Spanien - Blas Cantó beendet den seit nunmehr einer Woche andauernden Marathon von Proben mit seiner Ballade "Voy a quedarme". Wobei Ballade nur noch so halb stimmt, schließlich hat irgendein Mitarbeiter in der spanischen Delegation entschieden, dem Lied noch ein bisschen Pfeffer zu geben. Aber wie das beim Friseur ist, wenn er die neue Frisur als "pfiffig und frech" bezeichnet, kann man davon ausgehen, dass er sich völlig verschnitten hat. So ungefähr ist das beim spanischen Lied auch. Mir ist da beim Probendurchgang auch zu viel Kopfstimme und generell zu viel Akrobatik im Timbre. Noch dazu ist das Lied kein Highlight, dass bei der Show zum 70. Jubiläum der Eurovision immer und immer wieder rausgeholt wird.
Spanien hat sich in gewisser Sicht musikalisch verschlimmbessert, ich kann mir ein Endergebnis um Platz 20 vorstellen, eine Platzierung die weder gut noch so schlecht ist, dass es Redebedarf dazu gibt. So wird der große Mond in der Halle das einzige sein, worüber man sich im Nachgang unterhalten wird, denn die gesangliche Leistung und auch der Song als solches bieten kaum Potenzial für große Gespräche. Mit Blas Cantó verlässt nun der letzte Interpret die Bühne im Ahoy, die Einzelproben sind geschafft. Nun heißt es für die Delegationen noch einmal alles verdauen und im Bedarfsfall dran arbeiten, ehe es morgen für die ersten Kandidaten in den Generalproben bereits ernst wird. Spätestens morgen Abend zum Juryfinale muss der Auftritt sitzen.
Blas Cantó - Voy a quedarme