Dienstag, 30. April 2013

Eurovision 2013: Travel Pass für Öresund


Schweden - Speziell für den Eurovision Song Contest in Malmö bieten die Organisatoren in Zusammenarbeit mit den dänischen und schwedischen Verkehrsbetrieben der Städte Kopenhagen und Malmö zwischen dem 1. und 20. Mai an Skånetrafiken-Automaten spezielle Tickets für die Überfahrt über die Öresund-Brücke an.

Man kann ihn am Hauptbahnhof und am Flughafen Kopenhagen-Kastrup für 679 Schwedische Kronen (umgerechnet rund 80 Euro) kaufen. Er berechtigt die Verbindung über den Öresund für fünf Tage mit dem sogenannten "5 Days Eurovision Travel Pass" zum Pauschalpreis zu überqueren. Den Fahrplan kann man sich auf der offiziellen Website skanetrafiken.se herunterladen.

Viele Fans und Journalisten haben sich aufgrund der ausgereizten Hotel- und Unterkunftskapazitäten in der nahegelegenen dänischen Hauptstadt Kopenhagen einquartiert. Sowohl in Malmö als auch in Kopenhagen werden die Vorbereitungen für den Song Contest in zwei Wochen getroffen. Kommendes Wochenende beginnen die ersten Proben in der Malmö Arena.

Road to Malmö (37/39): Aserbaidschan


Aserbaidschan - Azerbaijan - l'Azerbaïdjan - Azərbaycan

Was liest man nicht alles: Korruption, Diktatorenfamilie, Folter, Umweltsünden gegen Flaniermeilen, Prestigeprojekte und den Eurovision Song Contest, Aserbaidschan ist nicht nur kulturell ein Land der Kontraste, sondern auch politisch in der Diskussion. Was haben Menschenrechtler gegen die Ausrichtung in Baku protestiert, auf Missstände aufmerksam gemacht und Unterstützung bei den Teilnehmern gesucht. Eine 100% freie Arbeit der Journalisten gab es nicht, es gab Kritik und mahnende Worte von Kommentatoren und Punktesprechern wie Anke Engelke, aber hier soll lediglich nach dem Song entschieden werden.

Zur bisherigen Eurovisionsgeschichte:
Debüt: 2008 mit Elnur Husseinov feat. Samir Javadzadeh
Rundfunkanstalt: iTV
Teilnahmen: 5
Siege: 2011 - Ell & Nikki - Running scared

Eurofires Liebling:
Aysel Teynurzadeh feat. Arash  - Always
(AZ'09 - 207 Pkt.) 

Selbst Wladimir Putin hat es sich 2009 nicht nehmen lassen, bei der aserbaidschanischen Probe dabei zu sein, als der schwedisch-iranische Sänger Arash (zuletzt mit "She makes me go" in den Charts) und die aserbaidschanische Interpretin Aysel ihren Titel "Always" performten. Es war ein wunderschöner Popsong mit orientalischen und dennoch modernen Elementen, der zu Recht auf den dritten Rang nach vorne geschossen ist. Für Aserbaidschan war es Vorbereitung auf den Sieg von Düsseldorf, zwei Jahre später.

Der ESC in drei Sätzen: Noch nie hat Aserbaidschan weniger als 132 Punkte beim Finale des Eurovision Song Contest erhalten, zweimal sogar mehr als 200 Punkte eingefahren, das Land am Ende Europas mit Zugang zum Kaspischen Meer überzeugt den europäischen Geschmack immer wieder. Profitiert hat man natürlich durch Diaspora und Schützenhilfe aus der Türkei, die in diesem Jahr jedoch nich teilnimmt, aber man wird auch so wieder genügend Punkte für eine Top Ten-Platzierung einfahren. Aserbaidschan, seit 2008 dabei, gibt sich in der Vorbereitung große Mühe und wird dafür auch immer wieder belohnt, wie die Ergebnisse zeigen.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Farid Mammadov
Titel: Hold me
Startnummer: 4 (im 2. Semifinale)
Sprache: Englisch
Text & Musik: Dimitrios Kontopoulos, John Ballard, Ralph Charlie al-Fahel
Vorentscheid: Milli Seçim Turu - Aserbaidschanischer Vorentscheid mit acht Vorrunden mit jeweils acht bzw. neun Kandidaten, von denen sich insgesamt zehn für das Finale qualifizieren konnten. Als Sieger ging nach Urteil einer Expertenjury der Song "Hold me" von Farid Mammadov hervor.

Über den Künstler: Der 21jährige Farid Mammadov konnte sich im Vorentscheid des Senders ictimaiTV gegen eine Vielzahl von Mitbewerbern durchsetzen. Er wuchs bereits früh mit Musik auf, spielte Mugham, die traditionelle Musikform Aserbaidschans und später auch Jazz- und Soulmusik. Im Halbfinale des Vorentscheids stellte er seinen eigenkomponierten Titel "Gel yanima" vor.

Neben der Musik ist Farid als Capoeira-Sportler aktiv, auch seine Mutter ist sportlich dabei. Sie erreichte für die Sowjetunion eine Olympische Silbermedaille im Turnsport, zudem spielt sie Klavier, sein Vater ist Keyboarder in einer Rockband. Für die Performance in Malmö hat man sich wieder eingekauft und den Song Contest-erfahrenen Dimitris Kontopoulos ins Boot geholt.

Eurofires Meinung:
Ja, ich gebe es zu, ich habe schon viel Böses über Aserbaidschan und seine Song Contest-Vertreter geschrieben und ich mache es hiermit wieder gut. Auch wenn der Titel nichts Außergewöhnliches ist, singen kann der Junge und das Lied ist ein absolut eurovisionstauglicher Titel, der sich meines Erachtens locker in den Top Ten von Malmö platzieren wird. Mit entsprechender Visualisierung sehe ich Aserbaidschan mit Pauken und Pyroeffekten ganz weit oben mit dabei, sollte er Dänemark tatsächlich überholen und gewinnen, dürfte Armenien 2014 wohl abermals nicht dabei sein.

Finalchancen: 



Weiterführende Links:
Offizielle Website des Interpreten
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Kostprobe:

Montag, 29. April 2013

Road to Malmö (36/39): Kroatien


Kroatien - Croatia - la Croatie - Hrvatska

Eine schier unendliche Küstenlinie am Adriatischen Meer und eine Vielzahl an Inseln und Inselchen machen Kroatien aus. Die rot-weiß karierte Nation ist musikalisch auf dem Balkan noch immer stark vertreten und wusste sich schon zu Zeiten Jugoslawiens im Vielvölkerstaat durchzusetzen, wie ein Blick auf die Song Contest-Geschichte des nicht mehr existierenden Landes zeigt. Am 1. Juli 2013 wird das Land der Europäischen Union beitreten, 20 Jahre zuvor gab das vom Krieg durchgerüttelte Land bereits seinen Einstand beim Eurovision Song Contest.

Zur bisherigen Eurovisionsgeschichte:
Debüt: 1993 mit Put
Rundfunkanstalt: HRT
Teilnahmen: 18
Siege: keine

Eurofires Liebling:
Danijela Martinovic - Neka mine svane
(HR'98 - 131 Pkt.) 

Ich verbinde mit diesem Lied starke persönliche Erinnerungen, "Möge die Sonne niemals aufgehen", heißt der Titel übersetzt und zeigt das schönste Lied, das Petar Grašo in all seinen Jahren als Komponist geschrieben hat. Die Performance in Birmingham mit der Verwandlung vom schwarzen, unscheinbaren Mädchen zur aufblühenden weißen Lichtgestalt war ein Vorreiter für spätere Enthüllungstricks, auch wenn Ireen Sheer bereits 20 Jahre vorher Kleidung ablegte. Wie auch immer, es ist unangefochten, der schönste kroatische Song Contest-Beitrag den ich je gehört habe.

Der ESC in drei Sätzen: Wie eine Konjunkturkurve verläuft der kroatische Eurovisionsindex hoch und runter, schwach angefangen wurde man bis Ende der 90er Jahre zu einer ernstzunehmenden Größe im Eurovisionsgeschäft. In den 2000ern wurden die Platzierungen dann mittelmäßig, 2007 reichte es dann nicht einmal mehr für das Finale, Versuche den Vorentscheid zu verändern verliefen sich im Sand von Opatija, stets wurde das gleiche Format ausgeführt. Auch mit der internen Nominierung von Nina Badrić im vergangenen Jahr kam Kroatien nicht ins Finale.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Klapa s Mora
Titel: Mižerja
Startnummer: 4 (im 1. Semifinale)
Sprache: Kroatisch
Text & Musik: Goran Topolovac
Vorentscheid: Interner Vorentscheid, gesucht wurde eine Klapa-Band für Malmö, die man mit der Super Klapa bzw. Klapa s Mora auch fand. Präsentation der Band und des Titels im Hauptprogramm von HRT.

Über den Künstler: Marko Škugor, Ante Galić, Nikša Antica, Leon Bataljaku, Ivica Vlaić und Bojan Kavedžija bilden Klapa s Mora, eine zusammengestellte Band, die sich dem kroatischen Musikstil Klapa verschrieben haben, um Traditionen ihrer dalmatischen Heimat wiederzubeleben. Die sechs Herren wurden zwischen 1973 und 1989 entlang der kroatischen Küste geboren und sangen entweder bereits zuvor in Klapa-Bands oder anderen Chören und Vereinen. 

Seit Dezember 2012 gehört Klapa auch zum mündlichen Weltkulturerbe, ähnlich wie der portugiesische Fado, offenbar hält sich in südeuropäischen Nationen die Meinung, diesen Eintrag nun auch beim Song Contest zu verkörpern. Wir dürfen darauf gespannt sein, wie erfolgreich die Darbietung am 14. Mai im ersten Semifinale von Malmö ausfallen wird
.

Eurofires Meinung:
Ich persönlich finde es immer schön, wenn man bei all den schwedischen Auslandsverpflichtungen auch mal wieder zu den eigenen Wurzeln zurückkehrt und unabhängig von aktuellen Trends eine eigene Folklore-Darbietung zum Song Contest schickt. In den seltensten Fällen wird dies honoriert, bei der müden Nummer von der kroatischen Formation und ihrem Klapa-Song kann ich dies aber auch nachvollziehen. Dem Lied fehlt ein strahlender Moment, etwas Besonderes bzw. einfach etwas, das von dem dreiminütigen Geseiere ablenkt.

Finalchancen: 


Weiterführende Links:
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Kostprobe:

Sonntag, 28. April 2013

Road to Malmö (35/39): Schweiz


Schweiz - Switzerland - la Suisse - Svizzera/Svizra

Die Schweiz ist ein Land, das mich aktuell mit seinen ganzen Tälern, Seen und Skiorten in Bezug auf die schriftliche Prüfung zum Reiseverkehrskaufmann ganz schön fordert. Irgendwo zwischen Yverdon-les-Bairns, Leukerbad und Centovalli-Express operiert die Heilsarmee (Salvation Army) um Gutes bei den Eidgenossen zu schaffen. Quasi als Wiedergutmachung für ihre ganzen Bergbahnen, die zumindest im Wallis, Tessin, Graubünden und im Berner Oberland prüfungsrelevant sind, schicken sie einen der besten Beiträge in diesem Jahr zum Song Contest.

Zur bisherigen Eurovisionsgeschichte:
Debüt: 1956 mit Lys Assia
Rundfunkanstalt: SF
Teilnahmen: 53
Siege: 1956 -Lys Assia - Refrain
1988 - Céline Dion - Ne partez pas sans moi

Eurofires Liebling:
Jane Bogaert - La vita cos'è
(CH'00 - 14 Pkt.) 

Eine sehr schöne Ballade, fast fehlerfrei gesungen und mit Al Bano im Backgroundchor war schon eine tolle Leistung. Dennoch hatte es die junge Jane aus Solothurn nicht einfach bei der internationalen Konkurrenz zu bestehen und fiel auf Platz 20 im Gesamtranking zurück, für mich bis heute ein Rätsel, waren doch so einige Länder mit schwächeren Beiträgen vertreten. Nun ja, falls Jane Bogaert dies hier irgendwann einmal lesen sollte, so sei ihr gesagt, dass sie in Stockholm wirklich toll war und wenn sie auch nur mich überzeugt haben mag.

Der ESC in drei Sätzen: Die Geschichtsbücher erzählen es, 1956 fand der erste Concours der Eurovision im Kursaal von Lugano statt, einer Institution, die schon seit Jahren nicht mehr steht, Lys Assia erkämpfte sich im ersten Gesangsstreit der Eurovision die goldene Krone mit ihrem "Refrain", wofür sie auch heute, fast 60 Jahre später alljährlich ihre Lorbeeren einkassiert. Der nächste Sieg der Eidgenossenschaft musste bis 1988 warten, als die junge Céline Dion aus Kanada antrat und nach dem Kleiderdebakel von Dublin siegreich durch die Welt tourte und regelmäßig für ausverkaufte Hütten in Las Vegas sorgt. Danach fiel die Schweiz in ein tiefes Loch, das bisher niemand so richtig zu stopfen wusste, weder Ralph Siegel, noch Vanilla Ninja oder DJ Bobo konnten die Schweiz ganz nach oben zurückkatapultieren.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Takasa
Titel: You and me
Startnummer: 16 (im 2. Semifinale)
Sprache: Englisch
Text & Musik: Georg Schlunegger, Roman Camenzind, Fred Herrmann
Vorentscheid: Die Große Vorentscheidungsshow fand in der Bodensee Arena in Kreuzlingen statt und wurde von Sven Epiney moderiert. Neun Interpreten stellten sich dem Televoting, nachdem jede Rundfunkanstalt durch interne Nominierungen oder lokale Vorentscheide ihre Kandidaten ermittelte. Die Heilsarmee alias Takasa siegten vor Carrousel und Jesse Ritch.

Über den Künstler: Als Heilsarmee durfte die Formation nicht antreten, da Uniformen nicht auf eine Eurovisionsbühne gehören, somit musste die Berner Formation, die mit "You and me" bis auf die #21 der Schweizer Charts kletterten, ihren Namen ändern, in Takasa, was angeblich aus dem Suaheli stammt. Die Gruppe erhielt 37% der Televotingstimmen und darf nun für die Schweiz im zweiten Semifinale von Malmö antreten.

Die Band der Heilsarmee besteht aus Kontrabassist Emil Ramsauer, dem ältesten Song Contest-Teilnehmer aller Zeiten, der im März diesen Jahres bereits seinen 95. Geburtstag feierte, Posaunist Michael Sterckx, dem E-Gitarristen Jonas Gygax und den Gesangsparts von Katharina Hauri, Christoph Jakob und Sarah Breiter.

Eurofires Meinung:
Die Schweiz haben als eine der ersten Nationen gewählt und sie haben die Messlatte für weitere Eurovisionsbeiträge im Jahr 2013 sehr hoch gelegt, kaum ein Land konnte meines Erachtens diese Vorgabe toppen und somit steht die Schweiz heute auf Platz drei in meinem eigenen Ranking. Mir gefällt das Lied sehr und ich drücke den Schweizern sehr die Daumen, dass es mit dem Finale reicht. Es könnte knapp werden, aber ich bin einfach zuversichtlich, dass die Truppe Spaß verbreitet und das Lied vielen in Europa gefällt.

Finalchancen: 



Weiterführende Links:

Kostprobe:

Samstag, 27. April 2013

Road to Malmö (34/39): Island


Island - Iceland - l'Islande - Ísland

Ein kleines Jubiläum feiert in diesem Jahr die 300.000 Einwohner zählende Nordatlantikinsel, die uns mit ihren hochexplosiven Vulkanen gelegentlich den europäischen Flugverkehr durcheinanderbringt. Zum 25. Mal ist die isländische Delegation bei einem Song Contest vertreten, vor 1986 war dies aus technischen Gründen nicht möglich. Seitdem entzückt und schockiert die Insel mit ihren Song Contest-Beiträgen, in diesem Jahr allerdings schläfert sie Europa höchstens ein. Da wäre manch einem ein Vulkanausbruch lieber...

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1986 mit Icy
Rundfunkanstalt: RÚV
Teilnahmen: 25
Siege: keine

Eurofires Liebling:
Eiríkur Hauksson - Valentine lost
(IS'07 - 77 Pkt. im SF) 

Er war beim ersten Song Contest Islands 1986 als Teil von Icy mit dabei, ebenso 1991 in Rom als Teil von Just4Fun, 2007 sollte dann noch einmal sein Durchbruch als Solist beim Song Contest erfolgen und er hatte auch ein starkes Lied im Gepäck. Eine etwas dunkle Rockmusik mit dazu passender Performance und einem Look, als hätte sich Bon Jovi vier Wochen nicht gewaschen. Gut, Tschechien sah noch schlimmer aus, aber das Lied hatte Charakter. Und so kam es, dass dieser eigentlich finalwürdige Titel den 13. Platz im Semifinale erreichte, in einem Jahr, als 27 Länder um zehn Startplätze konkurrierten, das musste ja schiefgehen.

Der ESC in drei Sätzen: Island hat eine wechselhafte Geschichte im Wettbewerb, die ersten Jahre klanglos untergegangen, 1989 sogar mit null Punkten nach Reykjavik zurückgeflogen. In den 90ern bessere sich das Ergebnis, bis es im Jahr 1999 zu einem Duell zwischen Charlotte Nilsson und der Sängerin Selma gab, die 2005 nochmals antrat und im Semifinale von Kiew rausflog. Es folgten einige Jahre Pause aufgrund der Semifinalpleiten, wie auch mit o.g. Eiríkur, seit 2008 hingegen ist Island wieder im Finale vertreten, 2009 konnte Yohanna sogar Selmas zweiten Platz wiederholen und musste sich, wenn auch deutlich, nur Alexander Rybak geschlagen geben.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Eyþór Ingi Gunnlaugsson
Titel: Ég á líf
Startnummer: 8 (im 2. Semifinale) 
Sprache: Isländisch
Text & Musik: Pétur Örn Guðmundsson, Örlygur Smári
Vorentscheid: Songvakkepni Sjónvarpsins, isländischer Vorentscheid mit zwei Vorrunden á sechs Beiträgen, von denen drei direkt das Finale erreichten und ein Interpret, nämlich Magni Ásgeirsson, per Wildcard einzog. Das Finale am 2. Februar in Reykjavik konnte dann Eyþór vor Unnur Eggertsdóttir gewinnen.

Über den Künstler: Am 29. Mai 1989 wurde Eyþór im Fischerdorf Dalvík an der Nordküste Islands geboren, was kein schlechtes Omen ist, da auch Friðrik Ómar, Hera Björk und Erna Hrönn dort geboren wurden oder dort zumindest eine Weile lang leben. Bereits im Kindergarten eiferte er Elvis nach und wurde später Musicalsänger in "Oliver!" und "Jesus Christ Superstar". 2007 gewann er die Talentshow "Bandið hans Bubba", auch als Teil der Band Todmbile war er aktiv.

2011 wurde er für den Gríman Theater-Preis für seine Rolle in der Rocky Horror Picture Show nominiert und sang in "Hair"  sowie "Les Misérables". Der Komponist von "Ég á líf", Örlygur Smári war bereits 2000 für Island im Rennen, als er für Telma & August den Titel "Tell me" schrieb. Gemeinsam mit Pétur Örn Guðmundsson tritt die Kombination im zweiten Semifinale von Malmö an.

Eurofires Meinung: Mit Wohlwollen gibt es für diese schlafliedähnliche Darbietung noch einen Stern von mir. Island präsentiert sich mit einem wirklich langgezogenen Titel, der sich endlos zu wiederholen scheint, wobei auch die isländische Sprache, die wir erstmals seit 1997 wieder zu hören bekommen, nicht mehr viel reißt. Die Chancen die Island mit dem Song hat, schätze ich doch recht gering ein und fast würde ich soweit gehen und behaupten, dass die rote Laterne sehr nah kommt, aber Europa wird mich bestimmt eines Besseren belehren, insofern halte ich lieber meine Klappe.


Finalchancen:

Kostprobe:

Freitag, 26. April 2013

Road to Malmö (33/39): Russland


Russland - Russia - la Russie - Россия

Von Kaliningrad bis Wladiwostok erstreckt sich die Russische Föderation, ein riesiges Reich, das es sich sogar leisten kann, seine Zeitzonen zusammenzustreichen, weil man davon so viele hat. Wenn Russland dabei ist, kann man davon ausgehen, dass an nichts gegeizt wird und wenn man die Millionen für einen argentinischen Zirkus locker macht, um fünf Minuten Votingpause zu füllen. Das man auch stimmlich in der Lage ist, Großes zu vollbringen, zeigt die diesjährige Teilnehmerin für la Russie.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1994 mit Youddiph
Rundfunkanstalt: Channel One, RTR
Teilnahmen: 16
Siege: 2008 mit Dima Bilan - Believe

Eurofires Liebling:Julia Savicheva  - Believe me
(RU'04 - 67 Pkt.) Schnappatmung ob der zu vielen hektischen Bewegungen, Tänzer, deren Farbe nicht rechtzeitig trocken wurde und ein Popliedchen, dass wie die B-Seite von Alla Pugachova 1987 klingt. Dies alles braucht es um beim Grand Prix zu versagen und mich zu begeistern. Zwar ist "Believe me" nicht unbedingt mein Lieblingslied aus Russland, aber interessant genug um ihm hier ein paar Zeilen zu widmen. Julia Savicheva konnte an diesem Abend vielleicht nicht besser, zumindest musikalisch gesehen, hat sie mich jedoch überzeugt.

Der ESC in drei Sätzen: Russland zielte es bereits 1994 auf die Eurovision ab, als man gemeinsam mit sechs weiteren Nationen des ehemaligen Ostblocks in Dublin sein Debüt gab. Die Feindschaften waren überwunden und Russland schickte erste, vorsichtige Klänge zum Song Contest, darunter jedoch auch Topstars wie Philip Kirkorow oder Alla Pugachova, die jedoch nichts bewegen konnten, erst Dima Bilan holte 2008 den Song Contest nach Russland, der unter militärischen und staatlichen Ehren ausgetragen wurde. Seitdem wurde vieles unternommen, doch nur die udmurtischen Grannies konnten mit ihrer Keksback-Taktik vorne landen, das erfolgsverwöhnte Russland ist zurückgekehrt.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Dina Garipova (Динә Гарипова)
Titel: What if
Startnummer: 6 (im 1. Semifinale) 
Sprache: Englisch
Text & Musik: Gabriel Alares, Joakim Björnberg, Leonid Gutkin
Vorentscheid: Interne Auswahl der Interpretin Dina Garipova durch Channel One, das russische Staatsfernsehen. Der Song "What if" wurde im März 2013 öffentlich ausgestrahlt und präsentiert.

Über den Künstler: Dina Fagimovna Garipova stammt aus der Autonomen Republik Tatarstan, genauer gesagt aus Zelenodolsk, einer Stadt, die an der 100.000 Einwohner-Marke kratzt. Nach ihrem Journalismus-Studium in Kasan ging sie mit dem tatarischen Sänger Gabdelfat Safin auf Tour. 2012 setzte sie sich in der russischen Version von The Voice durch und siegte, wodurch sie einen Plattenvertrag mit Universal Music gewann.

Für sie ist es, wie sie stets betont, eine sehr große Ehre, für Russland beim Song Contest an den Start zu gehen. Ihr Song für Malmö, die Ballade "What if" wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Russen Leonit Gutkin und dem skandinavischen Duo Gabriel Alares und Joakim Björnberg geschrieben. Sie gehen für Russland im ersten Semifinale von Malmö an den Start.

Eurofires Meinung:
Eine starke Nummer, die man nicht unterschätzen sollte. Russland hat in den vergangenen Jahren schon mit größerem Mist besser abgeschnitten, als man dem Liedgut zutrauen konnte, da wird es Dina Garipova, die eine beachtliche Stimme hat und nicht zu Unrecht bei The Voice gewonnen hat, nicht unbedingt schwer haben, sich vorne zu platzieren. Einen Sieg halte ich zwar für etwas zu unwahrscheinlich, aber das Finale dürfte für die 22jährige kein Problem sein und auch einige andere Nationen wird sie locker hinter sich lassen können, das entspricht einfach der Tradition des Eurovision Song Contests.

Finalchancen:

Donnerstag, 25. April 2013

Road to Malmö (32/39): Belgien


Belgien - Belgium - la Belgique - Belgique/België

Ein Land ohne Persönlichkeit bzw. mit zwei Persönlichkeiten stellt sich heute vor: das Königreich Belgien. Selten herrscht zwischen Flamen und Wallonen Einigkeit über Beschlüsse, die beide Landesteile betreffen, das Land hält sogar den Rekord, als Nation, die am längsten ohne Regierungschef Bestand hatte. Aus dem Land der Pommes, Schokoladen-Meeresfrüchte und EU-Gesetzgebungen kommt in diesem Jahr ein Tom Dice 2.0.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1956 mit Fud Leclerc und Mony Marc
Rundfunkanstalt: VRT, RTBF
Teilnahmen: 54
Siege: 1986 - Sandra Kim - J'aime la vie

Eurofires Liebling:Urban Trad - Sanomi
(BE'03 - 165 Pkt.) 

Belgien 2003 spielte in einer eigenen Klasse, außer Sandra Kim 1986 war Belgien nie eine bessere Platzierung beim Eurovision Song Contest gelungen. Es war ein spannendes Rennen zwischen Russland, der Türkei und Belgien um den Sieg 2003 in Riga, Sertab Erener hatte am Ende die Nase knapp vorn. Urban Trad waren trotzdem ein Highlight, präsentierten sie ihre keltisch beeinflusste Ballade doch mit traditionellen Elementen und einer Fantasiesprache, die niemand in Europa verstehen konnte und man sieht, dass auch Lieder ohne Inhalt weit nach vorn kommen können.

Der ESC in drei Sätzen: 
1956 war Belgien bereits bei der Eurovision dabei und mit Ausnahme von 1994 und 2001 hat das Land auch keinen Wettbewerb verpasst. Dabei war man stets ein unerfolgreicher Kandidat, musste von den Gründungsmitgliedern am längsten auf den ersten Sieg warten und, hätte es Urban Trad nicht gegeben, würde immer noch auf eine weitere Top Five-Platzierung warten. Seit Einführung der Semifinals strauchelt Belgien in diesem, nur 2010 erreichte Tom Dice mit "Me and my guitar" das Finale und dort den sechsten Rang.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Roberto Bellarosa
Titel: Love kills
Startnummer: 15 (im 1. Semifinale) Sprache: Englisch
Text & Musik: Jukka Immonen, Iain Farquharson, Andreas Anastasiou
Vorentscheid: Interne Auswahl des Interpreten durch den französischsprachigen Sender RTBF. Roberto stellte anschließend drei Titel vor, über die zu 50% per Jury- und zu 50% per Televoting abgestimmt wurde. "Love kills" konnte sich hierbei gegen "Reste toi" und "Be heroes" durchsetzen..

Über den Künstler: 1994 wurde Roberto Bellarosa in Huy in der wallonischen Provinz Lüttich/Liège geboren und ist italienischer Abstammung, wie sein Name schon vermuten lässt. Bekannt wurde er in der ersten Staffel der wallonischen Ausgabe von The Voice, die er am 10. April gewinnen wonnte, nachdem er Songs von Grégory Lemarchal, OneRepublic, Chris Isaak und Katy Perry nachsang. 

Anschließend erhielt er einen Plattenvertrag mit Sony Music und veröffentlichte sein Debütalbum im September vergangenen Jahres mit dem Titel "Ma voie", kurze Zeit später wurde Bellarosa bereits vom Sender RTBF für den Eurovision Song Contest in Malmö gebucht, seinen ersten Auftritt vor internationalem Großpublikum..

Eurofires Meinung:
Belgien ist in diesem Jahr auch mit einen entsetzlich langweiligen Song vertreten. Während Tom Dice eine wirklich schöne, sinnige Darbietung bot und selbst Iris noch einigermaßen bewies, dass sie singen kann und sich für ihre schnöde Ballade nicht schämen muss, finde ich den Titel von Roberto einfach nur fad. Es zieht sich drei Minuten wie Kaugummi durch die Notenzeilen. Ich schätze, Belgien wird auch in diesem Jahr wieder seine vorzeitig seine Delegation nach Hause dirigieren müssen.

Finalchancen:



Weiterführende Links:
Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net


Kostprobe:

Mittwoch, 24. April 2013

Luxemburg: Geringe Aussicht auf Rückkehr


Luxemburg - Das Großherzogtum Luxemburg fehlt seit nunmehr 20 Jahren beim Eurovision Song Contest. Zuletzt nahm man im Jahr 1993 in Millstreet Town teil, immer wieder machten Gerüchte die Runde, der Sender sei kein Mitglied der EBU mehr (was auch wir immer wieder annahmen) und man hätte keine Berechtigung am Song Contest teilzunehmen.

Mittlerweile wurde bereits parlamentarisch darüber diskutiert, wie lukrativ die Teilnahme für das Image des Landes wäre. Kulturministerin Octavia Modert erklärte zuletzt, es gebe bessere Wege für Luxemburg, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eine Teilnahme am Song Contest sei für den Privatsender RTL zwar denkbar, man fürchte jedoch nur den finanziellen Overkill im Falle eines Sieges.

"Wir haben immer noch unsere Mitgliedschaft und die Kosten für einen Wiedereinstieg sind erschwinglich,", so RTL-Direktor Alain Berwick, "doch die finanzielle Last im Falle einer Ausrichtung nach dem Sieg bei der Eurovision, ist ein Grund, warum RTL es vermeidet, am Wettbewerb teilzunehmen.", heißt es aus Luxemburg.

Grundsätzlich sei man bei RTL jedoch nicht gegen den Eurovision Song Contest, Berwick erklärt allerdings, dass die Zuschauer mehr auf Shows wie Pop Idols oder Nouvelle Star stehen und sich kaum noch jemand in Luxemburg an den Song Contest erinnert. Laut ESCtoday.com sind die Chancen das Land demnächst mal wieder im Wettbewerb zu sehen, eher gering.

Road to Malmö (31/39): Moldawien


Moldawien - Moldova - la Moldavie - Moldova

Eingezwängt von Rumänien und der Ukraine erstreckt sich die Republik Moldau, wie das Auswärtige Amt das von mir als Moldawien bezeichnete Land am Dnjestr. Viele Jahre hat man das Land überhaupt nicht wahrgenommen, die großen Bruderstaaten waren immer im medialen Fokus, dabei hat Moldawien wirklich einiges zu bieten, sei es nun landschaftlich, kulturell oder musikalisch, wie die Ausflüge zum Eurovision Song Contest jedes Jahr beweisen, häufig kommt jedoch eine Art Kirmes dabei heraus, wie vergangenes Jahr mit Pasha Parfeny.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 2005 mit Zdob si Zdub
Rundfunkanstalt: TRM
Teilnahmen: 8
Siege: keine

Eurofires Liebling:
SunStroke Project feat. Olia Tira - Run away
(MD'10 - 27 Pkt.) 

Das Lied mit dem Saxophon-Solo des Grauens trat 2010 für Moldawien in Oslo an. Vom Epic Saxophon Man gibt es bei Youtube zehnstündige Wiederholungsschleifen seines Auftritts in der Telenor Arena. Zu Recht, denn der Titel, der von Olia Tira und der Formation SunStroke Project dargeboten wurde, war etwas ganz Besonderes, das auch außerhalb der Eurovisionsgemeinde Gehör fand. Der Song gefällt mir noch heute sehr gut und ich fand es recht schade, dass das Ergebnis nicht so dolle war, aber andere waren halt noch besser.

Der ESC in drei Sätzen: 2005 war es die trommelnde Oma, die in Kiew für Furore sorgte, den sechsten Platz mit der Gruppe Zdob si Zdub erreichte und als Star gefeiert wurde, mittlerweile sind Großmütter bei der Eurovision ganz normal, vgl. Russland 2012. Danach ging es dem kleinen Sender TRM finanziell über Jahre hinweg nicht so gut, ein Künstler musste Großteile seines Ausflugs zum Contest selbst tragen, ab einer Top Ten-Platzierung zahlte TRM zurück, was u.a. Natalia Barbu 2007 in Helsinki schaffte. Nur einmal, nämlich 2008 schied Moldawien im Semifinale aus, damals mit Geta Burlacu, ansonsten weist Moldawien eine makellose Qualifikationsquote auf.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Aliona Moon
Titel: O mie
Startnummer: 12 (im 1. Semifinale) 
Sprache: Rumänisch
Text & Musik: Pasha Parfeny, Yuliana Scutaru
Vorentscheid: O Melodie Pentru Europa - Vorentscheid mit zwei Semifinals á zwölf Interpreten, sowie einer Finalshow am 16. März in der Hauptstadt Chisinau, moderiert von Catalin Josan und Evelina Vîrlan. Abgestimmt wurde über die 14 Interpreten zu je 50% per Jury- und Televoting. Aliona Moon setzte sich mit 22 Punkten vor Boris Covali mit 20 Punkten und Cristina Scarlat mi 17 Punkten durch.

Über den Künstler: Aliona Munteanu heißt die 1989 in Chisinau geborene Sängerin, die sich beim Vorentscheid und beim Eurovision Song Contest als Aliona Moon ausgibt. Sie landete ihren ersten Erfolg im Jahr 2010, als sie den dritten Platz in der lokalen Castingshow Fabrica de Starui 2 erreichte. Außerdem nahm sie bereits an Musikfestivals in Ungarn, Weißrussland, Frankreich und natürlich Moldawien teil.

Gemeinsam mit zwei anderen Castingshow-Teilnehmern gründete sie zunächst die Band Thumbs Up, die im Jahr 2011 wieder auseinanderbrach. Seitdem ist sie als Solistin unterwegs und trat 2012 als Backingtänzerin von Pasha Parfeny beim Song Contest in Baku auf. Parfeny hat auch ihren Song Contest-Beitrag für Malmö geschrieben, der als "O mie" auf Rumänisch gesungen wird.

Eurofires Meinung:Ich mag den Song sehr. Auch "O mie" habe ich erst relativ selten gehört, er verdient aber Lob und Anerkennung, zum einen Aliona Moon für die tolle Darbietung und stimmliche Leistung, andererseits auch Pasha Parfeny, dem wir den Song zu verdanken haben. Ich höre den Titel sehr gern und bin fest davon überzeugt, dass Moldawien den Sprung ins Finale eindeutig schaffen wird. Ansonsten müsste es schon mit dem Teufel zugehen...

Finalchancen:

Dienstag, 23. April 2013

Road to Malmö (30/39): Serbien


Serbien - Serbia - la Serbie - Сpбија

Nachdem sich Jugoslawien als Ganzes 1992 vom internationalen Parkett verabschiedet hat und auch die Union Serbien-Montenegro auseinanderbrach, geht der Teil um die Stadt Belgrad nun eigene Wege, ohne Zugang zum Meer und im Zwist mit der Region/Republik Kosovo. Dennoch hat man insbesondere auf dem Balkan musikalisch gesehen noch eine starke Rolle inne und ist der einzige Nachfolgestaat des ehemaligen Vielvölkerstaates, der einen Sieg bei der Eurovision zu verzeichnen hat.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 2007 mit Marija Šerifović
Rundfunkanstalt: RTS
Teilnahmen: 6
Siege: 2007 - Marija Šerifović - Molitva

Eurofires Liebling:
Željko Joksimović - Nije ljubav stvar
(RS'12 - 214 Pkt.) 

In der Addition konnte Željko Joksimović, der kürzlich erst Konzerte in Deutschland gegeben hat, mehr Punkte auf sich vereinigen als Marija 2007 bei ihrem Sieg in Helsinki. Sein Beitrag für das unabhängige Serbien erreichte bei mir zwar nicht den Status von "Lane moje" 2004, gehört aber dennoch zu den stärksten Beiträgen des vergangenen Jahres und berührt natürlich sehr die Seele eines jeden Balkanfreundes. Auch in Baku kam der Titel hervorragend an und schenkte Željko zum "Abschluss" seiner Eurovisionskarriere noch einmal einen dritten Platz.

Der ESC in drei Sätzen: 
Wie die übrigen Nachbarländer auch, war Serbien als Jugoslawien schon in den 60er Jahren beim Grand Prix der Eurovision dabei, 2004 und 2005 startete man unter gemeinsamer Flagge mit Montenegro, seit 2007 ist man auf Solopfaden unterwegs. Gleich zu Beginn schickte man einen Siegertitel nach Helsinki, "Molitva" setzte sich gegen eine ukrainische Glitzer-Dragqueen und drei Häschen aus Russland durch, der Song Contest 2008 fand daraufhin in Belgrad statt. 2009 gab es eine Schrecksekunde, als Serbien es nicht ins Finale schaffte, seit 2010 gelang es den Interpreten jedoch sich jedes Mal in den Top 15 im Finale zu platzieren, kein allzu schlechter Schnitt.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Moje 3
Titel: Ljubav je svuda
Startnummer: 16 (im 1. Semifinale) 
Sprache: Serbisch
Text & Musik: Saša Milošević Mare, Marina Tucaković
Vorentscheid: Beovizija 2013, zunächst ein Semifinale mit 15 Interpreten aus denen fünf Finalisten ermittelt wurden, die sich am 3. März in Belgrad der Endrunde stellten. Entschieden wurde im Finale zu 100% per SMS-Voting, das zugunsten von Moje 3 mit 25.959 Stimmen ausfiel. Der Zweitplatzierte Dušan Svilar erreichte 20.298 Stimmen.

Über den Künstler: Moje 3 ist eine Girlband, bestehend aus Mirna Radulović, Nevena Božović und Sara Jovanović, den Top drei der Castingshow "Prvi glas Srbije", also der "ersten Stimme Serbiens". Sie belegten in der 2012 ausgetragenen Musiktalentshow die vorderen drei Plätze und bewarben sich mit vereinten Kräften für den serbischen Vorentscheid für Malmö. Alle drei Jahrgang 1992-1994.

Mirna wurde 1992 in Subotica geboren und siegte in der Castingshow, Nevena wurde 1994 in Kosovksa Mitrovica geboren und erreichte 2007 bereits den dritten Platz beim Junior Eurovision Song Contest mit dem Titel "Pisi mi", Sara wurde 1993 in Rom geboren und erlangte den dritten Platz bei Prvi glas Srbije 2012. Nun vertritt das Trio Serbien in Malmö und beschließt das erste Semifinale an Startposition 16.

Eurofires Meinung:
Serbien schickt nach einer starken Ballade im Vorjahr nun mit "Ljubav je svuda" einen guten Kontrast, einen Uptempo-Song, den man sich durchaus mehrmals hintereinander anhören kann, ohne das er beginnt nervig zu werden. Wie viele Nationen in diesem Jahr, hat man zwar nicht den ganz großen Wurf gelandet, allerdings wird der Song mit Sicherheit von den Balkannationen am ehesten ins Finale einziehen und sich dort im vorderen Mittelfeld einreihen. So spekuliere ich zumindest.

Finalchancen: 



Weiterführende Links:
 
Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net 


Kostprobe: