Tschechien - Da dachte man, alle Auffälligkeiten und Skandale beim diesjährigen Song Contest-Voting wären schon aufgedeckt und analysiert worden, da kommen die Tschechen wieder einmal um die Ecke. Wie die Nachrichtenseite eurocontest.cz meldet, dass das Juryvoting des Landes unter Umständen nachträglich aus der Wertung genommen und das Endergebnis korrigiert werden muss. Der Grund hierfür liegt im Regelwerk der Europäischen Rundfunkunion, die besagt, dass alle Jurymitglieder die Staatsangehörigkeit des Landes haben müssen, für die sie abstimmen.
So saßen in der diesjährigen tschechischen Jury Boris Carloff, Debbi, Elis Mraz, Miro Žbirka und Tonya Graves. Letztere besitzt jedoch lediglich die US-amerikanische Staatsangehörigkeit, nicht jedoch die tschechische. Zwar hat sie eine lange und erfolgreiche Musikkarriere in Tschechien und war u.a. Part der Gruppe Liquid Harmony, wäre laut EBU-Reglement aber gar nicht stimmberechtigt gewesen. Weder die Europäische Rundfunkunion noch der tschechische Sender ČT, der die Jury zusammengestellt hat, haben sich bisher dazu geäußert.
Sollte es dazu kommen, dass die komplette tschechische Jurywertung annulliert wird, würde dies im Ranking des Finales jedoch keinen Ausschlag haben und sich keinerlei Endplatzierungen verschieben. Lediglich der Punktegleichstand zwischen Griechenland und Bulgarien würde nach Abzug der vier Punkte an Bulgarien aufgehoben. Victoria für Bulgarien wird aufgrund der Tie Break-Regeln des Song Contests aber ohnehin schon als Elfte gelistet. Auch im Halbfinale hätten sich durch die Verschiebungen der tschechischen Wertung keine anderen Nationen qualifiziert.