Donnerstag, 31. Juli 2014

EBU: Logo der Eurovision modifiziert

 
Europa - Im Grunde hat sich nicht allzu viel verändert, aber es ist trotzdem eine Meldung wert: der Eurovision Song Contest erhält nach zehn Jahren ein leicht modifiziertes Logo. Das neu generierte Logo mit den geschwungenen Formen hat den Vorteil, dass es in Briefen besser zur Geltung kommt und hochauflösender erscheint.

Das Flaggenherz wurde ebenfalls modifiziert und der Schriftzug "Song Contest - Austria 2015" erscheinen nun nicht mehr in der Schriftart Eurostile. Anlass für die Modifizierung ist das 60jährige Jubiläum des Eurovision Song Contest im kommenden Jahr in Österreich. ORF und EBU klären derzeit den endgültigen Austragungsort.

Der 60. Jubiläums-Wettbewerb findet vom 19. bis 23. Mai 2015 nach dem Sieg von Conchita Wurst in Österreich statt. Derzeit sind noch Wien, Innsbruck und Graz im Rennen um die Ausrichtung des Song Contests. Nach unbestätigten Gerüchten favorisieren die Rundfunkunion und das österreichische Fernsehen jedoch die Hauptstadt als Ausrichtungsort.

Mittwoch, 30. Juli 2014

Luxemburg: RTL gibt Eurovision erneut einen Korb

 
Luxemburg - Damit haben wir die Verweigerer alle wieder abgearbeitet: heute bestätigte RTL Luxemburg, dass man 2015 nicht zum Eurovision Song Contest zurückkehren wird. Die Veranstaltung stelle den Sender derzeit vor nicht lösbare finanzielle und organisatorische Herausforderungen. Somit wird Luxemburg in Österreich nicht dabei sein.

Der Sender konzentriert sich derzeit primär auf den Nachrichtensektor und spart dementsprechend bei Musik- und Unterhaltungsshows ein. Gegenwärtig steht die Teilnahme am Eurovision Song Contest also nicht zur Debatte. Auch die anderen Kleinstaaten Andorra, Monaco und Liechtenstein knabbern an finanziellen Engpässen.

Luxemburg nahm 1956 beim ersten Eurovision Song Contest teil und konnte ihn seither fünfmal gewinnen, zuletzt 1983 mit Corinne Hermes. Seit 1994 verzichtet Luxemburg auf den Wettbewerb, etwaige Comebackgerüchte wurden seitdem nicht bestätigt.

Dienstag, 29. Juli 2014

Israel: IBA beendet Sendebetrieb im März 2015


Israel - Das israelische Parlament, die Knesset, hat dieser Tage nicht nur den Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen zum Thema, sondern auch noch "gewöhnliche" Themen wie zum Beispiel eine Änderung im puntco der Israeli Broadcasting Authority, der nationalen Rundfunkanstalt. 

Wie die Website ynet.co.il meldet, haben sich 45 Parlamentsmitglieder für die Schließung der seit 1957 der EBU beigetretenen IBA ausgesprochen. Im gleichen Atemzug wurde eine Neuausrichtung und Gründung eines Folgesenders beschlossen, der mit 25% der bisherigen Personalkapazitäten auskommen soll.
 
Einen Namen hat das neue israelische Fernsehen noch nicht, soll aber wirtschaftlicher arbeiten als die IBA, die vielen Parlamentariern ein Dorn im Augen ist. Am 31. März 2015 sendet die IBA letztmals, die abgespeckte Version des Senders soll daraufhin den Betrieb aufnehmen. Für die israelische Bevölkerung entfällt dadurch der Rundfunkbeitrag in Höhe von 345 Schekel, rund 75 Euro.
 
Das Nachfolgeprogramm der IBA soll aus einem Hauptsender, einem arabischsprachigen Programm und einem Kinderkanal bestehen, die Radioprogramme werden nicht umstrukturiert. Ob die neue Rundfunkanstalt die EBU-Mitgliedschaft nahtlos übernimmt, wie es vergangenes Jahr in Griechenland der Fall war und ob die Neuausrichtung Folgen auf den Eurovision Song Contest haben wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Eurofire: Perlen der Vorentscheidungen


Europa - Wer meinen Blog seit mehreren Jahren verfolgt weiß, dass ich die Vorentscheide Europas nicht immer objektiv beobachte und zu Tode beleidigt bin, wenn mein Favorit es nicht zur Eurovision geschafft hat..., zumindest bis zum nächsten Morgen. In 7,5 Jahren Eurofire sind mehrere Hundert Vorentscheidungstitel an uns vorbeigerauscht, die wenigsten hat ganz Europa zu Gesicht bekommen.
 
Ich selbst habe 2007 meinen Zorn über die kroatische Fehlentscheidung kundgetan und Jelena Rozga eigenständig zur Siegerin der Herzen erklärt, 2008 einen Aufruf für Arkaitz beim spanischen Online-Vorentscheid gestartet und Tomáš Bezdeda aus der Slowakei 2009 den siebten Himmel gelobt und so weiter. Die ersten Vorentscheide gab es bereits im Jahr 1956, in Deutschland ist man sich nicht ganz sicher, ob einer veranstaltet wurde... 
 
Die Vorentscheide für den Eurovision Song Contest lassen tief in die Seele der jeweiligen Musikkultur des Landes blicken, ob Hardrock und Metal in Finnland, Mandolinen-Geklampfe und Polka aus Slowenien oder monotoner Gesang wie das brillante "Vocalise" von Andrea Gylfadottir aus Island, das Groteske und das Fantastische liegen stets nah beieinander. Grund genug die Perlen der europäischen Vorentscheidungen seit dem Urknall in Lugano herauszupicken.
 
Da ich aber nicht schon wieder ungefragt meinen Senf in ein Posting verwandeln möchte, starte ich einen offiziellen Aufruf die persönlichen Top Ten der Leser im gewohnten Song Contest-Schema (12, 10, 8-1) per Email an eurofire.blog@web.de zu senden. Aus den Punkten aller Teilnehmer erstellen wir dann das Ranking aller User, anders als beim ZDF auch nicht gefaked - veröffentlicht in portionierten Häppchen, getreu dem Motto dieser Website.


Wer mitmachen möchte, schickt mir also bitte seine Liste bis zum 10. August per Mail. Zu gewinnen gibt's diesmal nichts, aber möglicherweise unentdeckte musikalische Perlen, ob nun aus Irland, Andorra, Moldawien oder Zypern im anschließenden Ranking - eine gute Methode um das klaffende Sommerloch auszufüllen.

Tschechien: Überraschungseffekt aus Prag bleibt aus


Tschechien - So wirklich Bock hatten die Tschechen wohl noch nie so richtig auf den Eurovision Song Contest, dies bestätigte der Sender Česká Televize nun erneut und verkündete gegenüber ESCtoday.com, dass man auch 2015 keinen Interpreten zum Song Contest schicken werde, was allgemein auch für Verwunderung gesorgt hätte...

Seit 2010 ist Tschechien nun nicht mehr mit dabei, dreimal flog man klanglos im Halbfinale raus. Das tschechische Fernsehen erklärte zwar erst kürzlich, dass man dem Eurovision Song Contest generell offen gegenüberstehe, man aber höhere Priorität auf die übrigen Veranstaltungen der Eurovision lege, z.B. Eurovision Young Dancers. 

Die Gründe für ein weiteres Fernbleiben liegen auf der Hand: kein Interesse von Seiten des Publikums. Hätte das Land nach dem Zerfall des "Ostblocks" Anfang der 90er ähnlich wie z.B. Estland, Ungarn oder Rumänien reagiert, würde es heuer vielleicht anders aussehen. Selbst die Nachbarn aus der Slowakei, die ebenfalls nicht dabei sein werden, haben mehr Punkte und Finalteilnahmen zu verzeichnen als das gelangweilte Tschechien.

Montag, 28. Juli 2014

Türkvizyon: Krim offenbar doch für Kasan gemeldet


Ukraine - Manche Dinge muss man nicht verstehen, während es in der Ostukraine immer noch Schusswechsel und politische Wirren gibt, ist es um die von Russland annektierte Halbinsel Krim vergleichsweise ruhig geworden. Die Halbinsel im Schwarzen Meer, gab vergangenes Jahr ihren Einstand beim Türkvizyon Song Contest.
 
Zugunsten engerer Bindungen an Russland wollte man in Zukunft auf die Teilnahme am türkischen Gegenwettbewerb zur Eurovision verzichten und keinen Vertreter nach Kasan entsenden, wo im November die nächste Ausgabe stattfindet. Nunmehr bestätigte STRC, der Krim'sche Rundfunk, dass man höchstwahrscheinlich doch dabei sein wird.
 
Ein lokaler Vorentscheid mit mehreren Liveshows soll, falls die Teilnahme nun doch bestätigt wird, laut STRC stattfinden. Im vergangenen Jahr wurde die Sängerin Elvira für die Krim entsendet, konnte sich jedoch nicht über das Halbfinale der Türkvizyon hinaus qualifizieren. Bislang haben sich zwölf Länder und Regionen angemeldet, darunter Aserbaidschan, der Irak, Kirgisien, Nordzypern und natürlich die Türkei.

Liechtenstein: Interesse ja, Geld nein

 
Liechtenstein - Aus dem Fürstentum Liechtenstein gibt es in diesem Jahr wieder die gleiche, sich jährlich wiederholende Botschaft vom Privatsender 1FL TV, nämlich, dass man kein Geld für eine potentielle EBU-Mitgliedschaft zur Verfügung stehen hat und somit aller Voraussicht nach nicht am Eurovision Song Contest teilnehmen kann.

Allerdings, so hieß es vom Sender erneut, habe man weiterhin Interesse an der Veranstaltung und man ist trotz aller Hürden bemüht, in Zukunft am europäischen Wettbewerb teilzunehmen, so Peter Kölbel vom Sender 1FL TV, der seit 2008 ein Lokalfernsehprogramm sendet.

1FL TV bemüht sich seit Jahren um Medienförderung von staatlicher Seite, wird jedoch stets abgewiesen. Kölbel selbst gilt als Initiator der liechtensteinischen Bestrebungen für den Eurovision Song Contest, ein Versuch im Jahr 1976 schlug aufgrund eines fehlenden EBU-Senders fehl, seit 2008 scheitern alle Anläufe die Vollmitgliedschaft zu erlangen an der Finanzlage.

Portugal: RTP strebt Teilnahme in Österreich an


Portugal - Das portugiesische Fernsehen RTP strebt nach eigenen Aussagen ebenfalls wieder eine Eurovision Song Contest-Teilnahme an. Nachdem man 2013 aus finanziellen Gründen aussetzen musste, hat der Sender diesmal bereits eine frühe Bestätigung gegenüber der Sender ESCportal.com abgegeben.

Ob das traditionsreiche Festival da Canção wieder als nationaler Vorentschied genutzt wird, ist derzeit noch nicht bekannt, es gibt aber auch keine Anhaltspunkte, dass das Konzept zur Auswahl eines Song Contest-Vertreters geändert werden soll.

Eine 100%ige Bestätigung erfolgte zwar noch nicht, RTP-Programmdirektor Hugo Andrada erklärte jedoch, der Sender sei sehr gewillt, am 60. Wettbewerb in Österreich teilzunehmen. 2014 schied Portugal nach einjähriger Pause aus finanziellen Gründen im Halbfinale von Kopenhagen aus.

Sonntag, 27. Juli 2014

Malta: Korrekturen nach Vorentscheid möglich


Malta - Für den maltesischen Vorentscheid im kommenden Jahr gibt es eine gravierende Regeländerung. Ähnlich wie in Weißrussland, muss der Beitrag, der beim Vorentscheid gesungen wird, nicht zwangsläufig der Wettbewerbstitel für den Song Contest in Österreich sein. Das berichtet die Tageszeitung Malta Today in ihrer Online-Ausgabe.
 
Der Vorentscheid wird bereits im November, eine Woche nach dem Junior Eurovision Song Contest in einer Schiffswerft in Marsa stattfinden. "Die Regeln beinhalten die Option, dass der Siegertitel ausgetauscht werden kann.", erklärte Anton Attard, Senderdirektor des maltesischen Fernsehens TVM. Man mache dies davon abhängig, wie geeignet man den Titel für die Eurovision halte, möglicherweise gäbe es aber auch gar keinen Grund den Titel zu tauschen.
 
Insbesondere die Weißrussen tauschen gerne ihren Beitrag aus, nachdem der Interpret für die Eurovision ermittelt wurde. Dies hat allerdings auch den Nachteil, das der neu nominierte Titel nicht zwangsläufig auch der Favorit des Publikums ist, das das Komplettpaket von Interpret und Song gewählt hat. Der Vorentscheid ist für den 22. November angesetzt.

Samstag, 26. Juli 2014

Gold: Ein Editorial zu europäischen Zwergstaaten


Europa - Es gibt auf dem europäischen Kontinent einige Nationen, von denen man wenig bis gar nichts hört. Ich hatte eine Kundin im Reisebüro, die mir bei Buchung einer AIDA-Reise quer durch die Ostsee erklärte, sie kenne Estland nur vom Eurovision Song Contest. Dabei ist Estland seit über 20 Jahren ein unabhängiges Land mit interessanter Kultur, Geschichte, einer quirligen Hauptstadt und seit nunmehr 10 Jahren auch ein Mitglied der EU.

Aber nicht nur jenseits der ehemaligen Ostblocklinie gibt es Länder, die in den Medien keine Rolle spielen, auch in West- und Südeuropa gibt es Staaten, die vor allem aufgrund ihrer geringen Staatsfläche und niedrigen Einwohnerzahlen der weltweiten Aufmerksamkeit entgehen. Gerade solche Staaten versuchen sich durch internationale Veranstaltungen in Erinnerung zu rufen, seien es Olympische Spiele, Fußball-Qualifikationen oder der Eurovision Song Contest.

Die kleinsten der Kleinen haben wir in diesem Posting auf ihre Song Contest-Geschichte untersucht. Einige dieser Nationen nehmen seit Jahrzehnten am Wettbewerb teil, mehr oder weniger erfolgreich, andere haben sich aus Kostengründen zurückgezogen, andere können oder wollen gar nicht mitmachen. Beginnen wir mit einem Gründungsmitglied des Eurovision Song Contests, dem Großherzogtum Luxemburg.

Das Land, das vor allem für seine Europapolitik bekannt ist, war seit 1956 beim Eurovision Song Contest dabei und konnte bis 1993 fünf Siege einfahren. Häufig hat man sich, mangels eigener Künstler, in Frankreich bedient. Zu ihrer Zeit bekannte Song Contest-Teilnehmer, die für Luxemburg an den Start gingen, waren Radio- und Fernsehmoderator Camillo Felgen, Nana Mouskouri, Vicky Leandros, France Gall, Baccara oder Ireen Sheer. 1988 erreichte Lara Fabian den vierten Platz mit dem Titel "Croire".

Seit 1989 ließen die guten Platzierungen nach, 1992 probierten Marion Welter & Kontinent mit "Sou fräi", dem einzigen Titel auf Lëtzebuergisch und erreichten nur den 21. von 23 Teilnehmern. Seit 1994 fehlt Luxemburg, immer wieder gab es Comeback-Gerüchte, diese wurden jedoch nie bestätigt, obwohl RTL noch heute Mitglied der EBU ist. Die Musikszene Luxemburgs orientiert sich an den Nachbarländern, viele französische oder deutsche Künstler beherrschen die Charts, die lokale Musikszene wird kaum gefördert, der Eurovision Song Contest ist seit einer Generation aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden.

Ähnlich ist die Situation im Fürstentum Monaco, einem 2km² großen Felsen am Mittelmeer, der sich einen Namen für seinen Formel-Eins-Stadtkurs und als Finanzoase gemacht hat. Familie Grimaldi unter Albert II. persönlich setzten sich für die Rückkehr des Landes zum Wettbewerb 2004 ein. Der Sender TMC schickte drei Kandidaten ins Rennen, darunter die monegassische Sängerin Märyon und die französischen Sängerinnen Lise Darly und Séverine Ferrer. Alle drei Beiträge charakterisierten Monaco auf eine andere Art und Weise.

Während Lise Darly den Glanz ehemaliger Balladen und Chansons der 70er Jahre aufleben ließ, setzte Märyon in Landesfarben ein glanzloses Zeichen für die Umwelt, Séverine verkörperte Tahiti auf der Bühne. Alle drei flogen im Halbfinale raus, dem Sender wurden anschließend keine staatlichen Mittel für die weitere Teilnahme zugestanden, sodass Delegationsleiter Phil Bosco keine andere Wahl blieb als das Land vom Song Contest 2007 abzumelden.
Monaco hat gerade einmal 36.000 Einwohner, von denen 79% keine monegassische Staatsbürgerschaft besitzen. Die meisten Interpreten, die für Monaco am Start waren, stammten aus Frankreich, eine "nationale" Musikszene existiert so gut wie nicht. Der Sender erklärt jedes Jahr, dass man kein Budget für die Teilnahme hat, zudem mangelt es dem Fürstentum an einer Halle im Falle eines Sieges, wie im Jahr 1971. In diesem Jahr erklärte der 18jährige Josh Stanley, er stehe in Verhandlungen mit TMC für den Song Contest 2015. Mittlerweile wurde diese Meldung wieder dementiert, Monaco wird nicht teilnehmen.

Stets bemüht ist hingegen das montenegrinische Fernsehen RTCG, wenn es um die Teilnahme am Eurovision Song Contest geht. Erst kürzlich erklärte Pressesprecher Sabrija Vulić, das man aller Voraussicht nach einen Interpreten nach Österreich schicken wird. Seit 2006 ist Montenegro ein unabhängiger Staat, der Song Contest ist dort, vor allem beim nationalen Rundfunk sehr beliebt und wird auch als Plattform angesehen, das Land international zu präsentieren. Der einzige Grund einer Nicht-Teilnahme wären, so der Sender, finanzielle Gründe, wie etwa 2010 und 2011.

Montenegro hat, anders als die Zwergstaaten Europas, eine große Musikszene, das Land veranstaltet in Herceg Novi zudem das Festival Sunčane Skale. Viele Künstler singen in ihrer Landessprache und sind in den übrigen Balkanstaaten bekannt. Dado Polumenta, Knez oder die frühere Band No Name sind auch in Kroatien, Bosnien oder Serbien bekannt. Mit "Zauvijek moja" vertrat zuletzt genannte Band das damalige Serbien-Montenegro und erreichte den siebten Platz. Im Jahr drauf zerrüttete eine manipulierte Punktevergabe beim Vorentscheid die erneuten Teilnahmepläne. 

Seit 2007 geht Montenegro unabhängig von Serbien seinen Weg beim Song Contest, in diesem Jahr war er erstmals vom Finaleinzug gekrönt. Ebenso erreichte San Marino in Kopenhagen erstmals das Finale eines Eurovision Song Contests. Der Sender SMRTV gehört zu den jüngsten Teilnehmern der Eurovisionsfamilie und das, obwohl das Land die älteste bestehende Republik der Welt darstellt. 1995 wurde der Sender Mitglied der EBU, 2008 wagte man sich mit der lokal erfolgreichen Gruppe Miodio auf's internationale Parkett, das Resultat: letzter Platz.

Nachdem man finanzielle Hürden meisterte, war man 2011 in Düsseldorf wieder mit dabei, man bediente sich in Italien und schied, wie auch in den beiden Folgejahren mit dem Duo Ralph Siegel und Valentina Monetta im Halbfinale aus. Immerhin fördert das sanmarinesische Fernsehen nationale Künstler. Im Falle San Marinos von einer großen Musikvielfalt zu sprechen ist zwar übertrieben, aber wenn man will, findet man auch dort den einen oder anderen Interpreten. Bei einer Bevölkerung von 32.500 Einwohnern ist es erstaunlich, dass das kleine Land und sein Fernsehen den Song Contest so ehrgeizig in Angriff nehmen und die Augen schon auf 2015 gerichtet sind.

Ebenfalls sehr ehrgeizig verfolgte einst das andorranische Fernsehen RTVA das Projekt Eurovision. Sogar nationale Vorentscheide wurden organisiert, 2004 gab es im Auditori Nacional d'Andorra in Ordino mehrere Duelle zwischen Bis a Bis und Marta Roure, die nach dem Willen der Juroren, sowie dem SMS-Voting von Andorra und der Region Katalonien zum Song Contest fahren durfte. 2005 gab es für Marian van de Val die Wahl aus drei Titeln und 2009 wurde ebenfalls ein Vorentscheid veranstaltet. 

Alle Interpreten schieden im Halbfinale aus, Andorra ist heute neben Tschechien das einzige Land, das noch keine Endrundenteilnahme verzeichnen kann. Und dennoch hat das Land sich nicht einmal in Spanien oder Frankreich Interpreten ausgeliehen, sondern immer auch lokale Künstler zurückgegriffen. Marian van de Val stammt zwar aus den Niederlanden, betreibt aber seit unzähligen Jahren ein Skihotel in Andorra und auch Susanna Georgi, Teil des dänischen Duos Me & My lebt lange Jahre in Andorra. Es bestand zumindest immer ein Bezug zum Land, über die musikalische Qualität ließ sich in einigen Jahren streiten.

Seit 2009 fehlt dem Sender RTVA jedoch der staatliche Rückhalt, sodass man mit einem großen Loch in der Kasse leben und produzieren muss. Der Eurovision Song Contest, den Andorra immer als große Chance zur Repräsentation des Landes gesehen hat, fiel den Sparmaßnahmen zum Opfer. Heute ist man, trotz engagierter und hungriger andorranischer Musiker, eines der ersten Länder, das regelmäßig seine Teilnahme absagt.

Den größten Aufwand, den Song Contest endlich ins eigene Land zu holen betreiben die Malteser, die derart eurovisionsverrückt sind, das man immer wieder mehrere Hunderte Einsendungen für den nationalen Vorentscheid registriert. Malta konnte den Wettbewerb nie gewinnen, jedoch schon zwei zweite Plätze erreichen. Mehrere Interpreten, darunter Chiara, Olivia Lewis oder die Geschwister Faniello, versuchten es mehrmals für die Mittelmeerinseln anzutreten. Die Einschaltquote beim Finale liegt nicht selten bei 90%.

Trotz der Niederlagen im Halbfinale rücken Jahr für Jahr neue maltesische Musiker nach, die zum Teil als Busfahrer, Zahnarzt oder Bürokaufmann arbeiten und Musik nur in der Freizeit betreiben, nach erfolgreichem Bestehen beim Vorentscheid jedoch das ganze Land hinter sich haben. Unabhängig von "unsauberen Methoden", mit denen maltesische Juroren in jüngster Vergangenheit konfrontiert waren, hat das Land ein großes musikalisches Potenzial und vor allem auch Lust auf den Eurovision Song Contest.

Auf Zypern hat man nach einem Jahr Zwangspause auch wieder Mut gefasst und seine Teilnahme für 2015 zugesagt. Das Land, das seit den 80er Jahren teilnimmt und in den Konflikt zwischen griechischem und türkischem Teil verwickelt war und ist, gehört zu den Nationen mit einer mittelprächtigen Eurovisionsbilanz. Es gibt eine Vielzahl zypriotischer Künstler, die erfolgreich ihre Musik vermarkten und u.a. auch in Griechenland Erfolg haben. Ein Beispiel ist Michalis Hatzigiannis, der 1998 für Zypern an den Start ging und mit "Cheria psila" sogar in Deutschland einen kleinen Sommerhit hatte.

Topstars wie Anna Vissi in den 80ern oder aktuell Ivi Adamou und Despina Olympiou vertraten das Land. Seit Einführung der Halbfinals schied man sechs Mal in der Vorrunde aus, dreimal schaffte man es aus eigener Kraft ins Finale, 2005 war man automatisch qualifiziert. Für das kommende Jahr hat der Sender CyBC einen groß angelegten Vorentscheid angekündigt, der mit Nachwuchstalenten und etablierten Künstlern bestückt sein soll. Bei Zypern beim Eurovision Song Contest spricht man jedoch lediglich vom griechischen Südteil der Insel, bisher wurde kein Interpret aus dem Norden Zyperns entsendet, obwohl man auch hier musikalisch einiges zu bieten hat.

Und dann gibt es noch die Länder, die bisher nicht am Eurovision Song Contest teilgenommen haben. Neben den arabischen EBU-Mitgliedsländern Algerien, Libyen, Tunesien, Ägypten, Jordanien und dem Libanon gibt es noch die Vatikanstadt, die schon aufgrund ihrer religiösen Ausrichtung kein Interesse am Wettbewerb hat. Radio Vaticana ist seit 1931 als Hörfunk auf Sendung und seit 1950 Mitglied der EBU. Das Programm des Senders beschränkt sich auf die Berichterstattung zu religiösen Themen und dem Geschehen im Vatikan. Das Land, das mehr Tagestouristen als permanente Einwohner hat, verfügt über religiösen Chorgesang, jedoch nicht über die Grundlagen für eine Song Contest-Teilnahme.

Abschließend wäre da noch Liechtenstein, das über einige lokal bekannte Gruppen und Interpreten verfügt, darunter die 2012 aufgelöste Gothicband Elis, das Duo Back To Earth oder den Musiker Al Walser. Es fehlt also nicht an Interpreten, sondern an einem Fernsehsender der Mitglied der EBU ist. 1FL TV, ein 2008 gegründeter Sender ohne staatliche Medienförderung, versucht seither erfolglos die Vollmitgliedschaft zu erwerben, scheitert jedoch aus verschiedenen Gründen, offenbar hat man inzwischen auch keine Lust mehr, obwohl man bei 1FL TV einst Pläne eines Vorentscheids á la DSDS veranschlagte.

Dabei gab es schon ganz früh Gerüchte um eine Teilnahme Liechtensteins beim Song Contest. 1969 veröffentlichte die Sängerin Vetty den Titel "Un beau martin", der auf dem Cover als offizieller Titel Liechtensteins für den Song Contest propagiert wurde, später stellte sich alles als PR-Aktion heraus. 1976 hingegen nominierte man Biggi Bachmann, eine Schweizer Interpretin mit Musikerfahrung und dem Titel "Little cowboy" für Liechtenstein. Wer diese Nominierung ausführte ist unklar, da man auch zum damaligen Zeitpunkt keine Rundfunkanstalt innerhalb der EBU besaß.

Biggi Bachmann hatte mit "Musik, Musik" und "Herzbrecher" lokale Hits, trat auch beim Schweizer Vorentscheid an. Das Lied, das für den Song Contest in Den Haag angedacht war, ist verschollen, Internetrecherchen zu Biggi Bachmann verlaufen sich im Sand. Liechtenstein wird in absehbarer Zeit trotz kleiner, aber feiner Musikszene keinen Teilnehmer zum Eurovision Song Contest schicken können. So klein einige Nationen in Europa aus sein mögen, so unterschiedlich sind ihre Beweggründe am Eurovision Song Contest teilzunehmen bzw. ihm fernzubleiben. Auch wenn sie nur eine geringe Größe aufweisen, sollte man sie musikalisch nicht völlig ignorieren.

Eurovision 2015: EBU zieht Wien als Standort vor


Österreich - Die European Broadcasting Union hat nach unbestätigten Angaben den Standort Wien als Ausrichtungsort für den 60. Eurovision Song Contest favorisiert. Wie die Seite vienna.at meldet, sei die Wiener Stadthalle die einzige Halle im Rennen, die in der Lage sei, den Greenroom im Publikumsbereich zu integrieren. Für die Dramaturgie der Show spiele dies offenbar eine wichtige Rolle.
 
"Die Wiener Stadthalle sprach gegenüber der APA von einer Kapazität jenseits der 12.000 Personen-Marke.", hieß es zudem, sodass der ORF hierbei mit dem höchsten Ticketverkauf auftreten könne. Egal welche Stadt den Zuschlag erhält, so sei es "nicht sehr wahrscheinlich", dass der Wettbewerb dem ORF Gewinne bringe, so Alexander Wrabetz. Abgesehen von Infrastruktur und den technischen Möglichkeiten der Halle würde der ORF nicht mit seinem Senderteam umziehen müssen.
 
Die APA berichtet weiter, dass es vor Anfang August keine offizielle Stellungnahme des ORF geben werde. Die drei Bewerberstädte Wien, Innsbruck und Graz haben zudem eine erweiterte Fragenliste erhalten, in der es primär um die Infrastruktur der jeweiligen Orte gehe. Der Eurovision Song Contest findet kommendes Jahr am 23. Mai statt, die Halbfinals sind für den 19. und 21. Mai angesetzt.

News-Splitter (374)


Erholt aus dem Urlaub auf Usedom zurück, geht es nun wieder an den Eurovision Song Contest. In dieser einen Woche im absoluten Sommerloch ist nicht allzu viel passiert, sodass man es wohl verschmerzen konnte, dass ich lieber in Zinnowitz in der Sonne lag, anstatt mich um die bulgarische Teilnahme am Junior Eurovision Song Contest zu kümmern, über den hier sowieso kaum ein Wort fällt.

Griechenland - Die erste Meldung der Woche stammt aus Griechenland. Der Sender NERIT hat gegenüber ESCtoday.com bestätigt, dass man einen Kandidaten zum 60. Eurovision Song Contest schicken wird. Art und Weise der Kandidatenauswahl sind noch nicht festgelegt. Griechenland, das seit Jahren unter dem harten Sparkurs durch die Wirtschaftskrise leidet und dessen Rundfunkanstalt vergangenes Jahr sogar geschlossen wurde, kommt langsam wieder auf die Beine. NERIT wird nähere Einzelheiten zum Song Contest-Auswahlverfahren in Kürze bekannt geben.

Schweiz - In der Schweiz bleibt beim nationalen Vorentscheid nahezu alles beim Alten. Am 31. Januar findet in der Bodensee Arena in Kreuzlingen der Vorentscheid statt. Zunächst haben alle Bewerber für das Online-Voting vom 29. September bis 27. Oktober Zeit, sich auf der Online-Plattform des SF anzumelden. Neun Kandidaten qualifizieren sich per Jury- und Onlinevoting für die nächste Runde. Der Sender RTS benennt zunächst sechs Kandidaten, RSI drei. Diese 18 Kandidaten treten dann vor einer Jury an, im Finale konkurrieren dann drei Kandidaten des SRF, zwei von RTS und einer von RSI.

Österreich - Alexander Wrabetz, der Generaldirektor des ORF hat die offiziellen Termine des Eurovision Song Contest 2015 bekannt gegeben. Der 60. Wettbewerb fällt auf das Pfingstwochenende, die Halbfinals finden am 19. und 21. Mai statt, das große Finale am 23. Mai. Der ORF erklärte außerdem, dass die Reference Group in Zusammenarbeit mit dem Sender Ende Juli zu einem Ergebnis bezüglich des Austragungsortes kommen soll. Anfang August wird bekannt gegeben, ob es die Wiener Stadthalle, die Innsbrucker Olympia-World oder die Grazer Messehalle wird.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Deutschland: Wir machen Urlaub


Deutschland - Das große Sommerloch zwischen dem Eurovision Song Contest in Kopenhagen und der beginnenden Saison 2015 nutzen wir ganz eigennützig um uns eine Woche lang zu verkrümeln. Bis zum 26. Juli wird diese Seite nicht mehr aktualisiert, Nachrichten aus Reykjavik, Tiflis, Rom und Jerusalem müssen aufgrund meines Jahresurlaubs etwas warten. 
 
Im Anschluss daran melden wir uns natürlich in ganzer Bandbreite wieder zurück und freuen uns auf die Zusagen von noch ausstehenden Rundfunkanstalten und gegebenenfalls auch auf Comebacks und Absagen für den Eurovision Song Contest in Österreich. Wir wünschen allen Lesern sonnige Tage und arbeiten das, was in dieser Woche passiert, im Anschluss auf.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Mazedonien: Skopje Festival wird zum Vorentscheid


Mazedonien - Nach dem etwas wirren Online-Poll über den Verbleib Mazedoniens beim Eurovision Song Contest, hat der Sender MKRTV nun seine Teilnahme in Österreich 2015 bestätigt. Der Sender wird seinen Beitrag für den Wettbewerb mit Hilfe des Skopje Festivals ermitteln, das bereits am 13. November stattfindet.
 
Das Skopje Festival diente bereits in der Vergangenheit zwischen 1996 und 2002 sowie von 2008 bis 2011 als nationaler Vorentscheid, mit dem frühen Datum ringt man Malta nun den Titel als erste Nation ab, die ihren Wettbewerbstitel kürt. Am Festival sollen 20 Interpreten starten, entschieden wird zu je 50% per Jury- und Televoting. 
 
MKRTV ließ die User über die Zukunft des Landes bei der Eurovision abstimmen, rund 70% der User sprachen sich für einen Rückzug aus. Der offizielle Anmeldeschluss für das Skopje Festival war der 15. Juli, aufgrund der neuen Rolle des Wettbewerbs wurde die Frist bis zum 31. Juli verlängert. Mazedonien ist das erste Land vom Balkan, das seine Teilnahme in Österreich bestätigt.

Montag, 14. Juli 2014

Malta: Ende August geht's los


Malta - Der maltesische Sender PBS hat vor wenigen Tagen seine Teilnahme am 60. Eurovision Song Contest bestätigt, nun folgen die offiziellen Teilnahmebedingungen für den nationalen Vorentscheid veröffentlicht. Am 28. und 29. August können interessierte Komponisten und Interpreten sich bei PBS für den Vorentscheid anmelden. Im September diesen Jahres sollen die 20 Teilnehmer bereits bekannt gegeben werden.
 
Zuvor wählt der Sender aus allen Bewerbungen, die in diesem Jahr pro Beitrag 150 Euro kosten, eine Shortlist mit etwa 60 bis 80 Titeln aus. PBS erlaubt es sich zudem, Wildcards an Interpreten zu vergeben. Nach der internen Auswahl sollen die 20 Teilnehmer am 21. November im Semifinale auftreten. 14 von ihnen erreichen das Finale am Folgetage. Jeder Interpret darf mit bis zu zwei Titeln im Halbfinale vertreten sein.
 
Beim Voting im Halbfinale haben die Juroren eine Stimmkraft von 86%, die Zuschauer per Televoting immerhin 14%. Im Finale darf jeder Interpret nur ein Titel im Rennen haben. Der Sender behält sich allerdings auch vor, den Siegertitel nachträglich auszutauschen. Die Top drei des Vorentscheids werden mit Geldbeträgen ausgezeichnet, der Sieger bekommt 7.500 Euro gutgeschrieben.

Zypern: Große Pläne für die Eurovision


Zypern - Deutschland hat die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen und Zypern kehrt nach einjähriger Abstinenz definitiv zum europäischen Musikwettstreit zurück. Der Sender CyBC in Nikosia bestätigte zum einen die Teilnahme in Österreich 2015 und kündigte zudem einen großangelegten nationalen Vorentscheid an.
 
Als Komponisten am Vorentscheid teilnahmeberechtigt, sind alle Zyprioten, die entweder auf der Insel einen permanenten Wohnsitz haben oder im Ausland leben. Sie können mit einem ausländischen Komponisten zusammenarbeiten, rein ausländische Interpreten bzw. Komponistenteams sind nicht erlaubt. Der Interpret selbst muss ebenfalls die zypriotische Staatsbürgerschaft besitzen. Der Einsendeschluss ist der 5. September.
 
Anschließend qualifizieren sich eine nicht näher genannte Anzahl an Beiträgen für die nächste Runde, bei der die Juroren einen einminütigen Ausschnitt der Titel zu hören bekommen, diese bewertet die Darbietungen, 51% Zustimmung der Juroren werden benötigt, um die zweite Phase zu erreichen. Dort wird es mehrere Semifinals geben, in denen zu 50% per Jury- und Televoting abgestimmt wird. 
 
Aus jeder Semifinalshow erreicht der Sieger des Gesamtvotings das Finale, während der zweitplatzierte Interpreten die Second Chance-Show erreicht. Von dort aus qualifizieren sich nochmals zwei Beiträge für das Finale. Im Finale singen alle Interpreten erneut, zwei von ihnen erreichen das Superfinale. In allen übertragenen Shows wird per Jury- und Televoting entschieden. Für das zypriotische Fernsehen mit seinen klammen Kassen erscheint diese Mammutaufgabe fast unstemmbar, wir lassen uns aber gern überraschen.

Freitag, 11. Juli 2014

Malta: Teilnahme in Österreich bestätigt


Malta - Das maltesische Fernsehen PBS hat seine Teilnahme am Eurovision Song Contest in Österreich bestätigt. Der Auswahlmechanismus des Senders ist noch nicht festgelegt, sehr wahrscheinlich wird das Festival Malta Song For Europe wieder eingesetzt, der seit Menschengedenken als maltesischer Vorentscheid genutzt wird.
 
2014 wurde die Inselgruppe von Firelight vertreten und belegte im Finale von Kopenhagen den 23. Platz im Finale. Unterdessen gibt es laut Wiener Zeitung erste Gerüchte um eine Festigung von Wien als Eurovisionsstandort für 2015. Durch eine Vergabe nach Tirol würden nach Rechnungen des ORF mehrere Millionen nicht erwirtschaftet werden.
 
"Ganz abgesehen davon, dass Gäste, die kein Ticket haben, auch nicht übernachten, feiern und shoppen. In Summe gehen Eventexperten daher von mehreren Millionen Euro aus, die bei einer Entscheidung für Innsbruck nicht erwirtschaftet werden könnten.", heißt es auf der Online-Seite der Zeitung. Gemeint ist die geringe Kapazität der Olympia World in Innsbruck im Vergleich zur Landeshauptstadt Wien.


Update [23:57 Uhr]: Ergänzend wurde bekannt, dass der maltesische Vorentscheid bereits am 22. November stattfinden wird, ein vorgeschaltetes Semifinale am Tag zuvor. Nähere Einzelheiten folgen in Kürze.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Eurovision 2015: Deadline auf Oktober vorverlegt!


Europa - Ob sich die EBU und der Eurovision Song Contest damit einen Gefallen getan haben? Wie die griechischen Kollegen melden, hat die Europäische Rundfunkunion einen Brief an alle Rundfunkanstalten der Union gesendet, in der man eine entscheidende Regeländerung für den 60. Eurovision Song Contest ankündigt.

Interessierte Teilnehmerländer am 60. Eurovision Song Contest in Österreich haben sich bis Mitte Oktober bei der EBU verbindlich anzumelden. In der Vergangenheit war dies bis Ende Dezember möglich, teilweise erhielten Länder (wie in diesem Jahr z.B. Slowenien) eine verlängerte Bedenkzeit bis in den Januar hinein.

EBU und ORF begründen diesen Schritt damit, dass man mit einem frühen Anmeldeschluss das Maximum aus der Show herausholen kann. Offenbar müssen alle Nationen bis zum 10. Oktober zu- oder abgesagt haben. Bislang haben 18 Nationen sicher zugesagt, Zypern steht ebenfalls vor einem Comeback, Andorra, Monaco und die Slowakei haben bereits abgesagt.

Die Entscheidung mag einerseits für den Österreichischen Rundfunk gut sein, um die Show entsprechend vorzubereiten, nimmt auf der anderen Seite vor allem finanzschwachen Fernsehanstalten die Chance, die Teilnahme abzuwägen und nach einer Bedenkzeit doch noch zuzusagen. Ob sich einige Länder wie Bulgarien, Montenegro oder Mazedonien bis dahin entschieden haben, bleibt abzuwarten.

Montag, 7. Juli 2014

Zypern: Die Woche der Entscheidung


Zypern - In dieser Woche will das zypriotische Fernsehen endgültig über die Teilnahme am 60. Eurovision Song Contest entscheiden. Erste Berichte, die Teilnahme sei bereits bestätigt, konnte man offenbar nun doch keinen Glauben schenken, CyBC soll zwar alles genau durchkalkuliert haben, offiziell ist aus Nikosias Sicht jedoch noch nichts.
 
Der Sender wird, so steht es bereits fest, eine Rückkehr zum Kinderwettbewerb der Eurovision starten, da ist eine Teilnahme an der Adults-Version des Eurovision Song Contests eigentlich die logische Konsequenz. CyBC musste 2014 aus finanziellen Gründen auf die Teilnahme in Kopenhagen verzichten. Man nehme sich offenbar ein Beispiel am griechischen Fernsehen, das sich die Teilnahme über Sponsoren ermöglicht hat.
 
Um die Teilnahmekosten für den Sender zu senken, griff NERIT in Griechenland auf private Sponsoren und Plattenfirmen zurück. In Zypern könnte so eine interne Nominierung durch die Plattenfirmen eine Option sein, anschließend ein Mini-Vorentscheid, in der der Kandidaten mehrere Titel zur Auswahl stellt. Ein Kandidat im Vorentscheid ist immer noch besser als ein Fernbleiben von Europas größter TV-Show.