Freitag, 14. Mai 2021

Tag 7: Eine fehlende Connection zu Lettland


Lettland
- Was beim Eurovision Song Contest grundsätzlich nie verkehrt ist, ist wenn ein Künstler eine gewisse Empathie mitbringt. Wenn er es schafft, dass sich das Publikum mit ihm verbunden fühlt. Leider hat Samanta Tīna nichts davon, man kann keine Bindung zu ihr aufbauen, weil alles so kühl und unnahbar wirkt. Man wird nicht abgeholt, sondern bei der vollen Dröhnung ihres Liedes irgendwie im Regen an der Bushaltestelle stehen gelassen. Der Beat hämmert ein, Samanta haut ihren Song heraus, der Mond mag aufgehen, aber er wird ebenso auch wieder untergehen. Mir ist die ganze Show viel zu viel und musikalisch ist es genauso eingängig wie "Three minutes to earth" aus dem Jahr 2014, nämlich gar nicht. Da hilft auch der kleine Lettland-Bonus bei mir nichts.

Ich stelle mir auch die Frage, wen genau Samanta mit ihrem Lied ansprechen will. Es ist eine Feminismus-Botschaft, die im Vergleich zu den anderen Botschaftsliedern in diesem Jahr einfach nur dahingeklatscht wird. Der einzige Moment, wo man wirklich hinschaut ist, wenn sie mit einem kurzen Plopp verschwindet, während sie auf der Kaleidoskop-Einstellung auf der Bühne steht, aber es ist nun auch nicht so, dass CGI-Tricks beim Song Contest nun eine völlig neue Erfindung sind. Sorry Lettland, aber der Song wird bei mir immer weiter durchgereicht und ich kann mich nicht dafür erwärmen. Von daher belasse ich es mit der Prognose, dass Lettland ein Kandidat auf die hinteren Plätze im Halbfinale ist.



Samanta Tīna - The moon is rising