Mittwoch, 26. Juni 2024

Andorra: RTVA bleibt auch 2025 bei der Eurovision säumig


Andorra
- Die Nachricht hat nun doch etwas länger auf sich warten lassen als üblich, trotzdem bleibt ihr Inhalt gleich, das Fürstentum Andorra wird auch 2025 nicht am Eurovision Song Contest in der Schweiz teilnehmen. Gegenüber ESCtoday.com bestätigte der verantwortliche Rundfunk RTVA, dass man weiterhin nicht plane am Wettbewerb teilzunehmen.

Weitere Begründungen sparte man sich in Andorra la Vella ebenso wie die Teilnahme am Wettbewerb, bei dem man zwischen 2004 und 2009 aktiv im Halbfinale mitwirkte, jedoch mit seinen Beiträgen alljährlich sang- und klanglos unterging. Bis heute ist Andorra damit das einzige Land, das bisher nie an einer Endrunde der Eurovision teilgenommen hat. 2007 war die Gruppe Anonymous mit Platz zwölf im Halbfinale am nächsten dran.

Seit einigen Jahren bemüht sich Andorras letzte Interpretin Susanne Georgi, das Land zum Song Contest zurückzubringen, außer einigen Gesprächen mit Politikern des Landes und wohlwollender Ankündigungen lässt das Comeback allerdings auf sich warten. Andorra reiht sich damit in eine Liste mit der Slowakei ein, die ebenfalls zu Protokoll gab, 2025 keinen neuen Anlauf zu starten.

Eurovision 2025: Vier Bewerbungen aus der Schweiz


Schweiz
- Nun ist es offiziell, vier Städte bewerben sich um den Eurovision Song Contest 2025. Neben Genf, Zürich und Basel tritt auch die Schweizer Hauptstadt Bern in den Ring der Kandidaten. Das SRF bestätigte auf seiner Website die Anstrengungen der vier Städte, den Wettbewerb 2025 austragen zu können. Die geringsten Chancen dürfte Bern haben, die Halle ist momentan noch eine Großbaustelle, die am Ende 9.000 Zuschauer fassen kann und damit eigentlich unterhalb der von der EBU geforderten Marke liegt.

"Es wäre großartig und ehrenvoll.", erklärte unterdessen Marco Geiner, Regierungssprecher in Basel. Die dortige St. Jakobshalle fasst 12.000 Zuschauer, die Lage im Dreiländereck zu Frankreich und Deutschland dürfte sich als Pluspunkt erweisen. Ergänzt wird die Liste der Bewerber von Genf, dem Sitz der Europäischen Rundfunkunion und zahlreichen internationalen Organisationen und Zürich, der größten Stadt der Schweiz mit der 12.000 Plätze fassenden Swiss Live Arena und dem 15.000 Zuschauer fassenden Hallenstadion.

Zürich dürfte das beste Gesamtpaket mit der notwendigen Hotel- und Verkehrsinfrastruktur anbieten. In einer aktuell laufenden Umfrage auf SRF.ch haben mittlerweile über 5.700 User abgestimmt, Zürich liegt in der Meinungsumfrage mit 47% deutlich vor Basel (23%), Genf (16%) und Bern (15%). Wo der Eurovision Song Contest 2025 final stattfinden wird, entscheidet die Schweizer Rundfunkunion SRG SSR in enger Abstimmung mit der Europäischen Rundfunkunion, das Ergebnis soll im September der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Dienstag, 25. Juni 2024

Lettland: Saeima stellt sich Eurovision nicht in den Weg


Lettland/Litauen
- 10.000 Unterschriften waren für eine Petition nötig, damit die Saeima, das lettische Parlament, über die Teilnahme am Eurovision Song Contest berät. In der Anfrage ging es um eine potentielle Abkehr vom Wettbewerb, da dieser den Sender LTV vergleichsweise viel kostet, Geld, das man ebenso gut auch in andere Projekte stecken könne, wie es in der Begründung heißt. Das Parlament hat nach seiner Beratung den Vorschlag abgewiesen und steht der Fortsetzung einer Song Contest-Teilnahme nicht im Weg.

Jana Semjonova, Programmdirektorin von LTV erklärte anschließend, der Song Contest sei eine wunderbare und vor allem wichtige Institution für die lettische Musikindustrie, zudem erreichten die Shows 200.000 Zuschauer im Land. Die Debatte entbrannte in Lettland, nachdem bekannt wurde, das die Supernova, der Vorentscheid für Malmö insgesamt 190.000 Euro gekostet hat, die Teilnahmegebühr an der Eurovision weitere 170.000 Euro. Lettland qualifizierte sich 2024 erstmals seit 2016 wieder für das Finale und belegte mit Dons den 16. Platz.

Auch das litauische Fernsehen sah sich aufgrund einer Aussage des Politikers Petras Gražulis gezwungen, sich zur Teilnahme zu äußern, der forderte, das Geld für die Teilnahme an der Eurovision lieber für "Familienveranstaltungen" und nicht für LGBT-Propaganda auszugeben. LRT erklärte, man habe keinerlei Pläne, sich von der Eurovision zurückzuziehen, der Wettbewerb sei ein voller Erfolg und mit rund 893.000 Zuschauern sei er die meistgesehene Show im Programm des Senders. Der Song Contest bringe die Menschen in Europa und weltweit zusammen, daher habe der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Litauen nicht die Absicht, sich zurückzuziehen.

Sonntag, 23. Juni 2024

Italien: Finale von San Remo am 8. Februar 2025


Italien
- Am 8. Februar 2025 findet das große Finale des San Remo-Festivals im kommenden Jahr statt. Walter Vacchino, Co-Direktor des Teatro Ariston in der ligurischen Blumenstadt hat den Zeitraum vom 4. bis 8. Februar 2025 als Termine für das prestigeträchtige Musikfestival bestätigt, welches in den letzten Jahren auch dazu diente, den italienischen Vertreter für den Eurovision Song Contest zu ermitteln. Eine Bestätigung, dass dies auch 2025 der Fall ist, liegt bislang aber noch nicht vor.

Gemäß den Planungen von San Remo, an denen der neue Artistic Director Carlo Conti maßgeblich beteiligt ist, werden in der ersten Show des Festivals am 4. Februar alle 24 Interpreten der etablierten San Remo-Künstler ihren Beitrag performen, die Top Fünf werden in willkürlicher Reihenfolge bekannt gegeben. In der zweiten und dritten Show treten jeweils zwölf Kandidaten erneut aus, auch hier wird ein willkürliches Ergebnis der Top Fünf präsentiert. In der vierten Show singen die Kandidaten gemeinsam mit anderen Künstlern der italienischen Musikszene Duette.

Schlussendlich findet am 8. Februar das große Finale mit allen 24 Interpreten statt, von denen fünf ins Superfinale einziehen. Die Ergebnisse setzen sich jeweils aus zwei Jurygruppen und den Zuschauern per Televoting zusammen und werden über alle Shows hinweg gesammelt. Auf diese Art und Weise hat u.a. auch Angelina Mango das Festival von San Remo 2024 gewinnen können und gleichzeitig das Ticket zum Eurovision Song Contest in Malmö gelöst. Dort belegte sie mit "La noia" den siebten Platz.

Samstag, 22. Juni 2024

Schweden: SVT bestätigt Teilnahme in der Schweiz


Schweden
- Der Zorn um den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö verfliegt allmählich, die Europäische Rundfunkunion hält ihre investigativen Untersuchungen im Verborgenen und allgemein dünnen die Nachrichten um den Wettbewerb jahreszeitengemäß aus. Dennoch bestätigt ESCtoday.com heute, dass der diesjährige Gastgeber Schweden auch im kommenden Jahr einen Beitrag zum Eurovision Song Contest in die Schweiz schicken wird.

Mit Einzelheiten hielt sich der verantwortliche Sender SVT zwar zurück, man darf allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass man das Melodifestivalen 2025 wieder zum Einsatz bringen wird, gehört es doch zu den erfolgreichsten Formaten in der schwedischen TV-Landschaft und als europaweit zu den Vorreitern der nationalen Vorentscheide. Sobald nähere Informationen aus Schweden vorliegen, werden wir natürlich darüber berichten.

Das Melodifestivalen kommt seit 1959 zum Einsatz und wurde lediglich 1964 und 1976, in den beiden Jahren, in denen Schweden auf die Teilnahme verzichtete, nicht veranstaltet. Schweden wurde in diesem Jahr auf heimischem Boden von den norwegischen Brüdern Marcus & Martinus und "Unforgettable" vertreten. Die beiden belegten im Finale von Malmö den höflichen neunten Platz mit 174 Punkten und einer Höchstwertung der deutschen Jury. 

Freitag, 21. Juni 2024

Slowakei: Rundfunkanstalt RTVS wird aufgelöst!


Slowakei
- Trotz Protesten hat das slowakische Parlament beschlossen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk des Landes, den Sender RTVS zu zerschlagen und an seine Stelle einen neuen patriotischen Kanal zu setzen. Dieser soll bereits ab Juli die Sendefrequenzen des bisherigen Rundfunks übernehmen. Die Abgeordneten der drei Regierungspartien stimmten einstimmig für die umstrittene Neuregelung, die Opposition boykottierte die Abstimmung.

Seit Monaten gibt es Kritik und Proteste von der Opposition, Mitarbeitern und Journalisten des Senders RTVS sowie vom tschechischen Rundfunk und der EBU. RTVS wehrte sich gegen Vorwürfe der Regierung um Ministerpräsident Robert Fico, dass der Sender voreingenommen gegenüber der Regierung sei und entsprechend berichte. Durch die formelle Auflösung von RTVS und dem neuen Rundfunk STVR, der ab 1. Juli seinen Betrieb übernehmen soll, soll ein neuer Kanal ins Leben gerufen werden.

Kritiker werfen der Regierung vor damit einen staatstreuen Propaganda-Sender zu etablieren, offiziell heißt es von Kulturministerin Martina Simkovicova: "Der Gesetzentwurf hat das Ziel, den öffentlich-rechtlichen Charakter zu stärken, ebenso die Achtung der Pluralität und die Grundsätze der Demokratie und des freien Schaffens." RTVS-Direktor Ľuboš Machaj sprach hingegen von einem schwarzen Tag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Medien in der Slowakei.

Auch außerhalb der Slowakei wird die Neustrukturierung kritisiert, so habe Ministerpräsident Fico beschlossen, den unabhängigen Medien den Kampf anzusagen. Als vergleichbare Beispiele wurden Ungarn und Polen genannt, wo die Regierung unter Viktor Orban und das PiS-geführte Polen ähnliche Szenarien in der Medienlandschaft geschaffen haben. Die Europäische Rundfunkunion, in der RTVS Mitglied ist, hat sich noch nicht weiter geäußert.

RTVS, Rozhlas a televízia Slovenska, ist nach der Zusammenlegung von Slovenská televízia und Slovenský rozhlas im Jahr 2011 alleiniges Mitglied der Europäischen Rundfunkunion und war zuletzt auch an der Auswahl und Teilnahme am Eurovision Song Contest beteiligt. Die Slowakei gab 1994 ihr Debüt in Dublin, konnte in den wenigen Jahren ihrer Teilnahme keine nennenswerten Erfolge verbuchen. Nach Einführung der Halbfinals und der Rückkehr des Landes 2009 scheiterten alle Anläufe im Halbfinale.

Mittwoch, 19. Juni 2024

Spanien: Eurovision kostete RTVE rund 595.000 Euro


Spanien
- Nur wenige Rundfunkanstalten beziffern ihre Kosten für die Teilnahme am Eurovision Song Contest genau, lediglich eine Handvoll Nationen hat im vergangenen Jahr über ihre Auslagen für den Wettbewerb gesprochen. Nun hat das spanische Fernsehen RTVE eine detaillierte Auflistung veröffentlicht, in dem die Kostentabelle veröffentlicht wurde. In der Summe beläuft sich die Teilnahme Spaniens auf rund 595.000 Euro.

Der Löwenanteil der Gesamtkosten in Höhe von 334.432 Euro beläuft sich auf die generelle Teilnahmegebühr, die je nach Größe und Ertrag der Rundfunkanstalt variiert. Ein kleiner Sender wie etwa RTCG aus Montenegro zahlt deutlich weniger, als ein Big Five-Land wie Spanien. Neben der Teilnahmegebühr wurde 57.200 Euro für externe Ressourcen verwendet, 51.122 Euro für das Staging, 47.046 Euro für Unterkünfte und Verpflegung sowie mehrere kleinere Positionen.

Im Vergleich zum Vorjahr sank die Teilnahmegebühr Spaniens um 13.000 Euro, die Gesamtausgaben von RTVE waren so niedrig wie seit 2021 nicht mehr. Spanien wurde in diesem Jahr durch das Duo Nebulossa und "Zorra" vertreten, die im Finale von Malmö den 22. Platz mit 30 Punkten belegten. Auch für das nächste Jahr hat RTVE bereits Pläne veröffentlicht und eine weitere Ausgabe des Festivals von Benidorm als nationalen Vorentscheid für die Eurovision 2025 in der Schweiz bekannt gegeben.

Donnerstag, 13. Juni 2024

Italien: Änderungen beim San Remo-Festival 2025


Italien
- Carlo Conti, der neue Artistic Director des San Remo-Festivals hat Änderungen am Format im nächsten Jahr bekannt gegeben. Eine der wichtigsten Änderungen ist die separate Durchführung des Nachwuchswettbewerbs "Nuove Proposte" und der etablierten Künstler im eigentlichen Festival. Conti erklärte, man werde beide Wettbewerbe voneinander getrennt durchführen. Erstmals seit 2018 erhält damit etwa der Sieger des Nachwuchswettbewerbs keine Chance im großen Sanremo-Finale aufzutreten.

Zudem sagte Conti, dass man vor dem Finale keinerlei Eliminierungen vornehmen werde. "Das wäre archaisch. Ich möchte die Arbeit von Baglioni und Amadeus nicht wegwerfen, sondern nur sehr kleine Änderungen vornehmen." Somit werden alle für das San Remo-Festival gesetzten Interpreten auch die Gelegenheit haben, an der großen Finalshow teilzunehmen. Inwiefern man am Abstimmungsprozess Änderungen vornimmt ist bisher nicht bekannt. San Remo findet für gewöhnlich Anfang Februar statt.

Bislang ist zudem noch offen, ob und wie der Vertreter Italiens für den Eurovision Song Contest 2025 ermittelt wird. Die RAI hat bislang weder die Teilnahme in der Schweiz bestätigt, noch bekannt gegeben, ob der Sieger des San Remo Festivals im nächsten Jahr die Chance erhält, das Land zu vertreten oder ob man ein separates Verfahren anwendet. In den letzten Jahren war es gesetzt, dass der Sieger von San Remo ein automatisches Vorrecht hat. In den Jahren seit der Rückkehr Italiens lehnte lediglich die Gruppe Stadio im Jahr 2016 die Fahrt zur Eurovision ab, es rückte Francesca Michielin nach.

Kosovo: RTK bittet EBU um Einladung zum Song Contest


Kosovo
- Das kosovarische Fernsehen RTK hat einen offiziellen Brief an die Europäische Rundfunkunion aufgesetzt, in dem es sich eine Einladung für den Eurovision Song Contest 2025 erhofft. Unterzeichnet wurde der an Supervisor Martin Österdahl und EBU-Generaldirektor Noel Curran adressierte Brief von RTK-Generaldirektor Shkumbin Ahmetxhekaj, der trotz fehlender Mitgliedschaft in der Rundfunkunion die Teilnahme am Song Contest sucht.

In dem Brief heißt es unter anderem, dass die erhoffte Teilnahme am kulturell wertvollen Wettbewerb für den Kosovo auf dem Weg zur Integration Europas von enormen Wert sei. RTK habe bereits ein eigenes Musikfestival auf den Weg gebracht, das auf großen Zuspruch innerhalb der kosovarischen Bevölkerung gestoßen ist. "In diesem Jahr tragen wir bereits voller Stolz die zweite Ausgabe unseres Wettbewerbs aus, mit der Hoffnung, dass der Siegertitel den Kosovo beim nächsten Eurovision Song Contest vertreten kann."

Der Kosovo pflegt aktuell eine besondere Vereinbarung mit der EBU, verpflichtet sich dazu den Wettbewerb als nicht-politisches Event anzusehen und ist der Überzeugung, dass man Vielfalt und Einheit feiern sollte, diese Werte stünden in Einklang mit der Mentalität des Kosovos. Zu guter Letzt betont RTK, dass die EBU eine Schlüsselrolle darin gespielt hat, den Sender 1999 auf die Beine zu stellen und hofft, dass man die Gunst der Stunde nutzen kann, im kommenden Jahr beim Song Contest sein Debüt zu feiern. Konkrete Pläne der EBU als Vollmitglied beizutreten wurden in diesem Schreiben nicht geäußert.

Mittwoch, 12. Juni 2024

Eurovision 2025: St. Gallen gibt keine Bewerbung ab


Schweiz
- St. Gallen ist raus! Wie die Stadtverwaltung in einer offiziellen Pressemitteilung bekannt gibt, wird der Eurovision Song Contest 2025 aufgrund der zu hohen Anforderungen durch die Europäische Rundfunkunion und den Schweizer Rundfunk nicht in der Ostschweiz ausgetragen. Stadt- und Kantonsverwaltung hätten sich demnach dazu entschieden, auf eine Bewerbung um die Austragung im kommenden Jahr zu verzichten.

Im Kanton St. Gallen wird
der ESC 2025 nicht stattfinden
"Bei aller Kreativität in der Lösungsfindung lassen die in der Ausschreibung formulierten umfangreichen und anspruchsvollen Bedingungen jedoch keine Kandidatur mit Erfolgschancen zu. Eine Bewerbung ist trotz der verlockenden beispiellosen internationalen Beachtung als Austragungsort zurzeit nicht realistisch.", heißt es in der gemeinsam verfassten Erklärung der Kantonsverwaltung, der Tourismusbehörde und den Olma Messen.

Unter anderem kann die Stadt St. Gallen nicht mit der notwendigen Anzahl der Hotels mit mehr als 25 Zimmern im Rahmen der maximalen Anfahrtszeit zur Location entsprechen. Gleichzeitig betont die Stadtverwaltung, dass die Abwägung, den Eurovision Song Contest nach St. Gallen zu bringen als Aufwärmrunde für künftige Großveranstaltungen gesehen wird. Das Fürstentum Liechtenstein hätte eine Bewerbung von St. Gallen unterstützt. Wohin die Reise für den Eurovision Song Contest 2025 gehen wird erfahren wir im September, bis Ende Juni können sich interessierte Städte bewerben.

Monaco: Chansonsängerin Françoise Hardy verstorben


Monaco
- Im Alter von 80 Jahren ist die französische Chansonsängerin und Komponistin Françoise Hardy in Paris gestorben. Hardy, die 1961 ihren ersten Plattenvertrag unterschrieb, vertrat das Fürstentum Monaco beim Eurovision Song Contest 1963 mit dem Lied "L'amour s'en va" und erreichte damals den fünften Platz. Bekannt wurde sie ein Jahr zuvor durch den Titel "Tous les garçons et les filles", das eigentlich nur eine unscheinbare B-Seite war.

Die meisten ihrer Lieder schrieb Hardy selbst und nahm, wie zu dieser Zeit üblich, ihre Songs in diversen Sprachen, darunter Englisch, Italienisch, Deutsch und Spanisch auf. 1966 erhielt sie den Silbernen Bravo-Otto und ging auch in Deutschland auf Tournee, zudem arbeitete sie mit Künstlern wie Mick Jagger, den Beatles und Bob Dylan zusammen und setzte bis in die späten 70er Jahre musikalische und modische Trends.

Kulturministerin Rachida Dati würdigte sie als "Legende des französischen Chansons". Im Jahr 2004 erkrankte Françoise Hardy an Krebs, 2015 kehrte die Krankheit zurück, die sie über Jahre hinweg schwer zeichnete. Im letzten Jahr richtete sie sich an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die per Gesetz die aktive Sterbehilfe zu legalisieren. Der Tod der monegassischen Song Contest-Vertreterin wurde durch ihren Sohn Thomas Dutronc bestätigt.

Françoise Hardy - L'amour s'en va

Dienstag, 11. Juni 2024

Albanien: Elhaida Dani wird Artistic Director


Albanien
- Elhaida Dani, die Albanien 2015 beim Eurovision Song Contest in Wien mit dem Titel "I'm alive" vertreten hat, wird neue Artistic Director des Festivali i Këngës. Das albanische Fernsehen RTSH hat die Sängerin zur künstlerischen Direktorin des kommenden Musikfestivals, das Ende des Jahres im Kongresspalast der Hauptstadt Tirana stattfinden wird, ernannt. Nach wie vor zählt Dani zu den bekanntesten und gefragtesten Interpretinnen der albanischen Musikszene.

"Ich weiß, was dieses Festival für albanische Künstler bedeutet.", so Elhaida Dani, die sich stolz und erfreut über ihre Nominierung zeigt. Es sei eine einzigartige Gelegenheit und sie setze es sich zum Ziel, ein möglichst professionelles Team aufzustellen um die Weichen für ein erfolgreiches Festival zu stellen. Ende des Jahres findet die 63. Ausgabe des Festivali i Këngës statt, das seit dem Debüt Albaniens stets dazu eingesetzt wurde, den Vertreter des Landes für den Eurovision Song Contest zu finden.

RTSH hat sich bisher nicht zum Wettbewerb 2025 geäußert, allerdings darf man davon ausgehen, dass das Festivali i Këngës auch heuer wieder eine Rolle bei der Kandidatenwahl spielen wird, insbesondere da im Mai bekannt wurde, dass es in diesem Jahr eine Nostalgia-Nacht geben wird, bei der man das 20jährige Jubiläum Albaniens beim Song Contest feiern werde. In diesem Jahr wurde Albanien durch Besa und "Titan" vertreten, die mit ihrem Song im ersten Halbfinale nur den 14. und damit vorletzten Platz belegen konnte.

Freitag, 7. Juni 2024

Schweiz: Basel bewirbt sich formell um Eurovision 2025


Schweiz
- Der Kanton Basel-Stadt hat heute offiziell seine Bewerbung um die Austragung des Eurovision Song Contests 2025 bekannt gegeben. In einem Statement des Regierungsrates heißt es: "Als Veranstaltungsort vorgesehen ist das St. Jakob-Areal. Zudem ist ein umfassendes Begleitprogramm für die Fans und die Bevölkerung in der Stadt geplant. Der Regierungsrat ist überzeugt, den weltweit größten Musikwettbewerb erfolgreich in Basel durchführen zu können."

Nach eingehender Prüfung und mit großer Mehrheit habe man entschieden bis Ende Juni ein umfassendes Konzept auszuarbeiten um damit den Zuschlag für die Eurovision im kommenden Jahr zu erhalten. Die Stadt argumentiert mit der großen ökonomischen Wertschöpfung, die die anreisenden Besucher insbesondere in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie mit sich bringen. Mit dem Eurovision Song Contest könne sich Basel zudem "einem Weltpublikum als weltoffene Kulturstadt und europäische Vorzeigeregion präsentieren."

"Der ESC steht für Offenheit, Teilhabe, gegenseitigen Respekt und die Wertschätzung der kulturellen Vielfalt Europas. Der Regierungsrat ist überzeugt, dass Basel somit der perfekte Ort für die nächste Austragung des weltgrößten Musikanlasses ist und sich als Grenzstadt im Herzen Europas mit seinen kurzen Wegen und seiner guten internationalen Verkehrsanbindung als Standort ausgezeichnet eignet.", heißt es weiter. Die Stadt liegt im Dreiländereck und in Grenznähe zu Frankreich und Deutschland.

Deutschland: NDR weiterhin für Eurovision verantwortlich


Deutschland
- Wie groß der Einfluss des zwölften Platzes von Isaak beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö war, ist nicht bekannt, Fakt ist nunmehr allerdings, dass die Verantwortung für den deutschen Beitrag und die Organisation um den Wettbewerb 2025 weiterhin beim Norddeutschen Rundfunk verbleibt. Wie das Medienmagazin DWDL.de in Bezugnahme auf ESC Kompakt berichtet, sind den Mutmaßungen, dass eine andere Rundfunkanstalt als der NDR die Eurovision übernehmen, ein Ende gesetzt.

Wie es im weiteren Verlauf, sprich 2026 und darüber hinaus verhält, lässt sich aus dem Kommentar des NDR nicht erkennen, die Presseabteilung in Hamburg erklärte jedoch: "Der NDR verantwortet auch 2025 den deutschen Beitrag beim ESC. Die Vorbereitungen laufen bereits." Allerdings gibt es auch noch keinerlei weitere Anhaltspunkte, wie der Auswahlmechanismus für das kommende Jahr aussehen wird. So hatte u.a. Stefan Raab ein Konzept vorgelegt, dass neben der ARD auch das ZDF, RTL und die ProSiebenSat.1 Media einschließt.

Getreu dem Motto von vor einigen Jahren, dass man kommuniziert wenn man etwas zu kommunizieren habe: "An Spekulationen beteiligen wir uns nicht.", hieß es auf das vorgestellte raab'sche Konzept. Mit dem heutigen Statement ist die Teilnahme Deutschlands beim Eurovision Song Contest aber auch formell bestätigt und geklärt, dass der Song Contest zumindest ein weiteres Jahr beim NDR verbleibt. Jener Sender übernahm den Wettbewerb im Jahr 1996 nach desaströsten Vorjahresergebnissen, für die sich der MDR verantwortlich zeigte, der auch heuer im Gespräch war, die Verantwortung innerhalb der ARD zu übernehmen.

Niederlande: Offizielles Update vom Sender AVROTROS


Niederlande
- Das niederländische Fernsehen AVROTROS hat sich in einem Update zum Sachverhalt um die Disqualifikation von Joost Klein nach dem zweiten Halbfinale von Malmö geäußert. "Auf Grundlage der Informationen, die uns damals wie heute vorliegen, sind wir weiterhin der Meinung, dass die Disqualifikation unnötig und unverhältnismäßig war.", heißt es in einem offiziellen Statement aus den Niederlanden. Aufgrund eines mutmaßlichen Zwischenfalls zwischen Joost Klein und einer Kamerafrau des Produktionsteams wurden die Niederlande von der Finalshow ausgeschlossen.

Zur unabhängigen Untersuchung durch die EBU erklärte AVROTROS: "AVROTROS hat, wie auch andere teilnehmende Länder, eine Anfrage der EBU erhalten, an einer Untersuchung mitzuarbeiten. Wir haben uns dazu entschieden, mit den notwendigen Vorbehalten mitzuarbeiten. AVROTROS ist der Ansicht, dass eine umfassendere, gründlichere und wirklich unabhängige Untersuchung erforderlich ist, um strukturelle Probleme anzugehen.", so der Sender. Die Rolle der Reference Group, die Berufungsmöglichkeiten im Falle von Beschwerden sowie die Situation der Delegationen vor Ort sollte durch ein anerkanntes und unabhängiges Forschungsinstitut gewährleistet sein.

Gleichzeitig definierte AVROTROS seine Pläne für die Zukunft: "Der Eurovision Song Contest wurde ins Leben gerufen, um Länder und Völker durch Musik zu verbinden und gegenseitige Brüderlichkeit zu fördern. Dies sollte Ausgangspunkt für die Organisation und alle teilnehmenden Länder sein. Wenn AVROTROS davon überzeugt ist, dass strukturelle Anpassungen vorgenommen werden, um Künstler und ihre musikalische Botschaft wieder in den Mittelpunkt zu rücken, werden wir eine Teilnahme am Song Contest in Erwägung ziehen.", somit halten sich die Niederlande weiterhin die Option offen, 2025 in der Schweiz teilzunehmen oder ggf. auszusetzen.

Dienstag, 4. Juni 2024

Eurovision 2024: Unabhängige Untersuchung läuft


Europa
- RTL Boulevard in den Niederlanden meldet, dass die Europäische Rundfunkunion eine unabhängige Untersuchung auf den Weg gebracht hat, um die Umstände rund um den Eurovision Song Contest zu bewerten. Die Bewertung schließt u.a. die Befragung von Delegationsmitgliedern ein, auf Wunsch auch anonym. Wie mehrere Medien melden, gingen insgesamt 13 Beschwerden verschiedener Delegationen bei der Europäischen Rundfunkunion ein, die sich u.a. auf die unsichere Atmosphäre vor Ort beziehen.

Um den Eurovision Song Contest weiter zu stärken, habe man unabhängige Experten gebeten sich den Wettbewerb 2024 genauer anzuschauen und die Erkenntnisse der EBU mitzuteilen. Dies bestätigte u.a. auch der norwegische Delegationsleiter Stig Karlsen. Im Interview erklärte er: "Die EBU hat uns eingeladen, den ESC 2024 aus unserer Perspektive zu bewerten. Als Vertreter von NRK habe ich unsere Erfahrungen und Bedenken einem von der EBU beauftragen externen Vertreter mitgeteilt."

Norwegen habe die volle Absicht am Eurovision Song Contest 2025 teilzunehmen, dies hänge aber auch vom Fazit der EBU ab, um sicherzustellen, dass es "nicht noch eine Saison voller Polarsierung, Politik und Sicherheitsbedenken" gibt, so Karlsen. Neben Norwegen hatten u.a. auch die Delegationen aus der Schweiz, Irland und Portugal formelle Beschwerden eingereicht. Meldungen, dass u.a. die Schweiz, Portugal oder Griechenland einen Rückzug vom Wettbewerb 2024 erwogen haben, wurden mittlerweile jedoch dementiert.

Neben den oben genannten Problemen um Sicherheitsbedenken, der Politisierung durch den Gaza-Konflikt und weiteren Punkten steht zudem noch die Disqualifikation von Joost Klein im Raum. Die Niederlande wurden aufgrund eines vermeintlich tätlichen Angriffs vom Finale ausgeschlossen, der Fall beschäftigt auch die schwedische Justiz. Der Sender AVROTROS kritisierte den Ausschluss der EBU und wägt nach eigenen Angaben noch eine Reaktion ab. Sobald der offizielle Abschlussbericht der Untersuchung vorliegt, werden wir natürlich darüber berichten.

Eurovision 2025: Doppelführung als Executive Producer


Schweiz
- Reto Peritz und Moritz Stadler sind fortan gemeinsam als Executive Producer für den Eurovision Song Contest 2025 verantwortlich. Die SRG SSR bestätigte, dass die beiden sich um die Organisation und Geschäftsführung des Wettbewerbs im kommenden Jahr kümmern werden. Ihre bisherigen Funktionen behalten beide, werden jedoch vorübergehend durch Stellvertreter wahrgenommen, bis der Wettbewerb 2025 über die Bühne gegangen ist.

Reto Peritz hat bereits einige Jahre Erfahrung mit den Eurovision Song Contest, war er doch u.a. als Delegationsleiter für die Schweiz tätig und von 2019 bis 2021 auch gewähltes Mitglied der Reference Group um die Eurovision. Moritz Stadler vom französischsprachigen Sender RTS arbeitete ebenfalls jahrelang mit der Europäischen Rundfunkunion zusammen. Beide kümmern sich nun vollumfänglich um die Durchführung des Song Contests 2025. 

Momentan läuft die Bewerbungsphase für interessierte Städte in der Schweiz, den Wettbewerb auszutragen. Bisherige Interessenten sind die großen Städte Basel, Genf, St. Gallen und Zürich, wobei insbesondere Genf seine Bewerbung sehr publik gemacht und ein Core Team zusammengestellt hat, um den offenen Kriterienkatalog der EBU abzuarbeiten. Wann und wo genau der Eurovision Song Contest 2025 stattfinden soll erfahren wir aller Voraussicht nach im September, wie Schweizer Medien unabhängig voneinander berichten.

News-Splitter (1044)


Schweden
- Die schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter berichtet, dass insgesamt rund zwei Millionen Euro ausgegeben wurden, um die Sicherheit während des Eurovision Song Contests in Malmö zu gewährleisten. Während der Song Contest-Woche Anfang Mai waren etwa 1.500 Polizisten aus Schweden, Norwegen und Dänemark in der Stadt im Einsatz, wie Sveriges Radio vermeldet. Laut Polizeipräsident war die Summe im Vergleich zu anderen ähnlichen Veranstaltungen noch vergleichsweise gering. Dennoch gab man zu verstehen, dass es sich um einen der größten Polizeieinsätze überhaupt in Schweden handelte.

Belgien
- Für den Eurosong 2025 im kommenden Jahr, werde VRT keinen öffentlichen Aufruf starten. Der Sender werde sich stattdessen mit Plattenfirmen kurzschließen, um geeignete Kandidaten für die Eurovision zu finden. Unterhaltungschef Gerrit Kerremans erklärte, man habe für das Format u.a. Vorrunden abgeschafft, da sie etablierte Künstler von der Teilnahme abschrecken würden, ebenso gehe man den Weg über die Plattenfirmen, um nicht unnötig viele Songwriter zu beschäftigen. Man habe offenbar bereits eine Vorauswahl getroffen und gebe den verbliebenen Künstlern nun die Möglichkeit bis September zwei Beiträge zu komponieren, mit deren Hilfe die späteren Teilnehmer des Vorentscheids ausgewählt werden. 

Israel
- Gegenüber ESCtoday.com hat das israelische Fernsehen KAN seine geplante Teilnahme am Eurovision Song Contest 2025 in der Schweiz bestätigt. Weitere Informationen liegen derzeit noch nicht vor, etwa auf welche Art und Weise der israelische Vertreter im kommenden Jahr gefunden werden soll. In diesem Jahr diente die Talentshow "Hakochav haba" erneut dazu, einen Interpreten, die spätere Siegerin Eden Golan, auszuwählen. Ihr Song "Hurricane" wurde später intern ausgewählt bzw. musste zunächst entpolitisiert werden, da der ursprüngliche Titel "October Rain" ob seines Textes von der Europäischen Rundfunkunion abgelehnt wurde.

Sonntag, 2. Juni 2024

News-Splitter (1043)


Niederlande
- Der niederländische Komponist und Dirigent Harry van Hoof ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Er wurde 1943 in Hilversum geboren und war seit den 60er Jahren im Musikgeschäft tätig. Sein größter Erfolg als Komponist war der Hit "How do you do" von Mouth & MacNeal im Jahr 1971, der sich weltweit millionenfach verkaufte. Zudem arrangierte er diverse Lieder, darunter "The party's over" von Sandra Reemer und war vor allem in seiner Eigenschaft als Dirigent beim Eurovision Song Contest tätig. So dirigierte er die Beiträge der Niederlande zwischen 1972 und 1979, 1986, 1988 bis 1990 und 1992 bis 1994.

Belgien
- Das flämische Fernsehen VRT hat offenbar bereits erste Gespräche mit Künstlern gesucht, die Belgien beim Eurovision Song Contest 2025 vertreten könnten. So meldet Songfestival.be, dass u.a. Tom Dice gefragt wurde, ob man sich dem geplanten Vorentscheid Eurosong 2025 stellen wolle. Dieser lehnte gemeinsam mit seiner Band The Starlings ab, könne sich allerdings vorstellen, als Komponist andere Künstler zu unterstützen. Kommentator Peter Van de Veire erklärte, dass man eine neue Variante des Eurosong als Vorentscheid auflegen werde, die sich allerdings nicht allzu sehr von der letzten Ausgabe des Vorentscheids im Jahr 2023 unterscheiden werde.

Deutschland
- Gregor Hägele steuert in diesem Jahr den ARD-Begleitsong zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland bei. "Fühlst du das auch" ist die aktuelle Single des 24jährigen und wird in sämtlichen Werbespots und Begleitprogrammen zur EM in der ARD zu hören sein. Gregor Hägele nahm 
beim deutschen Vorentscheid "Unser Lied für Israel" 2019 teil und belegte damals mit "Let me go" den sechsten von sieben Plätzen. Dennoch startete er im Anschluss eine erfolgreiche Musikkarriere. Die Fußball-Europameisterschaft beginnt am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel in München (Deutschland vs. Schottland) und zieht sich bis zum Finale am 14. Juli im Olympiastadion in Berlin.

Liechtenstein: Radio Liechtenstein bewirbt sich bei EBU


Liechtenstein
- Offenbar nimmt das Fürstentum Liechtenstein einen neuen Anlauf um einen Fuß in die Tür bei der Europäischen Rundfunkunion zu bekommen. Wie das Liechtensteiner Vaterland meldet, betrifft es nicht den privat geführten Sender 1FL TV, der seit seiner Gründung 2008 versucht hat, der Union beizutreten, schließlich aber immer an der Finanzierung und später am Interesse der Geschäftsführer scheiterte, sondern den staatlichen Sender Radio Liechtenstein.

Jürg Bachmann, Verwaltungspräsident von Radio Liechtenstein erklärte, dass man schon im März Kontakt mit der EBU aufgenommen hat, das Projekt damals aber noch keine sonderlich große Priorität hatte. Nach dem Sieg von Nemo in Malmö haben sich die Parameter jedoch geändert. "Ich persönlich finde es eine interessante Idee, einheimischen Musikern und Musikerinnen eine solche Plattform zu bieten. So ein Wettbewerb mit Ausscheidungen im Vorfeld könnte im Land sehr viel auslösen.", so Bachmann. 

Evaluiert unter neuem Logo und
neuem Credo: Mehr Liechtenstein
Radio Liechtenstein, Teil des LRF
So betont er weiterhin, dass es zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gehört, die lokale Kultur und ihre Talente zu fördern. Die Bewerbung würde auch den neuen Leitlinien des Senders entsprechen, man gab jedoch zu bedenken, dass sich Radio Liechtenstein erst am Anfang des Anmeldeprozesses befindet, etwa abklärt, wie hoch der Beitrag für die EBU-Mitgliedschaft sei und welche Vorteile man effektiv nutzen könne. Als Vollmitglied können Rundfunkanstalten insbesondere am Nachrichtenaustausch teilnehmen und das technische Know How der Union in Anspruch nehmen.

Laut Bachmann finde die Prüfung auch unabhängig davon ab, ob der Staatsbeitrag für Radio Liechtenstein um vier Millionen Franken erhöht wird oder nicht: "Es ist immer gut, wenn man international vernetzt ist, und für einen öffentlich-rechtlichen Sender ist die EBU sicher die richtige Stelle dafür". Über den Haushaltsplan für Radio Liechtenstein in den Jahren 2025 bis 2028 wird von staatlicher Seite im Juni entschieden. Radio Liechtenstein gab aber auch zu verstehen, dass trotz einer erhöhten Priorität nicht sicher sei, dass man auch rechtzeitig für den Song Contest 2025 in der Schweiz teilnahmeberechtigt sei, man werde aber alles daran setzen, die Dauer so weit wie möglich zu kürzen.

Die Geschichte Liechtensteins beim Eurovision Song Contest führt zurück ins Jahr 1976, damals wollte sich das Fürstentum mit einem Beitrag präsentieren und wählte hierfür die aus Eschen stammende Sängerin Biggi Bachmann mit "My little cowboy" aus, wurde von der EBU jedoch abgelehnt, da das Fürstentum über keine eigene Rundfunkanstalt verfügt. Die kleine aber dramatische Geschichte ist hier im Dialekt zusammengefasst. Dies änderte sich erst 2008 mit dem Privatsender 1FL TV, der an Formalitäten und vor allem den Gebühren der EBU gescheitert war und laut neuer Geschäftsführererin Sandra Woldt kein Interesse mehr an Mitgliedschaft in der Senderunion hat. 

Wie Vaterland.li abschließt sei der neueste Anlauf Liechtensteins jedoch realistischer, da sich erstmals ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk bemüht Teil der EBU zu werden. Zwar gab man auch zu verstehen, dass man ein Großprojekt wie den Eurovision Song Contest nur in Kooperation mit anderen Partnern tragen könne, die Meldung macht jedoch Hoffnungen, dass der Sieg der Schweiz das Interesse auch in Liechtenstein hat ansteigen lassen. So unterstützte die Tourismusagentur Liechtenstein Marketing etwa die Bewerbung von St. Gallen, da die Region Ostschweiz und damit auch das verbundene Liechtenstein wirtschaftlich profitieren könnten.

Samstag, 1. Juni 2024

Schweiz: Genf gründet Task Force für Bewerbung


Schweiz
- Die Stadt Genf bereitet sich auf ihre Bewerbung für den Eurovision Song Contest 2025 vor. Wie die Zeitung Tribune de Genève meldet, hat die Kantonverwaltung, die Stadt Genf sowie die Leitung des Palexpo bekannt gegeben, dass man eine Task Force zusammenstellen werde, um eine adäquate Bewerbung abzuliefern, die alle Anforderungen des Schweizer Fernsehens und der Europäischen Rundfunkunion erfüllt. 

"Genf ist bereit!", erklärte Delphine Bachmann, Staatsrätin für Wirtschaft und Arbeit, auch das Palexpo sei laut Geschäftsführer Claude Meilleurz optimal für den Eurovision Song Contest, da man mit diversen Veranstaltungen wie der Papstmesse oder dem Laver Cup 2019 bereits Erfahrungen in der Organisation von Events dieser Größenordnung habe. Gemeinsam mit der Stadt- und Kantonverwaltung habe das Palexpo daher eine Task Force ins Leben gerufen, um bis Ende Juni die Kriterien der EBU umzusetzen.

Das Palexpo-Gelände liegt in unmittelbarer Nähe des internationalen Flughafens Genf sowie dem Hauptquartier der Europäischen Rundfunkunion in der Gemeinde Le Grand-Saconnex. Neben Genf wägen derzeit auch St. Gallen, Zürich und Basel eine Bewerbung für den Eurovision Song Contest im kommenden Jahr ab. Absagen gab es derweil aus Lugano und Lausanne, den beiden bisherigen Austragungsorten der Eurovision. Beide Städte argumentierten nicht die nötigen Kapazitäten aufbringen zu können.

Kosovo: Neuer Anlauf zur Song Contest-Teilnahme 2025


Kosovo
- Alle Jahre wieder heißt es aus dem Kosovo, dass man sich in Kürze für den Eurovision Song Contest bewerben möchte, bislang scheiterten sämtliche Anläufe entweder am Widerstand der Europäischen Rundfunkunion oder an der gemächlichen Herangehensweise des Senders RTK. Nunmehr wagt der kosovarische Rundfunk einen neuen Anlauf und erklärte, man werde noch im Juni diesen Jahres formell darum bitten, am Eurovision Song Contest 2025 teilnehmen zu können.

Seit gestern ist zudem das Bewerbungsfenster für das Festivali i Këngës në RTK eröffnet. Innerhalb der nächsten drei Monate bis Ende August können sich interessierte Künstler für das Festival bewerben, das in der letzten Oktoberwoche stattfinden soll. Das Festival wurde vergangenes Jahr eingeführt und sollte ursprünglich dazu dienen, einen kosovarischen Vertreter für den Eurovision Song Contest zu finden. Bei der Erstausgabe gewann der Sänger La Fazani mit dem Titel "Oj Kosovë". RTK wurde zugleich von EBU-Generaldirektor Noel Curran für seinen Enthusiasmus beglückwünscht. 

RTK-Direktor Besnik Boletini erklärte zuletzt: "Wir werden uns im Juni bei der EBU darum bewerben, an der Eurovision teilnehmen zu können und hoffen auf eine positive Rückmeldung." Ob es konkret auch um die Mitgliedschaft in der Europäischen Rundfunkunion geht, ist bislang nicht bekannt. Jene Bewerbungen scheiterten bislang daran, dass der Kosovo weder von den Vereinten Nationen anerkannt wird, noch Mitglied der Internationalen Telekommunikationsunion (ITU) ist. Auch einige europäische Länder, darunter Griechenland, Rumänien, die Slowakei und Spanien sowie Serbien erkennen den Kosovo nicht an.

Sieger des ersten Festivali i Këngës në RTK: La Fazani