Montag, 28. September 2020

Russland: Teilnahme in Rotterdam 2021 bestätigt


Russland
- Die nächste teilnahmeinteressierte Nation für den Eurovision Song Contest 2021 ist Russland. Der federführende Staatssender Channel One bzw. der Perwy Kanal hat seine Absicht bekundet, auch 2021 einen Interpreten zum Song Contest zu schicken, ließ sogleich aber offen, ob man die Band Little Big erneut nominiert oder einen neuen Weg geht und einen neuen Interpreten für Rotterdam aussuchen wird. Forderungen von Fans, die Gruppe erneut zu schicken, blieben zunächst unkommentiert.

2021 wird Channel One erneut für die Teilnahme zuständig sein, wenngleich die Ausrichtung im zweijährigen Turnus zwischen Channel One und dem Sender RTR rotiert. Nach der Absage des Eurovision Song Contests 2020 bekundete die Gruppe Little Big, die mit "Uno" in Rotterdam hätte singen sollen, erneut Interesse, ihr Land auch 2021 zu vertreten, nimmt aber jegliche Entscheidung des russischen Fernsehens vorbehaltslos entgegen, anders als dies momentan etwa in Weißrussland der Fall ist.

"Uno" hat inzwischen Kultstatus und ist das am meisten gestreamte Video in der Geschichte der russischen Musikindustrie und zugleich das erfolgreichste Video des offiziellen Youtube-Kanals von Eurovision.tv. Nähere Einzelheiten aus Moskau liegen derweil noch nicht vor, erfahrungsgemäß lässt sich das russische Fernsehen mit der Bekanntgabe von Informationen, Interpreten und allgemeinen Notizen relativ lange Zeit, "Uno" wurde ebenfalls erst im März diesen Jahres veröffentlicht und galt sogleich als Mitfavorit.

Freitag, 25. September 2020

Weißrussland: Staatssender schließt VAL aus


Weißrussland
- Inmitten anhaltender Proteste in Weißrussland hat der Staatssender BTRC ein Statement veröffentlicht, in dem bekannt wurde, dass die Gruppe VAL im nächsten Jahr nicht zum Eurovision Song Contest fahren wird. Begründet wird dieser Schritt vom Sender laut VAL dadurch, dass die Bandmitglieder "kein Gewissen" hätten. Gemeint sind damit sehr wahrscheinlich die kritischen Worte über Präsident Aleksander Lukatschenko, der sich nach einer zweifelhaften Wahl erneut zum Präsidenten hat vereidigen lassen. 

Darüber hinaus habe es laut Angaben der Band eine stillschweigende Vereinbarung gegeben, in denen BTRC Kontrolle über die Interviews und Auftritte der Gruppe eingeräumt werden. "Wir wussten, dass wenn wir bei einem solchen Konzert nicht auftreten, dass mit 99%iger Wahrscheinlichkeit ein neuer Künstler durch die weißrussische Vorentscheidung ausgewählt wird.", so VAL. BTRC dementiert, dass es entsprechende Vereinbarungen gegeben hätte und die Teilnahme am Eurovision Song Contest nicht mit öffentlichen oder privaten Zwecken verbunden war.

Weißrussland steht bislang noch auf der Liste der unbestätigten Länder für den Eurovision Song Contest. In Anbetracht der seit Wochen andauernden Proteste gegen den "letzten Diktator Europas", dürfte sich das gesamte Leistungsspektrum beim staatlichen Sender BTRC zunächst um die innerpolitischen Probleme drehen, primär zu Gunsten des langjährigen Präsidenten Aleksander Lukatschenko. Die Gruppe VAL gehört ähnlich wie u.a. die Navi Band oder die Gruppe Litesound zu den prominentesten Kritikern des weißrussischen Regimes. VAL gewannen in diesem Jahr den weißrussischen Vorentscheid mit dem Titel "Da vidna".

Italien: San Remo-Festival mit Zuschauern geplant


Italien
- Der italienische Staatsfunk RAI hat erneut bestätigt, dass es beim San Remo-Festival im kommenden Jahr auf jeden Fall ein Publikum im Teatro Ariston geben wird. Wie ESCxtra.com berichtet, wird das Festival italienischer Musikkunst der erste bestätigte Wettbewerb der Vorentscheidungssaison, der garantiert mit einem Saalpublikum stattfinden wird, wenngleich noch nicht final bestätigt wurde, dass das Festival zur Selektion eines Interpreten für die Eurovision dienen wird.

Die RAI erklärte, die Veranstaltung werde gemäß den aktuellen bzw. dann geltenden Sicherheits- und Gesundheitsauflagen der Behörden ausgerichtet. Beim Einlass ins Theater wird die Temperatur der Zuschauer gemessen, kranke Personen und Menschen, die sich unwohl fühlen, sollen so keinen Zutritt erhalten. Zudem sollen auch die Abstandsregeln eingehalten werden. Das San Remo-Festival ist, später als üblich, für den Zeitraum vom 2. bis 6. März 2021 angesetzt.

Allerdings steht von Seiten des italienischen Fernsehens noch die Bestätigung aus, ob der Sieger des Festivals das Privileg erhält, sein Land beim Eurovision Song Contest zu vertreten oder 2021 erstmals seit der Rückkehr Italiens vor zehn Jahren ein anderer Modus zum Einsatz kommt. In diesem Jahr gewann Diodato mit "Fai rumore" das Festival von San Remo und sagte seine Teilnahme in Rotterdam zu. Sobald nähere Informationen aus Italien vorliegen, werden wir selbstredend darüber berichten.

Donnerstag, 24. September 2020

Deutschland: Thomas Schreiber gibt Verantwortung ab


Deutschland
- Innerhalb der ARD setzt das große Stühlerücken ein. Wie das Medienmagazin DWDL.de berichtet, wurden in einer Pressekonferenz die neuen Positionen und Funktionen von leitenden ARD-Angestellten kommuniziert. Somit übernimmt Christine Strobl die Leitung als ARD-Programmdirektorin. Das Ressort wurde bisher von Volker Herres besetzt, der nunmehr das Zepter weitergibt. Im gleichen Atemzug wurde bekannt, dass der durch den Wechsel von Strobl frei gewordene Posten als Degeto-Chef in Zukunft von Thomas Schreiber besetzt wird.

Erst beim ESC und nun bei
Degeto vereint, Thomas Schreiber
 und Christoph Pellander

Dieser ist momentan ARD-Unterhaltungskoordinator und somit u.a. auch für die deutsche Teilnahme am Eurovision Song Contest zuständig. Wer in Zukunft diese Position besetzen wird ist nach Angaben des ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow derzeit noch völlig offen. Fest steht damit jedoch auch, dass Schreiber nicht länger mit dem Wettbewerb betraut sein wird. Auswirkungen auf die Teilnahme im nächsten Jahr und dem damit verbundenen Konzept wird der Wechsel aktuell jedoch nicht haben: "
Der Prozess läuft, wir sind schon sehr, sehr weit.", sagte Schreiber auf Anfrage.

Thomas Schreiber darf als neuer Geschäftsführer der ARD-Tochter Degeto Film GmbH von Hamburg nach Frankfurt am Main wechseln und wird sich fortan mit Programmpunkten wie dem "Donnerstagskrimi" oder "Endlich Freitag im Ersten" beschäftigen. Seit 2008 war er mit dem Eurovision Song Contest in Deutschland betraut, in seine Ära fallen u.a. der erste Sieg seit Nicole 1982 mit Lena im Jahr 2010 und der vierte Rang von Michael Schulte, aber auch mehrere letzte und vorletzte Plätze.

Dienstag, 22. September 2020

Estland: Uku Suviste nimmt Lied für 2021 auf


Estland
- Das kleine Estland wird bekanntermaßen auch im nächsten Jahr an seinem Vorentscheid, dem Eesti Laul festhalten. Dies hat gute Gründe, entspricht der Vorentscheid inzwischen dem wichtigsten Musikwettbewerb im Land, das dem Sender ERR jährlich die besten Einschaltquoten beschert. Dies ist für den 2020 selektierten Uku Suviste zwar ärgerlich, das estnische Fernsehen hat ihm im Falle einer Bewerbung aber einen garantierten Finalstartplatz zugesichert, den er offenbar auch in Anspruch nehmen wird.

Wie Eurovoix.com berichtet, hat Uku mit den Aufnahmen seines potentiellen Eurovisionsbeitrags für Rotterdam 2021 begonnen. Hinter dem Team steckt Berichten zufolge der griechische Erfolgs- wie Fließbandkomponist Dimitris Kontopoulos und Texterin Sharon Vaughn, die schon in diesem Jahr den Song "What love is" produziert haben. Einzelheiten zu seinem neuen Lied sind noch nicht bekannt, wir dürfen aber davon ausgehen, dass wir den Kandidaten von 2020 auch im nächsten Jahr beim Eesti Laul erleben werden.

Uku Suviste hatte seinen musikalischen Durchbruch, nachdem er 2010 beim New Wave Festival teilnahm, das damals noch im lettischen Jūrmala stattfand sowie seinem dritten Platz bei "Sinu nägu kõlab tuttavalt", der estnischen Ausgabe von "Sing meinen Song". Er nahm zudem mehrmals am estnischen Vorentscheid teil, 2019 belegte er mit "Pretty little liar" bereits den zweiten Platz im Superfinale, ausgestochen lediglich von Victor Crone. Der Eesti Laul soll am 6. März ausgetragen werden, zuvor finden zwei Vorrunden statt.

Beyond Eurovision (179): Balearen


Balearen
- Die Balearischen Inseln liegen östlich der Iberischen Halbinsel und haben den Status einer autonomen Gemeinschaft. Sie haben ein eigenes Inselparlament, eine Regierung und eine relativ autark funktionierende Politik. So ist im Sinne der Autonomiebestimmungen Katalanisch neben dem Spanischen eine voll anerkannte Amtssprache, was man auch auf diversen Schildern und öffentlichen Institutionen zu lesen bekommen. Zu den Balearen zählen Menorca, Mallorca nebst Cabrera, Ibiza und Formentera, wobei Mallorca klassischerweise die "Lieblingsinsel der Deutschen" ist.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Palma
Sprachen
Katalanisch, Spanisch
Fläche
4.992km²
Währung
Euro (€)
Einwohner
1,1 Mio.
Internet-TLD
.es
Zeitzone
UTC +1
Wiki-Info

Dies spiegeln vor allem die zahlreichen Direktflüge von Deutschland nach Palma wider. Die Hauptstadt Mallorcas ist seit jeher Ziel von Sonnenanbetern aller Generationen und jedes Klientels, Familienurlauber, Ruhesuchende und Partytouristen kehren jedes Jahr in Scharen auf die Insel, wodurch die Bild-Zeitung einst im Sommerloch von Plänen berichtete, die Insel als 17. Bundesland zu deklarieren. Mittlerweile gelten insbesondere in Partyhochburgen an der Playa de Palma und in S'Arenal strengere Auflagen, die dem Sauftourismus am Ballermann Einheit gebieten sollen. 

Die Balearen haben kulturell aber ebenfalls eine Menge zu bieten, gefördert wird sie u.a. durch die Fundació Illes Balears, die u.a. das Ethnographische Museum auf Ibiza, die Festung Es Fortí in Cala d'Or und die prähistorischen Talaiot-Siedlungen schützt und fördert. Eine Delle in der Geschichte war die Ära Franco, in der u.a. die katalanische Sprache verboten und der Autonomiestatus eingeschränkt wurde. Heute leben rund 1,1 Millionen Menschen auf den Inseln, davon sind rund 26.000 deutsche Staatsbürger, gefolgt von den Briten. Einer der Insulaner hat auch eine erfolgreiche musikalische Karriere vorzuweisen.

Die Rede ist von Samuel Bouriah alias DJ Sammy, der 1969 in Palma geboren wurde und als DJ und Musikproduzent vor allem in den 90er Jahren große Erfolge feierte. Er war bis 2007 mit Marie-Jose van der Kolk alias Loona zusammen und nahm mit ihr auch mehrere Tracks auf. Sein Album "Life is just a game" erschien 1998 und belegte Rang 62 in den deutschen Albumcharts. In den 2000ern coverte er u.a. Songs von Cascada oder R.I.O. Mittlerweile steht er beim Hamburger Label Kontor Records unter Vertrag. Die niederländische Sängerin Loona kennt man u.a. durch Hits wie "Bailando", "Latino lover" oder ihr Cover von "Hijo de la luna".

DJ Sammy feat. Loona - Boys of summer

Zypern: Alte Namen neu im Gespräch


Zypern
- Offenbar ist es in dieser Saison hip geworden, über den zypriotischen Song Contest-Repräsentanten zu spekulieren. Während die mit der Auswahl betraute Plattenfirma Panik Records bereits veräußerte, dass man lediglich Interpreten mit zypriotischen Wurzeln in Betracht ziehen wolle, ranken sich die Gerüchte um eine mögliche Neuverpflichtung von Eleni Foureira und nunmehr auch von Kalomira, die 2008 mit "Secret combination" für Griechenland an den Start ging.

Im zypriotischen Frühstücksfernsehen sagte Kalomira: "Dieses Mal fühle ich mich bereit dafür (...) es besteht die Möglichkeit, dass ihr mich 2021 bei der Eurovision sehen werdet." Angeblich laufen im Hintergrund bereits Gespräche mit dem Sender CyBC. Ebenso meldet STAR, dass der Sender trotz früherer Dementis mit Eleni Foureira über eine erneute Teilnahme verhandelt. Hinzu kommt, dass Eleni bei Panik Records unter Vertrag steht.

Beide Meldungen wurden derzeit von keiner offiziellen Seite kommentiert. Daneben wird auch Helena Paparizou zitiert, dass sie gerne wieder am Eurovision Song Contest teilnehmen wolle, sofern sie den richtigen Song dafür hat. Sie fühle sich mental bereit, nach ihrem dritten Platz mit Antique und ihrem Sieg 2005 einen weiteren Anlauf zu starten. Sie versuchte sich zuletzt beim schwedischen Melodifestivalen, hatte im Finale jedoch das Nachsehen. Zuletzt war Helena im Gespräch, nachdem sie "Fuego" von Eleni Foureira coverte.

Samstag, 19. September 2020

Deutschland: Als der "Wahre Grand Prix" lief


Deutschland
- In den 90er Jahren steckte der Eurovision Song Contest in Deutschland in der Krise. Ralph Siegel hatte die Veranstaltung fest in der Hand, die dereinst als extrem verstaubt galt. Und wie überall in der Menschheitsgeschichte wo sich Protest regt, entstehen entsprechende Bewegungen, dies lässt sich bis ins Mittelalter und noch weiter zurückverfolgen, als es nicht nur einen Papst sondern auch noch Gegenpäpste gab. Ähnlich, wenngleich nicht ganz so bedeutend regte sich Protest gegen das angestaubte Image des Song Contests in Deutschland.

Es war 1993, als Eberhard Wormer mit einer Veranstaltung namens "Der wahre Grand Prix" eine Satire-Veranstaltung in einem Theater in München ausrichtete, die aber sogleich das Interesse der Medien auf sich zog. Gesucht wurden hier im Vorwege über verschiedene Pressekanäle schräge Schlagerlieder und -interpreten. Terminlich fand der Wettbewerb einen Tag vor dem Eurovisionsfinale statt. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung aus dem Jahr 2011 lässt sich ablesen, was damals Hauptgrund für den alternativen Grand Prix war.

1996 und 1997 wurde die Show sogar vom ZDF übertragen. Wie Mitbegründer Christoph Bühring-Uhle erklärt, hat sich Ralph Siegel damals furchtbar über die leichte Muse aufgeregt. "In einem vierseitigen Brief hat er mir geschrieben, ich hätte wohl eine schlimme Kindheit gehabt und würde ihm seinen Olympiapool neiden. Dabei hatte ich schon Respekt vor seinen Verdiensten. Er kann nur nicht über sich selber lachen.", wird dieser zitiert. Sein Ende fand der Wettbewerb 1998, nachdem "einer von ihnen" tatsächlich zum Song Contest fuhr, nämlich Guildo Horn.

Bekannt geworden ist u.a. der Siegertitel von 1997, gesungen von Andreas Zaron und seiner Partnerin Verena Rendtorff, die als Cliff & Rexonah über "Das ganz große Glück (im Zug nach Osnabrück)" sangen und sogar in der ZDF-Hitparade mehrfach abräumten. Zaron schrieb und komponierte später u.a. für Peggy March, Ingrid Peters, Mary Roos und DJ Ötzi und war als Musicaldarsteller tätig. Der "wahre Grand Prix" endete nachdem die Organisatoren die Show zu ernst nahmen und Guildo den Eurovision Song Contest aus deutscher Sicht wiederbelebte. 

Cliff & Rexonah - Das ganz große Glück (im Zug nach Osnabrück)

Eurovision 2021: Vier Wege zum Song Contest


Niederlande - Die Europäische Rundfunkunion hat vier mögliche Szenarien ausgetüftelt, die je nach Situation im Mai zum Tragen kommen. Damit möchte die Organisation auf jegliche Form von Beschränkungen in den Niederlanden und Europa reagieren können um den Eurovision Song Contest 2021 definitiv auszurichten. Die Maßnahmen reichen hierbei von einem "gewöhnlichen" Song Contest mit Publikum und Side Events bis hin zu einem Lockdown-Szenario. Folgende Optionen behält sich die EBU vor:

Szenario A - Normal Eurovision Song Contest
Der unwahrscheinlichste Fall dürfte der sein, dass der Wettbewerb in Rotterdam ohne Einschränkungen vonstatten geht. Hierbei ist Publikum im gewohnten Rahmen vorgesehen, auch die Interpreten reisen und performen nach Rotterdam, ein Pressezentrum wird installiert und Rahmenveranstaltungen finden wie gewohnt in der Stadt statt.

Szenario B - Socially distant Eurovision Song Contest
Die Show findet im Ahoy in Rotterdam statt, allerdings mit einem reduzierten Publikum, das den Mindestabstand von 1,5m einhalten muss. Auch die Anzahl von Delegationsmitgliedern und Journalisten wird reduziert, was mit bereits gültigen Tickets passiert muss entsprechend reguliert werden. Die Interpreten reisen auch im Szenario B nach Rotterdam.

Szenario C - Eurovision Song Contest with travel restrictions
Wie in Szenario B wird es ein eingeschränktes Angebot an Saalpublikum geben, hinzu kommt, dass Delegationen und Interpreten, die aufgrund von Einreisebeschränkungen nicht in die Niederlande reisen dürfen ihre Beiträge in ihrem Heimatland vortragen werden. Hierbei gibt es dann den unglücklichen Umstand eines Mixes aus Live- und Studioaufzeichnungen. 

Szenario D - Eurovision Song Contest in lockdown
Der Worst Case wäre, dass der Eurovision Song Contest komplett von "zuhause" stattfindet und alle Interpreten, ähnlich wie dies beim Junior Eurovision in Warschau geplant ist, in einem ähnlich ausgestatteten Studio ihren Beiträge singen. Hierbei handelt es sich dann um eine Aufzeichnung, lediglich die Moderation erfolgt live aus Rotterdam.

Diesbezüglich wurden die Moderatoren von 2020, Chantal Janzen, Edsilia Rombley und Jan Smit auch für 2021 eingespannt. "Open up" wird auch im nächsten Jahr der offizielle Slogan des Wettbewerb sein, der unpassender nicht hätte sein können. Das Bühnenkonzept des Vorjahres wird ebenfalls übernommen, lediglich bei der Produktion der Postkarten vor den Beiträgen wird es Änderungen geben. Je nachdem, wie im Frühjahr der Stand der Dinge ist, kommt das entsprechende Szenario von A bis D zum Einsatz.

Freitag, 18. September 2020

Albanien: RTSH erklärt Këngës zum Vorentscheid


Albanien
- Die Liste der Teilnehmer für den Eurovision Song Contest 2021 wird länger, nun bestätigte auch das albanische Fernsehen RTSH, dass es im nächsten Jahr wieder am Wettbewerb teilnehmen werde und gab zudem an, dass man hoffe, seinen Kandidaten wie gewohnt über das Festivali i Këngës auswählen zu können. Auch in Tirana steht die Corona-Pandemie der Planungssicherheit für den nationalen Vorentscheid im Weg, man rechnet aber zunächst mit einer Ausrichtung nach Plan.

Dies bedeutet gleichzeitig aber auch, dass die in diesem Jahr gewählte Sängerin Arilena Ara keine umgehende zweite Chance erhält, sich beim Eurovision Song Contest zu präsentieren, stattdessen erhält der Sieger des Këngës die Startberechtigung für 2021 in Rotterdam. Das Festival ist traditionell für Ende Dezember angesetzt und damit zumeist der erste Vorentscheid der dann noch jungen Eurovisionssaison. Geplant sind hier zwei Vorrunden und eine Finalshow, deren Termine aber noch nicht offen kommuniziert wurden.

RTSH wird in Kürze weitere Informationen zum Festival und der damit verbundenen Song Contest-Teilnahme veröffentlichen, heißt es u.a. auf ESCtoday.com. Bekannt ist bereits, dass Komponisten sich bis zum 2. Oktober per E-Mail für das Festival anmelden können. Albanien ist damit das 35. Land, das seine Teilnahme in Rotterdam bestätigt hat. In diesem Jahr siegte die 23jährige Arilena Ara mit dem Titel "Shaj", der nach der späteren Bearbeitung zu "Fall from the sky" wurde. Albanien nimmt seit 2004 am Eurovision Song Contest teil und verpasste seither keine Ausgabe.

Mittwoch, 16. September 2020

Israel: Songs für Eden Alene gesucht


Israel
- In Israel, das erfreulicherweise in den letzten Tagen diplomatische Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain aufgenommen hat, wurde das Bewerbungsfenster für 2021 eröffnet. Fortan können Komponisten ihre Lieder für die intern bestimmte Sängerin Eden Alene beim israelischen Fernsehen einreichen. Am 5. Oktober endet die entsprechende Frist des Senders IPBC, der im Nachgang 16 Lieder auswählen wird, die in die nächste Runde kommen.

Eden Alene
Die selektierten 16 Beiträge werden anschließend online gestellt. Vier von ihnen werden von einer professionellen Jury, vier von den Usern ausgewählt und dürfen in die Liveshows weiterziehen. Anders als in diversen Vorrunden in anderen Ländern müssen die Lieder in Israel zunächst nicht von der eigentlichen Interpretin gesungen werden, stattdessen können hier die Komponisten oder andere Künstler ihr Können unter Beweis stellen. Die dort ausgewählten vier Beiträge stellt Eden Alene dann im Finale vor.

Eden Alene setzte sich in diesem Jahr in der nationalen Castingshow "Hakochav haba" durch und erhielt von Doron Medalie und Idan Raichel auf sie zugeschnittenen Titel "Feker libi" verpasst, in dem sie sowohl auf Englisch, Hebräisch und Arabisch als auch in Amharisch sang. Amharisch ist die Amtssprache von Äthiopien, der Heimat ihrer Eltern, die im Zuge der "Operation Moses" in den 80er Jahren nach Israel gebracht wurden, nachdem dort eine katastrophale Hungersnot ausbrach und rund 8.000 äthiopische Juden über den Sudan und Belgien nach Israel flohen.

Nordmazedonien: MKRTV bestätigt Teilnahme in Rotterdam


Nordmazedonien
- Das nächste Land auf der Teilnehmerliste für den Eurovision Song Contest 2021 ist Nordmazedonien. Ein Jahr nach dem Wechsel vom ungelenkigen Namen "Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien" auf das vereinfachte Nordmazedonien sollte eigentlich Vasil Garvanliev mit "You" nach Rotterdam fahren, Corona durchkreuzte diese Pläne. Nun hat sich der nordmazedonische Rundfunk MKRTV zumindest schon mal zu einer Teilnahmebestätigung durchgerungen.

Allerdings ließ man im Sendezentrum in Skopje offen, ob Vasil eine zweite Chance erhält oder man einen neuen Auswahlmodus ansetzt, auch ESCtoday.com nennt hier keine weiteren Einzelheiten. Nordmazedonien schaffte bei seiner letzten Teilnahme in Tel Aviv mit Tamara Todevska erstmals seit 2012 wieder den Einzug ins Finale des Eurovision Song Contests mit dem Titel "Proud", der zudem auch noch das Juryvoting für sich entscheiden konnte, wenngleich dieser Umstand nach Korrektur des Endergebnisses bekannt wurde.

Mazedonien nimmt seit 1998 am Eurovision Song Contest teil und ist gemessen an seinen bisherigen Teilnahme neben Montenegro die erfolgloseste der jugoslawischen Nachfolgerepubliken. 1996 wollte man ursprünglich teilnehmen, der damals ausgewählte Titel "Samo ti" von Kaliopi flog allerdings in der Vorab-Auswahl der EBU aus dem Rennen, ähnlich wie der damalige deutsche Titel "Planet of blue" von Leon. Da das Skopjefest dereinst nur im zweijährigen Turnus stattfand, verzichtete man 1997 auf die Teilnahme und gab erst 1998 in Birmingham sein Debüt.

Beyond Eurovision (178): St. Martin



St. Martin - Den niederländischen Teil der Insel St. Martin haben wir bereits in einer früheren Folge von "Beyond Eurovision" vorgestellt, heute ist der französische Teil dran. Auf dem Eiland, das 1493 am Namenstag des Heiligen Martin von Christoph Kolumbus entdeckt wurde, berühren sich die Staatsgrenzen von Frankreich und den Niederlanden. Während der Südteil ein autonomes und weitestgehend eigenständiges Land innerhalb der Niederlande ist, hat der französische Nordteil den Ruf eines französischen Überseegebiets und ist damit Teil der EU und nutzt den Euro als Währung.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Marigot
Sprachen
Französisch
Fläche
53km²
Währung
Euro (€)
Einwohner
35.300
Internet-TLD
.mf
Zeitzone
UTC -4
Wiki-Info

Diesen Status hat St. Martin erst seit 2007, zuvor bildete es gemeinsam mit der Insel Saint-Barthélemy ein Arrondissement von Guadeloupe. Der wesentliche Teil der politischen Geschicke der Insel wird in Paris entschieden. Durch die Sonderstellung fließen hier auch EU-Gelder, was man insbesondere bei der Infrastruktur, etwa Straßen und Institutionen merkt, die in einem wesentlich besseren Zustand sind, als auf dem niederländischen Südteil der Insel. Zentrum des französischen Inselteils ist Marigot, eine kleine Hafenstadt mit vielen typischen Bauten im Kolonialstil, ansonsten haben auch hier internationale Marken Einzug gehalten.


Zu den kulturellen Wurzeln kann man prinzipiell das Gleiche schreiben, wie bei vielen anderen karibischen Inselstaaten, es ist ein bunter Mix aus europäischen Siedlern, insbesondere Franzosen, Briten und Niederländern, Nachfahren einstiger Sklaven und Indios. Während Französisch offizielle Amtssprache ist, sind Englisch und Niederländisch neben Kreol weit verbreitet. Auch die Musikszene ist breit gefächert und besteht im Wesentlichen aus einer Mischung aus Zouk, Soca und modernen westlichen Elementen. Insbesondere die US-Musikszene hat sich hier stark etablieren können, die Insel wird im Rahmen von Kreuzfahrten regelmäßig von Florida aus angesteuert.

So erstaunt es auch nicht, dass der Titel, den ich für den französischen Inselteil herausgesucht habe eine Mischung aus allen oben genannten Faktoren ist. Der Sänger Oswald hat meiner Recherche zufolge haitianische Wurzeln, lebt nach dem Sieg bei einem Talentwettbewerb auf Guadeloupe inzwischen aber auf St. Martin und ist dort bei Rock'n'Vibes unter Vertrag. Sein musikalisches Repertoire repräsentiert Reggae, Funk, Calypso und Salsa, gemischt mit Rapeinlagen. Zu seinen bekannteren Titeln zählt die Single "My baby yolo" aus dem Jahr 2012, womit er gemäß der Zeitlinie die gebräuchliche Jugendsprache in seinen Texten einfließen ließ. In den letzten Jahren ist es um Oswald etwas ruhiger geworden.

Oswald - My baby yolo

Island: Delegationsleiter meldet Teilnahme 2021 an


Island - Nach tagelanger Stille, was die Pläne diverser Nationen beim Eurovision Song Contest angeht, meldet sich eine Stimme aus dem hohen Norden zu Wort. Felix Bergsson, der Delegationsleiter beim isländischen Fernsehen RÚV hat die Teilnahme seines Landes beim Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam bestätigt. Mehr an Informationen gab es allerdings noch nicht, die Geschichte wird vermutlich so ablaufen, dass man an seinem traditionellen Söngvakeppnin als Vorentscheid festhält.

Daði Freyr, der in diesem Jahr mit seiner Begleitband den Vorentscheid gewinnen konnte, erklärte bereits kurz nach Absage des Wettbewerbs 2020, dass er sich im nächsten Jahr keinesfalls erneut einem Vorentscheid stellen werde. Als Begründung nannte er die Tatsache, dass er wohl aufgrund der Umstände das Gesamtergebnis mit einem neuen Titel verfälschen würde und viele Mitleidsstimmen erzielen würde. Dies sei den anderen Kandidaten gegenüber weder fair, noch wolle er aus nicht-künstlerischen Gründen nach Rotterdam fahren.

Der isländische Vorentscheid verlief in den letzten Jahren so, dass zunächst zwei Vorrunden ausgetragen wurden, in denen die Interpreten ausschließlich auf Isländisch sangen. Dabei qualifizierten sich zwei Titel für das Finale, in dem es den Künstlern frei stand, ob sie weiterhin in ihrer Landessprache oder doch auf Englisch singen. Die im Finale des Söngvakeppnin gesungene Version musste dann allerdings auch beim Eurovision Song Contest performt werden. Nähere Einzelheiten aus Island werden aller Voraussicht nach in Kürze folgen.

Dienstag, 15. September 2020

News-Splitter (817)



Griechenland - Vier Lieder wird das Dreamteam für Stefania bereitstellen, aus denen dann ermittelt wird, mit welchem Song sie zum Eurovision Song Contest 2021 nach Rotterdam fahren wird. Stefania wird eigens hierfür Anfang Oktober nach Griechenland fliegen und die Songs einsingen und dem Sender ERT präsentieren. Ob der Sender einen öffentlichen Vorentscheid austragen wird oder die Entscheidung intern fällt, ist derzeit nicht bekannt. ERT hat Stefania bereits unmittelbar nach der Absage des Wettbewerbs 2020 für das Folgejahr nominiert. 2020 hätte sie mit "Superg!rl" an den Start gehen sollen.

Australien - Im Jahr 2022 wird es wieder einen australischen Vorentscheid nach dem Prozedere von "Australia Decides" in Gold Coast geben. Der Sender SBS und die Produktionsfirma Blink TV bestätigten, dass es für Montaigne keinen neuen Vorentscheid geben wird, das Format im Jahr darauf allerdings wieder zurückkehrt. Geplant ist die Show im Februar 2022 auszurichten, Einzelheiten gibt es natürlich noch nicht. Montaigne gewann den diesjährigen Vorentscheid, wurde von SBS nach der Absage von Rotterdam 2020 allerdings um ein Jahr zurückgestellt. Australien hat von der EBU noch eine fixe Startgarantie bis 2023.

Europa - Die Europäische Rundfunkunion hält derweil an der Ausrichtung von Eurovision Choir im nächsten Jahr fest. Zwar gibt es derzeit weder Informationen über das Datum noch über den Austragungsort des Wettbewerbs, an seinem neuesten Eurovisionswettbewerb möchte die Union allerdings weiterhin festhalten. Der Wettbewerb, der bis 2018 noch Eurovision Choir of the Year hieß, findet im zweijährigen Turnus statt, die bisherigen Ausgaben wurden aus Riga und Göteborg übertragen. Die bisher einzige Nation, die ihre Teilnahme für 2021 bestätigt hat ist Wales. Deutschland hat bisher an beiden Ausgaben teilgenommen, konnte sich aber noch nicht unter den besten Drei platzieren.

Samstag, 12. September 2020

News-Splitter (816)



Schweden - Die erste Wildcard und damit der erste Kandidat des schwedischen Melodifestivalen 2021 steht fest. Im Radiowettbewerb P4 Nästa ging die Wildcard und damit der Startplatz für den schwedischen Vorentscheid an Julia Alfrida. Sie muss nun einen komplett neuen Song für den Vorentscheid schreiben, da ihr P4 Nästa-Beitrag bereits vor dem 1. September veröffentlicht wurde. Bislang hat es jedoch noch kein Kandidat aus dem Radiowettbewerb über die Vorrunden des Melodifestivalen hinaus geschafft. Im letzten Jahr ging die Wildcard an Amanda Aasa mit "Late".

Irland - Viele Künstler und andere kreativ Schaffende haben durch Corona massive finanzielle Einbußen, da von der kleinen Ausstellung bis zum großen Konzert diverse Veranstaltungen ausfallen. Auch Eurovisionssiegerin Niamh Kavanagh erklärte in der Irish Times, dass sie sich derzeit mit einem Job bei der Supermarktkette Tesco über Wasser hält. Die gelernte Bankkauffrau arbeitet derzeit in einer Filiale in ihrer Heimatstadt Carrickfergus und erklärte, als Präsident Leo Varadkar die Anzahl von Gästen bei Indoor-Veranstaltungen auf 100 Personen begrenzte, "schlug er damit den Sargnagel" in einen Großteil ihrer Arbeit. Sie freue sich dennoch derzeit etwas Sinnvolles zu tun.

Italien - Die italienische Senderunion Rai rudert nach dem drastischen Kommentar von Artistic Director Amadeus zurück und bekräftigt, dass es unabhängig von der Entwicklung in der Corona-Pandemie ein San Remo-Festival 2021 geben wird. Hierbei handelt es sich um ein Missverständnis, Amadeus wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es besser sei, das Festival auf einen späteren Zeitpunkt zu legen, anstatt es ohne Publikum auszurichten. Zudem liegt es nicht in seiner Verantwortung, das Festival abzusagen, dies stünde allein der Rai zu. Unabhängig vom San Remo-Festival fehlt derzeit noch die Bestätigung, dass Italien am Eurovision Song Contest 2021 vertreten ist.

Freitag, 11. September 2020

Beyond Eurovision (177): Kirgisien

Kirgisien - Die sowjetische Nachfolgerepublik, die im offiziellen Kontext als Kirgisistan bezeichnet wird, ist von landschaftlich rauer Schönheit, so der Einleitungstext von Google. Tatsächlich erstreckt sich das Land in Zentralasien zwischen dem fruchtbaren Ferganatal und dem Pamir- und Tianshan-Gebirge, das mit dem Dschengish Tschokusu bis zu 7.439m Höhe erreicht. Die Kirgisen waren dereinst ein nomadisch lebendes Turkvolk, heute leben die meisten Einwohner in der Hauptstadt Bischkek, das zu Sowjetzeiten nach einem einstigen Heerführer Frunse hieß.
 Schnelle Fakten
Hauptstadt
Bischkek
Sprachen
Kirgisisch, Russisch
Fläche
199.900km²
Währung
Kirgisischer Som (C)
Einwohner
6,5 Mio.
Internet-TLD
.kg
Zeitzone
UTC +6
Wiki-Info

Insgesamt 40 Stämme prägen die kirgisische Gesellschaft, diese finden sich in der Symbolik der Landesflagge wieder. Das Rot steht für die mongolischen Ursprünge, die gelbe Sonne ist angelehnt an das Dach einer traditionellen Jurte, die Sonnenstrahlen repräsentieren die 40 Stämme. Dispute gibt es immer wieder mit den benachbarten Usbeken und Tadschiken um die Grenzziehung. Südlich der zweitgrößten Stadt Osch liegen mehrere Exklaven beider Länder auf kirgisischem Gebiet, die größten davon sind Sokh und Vorukh. Nach mehreren Streitigkeiten und der Grenzschließung zu Kasachstan, von dem das Land maßgeblich abhängig ist, orientiert sich Kirgisien zunehmend an China.

Sprachlich ist das kirgisische mit dem Kasachischen und entfernt mit dem Türkischen verwandt. Zu Sowjetzeiten setzte sich die russische Sprache als Verkehrssprache durch, noch heute sprechen viele Kirgisen die ehemalige Amtssprache, auch in der Literatur kommt das Russische noch heute zum Einsatz. Das Kirgisische wird anders als die umliegenden Sprachen mit dem kyrillischen Alphabet niedergeschrieben. Zentrale Faktoren der lokalen Kultur sind die nomadischen Bräuche, etwa die Pferdezucht oder das Bauen von Jurten. Auch musikalisch hat die kirgisische Popkultur eine Vielzahl folkloristisch klingenden Rhythmen und Instrumente, die auch die Sowjet-Ära überwunden haben.

Zu den bekannteren Interpretinnen des Landes zählt die Sängerin Gulzada Ryskulova (Гулзада Рыскулова), die sich ebenfalls entsprechender Folklore in ihren Liedern bedient. Viele ihrer Lieder, auch der anderer Musiker, sind vom Manas-Epos geprägt, einer Reihe von Erzählungen, die im 9. Jahrhundert im Kampf gegen die westwärts strömenden Uiguren entstanden und sich inhaltlich auf den Batyr, den Nationalhelden konzentrieren, der durch große Taten die Einigung der kirgisischen Völker förderte. Wie präsent der Manas-Epos noch heute ist, zeigen diverse Baudenkmäler, etwa ein Mausoleum östlich von Talas oder auch die Kulturstätte Ruch Ordo in Cholpon-Ata am Issyk-Kul-See.

Gulzada Ryskulova - Tolgonuu

Mittwoch, 9. September 2020

Junior Eurovision: Kandidaten singen im Heimatland



Polen - Eigentlich spielt der Junior Eurovision Song Contest hier auf Eurofire keine besonders große Rolle, angesichts von Corona und den damit verbundenen Einschränkungen, mit denen die Europäische Rundfunkunion arbeiten muss, kann man aber beim infantilen Wettbewerb erahnen, in welche Richtung es 2021 beim Erwachsenen-Song Contest gehen könnte, sollte sich die Lage in Europa und Umgebung in nächster Zeit nicht ändern. Eine Reise nach Warschau treten die Kandidaten jedenfalls nicht an.

Die Show wird dahingehend geändert, dass man zwar ein Studio in Warschau für die Moderation und die Interval-Einlagen beziehen wird, aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen sieht sich die EBU jedoch genötigt, die Sicherheit und Gesundheit der 13 gemeldeten Delegation zu schützen und ist daher mit allen teilnehmenden Ländern zu der Entscheidung gekommen, die jungen Interpreten auf nahezu identisch aussehenden Bühnen in ihren Heimatländern auftreten zu lassen.

Alle Delegationen hätten diesen Vorschlag abgesegnet, insbesondere, damit die Show überhaupt stattfinden kann. Allerdings bleibt der Kontakt zwischen den einzelnen Kandidaten hierbei natürlich auf der Strecke. Supervisor Martin Österdahl sagte, dieser Umstand sei bedauerlich, angesichts der logistischen Herausforderungen aber notwendig, um den Junior Eurovision Song Contest nicht ebenfalls ausfallen lassen zu müssen. In diesem Jahr nimmt auch Deutschland erstmals am Wettbewerb teil.

Dienstag, 8. September 2020

Monaco: Keine Teilnahme in Rotterdam 2021


Monaco - Schade aber erwartbar ist die Mitteilung, die ESCtoday.com aus Monte Carlo zu vermelden hat. Das monegassische Fernsehen TMC wird auch 2021 keinen Vertreter zum Eurovision Song Contest schicken und komplettiert damit wieder einmal die Liste abgeschriebener Zwergstaaten und das obwohl mit Josh Stanley sogar ein monegassischer Interpret beim Songwriting Camp in Bulgarien vertreten war. Nähere Einzelheiten zur Absage ließ TMC nicht durchblicken.

Zwischen 2004 und 2006 nahm das Fürstentum dreimal im Halbfinale der Eurovision teil, flog jedoch stets sang- und klanglos in der Vorrunde raus, weder Maryon noch Lise Darly und schließlich Séverine Ferrer konnten die Zuschauer in Europa nachhaltig für sich begeistern. Dabei gehörte Monaco in den 60er und 70er Jahren fest zum Inventar der Eurovision und konnte den Wettbewerb 1971 mit Séverine und "Un banc, un arbre, une rue" sogar gewinnen. Die Zeiten der großen französischen Chansons sind allerdings lange vorbei.

TMC gelang das Debüt 2004 damals nur mit fürstlicher Hilfe, der Staat zeigte sich interessiert an der Teilnahme an der Eurovision und sah darin zunächst Chancen, weshalb die Teilnahmegebühr mit einer Finanzspritze gedeckt wurde. Nachdem allerdings dreimal die guten Ergebnisse ausblieben, entzog der Staat wieder finanzielle Mittel. Delegationsleiter Phil Bosco erklärte dereinst, eine Teilnahme sei nur mit Unterstützung vom Staat möglich.