Donnerstag, 31. Januar 2008

News-Splitter (121)


Deutschland - Auf Eurovision.de haben Interessierte nun die Gelegenheit alle fünf VE-Titel in (sehr) kurzen Schnipseln anzuhören. Nachdem uns bereits alle Beiträge in ihrer vollständigen Fassung vorliegen, rechnen wir uns übrigens große Chancen für "Hinterm Ozean" von Carolin Fortenbacher aus. Der Song fällt sehr angenehm aus dem Rahmen. Die Beiträge der No Angels und Marquess sind leichte Musik, schwächere Lieder in Anlehnung an frühere Charterfolge, Cinema Bizarres Song ist ja bereits seit Wochen bekannt und Tommy Reeve habe ich in erster Reaktion als "musikalisches Sterben" betitelt, der Song hat wohl die wenigsten Chancen auf eine vordere Platzierung beim deutschen Vorentscheid. Nähere Infos natürlich in Kürze hier.

Serbien - "The Confluence of Sound" lautet das Motto des 53. Eurovision Song Contest in Belgrad. Ebenfalls präsentierte der serbische Sender RTS ein neues Sublogo für den Song Contest, inspiriert von einem Notenschlüssel in den serbischen Landesfarben. Das erste Sublogo, welches vor Monaten präsentiert wurde stieß auf große Ablehnung bei Eurovisionsfans und erinnerte eher an die ersten Malversuche eines Kleinkindes.

Bulgarien - Nachdem der Song "Sombero" von Stoyan Royanov vom bulgarischen Sender BNT von der nationalen Vorentscheidung disqualifiziert wurde (der Song wurde bereits vor dem 1. Oktober 2007 veröffentlicht), rücken Svetozar Hristov & Vladimir Dimov mit ihrem Song "Tired soul" nach. Das bulgarische Finale findet am 23. Februar statt.

Schweden - Der Beitrag "I lågornas sken", der schwedischen Gruppe Nordman zieht aktuell die Kritik diverser Frauengruppen auf sich. Während ihrer Bühnenperformance soll eine Hexenverbrennung stattfinden. Inspiriert wurden sie durch eine Serie des Senders SVT über das Leben im 17. Jahrhundert. Nordman treten am 1. März im Semifinale des Melodifestivalen in Karlskrona an.

Portugal - Das portugiesische Fernsehen RTP hat die zehn Komponisten für die Beiträge des diesjährigen Festival da Canção bekannt gegeben. Carluz Belo, Carlos Coelho, Elvis Veiguinha, Fernando Martins, Gimba, Donna Maria, Menito Ramos, Gimba, Nuno Feist und Renato jr. werden die zehn Beiträge für den Vorentscheid schreiben. Als Kandidaten wurden bislang drei Namen genannt: Joana Melo, Carluz Belo und Ricardo.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Aserbaidschan: Noch 2 Tage


Aserbaidschan - Endlich sind alle Details zur ersten Vorentscheidung des kaukasischen Landes geklärt. Die Show findet am Samstag um 17:30 Uhr (MEZ) statt. Die drei Kandidaten Elnur, Aynur Iskanderli und die Rockband Unformal stellen jeweils zwei Songs vor, aus denen eine Jury dann endgültig den ersten Beitrag Aserbaidschans für den Eurovision Song Contest wählt.

Die Show wurde zeitlich um eine halbe Stunde nach vorne verlegt um mögliche Überschneidungen mit dem estnischen Eurolaul zu vermeiden, der um 20:30 Uhr beginnt. Beide Shows werden live per Webstream auf Eurovision.tv übertragen.

Im Rahmenprogramm der aserbaidschanischen Vorentscheidung treten unter anderem Sertab Erener (Türkei 2003), Marija Serifovic (Serbien 2007) und Ruslana (Ukraine 2004) mit ihrem Programm "Wild Energy" auf.

Die Titel (in willkürlicher Reihenfolge):
01. - Unformal - Lalala
02. - Unformal - Muse
03. - Aynur Iskanderli - Sweet that u will stay
04. - Aynur Iskanderli - Rhythm of fire
05. - Elnur - If you're never back
06. - Elnur & Samir Javadzadeh - Day after day

Eurofire wird am Samstag live dabei sein und mitbloggen. Nähere Informationen zur Vorentscheidung gibt es hier.

News-Splitter (120)


Deutschland - Gestern liefen zumindest zwei der VE-Beiträge bereits im Radio (NDR 2), den Song von Tommy Reeve hätte man in aller Vollständigkeit hören können, wenn man beim Clubtreffen der OGAE in München am Samstag dabei gewesen wäre und von Carolin Fortenbachers "Hintem Ozean" ist lediglich der Text bekannt bisher. Fans müssen sich weiterhin gedulden. Zumindest ein 30sekündiger Schnipsel des Songs "Disappear" der No Angels steht derzeit im Internet bereit.

Irland - Ein Truthahn für Irland? Wenn man irischen Medien Glauben schenken darf, wird "Dustin, the Turkey" mit einer Parodie auf die Eurovision ("Twelve points, douze points") am irischen Vorentscheid, dem Eurosong 2008, teilnehmen. Der Truthahn, der bereits sechs Alben veröffentlicht und mit Größen wie Chris de Burgh, Bob Geldof und Joe Dolan zusammen gesungen hat, wurde in den 90er Jahren durch RTÉ bekannt.

Ukraine - Philipp Kirkorow (Russland 1995, Ex-Mann von Alla Pugachova, Musikproduzent und Supporter von Dima Bilan, Angelica Agurbash und Dmitry Koldun) hat ein neues Projekt im Visier und einen Song für die Sängerin Ani Lorak geschrieben. Der Song ist einer von insgesamt 109 eingereichten Beiträgen beim ukrainischen Fernsehen. Eine Jury, in der auch Olexandr Ponomaryov (Ukraine 2003) sitzt wird nun sechs Beiträge auswählen, die am 23. Februar in einer TV-Show vorgestellt werden.

Niederlande - Der niederländische Beitrag für den Eurovision Song Contest in Belgrad wird Anfang März der Öffentlichkeit präsentiert. Die Sängerin Hind wähle zurzeit einen geeigneten Song aus. Bislang sind noch keine genaueren Informationen bekannt, sagte ein Sprecher des Senders NOS gegenüber dem "RTL Boulevard"-Magazin.

Bulgarien - Der Song von Stoyan Royanov wurde von der Teilnahme am bulgarischen Vorentscheid ausgeschlossen. Sein Beitrag "Sombero" wurde bereits am 1. Juni in der bulgarischen Show "Polet nad noshtta" präsentiert. Es ist jedoch nicht bekannt ob BNT einen Kandidaten nachrücken lässt oder ob das Finale am 23. Februar nur mit elf Beiträgen stattfinden wird. Stoyan Royanov qualifizierte sich vergangenen Samstag für das Finale der EuroBGvision.

Malta - Das komplette Ergebnis der maltesischen Vorentscheidung ist nun im Internet einsehbar. Demnach war der Siegertitel "Vodka" der Sängerin Morena nur die zweite Wahl der Expertenjury, die den Song "Sunrise" von Claudia Faniello bevorzugten. Beim Televoting, welches zu 80% in das Endergebnis einfloss, setzte sich "Vodka" jedoch mit rund 4.000 Stimmen Vorsprung gegenüber den Beiträgen "Caravaggio" und "Sunrise" von Claudia durch. Auf Platz vier landete Eleanor Cassar, auf Platz fünf der zweite Beitrag von Morena, "Casanova".

Dienstag, 29. Januar 2008

Von Hermanns, Hamburg und Hirnrissigkeit


Deutschland - Heuer fand ja, wie wir bereits mehrfach hier geschrieben haben in Hamburg die offizielle Pressekonferenz (in der Szene auch mit "PK" abgekürzt) des NDR statt, bei der die fünf Kandidaten des deutschen Vorentscheid die Gelegenheit hatten, ihren Beitrag der Presse vorzustellen.

Neben den fünf Kandidaten Tommy Reeve, Carolin Fortenbacher, Marquess, den No Angels und Cinema Bizarre war natürlich auch Thomas Hermanns anwesend, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal die Moderation der Vorentscheidung im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg am 6. März übernimmt und für den nach eigenen Angaben heute der "Startschuss für die Jagdsaison" begonnen hat.

Militante ESC-Fans, die jedoch bereits den ganzen Tag mit zuckendem Finger auf die F5-Taste eingeprügelt haben, wurden enttäuscht. Bisher tauchte auf der offiziellen Eurovisions-Website des NDR lediglich eine grobe Zusammenfassung der Pressekonferenz auf. Die Beiträge kann man sich dort leider bisher noch nicht anhören.

Ein TV-Tipp daher für alle, die die fünf Kandidaten näher kennen lernen wollen: um 19:30 Uhr werden sie im "Hamburg Journal" im NDR genauer vorgestellt. Ob man dort die fünf Songs in voller Länge hören wird, mag jedoch bezweifelt werden.

Unterdessen haben die Verfasser der Online-Petition, die den NDR auffordert beide Semifinals des Eurovision Song Contest zu übertragen, und nicht, wie bisher geplant nur eines, knapp 300 Unterschriften sammeln können. Wir hoffen natürlich, dass es noch ein paar mehr werden.


Nähere Infos zu den Songs, den Kandidaten und der Vorentscheidung im Allgemeinen gibt es hoffentlich in Kürze, wenn der Webmaster der NDR-Homepage wieder aufgewacht ist und uns ein bisschen mehr verrät als nur, dass Katja Ebstein (dreimalige ESC-Teilnehmerin) eine der Patinnen für die Wettbewerbstitel ist.

Für den guten Zweck


Deutschland - Eigentlich gibt es in jedem Jahr eine Petition von Eurovisionsfans, die irgendetwas fordern - sei es nun, dass Gracia trotz angeblicher Chartmanipulationen zum ESC geschickt wird, man sich mehr Niveau bei der portugiesischen Vorentscheidung wünscht oder das der ORF wieder am Song Contest teilnehmen soll.

In diesem Jahr gibt es allerdings eine Petition, die auch wir in aller Deutlichkeit unterstützen. Im deutschen Fernsehen werden nämlich nur das erste Semifinale und das Finale des Eurovision Song Contest gezeigt. Das entspricht lediglich 2/3 des Wettbewerbs.

Mit dieser Petition, die auch Unterstützung in beiden deutschen Eurovisionsfanclubs findet, möchte man den NDR dazu überreden, beide Semifinals des Eurovision Song Contest zu übertragen, notfalls auch im Nachtprogramm. Die Argumente sind deutlich ausformuliert.


Wer ebenfalls der Meinung ist, im deutschen Fernsehen sollte der Eurovision Song Contest weiterhin in vollem Umfang (2x Semi, 1x Finale) ausgestrahlt werden, der möge bitte hier unterzeichnen: zur Online-Petition.

Montag, 28. Januar 2008

Exklusiv: Carolin Fortenbacher im Interview!


"Angst vor der Ost-Mafia? Quatsch, ich verbünde mich mit ihr."

Carolin Fortenbacher hat am 6. März bei der deutschen Vorentscheidung im Hamburger Schauspielhaus gewissermaßen ein Heimspiel - die 43jährige ist gebürtige Hamburgerin. Seit über 20 Jahren ist sie auf den Musical-Bühnen des Landes vertreten, spielte die Eva Peron in "Evita", die Anita in "West Side Story" - aber von sich reden machte sie vor allem als Donna im "Mamma Mia"-Musical, in dem sie die größten Hits der Kultband ABBA auf deutsch und englisch interpretierte.

2005 brachte sie bei einem kleinen Plattenlabel ihr bisher einziges Album raus. Auf "Zurück zu mir" finden sich auch Eigenkompositionen sowie Arbeiten von Pe Werner ("Kribbeln im Bauch"). 2006 tourte Carolin Fortenbacher mit der "Best of Musical"-Show durchs Land.
Andreas Lamann hat sich mit ihr zum Exklusiv-Interview verabredet. Am Tag vor der offiziellen Pressekonferenz des Norddeutschen Rundfunks (NDR) redet die sympathische Vollblutmusikerin 30 Minuten lang sympathisch drauf los, empfängt nebenbei noch ihre Eltern zum Kaffee-Besuch, lacht ungeniert auch über sich selbst und gesteht ganz nebenbei, dass sie eigentlich mit einem Magen-Darm-Virus das Bett hüten muss. Ein Interview mit Familienanschluss - über Polen, Pink und Prag.


Frau Fortenbacher, was machen Sie am 24. Mai?
Hoffentlich in Belgrad sein... Ich werde tagsüber ganz furchtbar nervös sein, weil ich ja abends mein Land beim Grand Prix vertrete. (lacht)

Sie gewinnen also die deutsche Vorentscheidung?
Das weiß ich nicht. Aber ich bin überzeugt von mir und meinem Lied und glaube an meine Chance.

Wie kam es denn dazu, dass Sie für die Vorentscheidung gemeldet haben?
Das kam, weil der NDR bei meiner Plattenfirma angerufen hat. Ich war zu dem Zeitpunkt im Studio und hab mit meinem Produzenten besprochen, wie ich mir mein Solo-Album vorstelle. Die Anfrage des NDR passte also wie die Faust aufs Auge. Und ich habe sofort zugesagt, wirklich.

Nicht erst überlegt?
Nee. Weil ich sofort begeistert war von der Idee. Ich liebe große Bühnen, große Shows - und der Grand Prix und schon die deutsche Vorentscheidung sind eben die ganz großen Plattformen, um mich und meine Musik zu präsentieren. Außerdem wollte ich nicht schon wieder absagen... Ich war schon im letzten Jahr im Gespräch, hatte eine Anfrage vom NDR. Aber damals war ich nicht soweit. Ich hatte kein Lied, mit dem ich 100% zufrieden war. Aber jetzt hat zufälligerweise alles gepasst.

Ihr Titel "Hinterm Ozean", den Sie am 6. März zu Gehör bringen, ist also nicht speziell auf den Grand Prix zugeschnitten?
Genau. Es war so, dass Pe Werner mir Songs zugeschickt hat, die ich mir auf meinem Laptop angehört habe. Und da war eben dieses eine Lied dabei, dass mich sofort umgehauen hat. Und dann hab ich Pe angerufen und gesagt, dass wir das machen, dass das mein Grand Prix-Lied wird.


Wie hat sie reagiert?
War mir egal. Wenn ich Pe sage, dass wir das tun, dann tun wir das. (lacht) Im Ernst, Pe und ich kennen uns richtig gut. Wir haben vollstes Vertrauen zueinander, weil wir unsere Arbeiten gegenseitig schätzen.

Aber eine Künstlerin wie Pe Werner stand bislang auch immer im Verdacht, dem Grand Prix mindestens nicht gewogen zu sein.
Stimmt, aber das ist ja gerade das Spannende. Ich habe auch überlegt, ob Pe´s Musik und ihre wunderschönen Texte dorthin passen - aber warum nicht? Und mittlerweile ist sie begeistert von der Idee.

Spricht für sie.
Absolut. Das zeigt, welch große Persönlichkeit sie ist. Sie weiß, wann es Zeit ist, abzugeben. Und sie hat mir ein ganz tolles Lied gegeben. (lacht)

Über das wir gleich gerne sprechen... aber vorher würde ich noch gerne von Ihnen wissen, wie Musical und Grand Prix zusammenpassen, wo es Schnittmengen gibt - und wo diese beiden Sachen sich ganz klar voneinander unterscheiden.
Da sind wir wieder bei den großen Bühnen: ich liebe sowas. Eine große Show, viel Drama, viel Glamour. Ich bin ja eine kleine Drama-Queen. (lacht) Außerdem haben sowohl Musicals als auch der Grand Prix ein schwules Publikum. Ein schwules Publikum hört besser zu - das ist so. (Pause) Oh, Moment, mein Handy klingelt.

Interessanter Klingelton.
Nicht wahr? Das sind Kirchenglocken.

Die Glocken von Rom?
Die Glocken von Carolin. Die lasse ich in Belgrad läuten. (lacht) Entschuldigung, wie war nochmal die letzte Frage?

Die Frage war, wo sich Musicals vom Grand Prix unterscheiden.
Eigentlich gar nicht so sehr. Für mich jedenfalls nicht. Ich stehe bei beiden Sachen auf der Bühne und tue das, was ich fühle und ich tue es gerne. Ich bin auf allen Bühnen ganz ich selber, ehrlich, authentisch. (kurze Pause) Wenn es da nicht läuft und ich fiese Kritiken kriege, kann ich immer behaupten, dass der Regisseur schuld ist, weil der gesagt hat, dass ich so komisch spielen soll. (lacht)

Und jetzt singen Sie also eigene Sachen, keine fremden Musical-Produktionen mehr. Sind Sie auch ein Stück weit erleichtert, dass Sie aus dieser Ecke rauskommen?
Ich bin zumindest froh, dass ich eine schöne Plattform bekomme, mein eigenes Ding durchzuziehen. Das ist natürlich was anderes und das ist auch sehr aufregend für mich. Aber ich habe nichts zu verlieren, mich kennt ja sowieso niemand. (lacht)

In der Tat dürften Sie nicht so viele Fans auf sich vereinigen können wie die No Angels beispielsweise.
Das macht nichts. Entscheidend ist, wer am 6. März anruft und nicht, wer im Vorfeld sagt, dass er die meisten Fans hat. Ich versuche, jeden anszuprechen mit meiner Musik und dann sehe ich, was am Ende dabei herauskommt. Wie gesagt: ich habe nichts zu verlieren.

Dann kommen wir mal zu ihrem Lied - "Hinterm Ozean" heißt es, das Album "Drama" kommt am 7. März auf den Markt.
Ganz schön clever, am 6. März noch Werbung dafür machen zu können, oder? (lacht) "Hinterm Ozean" ist eine Pop-Ballade deutscher Zunge, die von der Sehnsucht nach einer großen Liebe handelt, die hinterm Ozean ist. Sehr opulent. Das ganze Album ist mit Orchestern eingespielt worden. Mir gefällt sowas.

Schade, dass es beim Grand Prix keine Orchester mehr gibt, oder?
Schon, ja. Ich hab mir die letzten Tage über krankheitsbedingt ganz viele alte Aufnahmen von früheren Contests angeschaut - und so ein Orchester bringt doch gleich ein ganz anderes Flair in die Veranstaltung. Aber ich mache es eben zur Not auch ohne Orchester. Ich bin da nicht so.

Würden Sie Sich als Grand Prix-Fan bezeichnen?
Nein, sicher nicht. Dafür weiß ich viel zu wenig darüber. Aber ich hab es immer verfolgt - klar, ich bin ja Sängerin. Ich musste zwar nicht unbedingt zwingend zu Hause sein, wenn die Show lief, aber die letzten Jahre passte es zeitlich immer. Und ich war schon früher total vom Grand Prix begeistert und habe mit all unseren deutschen Vertretern mitgefiebert. Das ist ja Pflicht.

Was ist besonders in Erinnerung geblieben?
Joy Flemings Brücken-Lied. Das find ich sensationell. Die singt ja alles in Grund und Boden. Wow! Stefan Raab und Guildo Horn... damals hab ich gedacht, dass sowas nicht zum Grand Prix gehört.

Denken Sie das immer noch?
Nein - ich finde Stefan Raab sehr gut. Und jeder Show tun solche Ausflüge auch ganz gut. Und Texas Lightning fand ich toll - das ist doch ein Lied für die Ewigkeit. Ganz klasse Musik.

Texas Lightning und Roger Cicero, zwei qualitativ hochwertige Beiträge, sind aber beide gescheitert.
Und ich fand auch so toll, was Roger gemacht hat. Naja, schade, dass es so gelaufen ist. Aber ich finde nicht, dass beide gescheitert sind. Sie hatten einen tollen Auftritt und haben viel Lob bekommen für das, was sie gemacht haben. Dass sich das nicht in Punkten ausgedrückt hat, ist halt schade.

Und schuld soll der Osten gewesen. Angst vor der sogenannten Ost-Mafia?
Quatsch. Ich verbünde mich mit ihr. Ich kenn mich mit dem Osten bestens aus, ich war mit einem Polen verheiratet. Wenn mich das nicht für den Grand Prix qualifiziert, was dann? (lacht)

Carolin Fortenbacher verweist also den Osten in die Schranken?
Also, im Ernst: ich stehe seit über 20 Jahren auf der Bühne und weiß, was ich tue. Wär doch schön, wenn sich der Mazedonier denkt: "Warum sollte ich für die Serbin anrufen, wenn ich die Fortenbacher wählen kann?" Klar hat es beim Grand Prix immer Freundschaftspunkte gegeben und das wurde zuletzt sehr deutlich - aber ich glaube daran, dass sich gute Qualität am Ende immer durchsetzt. Insofern find ich die ganze Diskussion darum beknackt.

Welche Musik hören Sie privat?
Im Moment höre ich viel mein eigenes Album, die momentane Fassung - einfach, um zu hören, was man noch verbessern könnte. Meine 13jährige Tocher hört Nelly Furtado  - die find ich auch klasse. Ich hab bei Musik keine Berührungsängste.

Haben Sie Vorbilder?
Bette Midler und Barbra Streisand - super. Aus der aktuellen Musikszene find ich Pink grandios. Es gibt auch viele deutsche Sachen, die ich gut finde. Juliane Werdings neuestes Album wurde mir empfohlen, da werd ich reinhören.


Wie ist denn Ihre Meinung zu Ihren Mitbewerbern im Kampf um das Belgrad-Ticket?
Zunächst mal find ich es ganz toll, dass dem Publikum so eine musikalische Vielfalt geboten wird. Da sind 5 unterschiedliche Stile am Start - das macht mir jetzt schon richtig Spaß.Und ich freu mich darauf, auf der NDR-Pressekonferenz alle Titel hören zu können.

Kennen Sie ihre Mitbewerber denn schon?
Persönlich kenne ich niemanden von denen. Aber die No Angels sind natürlich sehr gut, ich hab damals auch die "Popstars"-Staffel verfolgt. Und ich finde es schön, dass sie den Sprung von der Casting-Show weg geschafft haben. Marquess ist eine sehr fröhliche Truppe, denk ich mir mal. Das ist alles sehr frisch. Tommy Reeve ist so super, ich hab seine letzte Single hier. Und Cinema Bizarre ist... Cinema Bizarre.

Nicht ihre Welt?
Tokio Hotel ist mir lieber - das ist gute Musik.

Wen wählen Sie?
Tommy Reeve. Meine 13jährige Tocher hat mich auch schon gefragt, ob ich ihr sehr böse bin, wenn sie für Tommy Reeve abstimmt.


Ich bedanke mich für das Interview - und dass sie noch vor der NDR-Pressekonferenz Zeit dafür hatten.
Hat mir Spaß gemacht.

Viel Erfolg in Hamburg!
Danke - ich werde einfach gute Laune haben, dann klappt das!

Eurovision 2008: Semifinal-Auslosung


Serbien - Und noch einmal ins reine gesprochen: im ersten Semifinale, das am 20. Mai 2008 um 21 Uhr beginnt treten folgende Länder an:

1. Semifinale:
- Montenegro 
- Finnland 
- Griechenland 
- Irland 
- Israel 
- Polen 
- Bosnien-Herzegowina 
- Estland 
- Niederlande 
- Rumänien 
- Moldawien 
- San Marino 
- Slowenien 
- Norwegen 
- Belgien 
- Andorra 
- Armenien 
- Aserbaidschan 
- Russland 

Stimmberechtigt sind in diesem Semifinale außerdem Deutschland und Spanien.


2. Semifinale:

Kroatien 
- Dänemark
Bulgarien 
- Portugal 
- Ukraine 
- Schweiz 
- Mazedonien 
- Island 
- Zypern 
- Lettland 
- Weißrussland 
- Ungarn 
- Albanien 
- Schweden 
- Türkei 
- Litauen 
- Georgien 
- Tschechien 
- Malta

Stimmberechtigt sind in diesem Semifinale außerdem Frankreich, Großbritannien und Serbien.

Was fällt direkt auf? Die Deutschen können im Semifinale nicht für die Türkei anrufen. Zypern und Griechenland sind getrennt und es steht bislang noch kein Eurovisionsbeitrag fest, für den wir am 20. Mai stimmen können. Alle bisher bekannten Titel starten im zweiten Semifinale.