Donnerstag, 8. Juni 2023

Eurofire: Podcast-Tipp mit Andi und Mikkel


Deutschland
- Wer sein persönliches ESC-Sommerloch stopfen möchte, für den habe ich heute einen kleinen Podcast-Tipp, den ich wärmstens empfehlen kann. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Songchecks aus dem Jahr 2020, als Corona uns den Eurovision Song Contest genommen hat. Damals saßen u.a. Andi und Mikkel von PietSmiet vor dem Glitzervorhang des NDR und haben ihre Meinung kundgetan.

Machen ihre Arbeit großartig:
Mikkel und Andi
Das Dilettantische Duett, das gerade seine 300. Podcast-Folge gefeiert hat, beschäftigt sich nämlich ebenso mit dem Eurovision Song Contest und hat eigens hierfür nun auch einen separaten, sehr hörenswerten und regelmäßig fortgesetzten Podcast aufgebaut, der sich mit der Historie und aktuellen Geschehnissen rund um die "schönste Nebensache der Welt", wie sie beide es bezeichnen, beschäftigt. Einige Folgen sind bereits auf Spotify und anderen Podcast-Plattformen hörbar.

Dazu gibt es gegen einen kleinen finanziellen Obolus (ab 5€ monatlich) auf Steady exklusive Podcast-Folgen. So ging dort heute etwa eine neue Folge online, die sich mit den Lebensläufen von Freddy Quinn und Walter Andreas Schwarz, den ersten beiden deutschen Song Contest-Vertretern beschäftigt. Gut recherchiert und keinesfalls oberlehrerhaft dargeboten, präsentieren Andi und Mikkel triviale und hoch interessante Fakten, sodass ich das Duo nur allzu gerne weiterempfehlen kann.

Mittwoch, 7. Juni 2023

Eurovision 2024: Stockholm zeigt Interesse an Ausrichtung


Schweden
- Die schwedische Hauptstadt Stockholm hat heute formell ihr Interesse bekundet, den Eurovision Song Contest 2024 auszutragen. Am Nachmittag erklärte Finanzstadträtin Karin Wanngård in einer Pressemitteilung, dass Stockholm in der Lage sei, die Eurovision auszurichten, wenngleich man gewisse Vorbehalte hat und die Kosten in Kooperation zwischen der Regierung, der Stadtverwaltung, der Region und dem schwedischen Fernsehen SVT strukturiert und aufgelöst werden.

Kurz nach dem Eurovision Song Contest hieß es für die beiden aussichtsreichsten Austragungsstätten von Stockholm, der Friends Arena und der Tele2 Arena, dass die dort ansässigen Fußballvereine AIK Fotboll und Djurgårdens IF nicht dazu bereit seien, ihre Spielfläche für den Zeitraum des Eurovision Song Contests zu räumen. Die Globen Arena sei ebenfalls keine Option, da im Jahr 2024 notwendige Renovierungsarbeiten stattfänden. Es bedarf somit vermutlich langen Debatten, um eine offizielle Bewerbung einzureichen.

SVT selbst hat sich bislang nicht öffentlich zum Eurovision Song Contest 2024 geäußert, abgesehen von einigen Randnotizen und der heutigen Meldung, dass ABBA-Sänger Björn Ulvaeus einer Rückkehr auf die Song Contest-Bühne nicht abgeneigt ist. Er könnte zwar nur für sich sprechen, es wäre aber schon toll, exakt 50 Jahre nach "Waterloo" etwas Lustiges auf der Eurovisionsbühne zu machen. Sein einstiger Bandkollege Benny Andersson erklärte hingegen vor einigen Tagen, dass er nicht bereit sei, noch einmal auf die Bühne zu gehen.

News-Splitter (989)


Deutschland
- Nach 13 Jahren verlässt Dr. Frank-Dieter Frieling vom ZDF seine Führungsposition der Eurovision Reference Group, die sich mit sämtlichen Neuerungen und Themen rund um den Song Contest beschäftigt, in jüngerer Vergangenheit etwa der Ausschluss Russlands vom Song Contest oder der Teilnahmevertrag mit dem australischen Sender SBS. In jener Reference Group sitzen derzeit u.a. Rachel Ashdown von der BBC, Claudio Fasulo von der RAI, der armenische Delegationsleiter David Tserunian und auch die deutsche Delegationsleiterin Alexandra Wolfslast sowie Executive Supervisor Martin Österdahl.

Kasachstan
- Das kasachische Fernsehen Khabar hat seine Teilnahme am Junior Eurovision Song Contest 2023 in Nizza abgesagt. Senderchef Daniyar Tussupbekov erklärte: "Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Khabar Agency dieses Jahr nicht teilnehmen wird. Daher wird Kasachstan nicht auf der Teilnehmerliste erscheinen.", Gründe für den Rückzug wurden nicht genannt, eine Rückkehr bei späteren Veranstaltungen werden jedoch nicht ausgeschlossen. Khabar nahm als assoziiertes EBU-Mitglied seit 2018 am Junioren-Wettbewerb teil, eine Teilnahme am adulten Song Contest fand bislang nicht statt.

Luxemburg
- Pläne für den luxemburgischen Song Contest-Auswahlprozess sollen im Juli veröffentlicht werden. Nach dem groß angekündigten Comeback von RTL beim Song Contest 2024, der u.a. auch während des Finals von Liverpool thematisiert wurde, heißt es nun von der CLT-UFA, dem formellen EBU-Mitgliedssender, dass man ein entsprechendes Coreteam zusammenstellen wird, dass sich mit den Planungen und der Durchführung der Eurovisionsteilnahme 2024 in Schweden beschäftigen werde. Möglich wurde das Comeback u.a. durch den Druck von staatlicher Seite, insbesondere Premierminister Xavier Bettel machte sich für eine Rückkehr stark.

Frankreich: France Télévisions bestätigt Teilnahme 2024


Frankreich 
- Ebenfalls bestätigte France Télévisions seine Teilnahme im kommenden Jahr. France 2 übernimmt erneut die Planung und Organisation für die Song Contest-Auswahl 2024. Wie genau der Auswahlmodus in Frankreich aussehen wird ist noch nicht bekannt. Die diesjährige Sängerin La Zarra wurde intern vom französischen Rundfunk ausgewählt, den letzten öffentlichen Vorentscheid gab es im Jahr zuvor, als Alvan & Ahez ausgewählt wurden.

Im Juli letzten Jahres wurde mit "Eurovision France: C'est vous qui décidez" zwar eine Fortsetzung des nationalen Vorentscheids angekündigt, da dieser in Frankreich große positive Resonanz erzeugte, schlussendlich wählte man seine Interpretin dennoch intern aus. La Zarra belegte mit "Évidemment" den 16. Platz im Finale von Liverpool. Als Mitglied der Big Five ist Frankreich zudem automatisch für das Song Contest-Finale gesetzt.

Ähnlich wie die Niederlande nahm Frankreich seit Anbeginn am Eurovision Song Contest teil, verzichtete lediglich 1974 aufgrund des Todes von Staatspräsident Georges Pompidou und 1982 auf die Teilnahme, damals mit dem Argument, dass das Niveau der Veranstaltung zu niedrig sei. Dem entgegen stehen insgesamt fünf Siege, der letzte liegt allerdings schon nahezu 50 Jahre zurück. 1977 gewann Marie Myriam mit "L'oiseau et l'enfant" den Wettbewerb von London.

Niederlande: AVROTROS bestätigt Teilnahme 2024


Niederlande
- Die nächste Nation, die ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest 2024 bestätigt hat, sind die Niederlande. Der nationale Rundfunk AVROTROS hat seine Absicht bekundet, einen Interpreten nach Schweden zu schicken. Auf welche Art und Weise dieser gewählt wird, ist nach der lautstarken Kritik am Vorgehen der diesjährigen Auswahl, noch nicht bekannt. Die Rückkehr zum nationalen Vorentscheid ist durchaus möglich.

Seit Jahren werden die niederländischen Song Contest-Interpreten intern durch ein Auswahlkomitee ermittelt, in dem in der Vergangenheit u.a. Kommentator Cornald Maas und Moderator und Sänger Jan Smit saßen. Nach der diesjährigen Kandidatenauswahl von Mia Nicolai & Dion Cooper wurde das System jedoch infrage gestellt, da beide hinter den Erwartungen zurückblieben. Mit "Burning daylight" schieden die Niederlande erstmals seit 2015 wieder im Halbfinale aus.

Ob und wie sich der Auswahlmechanismus verändern wird ist noch ungewiss, Jan Smit etwa steht nicht mehr als Teil eines Auswahlkomitees zur Verfügung und erklärte bereits vor einigen Wochen seinen Austritt aus dem Gremium. Sobald nähere Informationen von unserem westlichen Nachbarn vorliegen werden wir natürlich darüber berichten. Die Niederlande sind eines von sieben Gründungsmitgliedern, die beim allerersten Eurovision Song Contest 1956 in Lugano dabei waren und seither fünf Siege erzielen konnte.

Montag, 5. Juni 2023

Italien: RAI sucht nach Giovani-Nachwuchstalenten


Italien
- San Remo ist eine feste Institution im Kalender eines Eurovisionsfans und auch im kommenden Jahr wird das traditionelle Musikfestival in Italien wieder stattfinden. Heute hat die RAI bereits das Regelwerk für seinen Nachwuchswettbewerb "San Remo Giovani" vorgestellt. Amadeus, künstlerischer Leiter des Festivals erklärte: "Das Abenteuer in Richtung San Remo 2024 beginnt." Künstler zwischen 16 und 29 Jahren sind aufgerufen, sich für den Newcomer-Wettbewerb zu bewerben.

Zwischen dem 15. Juni und dem 15. Oktober können sich interessierte Nachwuchstalente bei der RAI anmelden, ein Komitee wählt unter allen Einsendungen zwölf Künstler aus, die im Dezember in einem Live-Finale um die drei direkten Startplätze beim San Remo-Festival 2024 qualifizieren können. Die erfolgreichen "Giovani"-Teilnehmer erhalten somit auch die Chance, das San Remo-Festival zu gewinnen bzw. Italien beim Eurovision Song Contest in Schweden zu vertreten.

Das eigentliche San Remo-Festival wird aller Voraussicht nach wieder aus fünf Shows bestehen, in denen die Crème de la Crème der italienischen Musikszene sich die Klinke in die Hand gibt. Der Sieger des Festivals erhielt in den letzten Jahren das Vorrecht, Italien beim Song Contest zu vertreten. Lehnt jener Künstler ab, wählt die veranstaltende RAI aus den verbliebenen Interpreten einen Act für die Eurovision aus. Seit der Rückkehr Italiens passierte dies jedoch erst einmal, 2016 fuhr statt der Gruppe Stadio die Sängerin Francesca Michielin nach Stockholm.

Slowakei: Keine Rückkehr im Jahr 2024 zu erwarten


Slowakei
- Die erste formelle Absage für den Eurovision Song Contest 2024 liegt vor und kommt aus Bratislava. Slavomíra Kubičková, Head of International Relations, erklärte auf Anfrage, dass das slowakische Fernsehen RTVS nicht zum Song Contest in Schweden zurückkehren wird und ebenso wenig beim Junior Eurovision Song Contest in Nizza debütieren wird. Der Sender begründet dies erneut mit den knappen finanziellen Ressourcen.

Bereits kurz nach dem Song Contest von Liverpool erläuterte RTVS, dass man in der Eurovision interessante Möglichkeiten sehe, die slowakische Musikkultur europa- und weltweit zu bewerben, man die Teilnahme an der Show jedoch auch in Relation zum generellen TV-Content von RTVS sehen müsste. Man sei darauf eingestellt, Fernsehen mit lokalen bzw. für die Slowaken interessanten Inhalten zu produzieren, die Eurovision hingegen sei eher Luxus als notwendig.

RTVS gilt ohnehin als chronisch unterfinanziert und hat bereits Probleme, seinem Versorgungsauftrag gemäß Rundfunkvertrag gerecht zu werden. Somit werde der Fokus auf notwendigere Formate gelegt. Zuletzt nahm RTVS im Jahr 2012 am Song Contest in Baku teil und schied mit Max Jason Mai im Halbfinale aus. Seit Einführung der Halbfinals nahmen slowakische Interpreten viermal teil, keiner von ihnen schaffte den Sprung in die finale Endrunde der Eurovision.

Israel: Castingshow für Song Contest-Auswahl 2024


Israel
- Via Facebook hat das israelische Fernsehen KAN nicht nur seine Teilnahme am Eurovision Song Contest im kommenden Jahr in Schweden bestätigt, sondern auch gleichzeitig sein Auswahlverfahren vorgestellt. Anders als etwa bei Noa Kirel, die zu ihrer eigenen Überraschung auf der Wunschliste des Senders stand und nachträglich intern ausgewählt wurde, kehrt man in Israel nunmehr zu einem Castingverfahren zurück, dass statt "Rising Star" nun "The Next Star" heißen wird.

Der detaillierte Auswahlmechanismus sowie die Termine stehen noch aus, das israelische Fernsehen hat in den letzten Jahren mit Hilfe von ähnlich konzipierten Talentshows einige vorzeigbare Ergebnisse beim Eurovision Song Contest einfahren können, etwa den Sieg von Netta Barzilai mit "Toy" beim Song Contest 2018 in Lissabon oder auch 2020/2021 mit Eden Alene, die immerhin den 17. Platz im Finale von Rotterdam belegte.

Sobald nähere Informationen zum Auswahlverfahren in Israel feststehen bzw. der Ablauf der Shows bekannt ist, werden wir natürlich darüber berichten. Fest steht zumindest, dass die Shows von "The Next Star" auf Keshet 12 zu sehen sein werden, einem Sender, der in den letzten Jahren auch die übrigen, zum Teil sehr langwierigen Castingrunden übertragen hat. Noa Kirel belegte in diesem Jahr mit "Unicorn" den dritten Platz beim Song Contest in Liverpool, das beste Ergebnis des Landes seit dem Sieg von Netta in Lissabon.

Freitag, 2. Juni 2023

News-Splitter (988)


Vereinigtes Königreich
- Genaue Zahlen zum Rest of the World-Voting beim Song Contest behält die Europäische Rundfunkunion unter Verschluss, erklärt aber, dass neben Wertungen aus den 37 Teilnehmerstaaten auch Stimmen aus 107 Nicht-Teilnehmerländern für das ROTW-Voting abgegeben wurden, die meisten davon aus den Vereinigten Staaten, Kanada, dem Kosovo, Luxemburg, Neuseeland, Mexiko, Ungarn, der Slowakei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei und Chile. Beim Song Contest in Liverpool kam in allen drei Shows erstmals das ROTW-Voting zum Einsatz, bei dem Zuschauer aus Nicht-Teilnehmerländern mit autorisierter Kreditkarte online abstimmen konnten.

Irland
- Roy Taylor, Gitarrist und einer der Sänger der Gruppe Jump The Gun, die Irland beim Eurovision Song Contest 1988 in Dublin vertreten hat, ist verstorben. Mit "Take him home" belegte er den achten Platz mit 79 Punkten. Zuvor hatte er in Irland kleinere Erfolge mit der Gruppe Roy Taylor, Karen Black & Nevada. Kurz nach dem Eurovision Song Contest löste sich die Gruppe auf, Taylor war anschließend als Solist unterwegs. Noch vor kurzem veröffentlichte er gemeinsam mit seiner Tochter Ella ein Lied, das allen gewidmet ist, die wie er an Nervenzellen schädigenden Motoneuron-Krankheiten (MND) erkrankt sind und sammelte Spenden für seine Stiftung zugunsten der Erforschung dieser Krankheiten. 

Schweiz
- Auch wenn das Schweizer Fernsehen offiziell noch keinerlei Informationen zur Song Contest-Teilnahme im nächsten Jahr veröffentlicht hat, kursiert inzwischen ein Tweet von Österreichs diesjähriger Teilnehmerin Teya, die erklärte: "Ich habe das Gefühl, dass es eine 99,99%ige Chance gibt, dass wir gestern bei einer Listening Session den Schweizer Beitrag für die nächste Eurovision gehört haben und ich bin mir zu 100% sicher, dass ihr ihn lieben werdet, sollte er ausgewählt werden und das sage ich nicht nur, weil er von meinen Freunden geschrieben wurde." In den letzten Jahren wählten ein Panel und eine internationale Jury die Schweizer Beiträge für die Eurovision aus.

Spices: Sophie Ellis-Bextor dementiert Gerüchte


Vereinigtes Königreich
- Schon seit Tagen kleben Meldungen um die Wunschkandidatin der BBC für den kommenden Eurovision Song Contest im Internet, wie Preisschildrückstände an Buchrücken. Unterrichtete Quellen berichten, dass Sophie Ellis-Baxtor, die man hierzulande vor allem durch ihren 2000er-Hit "Murder on the dancefloor" kennt, die einzige Kandidatin auf der Wunschliste der BBC-Verantwortlichen sei und "sie haben nicht die Absicht, sie zu erweitern". Die 44jährige aus Hounslow, London bringe demnach alle mit, was man für die Eurovision benötigt.

Verschließt ihre Augen vor der
Eurovision wie damals im Video
 zu "Murder on the dancefloor":
Sophie Ellis-Bextor
Die Wiwibloggs liefern heute allerdings Zitate aus dem Frühstücksfernsehen der BBC, in dem die Sängerin erklärt, dass es (bisher) keinerlei direkte Gespräche zwischen ihr und dem Sender gegeben habe. Sie habe zudem das Gefühl, dass dieses Gerücht bereits seit zehn Jahren im Raum stehe. Einer potentiellen Teilnahme erteilte sie hingegen eine klare Abfuhr. Zwar liebe sie die Eurovision, am gegenwärtigen Punkt sei es für sie jedoch so "als würde ich in ein Casino gehen und alle meine Chips auf Rot setzen. Ich habe einfach nicht das Gefühl, dass ich bereit bin, das Risiko einzugehen."

Die Eurovision habe ihrer Meinung nach vor allem für junge und aufstrebende Interpreten viel zu bieten, aber: "Ich glaube, dass ich ganz zufrieden bin mit den Dingen, die ich vorhabe und mit der Richtung, in die sich alles entwickelt und ich weiß nicht, ob ich ein großes Risiko eingehen will.", so Sophie Ellis-Bextor. Sie würde ihr Engagement jedoch nicht völlig ausschließen, strebt statt einer Aktivität auf der Bühne aber eher eine Rolle hinter den Kulissen, beispielsweise als Komponistin an. Doch auch hier gibt es keinerlei direkte Verbindungen zwischen der Künstlerin und der BBC.

Mittwoch, 31. Mai 2023

Island: RÚV bestätigt Song Contest-Teilnahme 2024


Island
- Mit der Teilnahmebestätigung von Island sind nunmehr alle skandinavischen Länder für den Eurovision Song Contest 2024 gesetzt. Der Sender RÚV bestätigte, dass das Bewerbungsfenster für den nationalen Vorentscheid bereits am 15. Juni diesen Jahres öffnen wird. Vorentscheidungsproduzent Rúnar Freyr Gíslason erklärte, dass man unglaublich stolz auf die diesjährige Vertreterin Diljá sei und man zuversichtlich ist, dass sie noch eine große Karriere vor sich hat.

Der nationale Vorentscheid Söngvakeppnin sei, laut Gíslason, in den letzten Jahren gewachsen und hätte für die isländische Musikszene stets an Bedeutung gewonnen, sodass man weiterhin einen nationalen Vorentscheid durchführen wird und durch die nationale Auswahl lokalen Künstlern die Möglichkeit bieten werde, sich international und national Gehör zu verschaffen. Das genaue Regelwerk ist noch nicht veröffentlicht worden, dürfte jedoch in den nächsten Tagen folgen.

Island nimmt seit 1986 am Eurovision Song Contest teil, zuvor war eine Teilnahme aus technischen Gründen nicht möglich. Als beste Ergebnisse gelten immer noch die beiden zweiten Plätze von Selma im Jahr 1999 und Yohanna im Jahr 2009. Seit 2019 war Island alljährlich im Finale der Eurovision vertreten, Hatari belegten 2019 den zehnten Platz, Daði & Gagnamagnið gar den vierten Platz. In diesem Jahr schied Diljá mit "Power" allerdings als Elfte im Halbfinale aus.

Montag, 29. Mai 2023

Spices: Eleni Foureira wartet auf ERT-Angebot


Griechenland
- Jahrelang versuchte Eleni Foureira für Griechenland beim Eurovision Song Contest anzutreten, der Sender ERT lehnte ihre Bewerbungen jedoch regelmäßig ab. Dadurch profitierte 2018 das zypriotische Fernsehen CyBC, das Eleni intern nominierte und mit ihr und ihrem Beitrag "Fuego" das beste Ergebnis in der Geschichte des Landes einfuhr, Platz zwei hinter Netta Barzilai aus Israel. Griechenland schied damals beim Eurovision Song Contest in Lissabon vorzeitig aus.

Crazy Hair Again?
Eleni wartet auf ein Angebot
Nun erklärte Eleni in einem Interview, dass sie gerne erneut am Song Contest teilnehmen würde. "Ja, es wäre für mich eine große Ehre es für Griechenland zu machen, es ist mein Land und ich liebe es. Wenn ich ein Angebot erhalte, werde ich darüber nachdenken." Die gescheiterten Anläufe von Eleni Foureira für Griechenland wurden angeblich aus finanziellen Gründen abgelehnt, bestätigt hat ERT dies offiziell nie. Nachdem Griechenland seit 2016 dreimal im Halbfinale ausschied, dürfte man sich bei ERT inzwischen allerdings Gedanken machen.

Der Eurovision Song Contest verliert im Land zunehmend an Interesse, wo man doch in den 2000er Jahren noch regelmäßig in den Top Ten platziert war. Das griechische Fernsehen hat sich bislang noch nicht näher zu seinen Song Contest-Plänen im kommenden Jahr geäußert, kündigte nach dem Ausscheiden von Victor Vernikos im Halbfinale von Liverpool jedoch eine gründliche Analyse und die Evaluierung neuer Auswahlmodi an. Vielleicht erhält Eleni, inzwischen Mutter, nunmehr ihre Chancen Griechenland zu altem Glanz zurück zu verhelfen.

Freitag, 26. Mai 2023

Eurovision 2023: EBU verbucht 162 Millionen Zuschauer


Europa
- Die Europäische Rundfunkunion teilte gestern mit, dass der Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool von insgesamt über 162 Millionen TV-Zuschauern verfolgt wurde. Alleine im Gastgeberland, dem Vereinigten Königreich, schalteten durchschnittlich fast zehn Millionen Menschen das große Finale am Samstagabend auf BBC One ein, was einem Marktanteil von 63% entspricht. Europaweit lag die Einschaltquote im Schnitt bei 40,9%.

Zudem verbuchen insbesondere die Online-Dienste einen enormen Zuwachs in Bezug auf den Eurovision Song Contest. So sahen rund 7,6 Millionen Menschen das Finale von Liverpool auf Youtube, hinzu kommen rund 4,8 Millionen Zuschauer, die mindestens eine der drei Shows beim Presentingpartner TikTok verfolgten. Der von der Eurovision online bereitgestellte Content wurde fast 540 Millionen Mal aufgerufen, was einer Verdopplung der Zahlen im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

"Der Eurovision Song Contest hat wieder einmal bewiesen, dass die öffentlich-rechtlichen Medien die Macht haben, die Welt durch Musik mit einer globalen Reichweite zu vereinen, auf die wir sehr stolz sind.", so Supervisor Martin Österdahl. In Deutschland wurde das Finale am Samstag von 7,45 Millionen Zuschauer im Ersten sowie 510.000 Zuschauern auf ONE gesehen. Auch hier wurden in der werberelevanten Zielgruppe zum Teil Erfolgsquoten von über 53% gemessen.

Donnerstag, 25. Mai 2023

News-Splitter (987)


Finnland
- Der finnische Vorentscheid Uuden Musiikin Kilpailu wird im Februar 2024 stattfinden. Der Rundfunk YLE veröffentlichte gestern das offizielle Regelwerk für seine Vorauswahl, erwünscht sind Bewerbungen inklusive Demo-Tape vom 21. bis 24. August 2023, sollte es ein Beitrag in die engere Auswahl schaffen, wird eine finale Version des Songs bis zum 20. Oktober erbeten. In Interpret kann sich mit bis zu drei Titeln bewerben, wobei maximal einer berücksichtigt wird, für Komponisten gibt es keine Beschränkungen. Einzige Vorbedingung ist, dass der Interpret die finnische Staatsangehörigkeit bzw. einen permanenten Wohnsitz im Land besitzt.

Spanien
- Beim spanischen Fernsehen gab es unterdessen eine personelle Umstrukturierung. So hat Eva Mora die Verantwortung als Delegationsleiterin abgegeben und an Ana María Bordas übertragen, die in Liverpool schon als Stellvertreterin gesetzt und seit 2017 mit der Eurovision betraut ist. Auch beim Festival von Benidorm wurde am Auswahlkomitee geschraubt, so hat man sich u.a. den Musiker und Komponisten Pablo Cebrián, die Benidorm-Teilnehmer Rayden und Komponist Tony Sánchez-Ohlsson als kreative Verstärkung ins Team geholt. Gemeinsam mit Vertretern von RTVE wird das insgesamt zehnköpfige Gremium die 16 Titel für den kommenden Vorentscheid auswählen.

Andorra
- Wie die Nachrichtenseite Diari d'Andorra meldet, hat sich der andorranische Rundfunk RTVA auf die neuesten Aussagen von Susanne Georgi zu Wort gemeldet. In einer Stellungnahme heißt es bezüglich der Song Contest-Teilnahme lediglich: "Es gibt keine Bekanntmachungen, es gibt keine Nachrichten." Die andorranische Kulturministerin Mònica Bonell erklärte zudem: "Jeder, der die katalanische und andorranische Kultur verbreiten möchte ist willkommen, aber in diesem Fall muss man abwägen, was die Teilnahme mit sich bringt." Susanne Georgi, die Andorra 2009 als bisher letzte Interpretin beim Song Contest vertreten hat, engagiert sich seit Jahren für eine Rückkehr des Fürstentums und sammelt fleißig finanzielle und moralische Unterstützung für ihr Projekt.

Sonntag, 21. Mai 2023

Indien: Voxovation sympathisiert mit Eurovision India


Indien
- Ohne sich einzugestehen, dass das Projekt Eurovision bisher nur in Europa funktioniert, der American Song Contest ein Quotenflopp geworden ist, Eurovision Canada keine Partner findet und ich die zahlreichen Versuche in Asien gar nicht erst auflisten möchte, plant Voxovation, das die internationalen Rechte an der Marke Eurovision besitzt, einen neuen Ableger, dieses Mal auf dem indischen Subkontinent mit all seinen Bundesstaaten und Territorien.

Voxovation erklärt, dass Eurovision India mehr Vielfalt, Musikgenres und Leidenschaft vereinen wird, als zwischen Ländern in den meisten Regionen der Welt, der Wettbewerb könnte ein Meilenstein für die Musikszene werden und man könne sich "kaum etwas Aufregenderes" vorstellen, als die Leidenschaft und Dramatik der Eurovision vereint mit der expressionistischen Art im Bollywood-Stil. Da Indien genügend Subdivisionen hat, wäre zumindest das Teilnehmerfeld ausreichend bestückt.

Die 28 Bundesstaaten und acht Unionsterriorien Indiens:
01. - Andamanen & Nikobaren       02. - Andhra Pradesh
03. - Arunachal Pradesh        04. - Assam
05. - Bihar        06. - Chandigarh
07. - Chhattisgarh        08. - Dadra & Nagar Haveli
09. - Daman & Diu    10. - Delhi
11. - Goa      12. - Gujarat
13. - Haryana    14. - Himachal Pradesh
15. - Jammu & Kaschmir    16. - Jharkhand
17. - Karnataka    18. - Kerala
19. - Lakshadweep    20. - Madhya Pradesh
21. - Maharashtra    22. - Manipur
23. - Meghalaya    24. - Mizoram
25. - Nagaland      26. - Odisha
27. - Pondicherry      28. - Punjab
29. - Rajasthan      30. - Sikkim
31. - Tamil Nadu    32. - Telangana
33. - Tripura    34. - Uttar Pradesh
35. - Uttarakhand    36. - Westbengalen

Bislang ist das Projekt "Eurovision India" nur eine gefestigte Idee von Voxavation, Einzelheiten über einen möglichen Wettbewerb oder gar Pläne mit einer indischen Rundfunkanstalt Kontakt aufzunehmen, sind aktuell nicht bekannt. Voxavation steckt derzeit in Planungen einen Wettbewerb in Kanada mit den Provinzen und Territorien sowie mit den Staaten Lateinamerikas durchzuführen. Bisher fand außerhalb des EBU-Gebietes lediglich der US-amerikanische American Song Contest statt.

Eurovision am Sonntag (71)


Europa
- Eine Woche ist seit dem Finale des Eurovision Song Contests 2023 in Liverpool bereits wieder vergangen, in Britannien wird der Sunday Roast serviert und was wurde sich in Deutschland wieder aufgeregt... angefangen von den großen Boulevardblättern, die sich fragen, warum Deutschland sich die alljährliche Schmach überhaupt noch antut, über Plagiatsvorwürfe bis hin zu selbsternannten Experten, die mit Verbesserungsvorschlägen um die Ecke kommen oder einfach mal ins Rund brüllen, dass Deutschland besser komplett zurückzieht. 

Eigentlich fehlt nur noch die obligatorische Sex-Beichte, dann wäre alles in der deutschen Presselandschaft vertreten gewesen. Der NDR lässt sich davon nicht beirren, dankte Lord of the Lost und kündigte eine Verfahrensprüfung an, ohne direkt anzukündigen, dass man das komplette Vorauswahlsystem über den Haufen werfen werde. Das sollte man sich auch gründlich überlegen, sondern vielmehr darauf aufbauen und verfeinern, was man bisher zustande gebracht hat, allen Spöttern zum Trotz. Und das zumindest im Televoting ein bisschen mehr los war, als am Ende auf dem Tableau zu finden war, haben wir ja bereits direkt bei Bekanntgabe herausgefunden.

Chris Harms, Leadsänger von Lord of the Lost postete heute übrigens ein sehr schönes Statement bei Facebook in dem es heißt: "And yes, if someone asked me to do it again next year, even if I knew we'd be last: I would do it again, without hesitation. Knowing that once you have entered the magical ESC bubble, you never get out again, leaves me with a satisfied and cozy feeling. I loved being part of that world and I'm not going to leave it." Trotz aller Kritik von Außenstehenden, die sich nur rudimentär mit dem Wettbewerb beschäftigen, hat Chris Harms erkannt, dass die Eurovision mehr ist, als nur ein simpler Beliebtheitswettbewerb und die Atmosphäre dieser Veranstaltung vermutlich unvergleichbar ist.

In Schweden haben sich unterdessen die ersten Städte zu einer potentiellen Austragung im Jahr 2024 geäußert. In Stockholm besteht das Problem, dass die Globen Arena im kommenden Jahr umfassend saniert wird und die Friends Arena zwar "nice to have" wäre, sich die dort ansässigen Fußballclubs jedoch weigern, die Halle für einen so langen Zeitraum zu räumen. Die Stadt Malmö prüft derweil bereits eine ernstzunehmende Bewerbung, weitere positive Stimmen gibt es aus Jönköping und Örnsköldsvik. Loreen hat es mit "Tattoo" in die Charts diverser Länder geschafft, vom Sender SVT ist bisher noch nicht viel an die Außenwelt gedrungen.

Dafür wird Käärijä in Finnland wie ein Volksheld verehrt. Der Zweitplatzierte von Liverpool sang gestern Abend in der Helsinki Ice Hall, das Konzert wurde online und im finnischen Fernsehen übertragen. Finnlands nationaler Rundfunk YLE hat bereits eine Fortsetzung von Uuden Musiikin Kilpailu für 2024 angekündigt und sucht im Zeitraum vom 21. bis 24. August würdige Vertreter, die sich für den Song Contest im kommenden Jahr bewerben möchten. Ebenso wurde auch das Bewerbungsfenster für das Festival in Benidorm vom spanischen Rundfunk eröffnet.

Mehrere Länder haben zudem ihre Teilnahmeabsichten am Song Contest 2024 bekundet. Neben Deutschland und den skandinavischen Nationen sind dies bislang u.a. Italien, Malta, die Niederlande und Zypern. Auch das irische Fernsehen wird im kommenden Jahr wieder aktiv teilnehmen, befindet sich aber momentan in einer kleinen Schaffenskrise nach dem neuerlichen Aus im Halbfinale mit Wild Youth. RTÉ stünde nach Aussagen von Delegationsleiter Michael Kealy zu wenig Geld zur Verfügung, um eine ansprechende Unterhaltungsshow zu produzieren, die das Ziel hat, einen Kandidaten für die Eurovision zu finden.

So ähnlich argumentiert man auch in der Slowakei, der Sender RTVS, der zuletzt 2012 einen Beitrag zum Song Contest geschickt hat, ließ mitteilen, dass die Eurovision grundsätzlich ein spannendes Projekt sei, man aufgrund von chronischer Unterfinanzierung jedoch abwägen müsse, ob man die slowakische Kultur europaweit präsentiert oder zunächst ein TV-Programm für die lokale Bevölkerung macht. Die Kosten für eine Teilnahme würden hier größtenteils an den ausgewählten Interpreten hängen bleiben, was die Optionen einer Teilnahme schon extrem einschränken würde. Eine endgültige Absage ist dies zwar noch nicht, es dürfte aber äußerst unwahrscheinlich sein, dass die Slowakei zurückkehrt.

Dafür können sich die Zuschauer im nächsten Jahr auf ein Comeback von Luxemburg freuen. Selbst im Intro der Eurovision 2023 berichteten Graham Norton und Hannah Waddingham, dass das Großherzogtum nach 30 Jahren zur Eurovision zurückkehrt. RTL Télé Lëtzebuerg wurde zwar mehr von staatlicher Seite gedrängt, als das man freiwillig in den Kreis der teilnehmenden Nationen zurückkehrt, aber immerhin dürfte es angesichts dieser Ankündigungen und PR schwer zu rechtfertigen sein, sollte man doch zurückziehen und die Rückkehr abermals ausbleiben.

In den nächsten Wochen dürften mit aller Gemütlichkeit diverse weitere Bestätigungen folgen. Ansonsten bricht in den sozialen Medien nun die Meme-Saison an, ein Zeichen dafür, dass das Sommerloch ganz allmählich über uns hereinbricht und die Nachrichten zum Eurovision Song Contest stetig weniger werden. Während die neuesten Memes irgendwie auch niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken, beenden wir dieses Posting mit einer Heineken-Werbung aus dem Jahr 1987, die zeigt, dass die Briten schon immer ein bisschen spöttisch auf den Song Contest und seine Beiträge geblickt hat.

Heinecken-Werbung aus dem Jahr 1987

Samstag, 20. Mai 2023

Eurovision 2023: UK Charts voller Song Contest-Beiträge


Vereinigtes Königreich
- Erstmals in der Geschichte der britischen Charts haben gleich vier Song Contest-Beiträge die Top Ten erobert, gleichzeitig ist es das erst das zweite Mal, dass mehr als ein Eurovisionsbeitrag die Top Ten der UK Official Charts stürmt. Allen voran natürlich Loreen, die mit ihrem "Tattoo" neu auf die #2 der Charts einsteigt. Die Historie erklärt weiter, dass es der höchste nicht-britische Neueinsteiger der Eurovision seit "Hold me now" von Johnny Logan ist.

Die übrigen Platzierungen sind "Cha Cha Cha" von Käärijä auf der #6, der britische Beitrag "I wrote a song" von Mae Muller auf #9 und "Queen of kings" von Alessandra auf der #10. Daneben platzierten sich auch die Beiträge von Noa Kirel (#45), Teya & Salena (#48), Blanka (#56), Gustaph (#63), Voyager (#79), Andrew Lambrou (#92), La Zarra (#94) und Tvorchi (#95) in den offiziellen britischen Singlecharts. Der Interval-Beitrag "Mountain" von Sam Ryder steigt neu auf die #35 ein.

In Deutschland sieht das Ganze ein wenig anders aus, dort schafften es Lord of the Lost mit ihrem Album "Blood & Glitter" als Re-Entry auf die #2 der Charts, in den Singlecharts platzierten sich "Tattoo" auf der #7, Käärija auf der #18 und Alessandra auf der #19. Erfahrungsgemäß fallen viele Song Contest-Beitrag bereits in der ersten oder zweiten Woche wieder aus den Charts raus, als Momentaufnahme dürfte der Wettbewerb die Verkaufs- und Streamingzahlen der Künstler aber als recht erfolgreich verbucht werden.

Freitag, 19. Mai 2023

Slowakei: RTVS erörtert Gründe für Fernbleiben


Slowakei
- In einem ausführlichen Bericht auf aktuality.sk hat das slowakische Fernsehen seine Gründe für das Fernbleiben beim Eurovision Song Contest erklärt, die vor allem finanziellen Ursprungs sind. So hieß es von Filip Púchovský aus der PR-Abteilung des Senders RTVS, dass man sorgfältig mit der Programmplanung umgehe und insbesondere aufgrund der Kosten-/Nutzenrechnung auf die Ausstrahlung bzw. Teilnahme am Eurovision Song Contest verzichtet. Die Zuschauerzahlen stünden in keinem Verhältnis zu den Kosten, die eine Teilnahme mit sich bringt.

Aus Bratislava hieß es darüber hinaus, dass RTVS chronisch unterfinanziert sei und man bereits jetzt kaum die Vorgaben aus dem Rundfunkvertrag erfüllen könne. Eine Song Contest-Teilnahme sei daher nur möglich, wenn nahezu die gesamten anfallenden Kosten vom ausgewählten Künstler getragen werden, was die potentiellen Teilnehmer bereits sehr einschränken würde. Dennoch, so u.a. Musikexperte Juraj Čurný, sei die Eurovision eine "der interessanten Möglichkeiten, die Slowakei nicht nur in Europa zu präsentieren."

RTVS müsse daher abwägen, ob man sich auf lokale Produktionen für den slowakischen TV-Markt konzentriere oder Geld für ein Prestige-Objekt wie den Eurovision Song Contest ausgibt. In den wenigen Jahren ihrer Teilnahme hat die Slowakei vor allem durch Misserfolge geglänzt. Bei den drei Finalteilnahmen in den 90er Jahren war das beste Ergebnis der 18. Platz von Marcel Palonder in Oslo 1996, bei den vier Teilnahmen von 2009 bis 2012 schafften es die slowakischen Interpreten allesamt nicht über das Halbfinale hinaus.

Donnerstag, 18. Mai 2023

Spanien: Anforderungen für Benidorm von RTVE publiziert


Spanien
- Seit zwei Tagen ist das Bewerbungsfenster für das Festival von Benidorm 2024 geöffnet. Bis einschließlich 10. Oktober diesen Jahres sucht der spanische Rundfunk RTVE nach potentiellen Beiträgen für den kommenden Vorentscheid und somit den nächsten Eurovision Song Contest. Der Sender behält sich zudem vor, Komponisten, Texter und Sänger neben dem öffentlichen Bewerbungsverfahren auch direkt einzuladen. Auch ist es für Komponisten möglich einen Titel ohne Interpreten einzureichen.

RTVE fordert von allen Bewerbern Livegesang, Autotune und Co. seien nicht zulässig. Solisten müssen die spanische Staatsangehörigkeit oder einen permanenten Wohnsitz in Spanien besitzen, bei Gruppen müssen mindestens 50% der Bandmitglieder diese Kriterien erfüllen. RTVE gibt zudem vor, dass mindestens 60% des Textes in Spanisch oder anerkannten Minderheitensprache, etwa Baskisch, Katalanisch oder Galicisch sein müssen. Ansonsten gelten die üblichen EBU-Regularien des Song Contests.

Eine Fachjury wird alle Bewerbungen prüfen und 16 Interpreten sowie sechs Backup-Beiträge auswählen, die dann an den beiden Halbfinals von Benidorm im Frühjahr 2024 teilnehmen werden. Dort gilt weiterhin das dreistufige Bewertungskonzept aus 50% internationaler und nationaler Expertenjury, 25% Zuschauervoting und 25% demoskopischer Jury, bestehend aus Mitgliedern aller Alterskategorien um einen möglichst breiten Querschnitt durch die spanische Gesellschaft widerzuspiegeln. Termine, wann der Nachfolger von Blanca Paloma gesucht wird, stehen noch nicht fest.

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Estland
- Der Eurovision Song Contest wurde in Estland von rund 472.000 Menschen für mindestens 15 Minuten gesehen. Der Sender ERR erklärte, dass das Finale am Samstagabend mit durchschnittlich 166.000 Zuschauern das Wochen-Highlight des Senders war und einem Marktanteil von 66% entspricht. Rund 15.000 Zuschauer verfolgten zudem das Finale auf ETV2 mit Zeichensprache sowie zusätzlich 29.000 Zuschauer auf ETV+. Auch das Halbfinale aus dem sich Alika qualifizierte wurde im Schnitt von immerhin 159.000 Zuschauern gesehen. Dies stellt insbesondere bei einer Einwohnerzahl von 1,3 Millionen Einwohnern hervorragende Werte dar.

Rumänien
- Die Transparenz des rumänischen Fernsehens, die beim Vorentscheid beschworen wurde, reicht auch bis zur Offenlegung der Teilnahmekosten für den Song Contest-Ausflug nach Liverpool. TVR beziffert seine Gesamtkosten auf knapp 400.000 Euro. Nahezu die Hälfte, rund 180.000 Euro dienten dazu, die Teilnahmegebühr an die EBU zu decken, rund 80.000 Euro flossen in die Bühnenshow und alle damit zusammenhängenden Effekte. 63.000 Euro gab TVR für den nationalen Vorentscheid aus, hinzu kommen noch einmal 25.000 Euro Übertragungskosten in Rumänien, 23.500 Euro für die Unterkünfte in Liverpool sowie 11.000 Euro für Transport und sonstige Ausgaben.

Deutschland
- Nachdem diverse selbsternannte Experten ihrer schlechten Stimmung Luft gemacht haben, gibt es von einigen Interpreten auch Interesse an einer Song Contest-Teilnahme im kommenden Jahr. So berichtete der Zweitplatzierte des deutschen Vorentscheids, Will Church, dass er sich, sofern er ein gutes Lied hat, noch einmal für den Vorentscheid zur Auswahl stellen würde. Ebenfalls twitterte die armenische Song Contest-Teilnehmerin von 2016, Iveta Mukuchyan, dass sie bereit sei, Deutschland wieder "an die Spitze zu bringen". Die Sängerin lebt, mit Unterbrechungen, seit 1992 in Deutschland. Für Armenien belegte sie mit "Love wave" den siebten Platz im Finale von Stockholm.