Mittwoch, 30. Juni 2010

Breaking News: Song Contest am 14. Mai 2011!


Deutschland - Der Eurovision Song Contest findet am 14. Mai 2011 statt! Der NDR verständigte sich gemeinsam mit der Europäischen Rundfunkunion darauf. Die beiden Semifinals finden am Dienstag, den 10. und am Donnerstag, den 12. Mai statt. Unklar natürlich bislang der Austragungsort. Der 21. Mai als Termin für das Finale wurde aufgrund des DFB-Pokalfinals verworfen.

Offensichtlich ist es dem Norddeutschen Rundfunk mit der weiteren Teilnahme von Lena Meyer-Landrut aber ernst, mehrere Quellen, darunter auch die offizielle Seite Eurovision.de meldet: "Es ist geplant, dass auch im nächsten Jahr die diesjähriger Gewinnerin, Lena, antritt." Wie demnach der Vorentscheid 2011 aussehen soll ist demnach unklar.

Ein Format im Stil von "Unser Star für Oslo" sei nach interner Nominierung von Lena natürlich nicht möglich. Man müsse klären, welche Komponisten teilnehmen und inwiefern die Pop- und Jugendwellen der ARD miteingebunden werden können. Dies werde derzeit geklärt. Und ich dachte bislang, dass mit Lenas zweiter Teilnahme sei nicht ernstzunehmen...

Australien: Regeln für Vorentscheid veröffentlicht


Australien - Australien macht den Auftakt für die Vorentscheidungssaison für den ersten Asia-Pacific Song Contest, der im Herbst im indischen Mumbai stattfindet. Hierzu wurden auf der offiziellen Website von Our Sound die Regularien veröffentlicht.

Erforderlich für die Teilnahme an der Vorentscheidung ist das Mindestalter von 18 Jahren. Maximal fünf Interpreten dürfen auf der Bühne stehen, ein permanenter Wohnsitz sowie die australische Staatsbürgerschaft wird vorausgesetzt. Natürlich muss der Song eine Neuveröffentlichung sein und darf maximal drei Minuten lang sein. Es gilt freie Sprachenwahl, bei Australien darf man aber davon ausgehen, dass der Song auf Englisch sein wird. Zudem soll ein Musikvideo, der Songtext sowie ein Foto eingesendet werden.

Die Promotion des Songs vor der Veröffentlichung ist ausgeschlossen. Ein Datum für den Vorentscheid gibt es noch nicht, die Verantwortlichen in Australien gehen mit einer Auswahl zwischen Mai und August 2010 aus.

Lena geht erst 2011 auf Tour


Deutschland - Lena Meyer-Landrut promotet gerade im Ausland ihr Album, kürzlich war sie in Wien beim Sender Ö3 und bei verschiedenen Presseterminen, in Kürze geht es weiter nach Schweden, England und in die Benelux-Staaten. Auch für 2011 gibt es bereits Pläne.

Am 13. April 2011 soll nämlich die erste Tour von Lena zu ihrem Album "My Cassette Player" auf deutschem Boden starten. Die Arbeiten für ein zweites Album, welches nach Lenas Aussage noch besser werden soll das Nummer eins, sind schon am laufen.

Karten für die Tour kann man bereits jetzt hier kaufen.

Die Konzerte:
13.04.11 - Berlin, O2 World
14.04.11 - Hannover, TUI Arena
15.04.11 - Frankfurt am Main, Festhalle
19.04.11 - Dortmund, Westfalenhalle
20.04.11 - Hamburg, O2 World
21.04.11 - Leipzig, Leipzig Arena
27.04.11 - München, Olympiahalle
28.04.11 - Stuttgart, Schleyer-Halle
29.04.11 - Köln, Lanxess Arena

Eurovision 2011: Fördergelder könnten Ausschlag geben


Deutschland - Nach wie vor offen ist die Entscheidung, wo der Eurovision Song Contest nach dem deutschen Sieg im kommenden Jahr stattfinden wird. Auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de erklärte die NDR-Sprecherin Iris Bents erneut, dass erst nach dem Ende der Sommerferien im August mit einer endgültigen Entscheidung gerechnet werden könne.

Bei der Vergabe des Austragungsrecht werde sich der NDR mit den Rundfunkanstalten der ARD sowie der Europäischen Rundfunkunion absprechen. Jedoch zitiert die Financial Times Deutschland in einem Artikel einen Beteiligten aus Hannover: "Natürlich spielt Geld eine tragende Rolle." Dabei käme es vor allem auf gestellte Fördergelder an.

Der NDR kalkuliert derzeit mit rund 25 Millionen Euro für die Veranstaltung. Neben einer für sechs Wochen zur Verfügung stehenden, fernsehtauglichen Halle und einem ausgebauten Infrastruktur- und Hotelnetz kommt natürlich der finanzielle Aspekt hinzu: "Nach diesen Kriterien wird die inhaltlich sinnvollste und aus Kostengesichtspunkten günstigste Lösung erarbeitet.", so Bents vom NDR.

Interessanterweise hat sich inzwischen auch die Musikstadt Mannheim auf die Liste potentieller Ausrichterstädte setzen lassen. SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Fulst-Blei habe die Stadt aufgefordert, eine entsprechende Bewerbung beim NDR zu prüfen. "Es ist notwendig, einen Austragungsort für den Contest zu wählen, der die Popkultur wie kein anderer verkörpert. Und kaum ein Ort wäre dafür besser geeignet als Mannheim."

Dienstag, 29. Juni 2010

Niederlande: TROS trennt sich vom Kommentator


Niederlande - Die Niederlande trennen sich nicht von ihrem Trainer, dafür aber von ihrem Kommentator beim Eurovision Song Contest, Cornald Maas, der über mehrere Jahre hinweg den Wettbewerb für die Niederlande kommentierte und inzwischen eine Größe im Eurovisionsgeschäft ist.

Als Anlass für die sofortige Enthebung von diesem Amt ist eine, vor einigen Wochen gepostete, Twitter-Nachricht von Maas mit dem Wortlaut: "Die Niederlande haben einige kuriose Exportprodukte: Sieneke, Joran van der Sloot und die PVV." So meldet die niederländische Nachrichtenseite Volkskrant.nl.

Der dargebrachte Vergleich zwischen der niederländischen Eurovisionsvertreterin, einer rechtspopulistischen Partei und einem Mörder, der in Peru im Hochsicherheitstrakt sitzt, sei für das niederländische Fernsehen TROS nicht hinnehmbar, heißt es in einer offiziellen Erklärung. Somit habe man sich von Cornald Maas als Kommentator getrennt.

Montag, 28. Juni 2010

Großbritannien: Tägliche Show für Michael Ball


Großbritannien - Die britische "Sun" berichtet heute in ihrer Printausgabe, dass der britische Vertreter des Eurovision Song Contest 1992 in Malmö, der inzwischen auf die Theaterbühne gewechselte Michael Ball, eine tägliche Talkshow beim Sender ITV bekommt.

Die Vorbereitungen für die Produktion sollen bereits im Spätsommer dieses Jahres anlaufen. Die Show, die den Arbeitstitel "The Michael Ball Show" trägt, soll eine Mischung aus Unterhaltung, Diskussionen und Interviews werden, zwischendurch soll Ball Gesangseinlagen bringen.

Michael Ball, dessen aktuelle Rolle die Edna im Musical "Hairspray" ist und der in der Vergangenheit in diversen Stücken am Londoner West End mitwirkte, vertrat das Vereinigte Königreich beim Eurovision Song Contest 1992 mit dem Titel "One step out of time" und belegte den zweiten Rang hinter Linda Martin aus Irland.

Breaking News: EBU veröffentlicht detaillierte Ergebnisse


Norwegen - Die EBU hat heute Morgen die detaillierten Ergebnisse des Jury- und Televotings des Eurovision Song Contest 2010 veröffentlicht und teilweise wirklich erstaunliche Differenzen ans Licht gebracht. Zunächst die gute Nachricht: Lena hätte sowohl bei reinem Tele- als auch bei reinem Juryvoting gewonnen.

Deutschland erhielt bei kombiniertem Ergebnis 246 Punkte. Beim Televoting hätte Deutschland 243 Zähler erhalten, bei reinem Juryvoting lediglich 187. Belgien hätte im Juryvoting mit 185 Zählern den zweiten Platz belegt. Dahinter Rumänien, die auch beim ESC den dritten Platz belegten, sowie Georgien, Israel und die Ukraine.

Die Zweitplatzierten maNga aus der Türkei hätten beim Juryvoting nur den achten Platz belegt. Noch krasser ist der Einbruch des französischen Sängers Jessy Matador, der im Televoting zwar den achten Platz behaupten kann, im Juryvoting jedoch auf Rang 22 durchfiel. Auch Serbien, dass beim ESC den 13 Platz belegte, landete beim Juryvoting nur auf #21.

Belgiens Sänger Tom Dice, der in Oslo den sechsten Platz erhielt, landete bei den Juroren auf dem zweiten Platz, beim Publikum dafür jedoch nur auf dem 14. Platz. Dafür hätte Irlands Sängerin Niamh Kavanagh durch die Juroren profitiert. Dort erreichte sie den 16. Platz, am Finalabend reichte es hingegen nur zu Rang 23. Lediglich bei den letzten Plätzen für Weißrussland und Großbritannien waren sich Juroren und Televoting größtenteils einig.

Das vollständige Ergebnis, auch die Aufsplittung in den Halbfinals, kann man hier anschauen.

Sonntag, 27. Juni 2010

Südafrika: Football's coming home


Südafrika - Deutschland feiert und steht, Dank der Tore von Miroslav Klose (20'), Lukas Podolski (32') und Thomas Müller (67', 70'), im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika! Die Three Lions aus England dürfen die Heimreise antreten. Am Samstag, den 3. Juli findet nun in Kapstadt das Spiel gegen den Sieger des Duells Argentinien vs. Mexiko statt (Anstoß heute Abend um 20:30 Uhr in Port Elizabeth).


 Deutschland vs.  England
4:1

Auch wenn laut Stern.de mittlerweile ein Rechtstreit zwischen den Verlegern des Bildbandes zum Erfolg der Lena Meyer-Landrut mit den Anwälten von Brainpool entbrannt ist, möchten wir diesen Sieg der deutschen Nationalmannschaft dennoch auf eurovisionäre Art und Weise feiern: Verna Mae Bentley-Krause mit freundlicher Unterstützung unserer siegreichen Mannschaft aus Oslo:

Verna Mae Bentley-Krause - Ich liebe Deutsche Land

Freitag, 25. Juni 2010

News-Splitter (274)


Südafrika - Auch wenn die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika derzeit die Aufmerksamkeit aller Medien auf sich zieht und Deutschland schon voller Vorfreude auf den Achtelfinalgegner England wartet, gibt es dennoch einige Kurznachrichten vom Eurovision Song Contest, der sich inzwischen voll und ganz im traditionellen Sommerloch befindet.

Programmtipp:
So. 27. Juni 2010 - 16:00 Uhr
Fußball-Weltmeisterschaft 2010
 Deutschland vs.  England
live aus dem Free State Stadium in Bloemfontein
im Anschluss: Highlights mit Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn

Deutschland - Heute Mittag um 12 Uhr wurden von der Media Control die neuen Singlecharts veröffentlicht. Lena Meyer-Landrut fällt mit "Satellite" um zwei Plätze auf #5, dafür klettert der Interval-Act Madcon mit "Glow" von der #11 auf die #7. Monrose mit "Like a lady" belegen Rang 9. Jessy Matador, der den WM-Song für die mittlerweile ausgeschiedene Mannschaft der Franzosen singt, steigt mit "Allez! Ola! Olé!" neu auf die #17 ein. Auf der #36 findet man noch Tom Dice, Safura fällt in dieser Woche mit "Drip drop" von der #50 auf die #86.

Österreich - Lena Meyer-Landrut gastiert derzeit in Österreich. Am Sonntag moderiert die 19jährige ab Mitternacht den "Ö3-Freundeskreis" und stellt dabei ihre persönliche Lieblingsmusik vor. Auf einer Pressekonferenz in Wien begrüßte sie auch die Überlegungen des ORF, sich eventuell wieder am Song Contest zu beteiligen: "Mit jedem Künstler wird der Song Contest bunter und farbiger. Und das ist gut so!" Das Österreich ihr die Daumen gehalten hat, war ihr während der Eurovisionszeit gar nicht bewusst, im Nachhinein freue sie sich jedoch darüber. Auch in Österreich liegt "Satellite" in dieser Woche auf der #3.

Russland - Die Gruppe Mumij Troll aus Wladiwostok, die 2001 mit "Lady Alpine Blue" für Russland beim Eurovision Song Contest angetreten ist, startet am 11. August ihre große Amerika-Tournee. Geplant sind rund 30 Konzerte in den Vereinigten Staaten und Kanada. Bereits im vergangenen Jahr tourte die Gruppe um Sänger Ilja Lagutenko durch Nordamerika, nahm an internationalen Festivals und trat in amerikanischen Radioshows auf. In diesem Jahr strebt man das Ziel an, sich auch in den US-Charts zu platzieren.

Kasachstan - Die EBU hat ihre Absage gegenüber Kasachstan erneuert und dem Land keine Teilnahme am Eurovision Song Contest in Aussicht gestellt. Die Begründung liege laut Svante Stockselius darin, dass Kasachstan außerhalb der EBU-Sendegrenzen und innerhalb der asiatischen Rundfunkunion liege. Damit durchkreuzt die EBU die Pläne von Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew, der bereits ein großes Konzert in der Hauptstadt Astana geplant hatte, um sich feierlich auf die Teilnahme am Eurovision Song Contest einzustimmen. Pläne, am Asia-Pacific Song Contest teilzunehmen gibt es offenbar nicht.

Tom Dice: Album und Deutschlandtour


Belgien - Am heutigen Freitag erscheint deutschlandweit das Debütalbum des belgischen Eurovisionsvertreters Tom Dice, "Teardrops", in den Plattenläden. Tom, der im Finale des Wettbewerbs den 12er aus Deutschland erhielt, wird zudem Ende August für fünf Konzerte, in vorrangig kleinen Clubs, nach Deutschland kommen.

Neben "Me and my guitar" sind auf dem Album auch durchaus hörenswerte Titel dabei. Auch seine allererste Single, die Coverversion von "Bleeding love", die er nach seiner Teilnahme an einer flämischen Castingshow aufgenommen hat, ist dabei. In Flandern hält sich das Album bereits seit einigen Wochen in den Charts.

Die geplanten Termine von Toms Deutschlandtour:
29.08.10. - Frankfurt am Main, Batschkapp 
30.08.10. - Köln, Luxor 
31.08.10. - Bochum, Zeltfestival Ruhr 
01.09.10. - Berlin, Postbahnhof 
02.09.10. - Saarbrücken, Garage

Tickets für die Konzerte kann man hier online bestellen.

Donnerstag, 24. Juni 2010

BBC sendet Irland-Doku mit Terry Wogan


Großbritannien - Der einstige britische Kommentator des Eurovision Song Contest, Sir Terry Wogan, bekommt eine zweiteilige neue TV-Dokumentation im Hauptprogramm der BBC, wie der britische Telegraph in seiner Onlineausgabe berichtet.

Wogan, der bis 2008 über Jahre hinweg den Kommentar sprach, wird sein Heimatland Irland von Norden bis Süden durchqueren und dabei alte Freunde treffen und dem Zuschauer einen Eindruck vom Irland des 21. Jahrhunderts vermitteln.

Eine BBC-Sprecherin sagte: "Terry ist die ideale Person um uns mit auf diese Reise zu nehmen. Er steht für die Millionen von Iren, die sich woanders niedergelassen haben." Die irische Diaspora fühle jedoch immer noch eine starke Bindung zu ihrem Heimatland. Daher möchte die BBC nun in HD eine zweiteilige Irland-Doku senden. Terry Wogan beendete im Dezember seine Radio-Frühstücksshow.

Brasilien: Lena in lokalen Radiocharts


Brasilien - Lenas Siegeszug setzt sich fort. Nachdem das Lied schon in die Charts von Australien und mindestens einem Dutzend europäischer Nationen geschafft hat, berichtet Oikotimes heute davon, dass "Satellite" es auch in die Airplay-Charts einiger brasilianischer Radiosender geschafft hat.

Mehrere brasilianische Nachrichtenseiten im Internet hätten den Sieg Deutschlands beim Eurovision Song Contest aufgegriffen und der Siegertitel von Lena läuft seither bei lokalen Radiostationen wie Radical FM in der Region São Paulo, Radio 93,3 in der Santa Catarina und Jockey FM im Bundesstaat Piauí.

Auch in Südamerika, insbesondere in Brasilien gibt es eine große Fan-Community des Eurovision Song Contest. Im vergangenen Jahr erschien sogar eine CD mit ESC-Coversongs in einer speziellen Bossa Nova-Version. Durch RTP Internacional haben die Brasilianer ebenfalls die Möglichkeit, den Wettbewerb zu verfolgen.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Video: Séverine Ferrer - La Coco Dance


Monaco - Das ein 32.000-Einwohner Fürstentum, das eigentlich nicht mehr als ein stark bebauter Felsen an der Mittelmeerküste ist, am weltweit größten Musikwettbewerb des Welt teilnimmt, ist ja eigentlich schon eine ziemliche Kuriosität. Das man dann aber auch noch mit einer Tahiti-Nummer teilnimmt überrascht noch mehr.

Als typisch monegassischen Beitrag kann man "La Coco Dance", gesungen von der jungen Séverine Ferrer aus Montpellier, die auf der Insel Réunion im Indischen Ozean aufwuchs wirklich nicht bezeichnen, zudem der Refrain auch teils auf Polynesisch gesungen wurde. Die halbnackten Tänzer und die Damen in Baströckchen taten ihr übriges.

Aufgrund fehlender Nachbarn und noch mehr aufgrund einer desaströsen Gesangsleistung schaffte Monaco es ein drittes Mal in Folge nicht ins Finale des Wettbewerbs und blieb, auch da die monegassische Regierung weitere Finanzpakete für die Teilnahme aussetzte, dem Contest bis heute fern. Das Lied, zumindest in der Studioversion ist aber äußerst hörbar, wenngleich man an alles denkt, nur nicht an Monaco.

Séverine Ferrer - La coco dance

Memories: Eurovision Song Contest 1966


Luxemburg - Durch das Wirken von France Gall kehrten nun auch endlich modernere Töne beim Eurovision Song Contest 1966 ein, der in der Villa Louvigny, dem Austragungsort des Wettbewerbs von 1962 stattfand. Erneut war das Luxemburgische Fernsehen RTL, diesmal mit für damalige Zeiten bahnbrechender Technik, für die Organisation zuständig. Hätte es im Jahr zuvor keinen peppigeren Titel gegeben, wäre das Interesse am Wettbewerb vielleicht vorzeitig erloschen und hätte nicht den späteren Werdegang miterlebt, im elften Jahr hatte schüttelte man allerdings langsam sein angestaubtes Image wieder ab.

So fand am 5. März 1966 unter der Moderation von Josiana Chen der elfte Wettbewerb statt, unter den Teilnehmerländern gab es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen. Lediglich die Vorgabe, dass der Interpret in der Landessprache seiner jeweiligen Nation singen musste, wurde ins Reglement aufgenommen.

Gleich zu Beginn musste die Sängerin für die BR Deutschland, Margot Eskens auftreten. Nach den beiden Null-Punkte-Platzierungen der Vorjahre entschloss sich der verantwortliche HR dazu, Interpretin und Titel intern auszuwählen. Der ausgewählte Titel, "Die Zeiger der Uhr" von Walter Dobschinski und Hans Bradtke wurde im Rahmen der Quizshow "Einer wird gewinnen" mit Hans-Joachim Kulenkampff präsentiert.

Margot Eskens' Lied über das Verrinnen der Zeit schnitt erwartungsgemäß besser ab, als die Vorgänger, jedoch war mit sieben Zählern auch nur eine Mittelfeldplatzierung drin. Seit ihrem Karrierebeginn in den 50er Jahren verkaufte sie insgesamt über 40 Millionen Tonträger, heute lebt sie am Wörthersee. Als zweite Starterin trat die dänische Sängerin Ulla Pia mit einer jazzigen Nummer namens "Stop, men legen er go" ("Stopp, solange du vorausgehst) an. Von den Stimmen der skandinavischen Juroren, die bereits in dieser Dekade fleißig hin- und hergeschoben wurden, konnte sie jedoch nicht profitieren und erreichte nur den 14. Rang. Für Dänemark sollte es für viele Jahre der letzte Auftritt sein, bis 1978 blieb man dem Wettbewerb aus unerfindlichen Gründen fern.

Dass die skandinavischen Juroren sich aber untereinander bestens verstanden, bewiesen die Schweden. Fünfzehn ihrer sechzehn erhaltenen Punkte gab es von den Nachbarstaaten. Damit reichte es für Lill Lindfors (die in der späteren Eurovisionsgeschichte noch ihren großen Auftritt haben sollte) und Svante Thuresson für Rang zwei. Das Lied, nun ja, ebenfalls jazzig und mit einem sehr interessanten Text über eine Prinzessin und einen Schweinehirten: "Nygammal vals (eller hip man svinaherde)".

Und auch der dritte Platz ging an ein skandinavisches Land: Åse Kleveland sang für Norwegen, dass es "Nichts Neues unter der Sonne" gab ("Inten er nytt under solen"). Mit Gitarre und Pyjama zog sie die Punkte an und erreichte das bis dato beste norwegische Ergebnis. Der Karriere hat es zusätzlich geholfen, sie wurde in den 80er Jahren Präsidentin der Vereinigung norwegischer Musiker und war von 1990-1996 Kulturministerin unter der Regierung von Gro Harlem Brundtland.

Kostümtechnisch ebenfalls erwähnenswert ist der Auftritt des schottischen Sängers Kenneth McKellar für Großbritannien, bis heute der einzige Interpret, der sich mit Kilt und Felltasche auf die Bühne stellte und "A man without love" trällerte. Wie ein Blick auf die Statistiken zeigt, war dieser Auftritt der schlechteste der Briten in den ersten 20 Jahren der ESC-Geschichte, das Ergebnis: Rang 9 mit acht Punkten.

Einen tragischen dritten und letzten Auftritt im Rund des RTL-Sendesaals absolvierte Domenico Modugno für Italien. Bereits bei den Proben für die Veranstaltung verließ er aufgrund des schlechten Arrangements des Orchesters die Bühne. Am Abend der Show setzte dieses "Dio, come ti amo" ebenfalls in den Sand, Modugno wurde punktelos Letzter, wenngleich man sich die rote Laterne mit Monacos Sängerin Tereza teilte. Dennoch: das Lied wurde wieder ein großer Erfolg, die Version von Gigliola Cinquetti wurde sogar in Südamerika ein Hit.

Mit einem bisschen Pfeffer und einem bisschen Salz ("Un peu de poivre, un peu de sel") versuchte die Sängerin Tonia für Belgien zu punkten und schaffte es mit ihrem Gewürzlied auch tatsächlich bis auf Platz 4, klang es doch modern genug um die Juroren zu beeindrucken. Tonia blieb auch der deutschen Schlagerszene erhalten und versuchte sich 1973 mit dem Titel "Sebastian" auch am deutschen Vorentscheid. Dort wurde sie jedoch um einen Punkt von Gitte geschlagen.

Einen kuriosen Akzent setzten die Niederlande bei ihrer Nominierung. Mit Millie Scott, deren Wurzeln im Surinam lagen, trat erstmals eine schwarze Sängerin beim Eurovision Song Contest an. Sie fegte mit einem portablen Mikrofon über die Bühne, auf der sie zwei Mexikaner, die besungenen "Fernando en Filippo" platziert hatte und mischte den sonst so zurückhaltenden Wettbewerb auf. Für heutige Verhältnisse mit zwei Punkten und einem Platz 15 deutlich unterbewertet.

Während die Schweden, wie angesprochen, auf insgesamt 16 Zähler kamen, wovon mit Ausnahme eines Punktes aus der Schweiz, alle aus Skandinavien kamen, konnte sich der Beitrag aus Österreich mit 31 Punkten deutlich an der Tabellenspitze platzieren. Udo Jürgens, der nach zwei Anläufen am Klavier saß und sein gänsehauterzeugendes "Merci Chérie" darbot, erreichte den bis heute einzigen Triumph Österreichs in der Song Contest-Geschichte.

Trotz französischer Titelzeile ist der Song der erste deutschsprachige Titel, der den Eurovision Song Contest gewinnen konnte. Aus Deutschland gab es für Udo Jürgens jedoch keinen Punkt, die österreichischen Juroren ignorierten den Beitrag von Margot Eskens dafür ebenfalls. Udo Jürgens bedarf glaube ich keiner Vorstellung, Lieder wie "Mathilda", "Immer wieder geht die Sonne auf", "Griechischer Wein", "Aber bitte mit Sahne" oder "Mit 66 Jahren" sind allesamt Evergreens.

Bis heute hat Jürgens, der eigentlich Udo Jürgen Bockelmann heißt, über 900 Lieder geschrieben, darunter auch den Titel "Buenos Dias Argentina" mit der deutschen Fußballnationalmannschaft 1978. Zudem ist er Träger diverser Auszeichnungen, Ehrenbürger seiner Heimatstadt Klagenfurt und für seinen Abschlussauftritt im weißen Frotée-Bademantel berühmt. Seit 2007 wird zudem sein Musical "Ich war noch niemals in New York" aufgeführt.

Udo Jürgens schaffte das, was nach ihm kein Teilnehmer des Eurovision Song Contest geschafft hat: er brachte den Wettbewerb nach Österreich und der ORF übernahm 1967 die Ausrichtung des nunmehr zwölften Wettbewerbs. Dem Endergebnis hinzuzufügen ist vielleicht noch, dass Länder wie Luxemburg, Frankreich und die Niederlande, die stets gut abgeschnitten haben, recht weit hinten im Ranking wiederzufinden sind, während erfolglosere Länder wie Schweden, Norwegen und Belgien im oberen Drittel zu finden sind.

Die Teilnehmer:
01. - 031 -  Udo Jürgens - Merci Chérie 
02. - 016 -  Lill Lindfors & Svante Thuresson - Nygammal vals (...) 
03. - 015 -  Åse Kleveland - Intet er nytt under solen 
04. - 014 -  Tonia - Un peu de poivre, un peu de sel 
04. - 014 -  Dickie Rock - Come back and stay 
06. - 012 -  Madeleine Pascal - Ne vois-tu pas? 
07. - 009 - Berta Ambroz - Brez besed 
07. - 009 - Raphael - Yo soy acquél 
09. - 008 - Kenneth McKellar - A man without love 
10. - 007 - Margot Eskens - Die Zeiger der Uhr 
10. - 007 - Michèle Torr - Ce soir je t'attendais 
10. - 007 - Ann-Christine Nyström - Playboy 
13. - 006 - Madalena Iglésias - Ele e ela 
14. - 004 - Ulla Pia - Stop, mens legen er god 
15. - 002 - Millie Scott - Fernando en Phillipo 
16. - 001 -  Dominique Walter - Chez nous 
17. - 000 -  Tereza - Bien plus fort 
17. - 000 -  Domenico Modugno - Dio, come ti amo