Mittwoch, 30. Juni 2021

Rumänien: TVR sucht durch öffentliche Diskussion


Rumänien
- Seit einigen Jahren schwächeln die rumänischen Beiträge beim Eurovision Song Contest, dreimal konnte sich das Land, das bis 2017 eine 100%ige Erfüllungsquote hatte, zuletzt nicht für die finale Endrunde der Eurovision qualifizieren. Im Rahmen der Ursachenforschung strahlt der Sender TVR am 5. Juli eine von Marina Almăşan moderierte Diskussionsrunde aus, bei dem der Frage nachgegangen wird, wie man Rumänien zu alter Stärke verhelfen kann. Dabei sind diverse Diskussionsgäste.

In einer zweistündigen Show sollen Antworten darauf gefunden werden, warum die großen rumänischen Stars den Song Contest scheuen, warum das Interesse der Zuschauer am Wettbewerb spürbar nachgelassen hat und welche Lösungsansätze es gibt, um Rumänien wieder erfolgreich dastehen zu lassen. Marina Almăşan, die die Show moderiert, war dereinst selbst Delegationsleiterin des rumänischen Fernsehens zu Beginn der 2010er Jahre und hat u.a. den dritten Platz von Paula Seling & Ovi zu verantworten.

Neben den Podiumsgästen im TV-Studio können auch Zuschauer beim rumänischen Fernsehen anrufen und ihre Sicht der Dinge darlegen. TVR 1 hat nach Angaben der ehemaligen Delegationsleiterin fähige Gäste eingeladen, die Licht ins Dunkel bringen sollen. In Bukarest hofft man auf positive Erkenntnisse aus der Show. Zuletzt schied Roxen mit dem sehr choreographielastigen "Amnesia" im Halbfinale von Rotterdam aus. Auch 2018 und 2019 konnten sich weder The Humans noch Ester Peony für das Finale der Eurovision qualifizieren.

Montag, 28. Juni 2021

EBU: Choir of the Year 2021 abgesagt!


Europa
- Die geplante dritte Ausgabe des Eurovision Choir of the Year wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Projektleiterin Ilda Memaj erklärte heute auf Anfrage, dass die Veranstaltung nicht wie geplant ausgetragen wird. "Leider wird die dritte Ausgabe des Eurovision Choir 2021 nicht stattfinden." Sobald die Wiederaufnahme der Veranstaltung geplant ist und weitere Informationen vorliegen, werden sich die Organisatoren erneut zu Wort melden. Über die Gründe kann derweil nur spekuliert werden.

Ob die Absage wie schon beim Eurovision Song Contest 2020 mit dem Coronavirus und der Tatsache zusammenhängt, dass eine Vielzahl von Sängerinnen und Sängern gemeinsam auf einer Bühne stehen werden oder es an mangelndem Interesse der teilnahmeberechtigten Nationen liegt, ist nicht bekannt. Bislang hat lediglich das walisische Fernsehen seine Teilnahme bestätigt, die übrigen EBU-Mitglieder haben sich mit ihrer Zusage bisher zurückgehalten. Erstmals wurde der Wettbewerb 2017 ausgetragen.

Damals nahmen neun Nationen beim Debüt des Wettbewerbs in Riga teil, zwei Jahre später in Göteborg waren es zehn Nationen. Deutschland, vertreten durch den WDR, nahm an beiden Veranstaltungen teil, anders als beim Eurovision Song Contest traten zudem Schottland und Wales als eigenständige Nationen, unabhängig vom Vereinigten Königreich an. Mit jeweils einem Sieg und einem dritten Platz ist Slowenien die erfolgreichste Nation im, eigentlich im Zwei-Jahres-Turnus stattfindenden, Chorwettbewerb.

Donnerstag, 24. Juni 2021

Türkei: EBU bestätigt Wiederaufnahme der Gespräche


Türkei
- Die Europäische Rundfunkunion bestätigt die Wiederaufnahme von Gesprächen mit dem türkischen Fernsehen TRT bezüglich der Teilnahme am Eurovision Song Contest. In einem offiziellen Statement der EBU heißt es: "Obwohl der türkische EBU-Mitgliedssender TRT seit 2012 nicht mehr am Eurovision Song Contest teilgenommen hat, wissen wir, dass es in der Türkei immer noch ein großes Interesse am Wettbewerb gibt." Bestätigt sieht sich die EBU durch zahlreiche Reaktionen türkischer Fans in den sozialen Medien.

"Unter diesem Aspekt stehen wir in Kontakt mit TRT mit dem Ziel, sie zurück zum Wettbewerb zu bringen. TRT hat in der Vergangenheit einen großen Beitrag zum Wettbewerb geleistet, die Ausrichtung des Wettbewerbs 2004 in Istanbul und wir wir würden sie sehr herzlich willkommen heißen, wenn sie sich dazu entscheiden, wieder teilzunehmen.", so die Stellungnahme aus Genf. Die EBU sieht in einem möglichen Comeback zudem die Chance, einen der größten medialen Märkte Europas wieder zu inkludieren.

Bis 2012 nahm die Türkei recht erfolgreich am Eurovision Song Contest teil, profitierte jedoch auch deutlich durch die verstreute Diaspora im Televoting. Nach der Kritik am Wertungsformat und den Big Five-Regelungen zog sich TRT vom Wettbewerb zurück. Mehrere Anläufe der EBU, TRT zurück zu bringen, scheiterten bisher. In den letzten Tagen erklärte TRT-Generaldirektor Eren, dass das türkische Fernsehen nach dem gelungenen Wettbewerb in Rotterdam wieder gesprächsbereit sei.

Schweden: Bewerbungsfenster öffnet am 27. August


Schweden
- Thomas G:sson und der Deb-Clan können sich den 27. August rot im Kalender anstreichen, an jenem Vormittag um 9 Uhr öffnet das schwedische Fernsehen SVT nämlich sein Bewerbungsfenster für das Melodifestivalen 2022. Man suche erneut "fantastische Songs" für das Line Up des nächsten Vorentscheids. Das Bewerbungsfenster in Schweden bleibt bis zum 17. September geöffnet, anschließend beginnt das Sichten aller Bewerbungen und die Auswahl eines musikalischen Portfolios für das Melodifestivalen.

SVT bestätigte, dass erneut 28 Beiträge an den TV-Shows teilnehmen werden, sprich sieben Beiträge pro Vorrunde, die sich aus zwei unterschiedlichen Quellen zusammensetzen. Die Hälfte der Beiträge werden Künstler ausmachen, die vom Sender SVT direkt eingeladen wurden, die andere Hälfte wird aus dem öffentlichen Bewerbungsverfahren von einer entsprechenden Jury ausgewählt. Das System soll sowohl etablierten Künstlern und Komponisten als auch Newcomern die Chance einräumen, sich beim Melodifestivalen zu präsentieren.

Der Wettbewerb steht allen schwedischen Staatsbürgern bzw. Menschen mit ständigem Wohnsitz in Schweden offen, Nicht-Schweden können lediglich in Zusammenarbeit mit einem schwedischen Staatsbürger teilnehmen. Es gibt keine Sprachvorgaben, etwa zehn Beiträge sollen jedoch für schwedische Lyrics reserviert werden. Eine angedachte Frauenquote beim Melodifestivalen wurde vorerst verworfen. Zudem nimmt SVT nach Jahren Abstand von der Wildcard, die bisher an einen Teilnehmer des Radiowettbewerbs P4 Nästa vergeben wurde. Wer am Melodifestivalen 2022 teilnehmen wird, erfahren wir aller Voraussicht nach Ende November bzw. Anfang Dezember.

Bosnien-Herzegowina: Finanzierung weiter schwierig


Bosnien-Herzegowina
- Seit Jahren beschäftigen wir uns schon mit dem Schuldenstand des bosnischen Fernsehens BHRT und auch in diesem Jahr steht die Teilnahme des Landes beim Eurovision Song Contest unter keinem guten Stern. In einem Interview heißt es von Senderverantwortlichen, dass man ohne ein funktionierendes Gebührensystem keinerlei Chance hat, die Ausstände bei der EBU zu begleichen und damit eine Rückkehr zur Eurovision zu gewährleisten. BHRT benötigt hierfür mindestens zwei gewinnbringende Jahre in Folge.

"Auch jetzt und in den kommenden Jahren stellt BHRT sein professionelles Team, seine Produktions- und technischen Kapazitäten zur Verfügung, aber leider verfügt BHRT nicht über die finanziellen Mittel, einen Teilnehmer für Bosnien-Herzegowina zum spektakulärsten und teuersten TV-Event der Welt zu schicken.", so die Meldung aus Sarajevo. Trotz geringer Einnahmen durch TV-Gebühren erwirtschaftete BHRT einen Verlust von 2,8 Millionen Euro. Eine Rückzahlung der Schulden an die EBU und die Rückkehr zur Eurovision sei nur durch ein Zusammenspiel verschiedener Parteien möglich.

"Nur mit der Unterstützung von Wirtschaft, staatlichen Institutionen, der Bevölkerung und gemeinsamer Investitionen in BHRT sei es möglich, Bosnien-Herzegowina schnell zum Eurovision Song Contest zurückzubringen.", man betonte, dass der Wettbewerb nicht nur eine Pflichtveranstaltung um das beste Lied sondern sehr viel mehr sei. Bosnien-Herzegowina musste sich nach 2012 aus finanziellen Gründen zurückziehen und schaffte lediglich 2016 durch Sponsorenhilfe einen bis heute letzten Beitrag, der jedoch im Halbfinale ausschied.

In den späteren Jahren erklärte der Sender BHRT immer wieder, dass man aufgrund von angehäuften Schulden bei der EBU nicht mehr in der Lage sei, am Wettbewerb teilzunehmen, ehe diese beglichen seien. Die EBU forderte vom bosnischen Staat weitgehende Unterstützungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der jedoch nur ein Schattendasein fristet. In Bosnien-Herzegowina greift ein kompliziertes Verwaltungssystem zwischen der Föderation Bosnien-Herzegowina und der Republik Srpska, die jeweils ihre eigenen TV-Anstalten unterstützen.

Mittwoch, 23. Juni 2021

News-Splitter (869)


San Marino
- Vielleicht möchte man das ganze Land vorsingen lassen... die sanmarinesische Regierung hat heute bekannt gegeben, dass der angesetzte nationale Auswahlmechanismus "Una voce per San Marino" über mehrere Monate hinweg stattfinden wird. Ab Dezember wird man mit der Auswahl beginnen, die sich im Anschluss über mehrere Wochen und Monate erstrecken soll. Nähere Angaben zum geplanten Festival wurden bisher nicht gemacht. Für San Marino wäre es der erste Vorentscheid seit 2018. Damals wurde ein System namens "1in360" angewandt, das am Ende nicht einmal Eurovisionsfans verstanden.

Europa
- Eine italienische Delegation hat ihren ersten Exkurs zum EBU-Hauptquartier nach Genf gestartet. Dort sollen Organisatoren der RAI gemeinsam mit der Reference Group die ersten Schritte für die Ausrichtung des Eurovision Song Contests 2022 planen. Delegationsleiterin Simona Martorelli sagte, es gäbe in Italien einen großen Enthusiasmus, der Sieg von Måneskin hätte eine Art Wiedergeburt der Eurovision in Italien bewirkt. Die Reference Group wird derzeit von Dr. Frank-Dieter Freiling vom ZDF geleitet, weitere Mitglieder sind u.a. EBU-Supervisor Martin Österdahl und die französische Delegationsleiterin Alexandra Redde-Demirel.

Italien
- Das San Remo-Festival 2022 wird in der ersten Februarwoche des nächsten Jahres stattfinden. Genaue Termine und der Ablauf des traditionsreichen Musikfestivals, auf dem der Eurovision Song Contest basiert, wurden noch nicht festgelegt. Die RAI bestätigte lediglich, dass die Moderatoren des Festivals nicht gleichzeitig auch die Moderatoren des Song Contests im Mai sein werden. In diesem Jahr fand das Festival nicht wie üblich im Februar sondern später statt, um bessere Bedingungen ob der Corona-Pandemie zu schaffen. Wie üblich fand das Festival im Teatro Ariston an der ligurischen Küste statt. Dem Sieger des Festivals wird ein Vorrecht bei der Teilnahme am Eurovision Song Contest eingeräumt.

Montag, 21. Juni 2021

Malta: Abkehr von X Factor als Vorentscheid


Malta
- Vergangene Woche kündigte das maltesische Fernsehen eine dritte Staffel von X Factor an, bestätigte nunmehr jedoch auch, dass ein separates Auswahlverfahren zum Einsatz kommt, um den nächsten Repräsentanten für den Eurovision Song Contest zu ermitteln. Zuvor waren sowohl Michela Pace als auch Destiny Chukunyere über X Factor zum Song Contest gekommen. Genaue Einzelheiten über das geplante neue Showformat veröffentlichte der Sender PBS jedoch noch nicht.

Der Vorsitzende der Kulturagentur der maltesischen Hauptstadt Valletta, Jason Micallef, erklärte via Facebook, dass der Sender wieder zu einem eigenständigen Vorentscheidungsformat zurückkehren wird. Das neue Management des öffentlich-rechtlichen Senders PBS sei zu der Übereinkunft gekommen, dass ein spezielles Festival dazu dienen soll, Maltas Song Contest-Kandidaten für 2022 zu finden. In der Vergangenheit gab es stets ein "Malta Song For Europe", mit wechselnden Regularien und Umfang.

Die letzte Sängerin, die durch einen offenen Vorentscheid abseits von X Factor ermittelt wurde, war Christabelle mit "Taboo" im Jahr 2018. Damals wurde im Messezentrum von Ta'Qali aus 16 Beiträgen zu jeweils 50% Jury- und Televoting ein Ergebnis ermittelt. Malta nimmt seit 1971 am Eurovision Song Contest teil und erreichte in seiner Geschichte zwei zweite Plätze. In diesem Jahr galt Destiny mit "Je me casse" als Mitfavoritin, mittlerweile gibt es jedoch eine offizielle Prüfung, ob Steuergelder dafür verwendet wurden, Maltas Beitrag in den Wettquoten zu pushen.

Frankreich: Reglement für Vorentscheid online


Frankreich
- Mit dem heutigen 21. Juni beginnt in Frankreich die Bewerbungsphase für den Vorentscheid "Eurovision France: C'est vous qui décidez", der erneut dazu dienen wird, den französischen Song Contest-Vertreter zu ermitteln, nachdem dieses Konzept mit Barbara Pravi schon im Vorjahr hervorragend aufging und Frankreich die erste Silbermedaille seit 30 Jahren beim Song Contest holte. Gleichzeitig wurde der 24. Oktober als Deadline festgesetzt.

Der französische Vorentscheid generierte in diesem Jahr eine Einschaltquote von über 2,37 Millionen Zuschauern, nachdem die zuvor getroffene interne Auswahl von Tom Leeb 2020 auf Kritik stieß. Bezüglich der Bewerbung beim französischen Fernsehen gelten für Interpreten und Beiträge die gängigen EBU-Regularien. Erwünscht sind Gruppen von maximal sechs Personen, die einen frischen Song mitbringen, der nicht vor dem 1. September diesen Jahres kommerziell veröffentlicht worden ist.

Das vollständige Regelwerk des französischen Vorentscheids kann hier eingesehen werden (auf Französisch). Frankreich ist eines der ersten Länder, das seine Pläne für das kommende Jahr genau definiert hat. Nach dem großartigen Abschneiden von Barbara Pravi mit "Voilà" dürfte das Engagement des Sender jedoch kaum überraschen. Frankreich ist als Teil der sogenannten Big Five automatisch für das Finale der Eurovision im Mai 2022 in Italien qualifiziert.

Samstag, 19. Juni 2021

Türkei: TRT signalisiert Gesprächsbereitschaft


Türkei
- Ähnlich ablehnend wie das slowakische Fernsehen war bisher der türkische Sender TRT. In einem Interview erklärte der Generaldirektor İbrahim Eren nun jedoch zumindest, dass sein Sender wieder die Gespräche mit den Organisatoren bei der Europäischen Rundfunkunion aufgenommen hat. In einer Anfrage sagte Eren: "Bezüglich der Eurovision hat TRT vor einer Weile eine Entscheidung getroffen. Solange sich am Wertungssystem nichts ändert, wird die Türkei nicht wieder teilnehmen." Die Direktion steht nach wie vor zu dieser Entscheidung, bestätigte jedoch Verhandlungen mit der EBU.

Eren erklärte darüber hinaus: "Ich finde, die diesjährige Eurovision war sehr erfolgreich. Nach vielen Jahren haben sie wieder eine gute Show abgeliefert. Unsere Kollegen haben erneut Gespräche mit dem neuen Executive Supervisor aufgenommen. Ich weiß nicht, was passieren wird." TRT zog sich 2012 vom Song Contest zurück, nachdem sich der Sender unzufrieden über das greifende Privileg der Big Five-Nationen und der Wiedereinführung des Jurysystems. Zeitweise hieß es vom TRT-Generaldirektor zudem: "Abnormale Menschen gewinnen den Wettbewerb und niemand unternimmt etwas dagegen."

Die Türkei ist seit 1975 Teil des Eurovision Song Contests und konnte ihn 2003 mit Sertab Erener einmal gewinnen. Im weiteren Verlauf profitierte die Türkei insbesondere durch eine große türkische Diaspora in ganz Europa beim Eurovision Song Contest und verfehlte lediglich 2011 in Düsseldorf den Finaleinzug mit der Gruppe Yüksek Sadakat. Nach der Teilnahme im befreundeten Aserbaidschan 2012 zog sich TRT mit wehenden Fahnen von der Eurovision zurück und bekundete seither kaum Interesse am Wettbewerb. Auch heute dürfte die Priorität der Eurovision in der Türkei recht gering sein.

Slowakei: RTVS plant 2022 keine Rückkehr in Italien


Slowakei
- Seit 2013 verzichtet das slowakische Fernsehen RTVS auf die Teilnahme am Eurovision Song Contest und entsprechend einer Anfrage der tschechischen Website eurocontest.cz wird dies auch 2021 so bleiben. Der Sender mit Sitz in Bratislava erklärte in einem Statement, dass man weder ein Debüt beim Junior Eurovision Song Contest in Paris noch eine Rückkehr zum Eurovision Song Contest 2022 beabsichtigt. Damit ist die Slowakei das erste Land, dass seine Teilnahme scheinbar definitiv verneint hat.

Die Slowakei nahm zwischen 1994 und 1998 sowie später an den Halbfinals von 2009 bis 2012 teil, die letzten vier Beiträge konnten sich jedoch nicht für die Endrunde qualifizieren. 1993 konnte sich die Gruppe Elán nicht über die osteuropäische Vorrunde hinaus qualifizieren. Das beste Ergebnis des Landes ist bis heute der 18. Platz von Marcel Palonder mit "Kým nás máš" im Jahr 1996. Nach dem letzten Platz von Max Jason Mai in Baku 2012 zog der Sender aufgrund des geringen Interesses innerhalb der slowakischen Zuschauer und aus finanziellen Gründen zurück.

2009 und 2010 veranstaltete RTVS, damals noch als STV, ausschweifende Vorentscheide mit diversen Vorrunden und vielen etablierten Künstlern der slowakischen Musikszene. Insbesondere Kristina, die die Slowakei 2010 in Oslo vertrat, gehörte mit "Horehronie" zu den Favoriten, ehe sie im Halbfinale rausflog. Ihr Musikvideo zählt jedoch noch heute zu den meistgesehenen Videos des offiziellen Youtube-Kanals der Eurovision. 2011 vergaß das slowakische Fernsehen sich rechtzeitig von der Teilnehmerliste streichen zu lassen, 2012 folgte noch eine interne Auswahl.

News-Splitter (868)


Ukraine
- Die nächste Nation, die ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest 2022 in Italien bestätigt hat, ist die Ukraine. Nach dem guten fünften Platz von Go_A in Rotterdam ist es nur die logische Konsequenz, dass man der Eurovision weiter einen Platz im Sendeprogramm bietet. Gegenüber ESCtoday.com bestätigte der Sender UA:PBC die Teilnahme im kommenden Jahr. Ob der nationale Vorentscheid Vidbir wieder zum Einsatz kommt oder man einen anderen Modus zur Künstlersuche ausrichtet, ist bisher jedoch noch nicht bekannt. Go_A wurden mit "Shum" in Rotterdam Vierte und erreichten im Anschluss einen viralen Erfolg.

Italien
- Insbesondere in Turin ist das Interesse groß, den Eurovision Song Contest 2022 zu veranstalten. Lokale Politiker unterstützen die Bewerbung der Stadt, die sich mit der Ausrichtung des Großevents einen touristischen und wirtschaftlichen Aufschwung versprechen. Tourismus-Stadtrat Alberto Sacco sagte dazu: "Turin verfügt über alle Notwendigkeiten, um die Veranstaltung erfolgreich durchzuführen, aber wir müssen auf den Aufruf der Organisatoren der RAI warten." Neben Turin haben diverse andere Städte Interesse am Bieterverfahren der RAI bekundet, u.a. die Hauptstadt Rom, Bologna, Florenz, Mailand, Pesaro, San Remo, Rimini und Verona.

Niederlande
- Der Song Contest von Rotterdam fand als sogenanntes Fieldlab Event statt, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie bei Großveranstaltungen wissenschaftlich analysieren soll. Wie die niederländische Nachrichtenseite nu.nl berichtet, wurden 48 der 29.785 Zuschauer im Rahmen der Testreihe positiv auf das COVID-19 getestet. Nicht in die Statistik fließen Infektionen bei den Volunteers, der technischen und logistischen Crew sowie den Delegationen. Sowohl in der polnischen als auch isländischen Delegation gab es positive Corona-Fälle, wodurch Daði & Gagnamagnið für Island nicht live auf der Bühne im Ahoy standen.

Samstag, 12. Juni 2021

News-Splitter (867)


Weißrussland
- Das weißrussische Fernsehen BTRC hat innerhalb der 14tägigen Frist keine Beschwerde bei der Europäischen Rundfunkunion eingereicht, wodurch die Mitgliedschaft des Senders mit Sitz in Minsk bis auf weiteres suspendiert wird. Aufgrund der von der EBU kritisierten Einschränkung der Unabhängigkeit des staatlichen Senders in Weißrussland, entzog die Rundfunkunion BTRC die Rechte am Nachrichten- und Informationsaustausch innerhalb des EBU-Netzwerks. Ebenfalls sind damit die Teilnahmen am Eurovision Song Contest und anderen Veranstaltungen der EBU ausgeschlossen. 2021 wurde Weißrusslands Beitrag aufgrund politischer Inhalte von der EBU disqualifiziert, auch der nachgebesserte Beitrag wurde abgelehnt.

Portugal
- In einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen hat der portugiesische Song Contest-Sieger Salvador Sobral seine Entschuldigung für die Worte nach dem Finale von Kiew erneuert. Darin heißt es: "Noch nach der Preisverleihung in Kiew musste ich unbedingt loswerden, dass wir in einer Welt voller Fast-Food-Musik ohne Inhalt leben. Das haben viele Leute in den falschen Hals bekommen und mich für einen arroganten Schnösel gehalten. Später habe ich in einer Talkshow den Spruch rausgehauen, dass der ESC meine persönliche Prostitution war. Hätte ich nicht tun sollen. Ich wollte witzig sein und ein bisschen rebellisch rüberkommen." Sobral gewann die Eurovision 2017 mit der größten Punktezahl aller Zeiten vor Kristian Kostov aus Bulgarien.

Kasachstan
- Die Türkvizyon 2021 wird im kasachischen Türkistan stattfinden. Wie der für die Organisation zuständige türkische Musiksender TMB TV berichtet, wird der Wettbewerb erstmals seit seiner Einführung in Kasachstan ausgetragen. Ein konkretes Datum für die Türkvizyon wurde hingegen noch nicht genannt. Türkistan wurde im Mai zur Kulturhauptstadt der turksprachigen Welt bestimmt, die Geschichte der Siedlung reicht bis zu 4000 Jahre zurück. Ursprünglich hätte die Türkvizyon bereits 2017 in Astana, dem heutigen Nursultan, stattfinden sollen, damals wurde der Wettbewerb jedoch abgesagt. Bislang hat eine Reihe von Nationen und Regionen die Teilnahme in Türkistan bestätigt, etwa das Volk der Nogai, die russische Region Stawropol oder Rumänien.

Donnerstag, 10. Juni 2021

Polen: Doda zeigt Interesse an Eurovision 2022


Polen
- In einem Instagram-Livestream äußerte die polnische Sängerin Doda ihr Interesse, ihr Land 2022 beim Eurovision Song Contest 2022 in Italien zu vertreten. Sie erklärte, sie wolle damit nicht zwangsläufig ihre Karriere pushen, sondern vielmehr aus Spaß an der Freude und ihrer Fans zu Liebe teilnehmen. Ihr Wunschszenario sieht vor, dass sie in einem nationalen Vorentscheid zwei Lieder zur Auswahl stellt und die Zuschauer anschließend entscheiden.

Doda knüpfte ihre mögliche Nominierung jedoch auch an eine Reihe von Bedingungen, u.a. möchte sie selbst über ihre Choreographie und das Staging entscheiden können und auch ihr eigenes Creative Team in die Darbietung einbringen: "Ich bin bereit viele, viele Kompromisse zu machen.", in diesem Fall wolle sie jedoch selbst über ihren Auftritt verfügen. Unterstützung erhält Doda in ihrem Bestreben von Maria Sadowska, einer Sängerin, die 2017 Teil der polnischen Vorentscheidungsjury war.

Doda wird von vielen Fans schon seit Jahren als Wunschkandidatin für den Eurovision Song Contest gefordert. Bekannt wurde sie in Polen als Leadsängerin der Gruppe Virgin. Nach deren Auflösung im Jahr 2007 verfolgte sie eine erfolgreiche Solo-Karriere und veröffentlichte zwei Alben, die beide mit Platin ausgezeichnet wurden. 2007 und 2009 erhielt sie zudem zwei MTV Europe Music Awards als Best Polish Artist. TVP, das polnische Fernsehen, hat seine Song Contest-Teilnahme 2022 bislang noch nicht bestätigt.

News-Splitter (866)


Russland
- Ilya Prusikin, Leadsänger der russischen Band Little Big, erklärte im Interview, dass "Uno" ursprünglich gar nicht für den Eurovision Song Contest gedacht war, sondern vielmehr als Preview-Single zum neuen Album der Band in den Verkauf gehen sollte. Die Gruppe selbst war sehr überrascht, als sich der russische Sender Channel One für "Uno" und nicht für das ebenfalls eingereichte "Tacos" entschied. Nach der Absage von Rotterdam 2020 hielt des die Band zudem für angebracht, dass man einem anderen Interpreten die Gelegenheit geben sollte, Russland in Rotterdam zu vertreten, wenngleich man offenbar im November letzten Jahres Alternativen für eine mögliche Nominierung im Jahr 2021 vorbereitet hatte. Letztlich trat Manizha für Russland in Rotterdam auf.

Niederlande
- T-Mobile in den Niederlanden erklärte, dass man all diejenigen entschädigen und ihre entstanden Kosten rückerstatten werde, deren Televoting- bzw. SMS-Stimmen nicht in die Wertung des Eurovision Song Contests 2021 eingeflossen sind. In einem Statement heißt es, dass man die entstanden Kosten für entsprechende SMS auf der nächsten Abrechnung ausweisen werde. Zugleich entschuldigte sich T-Mobile für die Unannehmlichkeiten. Zahlreiche niederländische Song Contest-Zuschauer erklärten, ihre Stimmen seien nicht erfasst worden, eine Informationen, dass die Stimme aufgrund des bereits beendeten Votings nicht gezählt werden konnte, erfolgte teilweise erst Stunden später.

Österreich
- Vincent Bueno hat nach seiner Teilnahme am Eurovision Song Contest in Rotterdam eine zukünftige Teilnahme ausgeschlossen. In einem Interview sagte der 34jährige: "Das war meine letzte Teilnahme an einem Wettbewerb. Ich möchte in Zukunft nicht mehr bewertet werden." Vincent wurde 2020 vom ORF intern nominiert und hätte eigentlich mit "Alive" in Rotterdam auftreten sollen, ehe der Wettbewerb im letzten Jahr coronabedingt abgesagt wurde. 2021 wurde er erneut vom österreichischen Fernsehen gesetzt, schied jedoch mit "Amen" im Halbfinale aus. Bereits 2017 stand er als Backing von Nathan Trent beim Song Contest in Kiew auf der Bühne. 2016 bewarb er sich erfolglos mit "All we need is that love" beim österreichischen Vorentscheid und wurde Sechster.

Freitag, 4. Juni 2021

News-Splitter (865)


Ukraine
- Go_A-Sängerin Kateryna Pavlenko wurde in dieser Woche mit dem "Woman of the Thrid Millenium"-Award ausgezeichnet. Ruslan Stefanchuk, Vizesprecher des Obersten Rates in der Ukraine, lobte den Einsatz der Sängerin und der Band Go_A beim Eurovision Song Contest, dass sie es geschafft haben, alt und jung gemeinsam vor dem Fernseher zusammenzubringen und "für die würdevolle Vertretung der Ukraine, für den Patriotismus und die Popularisierung der ukrainischen Kultur in der Welt". Mittlerweile gehört der ukrainische Beitrag "Shum" zu den größten viralen Erfolgen und stieg unterdessen in die globalen Billboard 200 Charts ein. Go_A belegten mit "Shum" in Rotterdam den fünften Platz im Finale.

Andorra
- Alle sechs bisherigen Vertreter Andorras beim Song Contest machen sich für eine Rückkehr des Landes stark. Auf Initiative von Susanne Georgi, die große Hoffnungen in den Dialog zwischen Regierung und dem Sender RTVA legt, haben sich auch die übrigen Interpreten geäußert, die zwischen 2004 und 2009 dabei waren. So heißt es u.a. von Gisela, die 2008 mit "Casanova" in Belgrad teilnahm: "Die Eurovision ist ein internationales Kultur-Event mit so vielen Künstlern, die etwas zu sagen haben. Für Andorra wäre diese Art der Werbung sehr wichtig." Auch von Marta Roure und Anonymous-Sänger Niki Francesca gibt es ähnlichen Zuspruch. Das andorranische Fernsehen RTVA hatte in einer ersten Stellungnahme am Sonntag nach dem Finale von Rotterdam erklärt, man plane weiterhin nicht teilzunehmen.

Schottland
- Die EBU hat die neuerlichen Teilnahmeabsichten schottischer Minister beim Eurovision Song Contest zurückgewiesen. Gegenüber der britischen Website Express.co.uk heißt es von einem Sprecher der Rundfunkunion: "Als Mitglied der European Broadcasting Union ist die BBC dafür verantwortlich, eine Bewerbung für den Eurovision Song Contest abzugeben, die das gesamte Vereinigte Königreich repräsentiert. Es gibt derzeit keinerlei Pläne dies zu ändern." Das UK wurde seit 1957 durch die BBC repräsentiert und es gibt in naher Zukunft keinerlei Absichten, die einzelnen Landesteile Wales, Schottland, England und Nordirland mit eigenen Beiträgen starten zu lassen. Der schottische Minister Alyn Smith setzt sich hingegen seit Jahren für einen eigenen schottischen Song Contest-Beitrag ein.

Spanien: RTVE will Eurovision ernst nehmen


Spanien
- In Zukunft soll der Eurovision Song Contest in Spanien wieder ernst genommen werden, heißt es aus Madrid. Der neue Senderchef von RTVE, José Manuel Pérez Tornero hat sich in einem seiner ersten Presse-Statements dafür ausgesprochen, dem Eurovision Song Contest in Spanien seinen alten Glanz zurückzugeben und versprach zugleich Neuerungen. Ob diese nun letztlich auch in personellen Umstrukturierungen umgesetzt werden, ist bisher jedoch offen. Insbesondere Unterhaltungschef Toñi Prieto scheint hierbei eine Rolle zu spielen.

"Wir werden die Eurovision sehr ernst nehmen. RTVE ist der einzige öffentliche Rundfunk in Spanien, der zur EBU gehört. Wir sind wirklich an diesem Wettbewerb und an jungen Menschen im europäischen Kontext interessiert.", erklärte der neue Generaldirektor von RTVE. Seit Jahren krebsen die spanischen Interpreten jenseits der 20er-Marke im Finale der Eurovision, zuletzt gelang Ruth Lorenzo im Jahr 2014 ein Sprung in die Top Ten. Insbesondere Unterhaltungschef Toñi Prieto wird hierbei von vielen spanischen Fans vorgeworfen, nicht den notwendigen Ernst und Sachverstand mitzubringen.

Inwiefern es beim spanischen Fernsehen eine Neuverteilung der Rollen geben wird ist unbekannt. Auch Delegationschefin Ana María Bordás, die diese Funktion zunächst nur temporär und später fix wahrnahm, könnte durch die neue Führung von RTVE ausgewechselt werden. Spanien ist seit 1960 Teil des Eurovision Song Contests, die beiden einzigen Siege des Landes fanden jedoch in den späten 60er Jahren mit Massiel und Salomé statt. Die letzte Top Fünf-Platzierung erreichte zuletzt Anabel Conde, 1995 in Dublin, damals noch unter reinem Juryvoting.

Mittwoch, 2. Juni 2021

News-Splitter (864)


Aserbaidschan
- Offenbar hat der Eurovision Song Contest doch etwas Völkerverbindendes. Schon während der Proben in Rotterdam machte der Shipping-Name "Efentix" die Runde, was ich zunächst nur für einen PR-Fake gehalten habe. Nach einem offiziellen "socially-distanced"-Date in einem Restaurant in Rotterdam, spricht Samira Efendi nun in einem Interview mit Sputnik Azerbaijan darüber, dass sie noch heute in regem Kontakt mit dem norwegischen Interpreten Tix steht. Sie habe Tix bzw. Andreas Haukeland zu sich nach Baku eingeladen um ihm ihre Eltern vorzustellen, aufgrund geschlossener Grenzen ist dies derzeit jedoch nicht möglich. Sie wäre sogar bereit für ihn nach Norwegen zu ziehen. Wir dürfen daher weiter gespannt sein...

Deutschland
- Wieder einmal heißt es von der deutschen Delegationsleitung über das spärliche Abschneiden von Jendrik in Rotterdam: "Jede Erklärung wäre reine Spekulation. Fest steht, dass das gleiche Prozedere in der Schweiz ausgezeichnet läuft und aber keine guten Platzierungen bringt.", so Alexandra Wolfslast. Weiterhin wolle man den Vorentscheidungs- und Auswahlmodus kritisch hinterfragen und abwägen, was man in der Zukunft besser machen könne. Das Konzept aus Jury- und Panelvoting, das analog zum Schweizer Vorentscheid auch in Deutschland Anwendung findet, wurde 2018 eingeführt. Während Michael Schulte immerhin den vierten Platz belegte, platzierten sich die S!sters und Jendrik nur jenseits der Top 20.

Israel
- Wie bereits bekannt ist, wird der nächste israelische Song Contest-Vertreter aus der Castingshow X Factor stammen. Nunmehr gab das israelische Fernsehen weitere Juroren des Formats bekannt. Während Simon Cowell nicht mehr länger Teil der Jury ist, wurden Song Contest-Siegerin Netta Barzilai, Aviv Geffen, Margalit Tsanani, Ran Danker und Miri Mesika als Juroren benannt. X Factor wird nach der Absetzung im Jahr 2018 in Israel reaktiviert, die letzte Siegerin der Show war Eden Alene, die mit "Set me free" in Rotterdam dabei war. Seit 2015 wählte das israelische Fernsehen durch die eigene Talentshow "Hakochav haba" einen Vertreter für die Eurovision. Bedingt durch die Direktnominierung von Eden Alene wurde 2021 kein neuer Kandidat gewählt und das Konzept ausgesetzt.