Marshallinseln - Die Marshallinseln sind eine kleine Republik in Ozeanien, die eine leidgeplagte Geschichte hatte, ehe sie am 21. Oktober 1986 in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Zunächst wurde hier die deutsche Flagge gehisst, die Inselgruppe Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea. In dieser Zeit wurde die Kopraproduktion auf den Kokosplantagen zum Wirtschaftsträger der Atolle ausgebaut. Später standen sie unter japanischer und nach dem Zweiten Weltkrieg unter amerikanischer Verwaltung. Noch heute zeugt ein Assoziierungsabkommen mit den USA von der einstigen Verwaltung.
Hauptstadt
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Majuro
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Sprachen
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Marshallesisch, Englisch
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Fläche
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181km²
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Währung
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US-Dollar ($)
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Einwohner
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53.100
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Internet-TLD
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.mh
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Zeitzone
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UTC +12
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Wiki-Info
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Seit 1979 sind die Marshallinseln wie auch das benachbarte Mikronesien formal unabhängig, die Lebensweise der Bevölkerung orientiert sich noch heute stark an der US-amerikanischen Leitkultur. So sind viele Bewohner der Inseln und Atolle von Lebensmitteleinfuhren aus den USA abhängig, fettige Speisen haben zu einer hohen Zahl von Übergewichtigen geführt. Unschöne Bekanntheit erlangten die Marshallinseln zwischen 1946 und 1958, als auf dem Bikini-Atoll und dem Eniwetok-Atoll Atombomben gezündet wurden, sodass diese auf lange Sicht unbewohnbar wurden. Die Bevölkerung wurde auf andere Atoll evakuiert.
Offiziell sind diese seit 1966 von den USA wieder als bewohnbar freigegeben, heutige Schätzungen rechnen damit, dass die Strahlenbelastung bis 2040 die Besiedlung verhindern wird. Ebenso wie die umliegenden pazifischen Inselstaaten sind die Marshallinseln zudem vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Wirtschaftlich weisen die Marshallinseln dafür eines der größten Schiffsregister der Welt auf, insbesondere für ausländische Eigner stehen die steuerlichen Vorzüge der Marshallinseln hoch im Kurs. Kulturell sind die Marshallinseln mikronesisch geprägt, die Kultur konnte sich über einen langen Zeitraum autark von äußeren Einflüssen entwickeln, bedingt durch die Abgeschiedenheit der Inseln.
Zu den bekanntesten Musikern der Marshallinseln zählt Eddie Enos, der vom Atoll Majuro, das gleichzeitig Hauptstadt ist, stammt. Bei Youtube kann man sich diverse Stücke seines musikalischen Schaffens anhören, die größtenteils auch auf der marshallesischen Sprache sind. Vorstellen möchte ich in diesem Zusammenhang den Titel "Marshall Islands ijo jiku", dessen Namen und Inhalt ich leider nicht ins Deutsche übersetzen kann, der aber stark an die Melodie des Beatles-Klassikers "Let it be" angelegt ist und höchstwahrscheinlich die Schönheit und die Sehnsucht nach den Atollen der Marshallinseln ausdrücken soll.
Eddie Enos - Marshall Islands ijo jiku