Mittlerweile ist es sogar so weit, dass ich "Heartbeat" ab und an im Ohr habe, aber das arbeite ich ein anderes Mal auf.


Der Sieger der Herzen
Besonders genial fand ich zwei Szenen zum Ende des Wettbewerbs, zum einen den Interval-Act. Ich muss zugeben, dass mich Justin Timberlake nicht die Bohne interessiert hat, angesichts des wundervollen Spaßliedes, das Petra und Måns gesungen haben. Das Lied zeigt, was der Eurovision Song Contest eigentlich ist, ein Wettbewerb mit tollen Liedern, vielen Anekdoten und vermeintlichen Siegerrezepten, den man aber trotzdem nicht zu ernst nehmen sollte. Wie wichtig er aber tatsächlich ist, zeigen die Reaktionen derer, die sich unter'm Jahr kein Stück mit dem Wettbewerb auseinandersetzen. 

Die zweite Szene war das Aufrücken des polnischen Beitrags kurz vor Knall, als aus der kläglichen Sieben eine 222  aufaddiert wurde und Michał Szpak plötzlich aus dem Keller verschwunden war. Davon gibt es mittlerweile auch schon GIF-Animationen bei Facebook, ein großer Moment für den Eurovision Song Contest, zeigt es allerdings auch, dass Juroren und der Rest Europas durchaus anders ticken können. Wie groß der Einfluss der polnischen Diaspora ist, kann man nicht einschätzen, in den Jahren vor der zweijährigen Auszeit war Polen, anders als die Türkei, Serbien oder Armenien keine Nation, die vom Diasporavoting profitiert hat. Ich habe das Lied eher als Juryfavoriten eingeschätzt, weil er eine klassische Eurovisionsnummer war, aber so kann man falsch liegen.

Fast hätte ich die Wiederholung in der Sonntagnacht auf Phoenix noch zu Ende geschaut, irgendwann im Voting bin ich dann allerdings eingeschlafen. Ging es nur mir so oder war dieser Eurovision Song Contest eine Klasse besser als die anderen? Bisher hatte ich nach der Abmoderation von der Reeperbahn nicht das Verlangen, mir die Show gleich noch einmal reinzuziehen. Ich kann die EBU, SVT und die teilnehmenden Nationen insgesamt nur loben, für ihren tollen Job den sie gemacht haben und hoffe, dass die Ukraine sich im nächsten Jahr etwas ähnlich imposantes einfallen lässt, auch wenn vielleicht nicht die finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stehen.


Offiziell anerkannt:
ManuElla war gut!
Vor allem aber hoffe ich, dass möglichst viele Nationen im Kreis der Familie bleiben, nicht nur Russland sondern auch die kleinen Verlierer, etwa Montenegro oder San Marino, die das Wertungsformat ungerecht finden bzw. bei der Stimmenvergabe einen Querschnitt anderer Länder aufgezwängt bekommen. Zum Schluss möchte ich noch ManuElla als Aufsteiger der Woche nominieren. Nach dem Semifinale habe ich mir darüber gar nicht viele Gedanken gemacht, aber "Blue and red" war gut, sehr gut sogar, klar gesungen, nett dargeboten und vor allem hat das Lied einen verständlichen Text, der zumindest ein Müh anspruchsvoller ist, als z.B. "Sunlight" aus Irland. Und damit "Happy Wochenstart" alle miteinander.