Donnerstag, 31. August 2023

Belgien: Erster Kandidat für 2024 steht fest!


Belgien
- Der erste Interpret des neuen Jahrgangs steht fest. Nicht das albanische und nicht das zypriotische Fernsehen, sondern der wallonische Sender Belgiens, RTBF, hat seinen Vertreter für den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö vorgestellt. Der 32jährige Thomas Mustin alias Mustii wird Belgien repräsentieren. Der Schauspieler und Sänger aus Brüssel erklärte, dass ihm zunächst einmal die Luft wegblieb, als er gefragt wurde, ob er Belgien vertreten würde. 

Mustii wurde am 21. November 1990 in Brüssel geboren und hat zwei erfolgreiche Studioalben veröffentlicht. "21st Century Boy" belegte die #5 der wallonischen Charts, das vier Jahre später veröffentlichte "It's Happening Now" gar den vierten Platz. Bekannt wurde der ausgebildete Theaterschauspieler in der französischen TV-Serie "À tort ou à raison", spielte den Benvolio in Romeo und Julia und war zudem Juror in der ersten Staffel von "Drag Race Belgique", die von Februar bis April diesen Jahres bei RTBF zu sehen war.

Mustii beerbt Gustaph als belgischer Vertreter beim Eurovision Song Contest. Wann der Titel, den er in Malmö singen wird, vorgestellt wird ließ man bisher offen. Das bisher verfügbare Repertoire von Mustii, etwa bei Spotify und Youtube zeugt aber davon, dass seine musikalische Base im Elektropop angesiedelt ist. Sobald es nähere Informationen zum belgischen Beitrag für Schweden 2024 geben wird, werden wir natürlich darüber berichten. 

Mustii - 21st Century Boy (Repertoirebeispiel)

Mittwoch, 30. August 2023

Albanien: RTSH bestätigt Song Contest-Teilnahme


Albanien
- Als nunmehr 28. Nation hat Albanien seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2024 in Malmö bestätigt. Der staatliche Rundfunk RTSH erklärte seine Teilnahmeabsicht beim kommenden Wettbewerb, 20 Jahre nach der Erstteilnahme in Istanbul. Als wahrscheinlichster Auswahlmodus gilt erneut das Festivali i Këngës, mit dessen Hilfe bislang alle Interpreten für die Eurovision selektiert wurden. Nähere Informationen hierzu liegen allerdings noch nicht vor.

Beim Festivali i Këngës 2023, mit dessen Hilfe Albina & Familija Kelmendi für Liverpool ausgewählt wurden, kam erstmals ein neues Format innerhalb des Festivals zum Einsatz. Während eine Jury weiterhin den Sieger des Festivals ermittelte, namentlich Elsa Lila, wurde der Vertreter für die Eurovision erstmals durch ein Zuschauervoting ausgewählt. Der dort ermittelte Beitrag "Duje" erreichte in Liverpool den 14. Platz im Finale.

Albanien nimmt seit 2004 am Eurovision Song Contest teil, zumeist mit gemischten Ergebnissen. Die meisten Kandidaten qualifizieren sich zwar für das Finale, namhafte Ergebnisse konnte man bislang allerdings noch nicht erzielen. Lediglich Rona Nishliu konnte 2012 in Baku mit dem Titel "Suus" den fünften Platz belegen. Sollte das Festivali i Këngës erneut zum Vorentscheid werden, würden wir bereits Ende diesen Jahres den albanischen Beitrag für Malmö kennen.

Estland: Infos zum Eesti Laul und zur Junior Eurovision


Estland
- Am 15. September öffnet das Bewerbungsfenster für den Eesti Laul 2024. Der estnische Vorentscheid kommt auch im kommenden Jahr wieder zum Einsatz, um einen Vertreter des nördlichsten Baltikumlandes für den Eurovision Song Contest in Malmö zu finden. Nachdem Tomi Rahula als Produzent der Show zurückgetreten ist, soll der Vorentscheid einigen Regeländerungen unterworfen werden, teilte der Sender ERR mit. Wie genau diese aussehen sollen, wird in den nächsten Tagen nachgereicht.

Bei einer Pressekonferenz erklärte der Unterhaltungschef von ERR, dass es auch 2024 wieder einen Eesti Laul geben wird. In den letzten Jahren erfreute sich das Format größter Beliebtheit in Estland mit wachsenden Einschaltquoten und auch recht passablen Endergebnissen beim Eurovision Song Contest selbst. In diesem Jahr wurde Alika mit "Bridges" für Liverpool ausgewählt und belegte im Finale den achten Platz mit 168 Punkten, wenngleich 146 Punkte von den internationalen Juroren stammten.

Weiterhin gab der Sender bekannt, dass Estland erstmals beim Junior Eurovision Song Contest teilnehmen wird. Die elfjährige Arhanna Sandra Arbma wurde intern von ERR ausgewählt, um das Land beim Junior-Wettbewerb in Nizza zu vertreten. Im Rahmen der Show "Ringvaade" wurden weitere Einzelheiten der Teilnahme erörtert. Estland ist eines von insgesamt 16 Teilnehmerländern in Nizza. Der KiKA kehrt nach einjähriger Pause für Deutschland zum Wettbewerb zurück, von den Vorjahresteilnehmern verzichten Kasachstan und Serbien hingegen auf die Teilnahme.

Montag, 28. August 2023

Ukraine: Suche nach Interpreten startet diese Woche


Ukraine
- Dmytro Shurov wird auch im nächsten Jahr als Produzent und Musical Director beim ukrainischen Vorentscheid Vidbir tätig sein. In einem Statement erklärte er, die neue Saison und die Vorbereitungsphase in der Ukraine werde in Kürze starten. "Schalten Sie ein, wir müssen das nächste Lied auswählen, mit dem wir unser Land stolz machen, die Herzen Europas gewinnen und einen neuen ukrainischen Stern zum Leuchten bringen.", heißt es darin.

Der ukrainische Sender Suspilne, ehemals UA:PBC, kündigte Regel- und Verfahrensänderungen an. So ist offenbar geplant, dass Fans und Online-User die Möglichkeit haben, selbst über die Teilnehmer des Vorentscheids zu entscheiden und bereits vor dem eigentlichen TV-Finale für einen Kandidaten zu votieren, um diesen am Vorentscheid teilnehmen zu lassen. Man sei bemüht, sich trotz des anhaltenden Krieges im Land, um die ukrainische Kultur zu kümmern.

Weitere Informationen zum Vorentscheid sollen im Laufe dieser Woche aus Kiew folgen. Die Ukraine wurde in diesem Jahr vom Duo Tvorchi mit "Heart of steel" vertreten. Im Jahr zuvor gewann die Ukraine mit dem Kalush Orchestra und "Stefania" den Eurovision Song Contest von Turin. Das Land zählt zu den erfolgreichsten Nationen im Wettbewerb und ist mit heutigem Stand die einzige Nation, die sich seit Einführung der Halbfinals im Jahr 2004 stets für das Finale qualifizieren konnte.

Vereinigtes Königreich: Halbfinals bleiben bei BBC One


Vereinigtes Königreich
- Die Halbfinals des Eurovision Song Contests bleiben auch im nächsten Jahr im Hauptprogramm der britischen BBC. Wie es in einem Statement der Unterhaltungsabteilung heißt, sei der Eurovision Song Contest 2023, der stellvertretend für das ukrainische Fernsehen in Liverpool ausgetragen wurde, die meistgesehene Eurovisionsshow aller Zeiten für die BBC gewesen. Daher habe man sich dazu entschieden, alle drei Shows auch im Folgejahr bei BBC One auszustrahlen.

Die Halbfinals fristeten in der Vergangenheit ein Schattendasein auf Programmen wie BBC Three und Four, in Zusammenhang mit der Ausrichtung in Liverpool wanderten die beiden Shows ins Hauptprogramm. Das Vereinigte Königreich bestätigte zudem indirekt seine Teilnahme am kommenden Wettbewerb in Malmö, indem es weiter heißt, dass man aller Voraussicht nach auf eine interne Auswahl setzen wird und ein Vorentscheidungsformat, etwa "Eurovision: You Decide" unwahrscheinlich sei. 

Genaue Pläne des britischen EBU-Mitglieds wurden nach dem Rückzug von TaP Music als Scouting-Partner für den Eurovision Song Contest noch nicht bekannt gegeben. Mit dem Vereinigten Königreich sind somit alle Big Five-Mitglieder im kommenden Jahr wieder vertreten. Neben dem UK zählen Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien dazu, ebenfalls ist Schweden als Gastgeber direkt für das Finale am 11. Mai in Malmö qualifiziert. Sobald es Neuigkeiten aus dem Vereinigten Königreich gibt, werden wir natürlich darüber berichten.

Freitag, 25. August 2023

Polen: Line Up der TVP-Sommershow vorgestellt


Polen
- Wie bereits vor einigen Tagen angekündigt strahlt das polnische Fernsehen TVP am Sonntag eine Art kleine Eurovision aus, die inzwischen mit "Serce Europy – plebiscyt na przebój lata 2023" ("Das Herz Europas - Eine Abstimmung für den Hit des Sommers 2023") erhalten hat. Diese Show findet am Sonntag um 20 Uhr (MESZ) live in Sandomierz in der Woiwodschaft Heiligkreuz mit Interpreten aus neun Ländern statt, von denen die allermeisten alte Bekannte aus früheren Vorentscheiden oder Song Contest-Ausgaben sind.

Die Teilnehmer der polnischen Show:
-Belarus - Navi Band
-Estland - Alika
-Lettland - Laima Vaikule
-Litauen - Monika Linkytė
-Moldawien - Aliona Moon
-Polen - Dominik Dudek
-Slowakei - Hrdza
-Tschechien - Helena Vondráčková
-Ungarn - Kati Wolf

Moderiert wird die Show von Agata Konarska und Tomasz Kammel, im Rahmenprogramm treten zudem u.a. Blanka und das Kalush Orchestra auf. Nach allen Performances gibt es auch eine SMS-Abstimmung, bei der die polnischen Zuschauer über ihren Favoriten abstimmen können. Sinn und Zweck der Show ist laut TVP auch Musik der Nachbarländer zu hören zu bekommen. Übertragen wird die Show Sonntag ab 20 Uhr (MESZ) auf TVP 2 und TVP 3 sowie international via TV Polonia.

Schweden: Gastgeber sucht Beiträge für Melodifestivalen


Schweden
- Der Gastgeber des Eurovision Song Contests 2024 sucht Beiträge für den nationalen Vorentscheid. Ab heute haben interessierte Künstler und Komponisten die Möglichkeit, sich für das schwedische Melodifestivalen des Senders SVT zu bewerben und ihre Chance wahrzunehmen, Schweden beim Wettbewerb im eigenen Land zu vertreten. Bis einschließlich 15. September um 11:59 Uhr (MESZ) können sich Interpreten bewerben, das Reglement kann man sich hier (auf Schwedisch) anschauen.

SVT hat bereits Änderungen im Modell des Melodifestivalen bekannt gegeben. Somit wird es keine klassische Andra Chansen mehr geben, über die sich die Dritt- und Viertplatzierten in K.o.-Duellen bzw. einem Voting qualifizieren. Nunmehr finden fünf Vorrunden mit insgesamt 30 Interpreten statt. Pro Sendung qualifizieren sich der Erst- und Zweitplatzierte des Votings direkt für das Finale. In Show fünf folgt ein Schnelldurchlauf der Dritt- und Viertplatzierten, aus denen dann die letzten beiden Finalisten ermittelt werden.

Die Andra Chansen wurde von SVT vorrangig aufgrund fallender Quoten im Vergleich zu den übrigen Shows eingestampft. Zudem wurde den Interpreten über die Jahre hinweg wenig Hoffnungen gemacht, das Melodifestivalen zu gewinnen. Dies gelang lediglich einmal, 2013 als Robin Stjernberg mit dem Titel "You" über die Trostrunde ins Finale einzog und sich dort für die Eurovision, ebenfalls in Malmö, qualifizieren konnte. Alle weiteren Sieger der letzten Jahre zogen aus ihrer Vorrunde direkt ins Finale des Melodifestivalen ein.

Zypern: Interne Auswahl ersetzt Fame Story-Pläne


Zypern
- Die Fame Story wurde zum Präzedenzfall, die Kooperation zwischen dem griechischen Star Channel und dem zypriotischen Fernsehen CyBC scheiterte am Widerspruch von ERT. Nunmehr wird Zypern im Jahr 2024 auf eine interne Auswahl zurückgreifen. Somit fällt auch die Idee von einem nationalen Vorentscheid im Januar 2024 auch aus. Man sei bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, berichten mehrere Medien.

"Die offizielle Ankündigung ist nur noch wenige Tage entfernt.", heißt es in den entsprechenden Berichten und somit kann man davon ausgehen, dass Zypern das erste Teilnehmerland des Eurovision Song Contests 2024 ist, dass seinen Interpreten für die Show in Malmö öffentlich benennt. Nunmehr geistern natürlich ad hoc diverse Namen im Äther herum, allen voran Eleni Foureira, die bereits erklärte, dass sie noch einmal Lust hätte.

Einzelheiten von Seiten des zypriotischen Fernsehens liegen derweil noch nicht vor. So man den Meldungen vertrauen kann, dürfte es sich aber nur noch um wenige Tage handeln, ehe die Eurovisionsgemeinde ihren ersten Act für die neue Saison pushen bzw. zerreißen kann. Zypern hat sich seit "Fuego" im Jahr 2018 mit Ausnahme von Andromache im Jahr 2022 stets für das Finale der Eurovision qualifiziert. In diesem Jahr schaffte Andrew Lambrou mit "Break a broken heart" den zwölften Platz in Liverpool.

EBU: Diskussion um KI-generierte Darbietungen


Europa
- Innerhalb der Europäischen Rundfunkunion wird offenbar darüber debattiert, KI-generierte Inhalte beim Eurovision Song Contest auszuschließen. Wie das Medienportal Bloomberg berichtet, stellt sich die Rundfunkunion die Frage, inwiefern die Authentizität der Beiträge beim Song Contest unter der Künstlichen Intelligenz gelitten und ihre Spuren bei den vergangenen Ausgaben des Wettbewerbs hinterlassen hat. Derzeit lote man dies scheinbar momentan aus.

Jean-Philip de Tender, stellvertretender Generaldirektor der EBU erklärte im Interview beim Edinburgh TV Festival, dass man plant, das Regelwerk entsprechend anzupassen. Bei der EBU denke man daran, eine entsprechende Formulierung aufzunehmen, die besagt, dass Kreativität vom Menschen und nicht von Maschinen ausgehen sollte. Zwar seinen KI-generierte Effekte und Beiträge in der heutigen Musikkultur ganz normal, man gibt jedoch zu bedenken, dass sie Emotionen verwässern, die die Beiträge maßgeblich prägen.

Die Europäische Rundfunkunion hat sich seit Gründung des Eurovision Song Contests stets bemüht, den technischen Fortschritt in TV- und Musikproduktion im Wettbewerb einfließen zu lassen. Ob und wann es zu Anpassungen des Regelwerks kommen wird, bleibt zunächst abzuwarten, bisher ist noch nicht bekannt, ob eine entsprechende Entscheidung vor dem Junior Eurovision Song Contest in Nizza im November fallen wird oder dies Einfluss auf die musikalischen Darbietungen beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö haben wird.

Dienstag, 22. August 2023

Italien: Toto Cutugno im Alter von 80 Jahren verstorben


Italien
- Im Alter von 80 Jahren verstarb Toto Cutugno heute nach langer Krankheit in Mailand. Der Sänger, Komponist und Moderator nahm insgesamt 15x am San Remo-Festival, landete mit Liedern wie "L'Italiano" im Jahr 1983 auf dem Zenit der Italopop-Welle einen enormen Erfolg und gewann 1990 den Eurovision Song Contest von Zagreb mit dem Lied "Insieme: 1992". 2010 nahm er ein letztes Mal am Festival von San Remo teil, seither sagte er: "Ich habe San Remo vergessen. Fast jedes Jahr laden sie mich ein und ich sage nein." 

Salvatore Cutugno wurde am 7. Juli 1943 in Fosdinovo in der Toskana geboren und spielte schon in frühester Jugend Schlagzeug in verschiedenen Bands, ab 1975 war er als Solist tätig. Er komponierte für diverse Interpreten Songs, etwa "Voici le clés" für Gérard Lenorman oder "Laissez-moi danser" für Dalida. Sein in Deutschland bekanntester Erfolg "L'Italiano" belegte die #23 der deutschen Charts, sein Song Contest-Beitrag von 1990 erreichte hierzulande die #13. Zeitweise war er auch als Moderator tätig.

So moderierte er im Jahr nach seinem Sieg den Song Contest 1991 in Rom an der Seite von Gigliola Cinquetti und sorgte dort für ein heilloses Durcheinander. In den 2000ern wurde es zunehmend ruhiger um Cutugno, er selbst gab an, dass ihm der Wandel der Musik schwerfalle. Mit über 100 Millionen verkaufter Tonträger gehört Toto Cutugno zu den erfolgreichsten Künstlern der italienischen Musikszene. Im Juli feierte er zurückgezogen seinen 80. Geburtstag. Grazie per la tua musica, c'è una canzone italiana per voi...

Toto Cutugno - Insieme: 1992

Montag, 21. August 2023

News-Splitter (995)


Andorra
- Heute so, morgen anders und jetzt final abgesagt, Andorra wird keinen Vertreter zum Eurovision Song Contest 2024 nach Malmö entsenden. ESCtoday.com meldet nur einen Tag, nachdem man noch einmal kurzzeitig Hoffnungen schöpfen konnte, dass RTVA kein Comeback beim Song Contest im nächsten Jahr geben wird. Man habe alle Optionen abgewogen, heißt es aus Andorra la Vella, und sehe sich außerstande 2024 zurückzukehren. Dennoch hält sich Andorra für kommende Jahre eine Rückkehr offen. Andorra nahm zuletzt 2009 am Eurovision Song Contest in Moskau teil und schaffte nie den Sprung über das Semifinale hinaus.

Malta
- Der Malta Song For Europe, seines Zeichens Vorentscheid des Mittelmeerstaates, wird im kommenden Jahr keine Live-Auftritte der Künstler beinhalten sondern nur mit Live-on-Tape-Performances stattfinden. TVM bestätigte mit Veröffentlichung seiner Regularien für den Vorentscheid, dass keine Live-Auftritte geplant sind. Ab dem 28. August können sich interessierte Teilnehmer bis einschließlich 30. September bewerben, im Rahmen "einer TV-Show, die über mehrere Wochen hinweg" stattfindet, können sich Interpreten für das Finale qualifizieren. Dieses findet mit 12 Songs und einer Kombination aus Jury- und Televoting im Januar 2024 statt.

Finnland
- Seit heute können sich finnische Staatsbürger bzw. in Finnland gemeldete Interpreten für den nationalen Vorentscheid Uuden Musiikin Kilpailu 2024 bewerben. Demoversionen der potentiellen Song Contest-Beiträge nimmt der Sender YLE ab sofort entgegen, das komplette Regelwerk kann hier eingesehen werden (auf Englisch). Pro Künstler sind bis zu drei Titel erlaubt, Komponisten und Texter können ebenfalls mit mehr als einem Lied im Wettbewerb vertreten sein. Eine Jury wird anschließend die Interpreten auswählen, die in einem TV-Finale im Februar kommenden Jahres gegeneinander antreten. Finnland wurde in diesem Jahr durch Käärijä und "Cha Cha Cha" vertreten und erreichte den zweiten Platz, das zweitbeste Ergebnis Finnlands der Song Contest-Geschichte.

Sonntag, 20. August 2023

Andorra: Doch noch keine endgültige Absage


Andorra
- Noch vor einigen Jahren war es die Slowakei, die mit ihren unsteten Meldungen über eine Teilnahme bzw. Absage beim Eurovision Song Contest für Wirbel und Unklarheiten sorgte, in Hinblick auf 2024 ist dies nun Andorra. Kurz nachdem spanische Websites meldeten, dass RTVA keine Rückkehr in Malmö in Erwägung zieht, heißt es nunmehr von ESCtoday.com, dass in Andorra la Vella noch keine finale Entscheidung getroffen wurde.

Zwar wurde Dani Ortolà, Content Manager von RTVA mit den Worten zitiert, dass Andorra weder kurz- noch mittelfristig plane am Wettbewerb teilzunehmen, in einer weiteren Stellungnahme durch Imma Jiménez, die seit Anfang des Jahres neue Generaldirektorin von RTVA ist, heißt es allerdings, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde und man sich zu gegebener Zeit über Pläne für 2024 äußern werde.

ESCtoday.com erklärt, RTVA prüfe derzeit die Möglichkeit zum Eurovision Song Contest zurückzukehren, nach momentanem Stand sei jedoch weder ein Comeback noch eine Absage offizieller Natur. Die Bewerbungsfrist für alle interessierten Rundfunkanstalten endet am 15. September. Über die Hintergründe der andorranischen Teilnahme und die Versuche von Susanne Georgi, das Land zurückzubringen haben wir in der Vergangenheit bereits ausführlich berichtet.

Zypern: Star Channel streicht Eurovisionspläne


Zypern
- Der griechische Star Channel hat mittlerweile bestätigt, dass die Talentshow "Fame Story" nicht dazu dienen wird, den zypriotischen Vertreter für den Eurovision Song Contest 2024 zu ermitteln. In den geänderten Teilnahmebedingungen ist nur noch von einem Preisgeld von 50.000 Euro und einem Plattenvertrag beim Label Panik Records die Rede, jedoch nicht mehr von der Option, Zypern in Malmö zu vertreten. Damit war der von ERT ausgeübte Druck auf den Sender CyBC erfolgreich.

ERT hatte vor einigen Wochen Protest bei der Europäischen Rundfunkunion eingelegt, da die Casting Show außerhalb Zyperns produziert werde und somit die Marke Eurovision in Griechenland betrifft. Die EBU änderte aufgrund der Einwände von ERT die Bestimmungen für die Kandidatenauswahl für den Eurovision Song Contest. Die entsprechenden Änderungen wurden dem Sender CyBC mitgeteilt, zudem sollten virtuelle Gespräche zwischen den drei beteiligten Parteien stattgefunden haben.

CyBC gab später bekannt, dass Fame Story nicht zur Kandidatenauswahl dienen werde, sondern vielmehr ein TV-Finale im Januar 2024 in Nikosia ausgerichtet wird. Es war das erste Mal, dass eine Rundfunkanstalt aufgrund des Vorentscheids eines anderen Senders Protest bei der EBU einlegte. Fame Story findet dennoch beim Star Channel statt, hat mit dem Eurovision Song Contest allerdings nichts mehr gemein. Weitere Pläne hat CyBC zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kommuniziert.

Donnerstag, 17. August 2023

News-Splitter (994)


Polen
- Wie polnische Medien berichten, findet am 27. August ein Konzert namens "Małą Eurowizję" in Sandomierz in der Woiwodschaft Świętokrzyskie statt. Der Sender TVP lädt neben polnischen Interpreten auch Teilnehmer aus den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie den übrigen Visegrad-Staaten Tschechien, der Slowakei und Ungarn zu einem TV-Konzert. Am Ende dürfen die Fernsehzuschauer per Televoting über ihren Favoriten abstimmen. Wer an diesem Konzert teilnimmt ist bisher noch nicht bekannt. TVP-Präsident Mateusz Matyszkowicz erklärte, die Show bietet den Zuschauern die Möglichkeit Musik aus den Nachbarländern kennenzulernen. Übertragen wird das Konzert am 27. August um 20 Uhr (MESZ) auf TVP 2.

Irland
- Gegenüber dem Irish Mirror hat der Sender RTÉ seine Ausgaben für den Eurovision Song Contest der letzten Jahre veröffentlicht. Demnach hat die diesjährige Song Contest-Teilnahme inklusive Bühnenperformance, An- und Abreise, Unterkünfte und der Teilnahmegebühr in Liverpool etwa 340.000 Euro gekostet. Dabei entfielen rund 105.000 Euro allein auf die Startgebühr, die etwa 2021, vor dem Ausschluss Russlands und Belarus beim Song Contest bei rund 88.100 Euro lag. Grundsätzlich beliefen sich die irischen Kosten jedoch stets im Rahmen zwischen 315.000 und 340.000 Euro. Für das kommende Jahr hat RTÉ seine Teilnahme bereits bestätigt.

Monaco
- Am 1. September geht der neue monegassische Staatssender TV Monaco on air. Wie in früheren Postings erklärt, wurden auch Gelder für eine Rückkehr zum Eurovision Song Contest im Etat es Senders angesetzt. Ob das Comeback allerdings schon 2024 gelingen wird ist ungewiss, TV Monaco müsste hierfür zunächst Teil der Europäischen Rundfunkunion werden und sich bis 15. September diesen Jahres auf die vorläufige Teilnehmerliste für 2024 setzen lassen. Gemäß EBU-Richtlinien wäre ein kostenfreier Rückzug bis 11. Oktober möglich. Ob sich Nicht-Mitglieder bereits vorab registrieren lassen können ist nicht bekannt. TV Monaco wird als Nachfolger für TMC vom monegassischen Staat betrieben, nachdem dieser mit dem französischen Sender TF1 verschmolzen und kein EBU-Mitglied mehr ist.

Andorra: RTVA lehnt Rückkehr zum Song Contest ab


Andorra
- Das Fürstentum in den Pyrenäen wird auch weiterhin nicht am Eurovision Song Contest teilnehmen. Dani Ortolà vom Sender RTVA bestätigte auf Anfrage: "Obwohl wir Teil der Europäischen Rundfunkunion sind, haben wir weder kurz- noch mittelfristig vor, am Eurovision Song Contest teilzunehmen." Somit haben sich etwaige Pläne und Hoffnungen von Susanne Georgi abermals zerschlagen, dass Andorra ein Comeback beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö geben wird.

RTVA hat zuletzt 2009 einen Vertreter für Andorra zum Eurovision Song Contest geschickt. Mit heutigem Stand ist Andorra das einzige Land in der Geschichte des Wettbewerbs, das den Sprung über die Halbfinals hinaus noch nie geschafft hat. Alle andorranischen Beiträge zwischen dem Debüt 2004 und der letzten Teilnehme 2009 in Moskau endeten vorzeitig. Im Anschluss hat sich RTVA vom Wettbewerb distanziert und keine weiteren Pläne verfolgt.

Andorras letzte Kandidatin Susanne Georgi führte daraufhin eine Initiative an, die das Land zur Rückkehr bewegen sollte. Sie habe mit Medien- und Regierungsvertretern gesprochen, die notwendigen Gelder zusammengetragen und sich aktiv für eine Rückkehr eingesetzt, am Ende scheiterte es hingegen am Widerstand von RTVA. Der Sender erteilt dem Wettbewerb nunmehr einen weiteren Korb, sodass eine Rückkehr nach Malmö 2024 und vermutlich auch in den Folgejahren ausgeschlossen ist.

Belgien: RTBF bestätigt Teilnahme in Malmö


Belgien
- Neulich noch gewundert, jetzt schon bestätigt, Belgien nimmt am kommenden Eurovision Song Contest in Malmö teil. Der wallonische Rundfunk RTBF hat seine Teilnahme für 2024 gegenüber ESCtoday.com bestätigt, weitere Schritte, etwa auf welche Art und Weise der Künstler bestimmt wird, jedoch noch nicht näher erläutert. Erfahrungsgemäß setzt der frankophone Rundfunk Belgiens auf interne Auswahlen, in den letzten Jahren stand der Beitrag zumeist mit der lokalen Ausgabe von The Voice in Zusammenhang.

Seit jeher welchen sich das flämische und wallonische Fernsehen alle zwei Jahre bei der Auswahl des belgischen Song Contest-Beitrags ab, bedingt durch die sprachlichen und kulturellen Unterschiede zwischen Flandern und Wallonien. In diesem Jahr veranstaltete der flämische Rundfunk VRT erstmals seit Jahren wieder einen nationalen Vorentscheid, als Sieger ging Gustaph hervor, der in Liverpool mit "Because of you" den siebten Platz mit 182 Punkten belegte, das beste Ergebnis seit 2017.

Belgien ist Gründungsmitglied der Eurovision und nimmt seit 1956 regelmäßig am Wettbewerb teil, in all den Jahren gelang es lediglich einmal, den Wettbewerb für sich zu entscheiden. 1986 gewann die damals erst 13jährige Sandra Kim den Wettbewerb in Bergen mit dem Titel "J'aime la vie". Im Folgenden belegte Belgien noch einmal den zweiten Platz im Jahr 2003 mit der Gruppe Urban Trad. Seit Einführung der Halbfinals sind die Platzierungen sehr durchmischt, zwei vierten Plätzen in den Jahren 2015 und 2017 stehen zehn vorzeitige Halbfinal-Aus entgegen.

Dienstag, 15. August 2023

Vereinigtes Königreich: Patricia Bredin verstorben


Vereinigtes Königreich
- Sie war die erste britische Song Contest-Teilnehmerin und ist nun im Alter von 88 Jahren verstorben. Patricia Bredin gewann am 12. Februar 1957 im King's Theatre in London den ersten Vorentscheid im Vereinigten Königreich mit deutlichem Abstand gegen fünf weitere Kandidaten und vertrat das Land beim Song Contest in Frankfurt am Main. Mit "All" konnte sie dort mit sechs Punkten den siebten von insgesamt zehn Plätzen einnehmen.

Mit 1:52 Minuten war "All" bis 2015 der kürzeste Beitrag in der Geschichte des Wettbewerbs. Er ebnete ihr den Weg zu einer langanhaltenden Karriere im britischen Musikgeschäft. Geboren wurde Patricia Bredin am 14. Februar 1935 in Kingston upon Hull in Yorkshire. Nach ihrer Song Contest-Teilnahme spielte sie in Musicals und der Komödie "Left Right and Centre" mit. 1964 heiratete sie den walisischen Sänger Ivor Emmanuel, die Ehe hielt zwei Jahre.

1997 heiratete sie Charles McCulloch und zog auf eine Farm in Kanada, ihr zweiter Mann verstarb kurz nach der Hochzeit. Patricia Bredin ließ sich jedoch dauerhaft in Kanada nieder und widmete sich fortan der Rinderzucht. Über ihren Auftritt in Frankfurt sagte sie in einem Interview: "Im Finale in Frankfurt zu singen, war wunderbar, denn sie hatten ein 60köpfiges Orchester und es war, als würde man auf Wolken schweben." Es blieb ihr größter Auftritt, nunmehr ist sie am Sonntag mit 88 Jahren in Nova Scotia, Kanada verstorben.

Patricia Bredin - All

Montag, 14. August 2023

Kommentar: Durchsagen zu Absagen und Zusagen


Europa
- In gut 2,5 Wochen ist die neue Saison für den Eurovision Song Contest 2024 eröffnet. Von dort an, ab 1. September, dürfen potentielle Beiträge für den Wettbewerb in Malmö kommerziell veröffentlicht werden. Und nachdem man sich europaweit ein bisschen von den Ereignissen in Liverpool erholt hat bzw. einige Rundfunkanstalten in Europa in bedächtiges Schweigen verfallen sind, blicken wir so ganz langsam in Richtung Malmö, das näher an Rostock liegt als an der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

25 formell bestätigte Nationen gibt es nach derzeitigem Stand für den Wettbewerb, das Finale kann also in jedem Fall stattfinden, lässt sich hochrechnen. Dabei sind unter den bisher abgenickten Nationen keine krassen Ausreißer dabei, mit denen man absolut nicht gerechnet hätte, wenn man vom viel besprochenen Comeback von Luxemburg einmal absieht. Am ehesten verwundert da noch, dass das moldawische Fernsehen TRM in diesem Jahr so zügig dabei war, seine Bestätigung zu übermitteln. Dafür fehlen noch einige Länder, die sonst immer recht schnell waren.

Ein Blick auf die Karte verrät, dass beispielsweise Belgien trotz des großartigen Erfolgs von Gustaph noch kein Sterbenswörtchen über seine Pläne für 2024 verraten hat. Im nächsten Jahr wäre turnusgemäß das wallonische Fernsehen RTBF wieder an der Reihe, sich um die Kandidatenauswahl zu kümmern. Entweder ist man vom Abschneiden Gustaphs immer noch überrascht oder man fahndet bereits intern wieder in den Staffeln von The Voice, ob sich irgendwo noch ein unbefleckter Kandidat finden lässt.

Ebenso ist es nach dem großartigen Wettbewerb von Liverpool ruhig um das Vereinigte Königreich geworden. Der Scouting-Partner TaP Music hat bereits angekündigt im nächsten Jahr nicht erneut an der Auswahl für den Eurovision Song Contest involviert zu sein, die BBC hat bis heute allerdings auch noch keinen Kommentar für 2024 abgegeben. Damit ist das UK das letzte der Big Five-Mitglieder, das sich mit einer verbindlichen Aussage zurückhält, neben Deutschland haben die übrigen gesetzten Finalisten Frankreich, Italien und Spanien ihre Absichten schon kundgetan.

Zudem fehlt noch die Bestätigung des griechischen Fernsehens ERT, das die Sommerpause kreativ nutzte und gegen das zypriotische Fernsehen CyBC motzte und sich scheinbar am Ende sogar noch damit behaupten konnte. Der "Skandal" drehte sich um die geplante Zusammenarbeit zur Castingshow "Fame Story" mit dem griechischen Star Channel. Man protestierte und erhielt die Zustimmung der EBU, eine Eule mit Teilnahmeplänen für 2024 ist aus Athen allerdings noch nicht in Richtung der stets gut informierten Online-Plattformen abgehoben...

Und dann fehlen noch reihenweise osteuropäische Nationen, angefangen beim albanischen Sender RTSH, der normalerweise mit seinem Musikfestival den Startschuss für die neue Vorentscheidungssaison liefert über HRT aus Kroatien, das nach wie vor einen gültigen Vertrag über die Austragung der Dora mit der Stadt Opatija hat bis hin zu Polen, Rumänien und Tschechien, die ebenfalls in diesem Jahr teilweise skurrile Vorentscheide initiierten.

Ob man neben Luxemburg noch die Rückkehr einer weiteren Nation erwarten darf ist ebenso ungewiss wie der Status von Australien beim Song Contest. Der Vertrag mit der EBU, der eine Teilnahme garantierte, ist in diesem Jahr ausgelaufen, über eine Verlängerung bzw. Neuauflage ist noch kein Wort nach außen gedrungen. Die EBU dürfte es sich aber in diesem Fall recht leicht machen, würden ohne Australien doch wichtige Gelder wegbrechen. Gelder, die z.B. Montenegro oder Nordmazedonien in diesem Jahr nicht hatten und daher in Liverpool fehlten. Ihre Rückkehr ist wahrscheinlich, aber noch nicht bestätigt.

Eher unwahrscheinlich bleiben die Rückkehr von Andorra, wo sich Susanne Georgi nach wie vor die Zähne ausbeißt, Bulgarien, dessen Sender BNT einst via Twitter, neuerdings X, extrem aktiv war, inzwischen aber kaummehr ein "Nein" postet bis hin zur Türkei oder Ungarn für deren Regierungen der Song Contest zu einer untragbaren Regenbogenparade verkommen ist. Wir dürfen gespannt sein, ob sich der Eurovision Song Contest 2024 mit 40 Nationen oder mehr rühmen kann, 2016 in Stockholm waren es (zumindest bis zum Rausschmiss von Rumänien) 43 Länder, die gemeldet waren.