Freitag, 31. Mai 2024

Ungarn: Sängerin Kátya Tompos mit 41 Jahren verstorben


Ungarn
- Die ungarische Sängerin und Schauspielerin Kátya Tompos ist im Alter von nur 41 Jahren an Krebs verstorben. Sie wurde landesweit für ihre Musicalauftritte bekannt, denen sie im Jahr 2009 auch eine Teilnahme am Eurovision Song Contest vorzog und sich aufgrund eines parallel stattfindenden Engagements gegen eine Teilnahme beim Song Contest in Moskau aussprach, obwohl sie vom Sender MTV intern nach der Disqualifikation von Márk Zentai gesetzt war.

Katalin Tompos wurde am 13. März 1983 in Budapest geboren und spielte seit 2001 in diversen ungarischen Filmen mit. 2007 erhielt sie den Publikumspreis des Bárka Theaters als beste Schauspielerin. Zwischen 2008 bis 2018 war sie Teil des ungarischen Nationaltheaters. Ein Jahr später wurde sie vom ungarischen Sender für die Eurovision in Moskau nominiert, nachdem der ursprüngliche Beitrag "Vigyen a szél (How we party)" disqualifiziert wurde, da dieser zuvor als Titelsong der schwedischen Big Brother-Version diente.

Die Sängerin lehnte ein Engagement mit "Magányos csónak", dem Titelsong des Films "Valami Amerika" ab, da sie ihren Theaterverpflichtungen nachkommen wolle. Stattdessen schickte der Sender Zoli Ádok nach Moskau, der im Halbfinale ausschied. Erst Anfang des Jahres wurde bekannt, dass sie seit Jahren gegen eine Krebserkrankung kämpfte, die nur im Ausland behandelt werden könne. Ihr zugunsten fand noch in der vergangenen Woche eine Wohltätigkeitsgala statt, die notwendigen Gelder kamen gestern zusammen, Kátya verstarb jedoch heute am frühen Morgen.

Kátya Tompos - Magányos csónak

Schweiz: Planungen wie ein Schweizer Uhrwerk


Schweiz
- Das Schweizer Fernsehen steckt bereits mitten in den Vorbereitungen für den Eurovision Song Contest 2025. Wie die SRG SSR meldet, wurde bereits vor drei Wochen eine Taskforce ins Leben gerufen, die sich mit den Planungen für die Schweiz 2025 beschäftigt. An der Ausrichtung interessierte Städte erhalten im Laufe der Woche ein Essay mit den detaillierten Anforderungskriterien für den Wettbewerb. Die SRF SSR betont, dass es sich bei der Organisation um eine Mammutaufgabe handelt.

Zunächst wurde das von der EBU initiierte "City Bid Book" für die interessierten Städte auf die Schweiz zugeschnitten, dieser Kriterienkatalog wird nunmehr den Städten zugesandt, die sich für die Ausrichtung interessieren, allerdings nicht öffentlich gemacht. Bis Ende Juni haben die Städte Zeit in Abstimmung mit den Kantonen und den Betreibern der potentiellen Austragungshalle eine Bewerbung vorzubereiten. Wo der Eurovision Song Contest 2025 stattfindet, soll Ende August bekannt gegeben werden.

An welchen Terminen der Wettbewerb stattfindet ist ebenfalls noch nicht exakt festgelegt, man geht von "Mitte Mai" aus. "Parallel zum Evaluierungsprozess der Stadtbewerbung arbeitet die Task Force derzeit an der endgültigen ESC-Projektstruktur. Von der Gesamtverantwortung (Executive Producer) über den Produktionsleiter, den Show- und Content-Produzenten bis hin zum Sicherheitschef und Marketingleiter sind viele Rollen zu besetzen.", heißt es in der offiziellen Pressemitteilung des Schweizer Fernsehens. Die Task Force arbeite effizient und unter hohem Tempo um keinen Zeitdruck aufkommen zu lassen.

Dienstag, 28. Mai 2024

Deutschland: ARD bestätigt Teilnahme in der Schweiz


Deutschland
- Alles andere wäre auch seltsam gewesen, dennoch der Form halber: Deutschland wird im nächsten Jahr wieder am Eurovision Song Contest in der Schweiz teilnehmen. In einer Anfrage von ESCtoday.com bestätigte die ARD, dass Deutschland auch 2025 mit einem Beitrag vertreten sein wird. Unter der Führung welcher Rundfunkanstalt ist hingegen nicht beantwortet worden, bis zur Ausgabe 2024 steckte der NDR in den Planungen und der Durchführung der nationalen Vorauswahl.

Ebenso wenig ist bisher über den Auswahlmechanismus im nächsten Jahr bekannt, dabei liegen mehrere Optionen auf dem Tisch, u.a. brachte Stefan Raab seinen Namen ins Spiel ein, der ein mehrstufiges Konzept mit Vorrunden bei verschiedenen privaten und öffentlich-rechtlichen Senders vorgestellt hat. Zudem ist nicht bekannt, ob der Wettbewerb innerhalb der ARD-Rundfunkanstalten etwa vom NDR zum MDR oder einer anderen Anstalt wechselt.

Sobald wir nähere Informationen zum deutschen Modus für 2025 haben werden wir natürlich darüber berichten. In diesem Jahr wurde Isaak mit "Always on the run" durch ein Jury- und Televotingverfahren beim Vorentscheid des NDR ausgewählt und setzte sich dabei u.a. gegen Marie Reim und Max Mutzke durch. In Malmö reichte es für den zwölften Platz und damit das beste Ergebnis seit dem Auftritt von Michael Schulte in Lissabon 2018.

Freitag, 24. Mai 2024

Schweiz: Zürich kalkuliert mit 10. Mai als Finaltag


Schweiz
- Nemos Sieg beim Eurovision Song Contest in Malmö ist knappe zwei Wochen her und schon sind in der Schweiz diverse Vorplaner auf den Beinen um mögliche Bewerbungen zu eruieren, darunter auch die Verantwortlichen im Züricher Hallenstadion. Rund 15.000 Zuschauern bietet die Halle Platz, hinzu kommen die Faktoren, dass der Schweizer Rundfunk SRF seinen Sitz in der Stadt hat, mit dem Flughafen Kloten, diversen Bus- und Bahnlinien sowie ausreichend Hotelkapazitäten ideale Grundlagen geschaffen würden.

"Uns wurde gesagt, dass wir von ungefähr Anfang April bis Mitte Mai 2025 sechs bis acht Wochen reservieren sollen, (...) mit einem möglichen, noch inoffiziellen Austragungstermin für das Finale am 10. Mai.", erklärte Philipp Musshafen, der Direktor des Züricher Hallenstadions. Falls der Zuschlag von Seiten der EBU an Zürich fällt, hoffe man auf das Verständnis von Konzertveranstaltern und anderen Partnern, die bereits Buchungen für diesen Zeitraum angemeldet haben. Aktuell betrifft dies zwölf Veranstaltungen.

Die Neue Zürcher Zeitung beleuchtet in einem ArtikelArtikel zudem die mögliche Kostenfinanzierung, sollte der Wettbewerb in der größten Stadt der Schweiz stattfinden. Für die Planungssicherheit brauche es aber einen "geradezu unzürcherisch schnellen Entscheid.", betont Musshafen. Die finale Entscheidung, wo der Eurovision Song Contest 2025 stattfinden wird, liegt letztlich beim Schweizer Rundfunk sowie der Europäischen Rundfunkunion. Mit einer offiziellen Bekanntgabe wird im September gerechnet.

Eurovision 2024: 163 Millionen Zuschauer für Eurovision


Schweden
- Trotz großer und kleiner Skandale rund um den diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö, dessen Atmosphäre laut mehrerer Delegationen wohl von enormem Unbehagen und Anspannung hinter den Kulissen geprägt war, erfreut sich der Wettbewerb medial gesehen großer Beliebtheit. Die Europäische Rundfunkunion bestätigte, dass rund 163 Millionen Menschen die drei Shows der Eurovision 2024 in den 37 teilnehmenden Nationen verfolgt haben, im Vergleich zum Vorjahr konnte sich der Wettbewerb eine Million Zuschauer hinzugewinnen.

Im Durchschnitt erreichte das Finale von Malmö 46,7% Marktanteil. Mit 8,1 Millionen Zuschauern ist Deutschland der größte TV-Markt, gefolgt vom UK mit 7,7 Millionen Zuschauern, in Frankreich waren es 5,4 Millionen, was einem Plus von 1,9 Millionen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In 18 von 37 Ländern wurde ein Marktanteil von über 50% erzielt, Island steht mit 96% an der Spitze, gefolgt von Schweden mit 87,3%, Norwegen mit 85,5% und Finnland mit 83,1%. In Kroatien wurden mit 73,2% und 1,1 Millionen Zuschauern die höchsten Werte seit 2006 erreicht.

Bei Youtube verzeichnen die Shows live oder on demand 7,3 Millionen Zuschauer. Jean Philip De Tender, stellvertretender Generaldirektor der EBU freute sich: "Diese unglaublichen Zahlen zeigen die enorme globale Wirkung des Eurovision Song Contests, online, im Fernsehen und vor allem musikalisch." Auch bezüglich des "Rest of the World"-Votings gibt es erfreuliche Zahlen zu vermelden. So wurden in 156 Ländern Stimmen für die Beiträge des diesjährigen Wettbewerbs abgegeben, die meisten davon aus den USA, Kanada, Rumänien, Mexiko, den VAE der Türkei, Südafrika, Ungarn, der Slowakei und Bulgarien.

Mittwoch, 22. Mai 2024

Eurovision 2024: Chef der Reference Group zieht Fazit


Europa
- Bakel Walden, Vorsitzender der Reference Group des Eurovision Song Contests hat in einem Interview mit der Schweizer Zeitung 20 Minuten ein Fazit zum Wettbewerb in Malmö gezogen und dabei durchblicken lassen, dass er trotz fehlender Vergleiche seinen Kollegen gerne glaubt, dass dies eine große Herausforderung war. "Die Polarisierung war seit Wochen vor Ort und auch bei den Delegationen zu spüren. Grundsätzlich ist es wichtig, dass alle ihre Meinung frei äußern können. Das ist ein wichtiger Teil, wenn so viele Nationalitäten zusammenkommen.", so Walden.

Gleichzeitig sei es wichtig, dass Musik und Kreativität im Vordergrund stünden: "Wenn es am Ende nur noch um das Durchsetzen eigener Haltungen geht, dann bleibt nur noch Konflikt statt Kreativität." Ebenso hätte er in diesem angespannten politischen und brisanten Umfeld auch eine weitere Krise im Zusammenhang mit der Disqualifikation des niederländischen Interpreten Joost Klein gerne vermieden. "Wenn über 1.000 Menschen bei einer Produktion sind, die in Sicherheit arbeiten wollen, dann müssen nicht nur klare Verhaltensregeln gelten, sondern diese vor allem auch konsequent umgesetzt werden.", erklärte Walden.

Der Song Contest sei dennoch nicht die Bühne, um die Probleme der Welt zu lösen. "Hier müssen wir auch klare Grenzen setzen. Wir werden in einen konstruktiven Dialog mit den teilnehmenden Ländern, aber auch mit Künstlerinnen und Künstlern eintreten. Wir haben also einige Hausaufgaben aus Malmö mitgenommen." Die Reference Group wird sich also weiterhin mit der Aufarbeitung von Malmö beschäftigen, fokussiert sich gleichzeitig aber auch auf den bevorstehenden Song Contest 2025 in der Schweiz. Hinter den Kulissen habe der Wettbewerb bereits begonnen, sagte der Leiter der Reference Group.

Türkei: Erdoğan wettert gegen Song Contest


Türkei
- Der türkische Präsident Erdoğan hat wieder einmal den Eurovision Song Contest in seiner Art und Weise kritisiert. Insbesondere die Inklusion von LGBTQ*-Teilnehmern und die damit verbundenen Werte der Europäischen Rundfunkunion stoßen dem türkischen Präsidenten übel auf. So habe der Wettbewerb in Malmö "Geschlechtsneutralisierung" und "soziale Korruption" gefördert, wodurch er die Ideale der traditionellen Familie bedroht sieht.

Ihm zufolge habe der türkische Rundfunk TRT eine richtige Entscheidung getroffen, dem Eurovision Song Contest in den letzten zwölf Jahren ferngeblieben zu sein. Nach dem Wettbewerb von Baku 2012 verzichtete der Sender TRT auf die Teilnahme an den Folgewettbewerben, nicht nur aufgrund "unmoralischer" Auftritte, sondern auch, weil dem Sender das Juryvoting und die Big Five ein Dorn im Auge sind. Stattdessen initiierte die Türkei den Türkvizyon Song Contest.

Zu diesem alternativen Wettbewerb der Turkvölker gibt es ebenfalls Neuigkeiten, heißt es in sozialen Medien doch, dass man eine Fortsetzung noch in diesem Jahr in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, anstrebe. Weder der für die Organisation zuständige Sender TMB TV noch andere angeschlossene Rundfunkanstalten haben sich bislang zur Türkvizyon geäußert, die zuletzt vor vier Jahren in coronakompatibler Online-Fassung stattfand.

Samstag, 18. Mai 2024

News-Splitter (1042)


Kroatien
- Marko Purišić alias Baby Lasagna hat von der kroatischen Regierung aufgrund seiner Verdienste um die Republik Kroatien, nicht zuletzt ob der außergewöhnlichen Promotion, ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro angeboten bekommen. Premierminister Andrej Plenković sagte: "Sein atemberaubender Erfolg beim Eurovision Song Contest, insbesondere die enorme positive Aufmerksamkeit, (...) hat die Regierung dazu veranlasst, ihm diese Geldsumme zukommen zu lassen." Baby Lasagna erklärte, es gäbe viele Menschen und Organisationen, denen mit diesem Geld mehr geholfen wäre, als ihm. So wünschte er sich, dass jeweils 25.000 an zwei onkologische Institute gespendet werden sollen. Kroatien belegte mit Baby Lasagna und "Rim Tim Tagi Dim" den zweiten Platz in Malmö.

Schweiz
- Offenbar stellt man sich auch in mittelgroßen Städten die Frage, ob man sich um die Ausrichtung der Eurovision 2025 bemühen soll. So erklärte John Gobbi, Geschäftsführer des Eishockeyvereins HC Fribourg-Gottéron: "Wir analysieren und diskutieren derzeit, ob wir die Eurovision 2025 nach Fribourg bringen könnten." Die dafür vorgesehene BCF Arena bietet rund 9.000 Plätze und würde allein damit schon die Auflagen der EBU um 1.000 Plätze nicht erfüllen. Laut Radio Fribourg wird dennoch geprüft, ob eine Bewerbung möglich und aussichtsreich wäre. Fribourg bzw. Freiburg ist die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons in der französischsprachigen Schweiz. Interesse bekundeten zudem bereits Basel, Genf, St. Gallen und Zürich.

Deutschland
- Eine Woche nach dem Eurovision Song Contest in Malmö konnten sich mehrere Lieder des Wettbewerbs in den deutschen Singlecharts platzieren. Als höchster Neueinsteiger landet der niederländische Sänger Joost Klein mit "Europapa" auf der #13 der offiziellen Charts, nur einen Platz dahinter feiert Nemo mit "The Code" den Neueinstieg in die Charts. Der deutsche Beitrag "Always on the run" von Isaak schaffte nach dem Vorentscheid keinen Einstieg in die Charts, platziert sich nunmehr aber auf der #22. Der letzte Song Contest-Teilnehmer in den Top 100 ist Baby Lasagna aus Kroatien mit "Rim Tim Tagi Dim" auf der #50. In den Trending Charts, nicht jedoch in den Top 100, landeten Slimane aus Frankreich, Marcus & Martinus aus Schweden und Angelina Mango aus Italien.

Russland
- Die russische Regierung belebt den Intervision Song Contest auf's Neue, nachdem die Rundfunkanstalten RTR und Channel One aus der Europäischen Rundfunkunion ausgetreten sind. Von den Organisatoren heißt es, dass mindestens 15 Länder live am Finale des Wettbewerbs gegeneinander antreten soll. Über den Sieger sollen, ähnlich wie bei der Eurovision ein Jury- und Televoting entscheiden. Bislang hat lediglich die Volksrepublik China einen Vorentscheid für die Intervision auf den Weg gebracht. Usbekistan befürwortet ebenfalls die Neuauflage des Wettbewerbs, während Bolivien offiziell zur Teilnahme eingeladen wurde. Ebenso eingeladen sind alle Mitgliedsländer der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie die BRICS-Staaten.

Slowenien: Inhalt des Fragenkatalogs veröffentlicht


Slowenien
- RTVSlo hatte bereits angekündigt, einen Fragenkatalog an die EBU bezüglich des Wettbewerbs 2024 auszuarbeiten. Nun ist der Inhalt dieses Katalogs bekannt. Dabei erbittet der Sender zum einen "genaue Daten darüber, wie das slowenische Publikum beim Eurovision Song Contest abgestimmt hat", da es offenbar Zweifel an der Richtigkeit gibt und eine erstaunlich große Zahl "neuer Online-Wähler, die es zuvor noch nicht gab" aufgetaucht seien. Ebenso erwartet man Erläuterungen zum Ausschluss der Niederlande und Antworten darauf, welche technischen Mittel eingesetzt wurden, um das Klangbild im Saal zu überspielen. Gemeint sind hier etwaige Buh-Rufe in Bezug auf die Teilnahme Israels. 

RTVSlo fordert zudem, über das "Rest of the World"-Voting zu debattieren und zu hinterfragen, welchen Sinn es hat, dass Staatsangehörige von Ländern, die gar nicht am Wettbewerb teilnehmen, Einfluss auf das Ergebnis nehmen könnten. Hinzu kommt, dass RTVSlo fordert, dass die Meinung von EBU-Mitgliedern bei der Gestaltung des Wettbewerbs, insbesondere auf wichtige Entscheidungen, mehr Gehör findet und man ein demokratischeres Entscheidungssystem finden könnte. Zuletzt heißt es, man sollte sich Gedanken über den möglichen Einfluss von Sponsoren auf den Content der Veranstaltung machen. 

So ist Moroccanoil seit Jahren Partner und offizieller Sponsor des Eurovision Song Contests. Das Unternehmen, das u.a. Produkte aus Arganöl herstellt, hat seinen Sitz im israelischen Tel Aviv. Nicht zuletzt ob dieser Produktlinie ist der Teppich beim Eröffnungsempfang türkis und nicht rot, orange oder wild gemustert. Die exklusiven Sponsorenverträge wurden 2019 für fünf Jahre geschlossen und enden noch in diesem Jahr. Zudem ist TikTok ein Sponsor des Wettbewerbs, wodurch zahlreiche Inhalte von den Proben etc. zunächst exklusiv auf TikTok veröffentlicht werden und eine Berichterstattung extrem erschwert wird. Sollten die Antworten an den slowenischen Rundfunk publik gemacht werden, werden wir natürlich darüber berichten.

Donnerstag, 16. Mai 2024

Norwegen: Delegationsleiter hofft auf Maßnahmen


Norwegen
- "Es besteht kein Zweifel, dass der Ruf des Eurovision Song Contests in diesem Jahr erheblich geschädigt wurde und jetzt ist es entscheidend, dass die EBU schnell Maßnahmen ergreift. Die EBU muss aufhören, den Delegationen und Künstlern die Schuld an den Skandalen rund um die Eurovision 2024 zuzuschieben und das Kernproblem erkennen.", so Stig Karlsen, norwegischer Delegationsleiter des Senders NRK. Im Interview mit Wiwibloggs erklärte er, dass die EBU Verantwortung übernehmen muss.

Nicht nur das norwegische Team in Malmö sondern auch eine Reihe weiterer Delegationen beklagte das "angespannte und unsichere Umfeld" des Wettbewerbs in diesem Jahr. Mehrere Nationen hätten damit gedroht, die Teilnahme an den Liveshows zurückzuziehen, darunter auch die norwegische Gruppe Gåte, deren Teilnahme "bis zur letzten Sekunde" auf dem Spiel stand. Ähnliches wurde aus Irland, Portugal und dem Vereinigten Königreich berichtet, das slowenische Fernsehen arbeite zudem einen Fragenkatalog mit entsprechenden Kernthemen an die EBU aus.

Um die Reputation des Wettbewerbs wieder zu fördern, hofft Karlsen darauf, dass die Europäische Rundfunkunion schnell kluge und notwendige Schritte einleitet. Karlsen äußerte sich schon in der Vergangenheit kritisch gegenüber einiger Aspekte des Wettbewerbs. So beklagte er 2023 seinen Unmut in Hinblick auf die 50/50-Regelung aus Jury- und Zuschauervoting. Der norwegische Melodi Grand Prix etwa wurde auf eine 60/40-Verteilung umgestellt, wodurch sich Gåte gegenüber Keiino erst für Malmö qualifizieren konnten.

Eurovision 2024: EBU reagiert auf Kritik zur Flaggenpolitik


Europa
- EBU-Generaldirektor Noel Curran hat sich in einem offiziellen Schreiben an Margaritis Schinas, den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission gewandt und auf die Problematik der Flaggen-Restriktionen beim Eurovision Song Contest reagiert. In dem veröffentlichten Schreiben heißt es zunächst, dass der Eurovision Song Contest die gleichen Werte wie die Europäische Union verkörpert, darunter Inklusion und Vielfalt. Die EBU sei stolz darauf, den Slogan "United by Music" zu leben.

Gleichzeitig betont Curran, dass die Größenordnung des Wettbewerbs gewisse Herausforderungen mit sich bringen, dennoch aber klarstellen möchte, dass es nie ein explizites Verbot der Europaflagge gegeben hat, was man u.a. auch an vergangenen Ausgaben des Wettbewerbs gesehen hat. 2024 habe man die Ordner und Sicherheitskräfte jedoch angehalten, den Fokus der zugelassenen Flaggen auf die der Teilnehmerländer und die Regenbogenflagge zu legen. Sie wurden dementsprechend sensibilisiert.

Man habe diese Sicherheitspolitik in Malmö stärker als je zuvor durchgesetzt, weshalb offenkundig auch Fans mit Europaflaggen abgewiesen wurden. Die EBU versichert allerdings auch, dass es niemals die Absicht war, die Flagge der Europäischen Union in Misskredit zu bringen, da sie als wichtiges Symbol der europäischen Einheit und Solidarität steht. Man sei gewillt, die Flaggenpolitik für den Eurovision Song Contest für das kommende Jahr zu überarbeiten. Schinas freute sich über den Zuspruch der EBU, bezüglich der Vorbehalte und die Überarbeitung der Flaggenpolitik.

Mittwoch, 15. Mai 2024

Schweiz: Basel bekundet erstes Interesse an Austragung


Schweiz
- Der Kreis der interessierten Städte für die Ausrichtung des Eurovision Song Contests 2025 wächst auf vier. Nach Genf, Zürich und St. Gallen wirft nun auch die Stadt Basel ihren Namen in den Topf. Conradin Cramer, Präsident des Regierungsrates des Kantons Basel-Stadt gratulierte Nemo zum Sieg in Malmö und brachte seine Stadt gleichzeitig als möglichen Austragungsort der nächsten Eurovision ins Gespräch.

"Nun wird die Schweiz den ESC 2025 austragen. Als Austragungsort eignet sich Basel hervorragend. Und wir sind parat: mit unserer Infrastruktur, Erreichbarkeit und Gastfreundschaft.", so Cramer auf X. Als potentielle Halle mit einer Kapazität von 12.400 Plätzen während Konzertveranstaltungen gilt die St. Jakobshalle am Rand der gleichnamigen Parkanlage. Die Halle wurde 1976 eröffnet und zwischen 2015 und 2018 zuletzt renoviert.

Basel als Austragungsort brächte auch aufgrund seiner geographischen Lage im Dreiländereck Schweiz-Frankreich-Deutschland einen großen Vorteil mit sich, da Städte wie Freiburg im Breisgau und Mulhouse (Mühlhausen) im Elsass nicht weit entfernt liegen und per Bahn regelmäßig angebunden werden. Allerdings könnten 35 Zentimeter der Austragung in Basel einen Strich durch die Rechnung machen. Die erforderliche Höhe der Halle liegt bei 18m, die St. Jakobshalle erreicht hingegen nur 17,65m.

Schweden: Malmö wird sich nicht wieder bewerben


Schweden
- Die Stadt Malmö hat nach dem Eurovision Song Contest 2024 in der letzten Woche ein Fazit gezogen, nicht nur in Hinblick auf die enormen Kosten und den Aufwand die Sicherheit zu gewährleisten, sondern scheinbar auch für zukünftige Ausgaben des Wettbewerbs abgeschlossen. Sollte Schweden in nächster Zeit erneut den Song Contest gewinnen, würde sich die Stadt nicht erneut um die Austragung bemühen, heißt es in einem ersten Resümee.

"Wir können nicht sagen, dass wir ein gutes Jahr hatten, aber auch kein schlechtes. Es war ein Jahr mit so viel Intensität, da es uns viel Geld gekostet hat, um die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher gewährleisten zu können. Wenn Schweden nächstes Jahr gewinnt und man uns anbietet, den Wettbewerb auszurichten, werden wir definitiv ablehnen. Wir haben nicht die Kraft und Ausdauer, den Wettbewerb noch einmal auszurichten.", heißt es aus Malmö.

Der Eurovision Song Contest fand in den letzten Wochen in einem aufgeheizten Umfeld in Malmö statt. Begleitet wurden die Probe- und die Wettbewerbswoche von beispiellosen Protestaktionen und Demonstrationen rund um die israelische Teilnahme im Wettbewerb angesichts der Situation im Gazastreifen. Die Europäische Rundfunkunion, die zeitweise mit mehreren Delegationen parallel Gespräche führte, war vergangene Woche aufgrund mehrerer Entscheidungen massiv in die Kritik geraten.

Produzentin Miša Molk, die jahrelang in der slowenischen Delegation und von 2001 bis 2009 auch in der Reference Group der Eurovision tätig war, erklärte etwa in einem Statement, dass es ein Fehler der EBU gewesen sei, Israel in Malmö teilnehmen zu lassen. Auch mehrere Rundfunkanstalten sowie Künstler des Wettbewerbs mahnten bzw. protestierten offen gegen die Teilnahme des Landes in einem Wettbewerb, der das Leitthema "United by music" trägt.

Dienstag, 14. Mai 2024

Bosnien-Herzegowina: Minister in stetem Kontakt mit EBU


Bosnien-Herzegowina
- Nach Angaben der Delegationsleiterin Lejla Babović hat der Verkehrs- und Kommunikationsminister von Bosnien-Herzegowina im vergangenen Jahren diverse Male versucht, das Land zum Eurovision Song Contest zurückzubringen. Im Gespräch mit dem Fernsehsender N1 bestätigt Babović, das es regelmäßige Treffen mit der Europäischen Rundfunkunion gab, um einen Weg zu finden, die Schulden des Senders BHRT bei der Rundfunkunion abzubauen.

"Leider haben wir im letzten halben Jahr gesehen, dass es keine Möglichkeit gibt, die Erhebung der Fernsehgebühren zu regulieren, die es BHRT ermöglichen würde, normal zu funktionieren und dann am Wettbewerb teilzunehmen.", so Babović. Noch immer belaufen sich die Schulden des Senders bei der EBU auf rund 6,1 Millionen Euro. Die EBU hatte angeboten, eine gemeinsame Lösung zu entwickeln, um die Schulden zu tilgen, man gab jedoch auch zu bedenken, dass man zunächst das allgemeine Tagesgeschehen abhandeln und den Sendebetrieb aufrecht erhalten müsse.

BHRT ist seit 2016 von Sanktionen der EBU betroffen und vom Nachrichten- und Programmaustausch ausgeschlossen. Da in Bosnien-Herzegowina zwei Landesteile mehr oder minder ihr eigenes Ding mit verschiedenen Rundfunkanstalten machen, fehlt die Finanzierungsgrundlage des allstaatlichen Senders, sodass die Weiterführung des Senders ein Drahtseilakt ist. Dennoch habe man nach wie vor Interesse, wieder vollberechtigtes Mitglied der EBU sein und auch an der Eurovision teilzunehmen.

Trotz Sympathien innerhalb der Regierung des Landes fehle es am abschließenden Ehrgeiz, die notwendigen Gelder aufzubringen. Als Beispiel, wie es durchaus funktionieren kann, nannte Babović Rumänien, dessen staatlicher Rundfunk TVR ebenfalls bei der EBU Schulden angehäuft hatte, die jedoch mit Einsatz der Regierung innerhalb eines Jahres beglichen werden konnten. Trotz aller Widrigkeiten hatte BHRT zwischenzeitlich signalisiert, eine Möglichkeit zu finden, am Eurovision Song Contest 2025 teilzunehmen.

Liechtenstein: Tourismusverband will mitprofitieren


Liechtenstein
- Matthias Ulrich, der Vorsitzende von Liechtenstein Marketing hat im Interview mit Radio Liechtenstein zu Protokoll gegeben, dass das Fürstentum die Vergabe des Eurovision Song Contests 2025 an St. Gallen unterstützen würde. Das Fürstentum hofft, durch die Vergabe an einen Austragungsort in der Ostschweiz auch in die Verzückung zu kommen, als Teil der Tourismusregion etwas vom großen Kuchen der Eurovision und seinen touristischen Einnahmen abzubekommen.

Doch selbst wenn der Eurovision Song Contest im kommenden Jahr in St. Gallen stattfindet, ist ein Debüt Liechtensteins im Wettbewerb nahezu unmöglich. Zunächst müsste die einzige Rundfunkanstalt des Landes, 1FLTV Mitglied der Europäischen Rundfunkunion werden. Geschäftsführerin Sandra Woldt erklärte hingegen bereits im Jahr 2022, dass man innerhalb des Senders den Fokus auf und für Liechtenstein lege und man nicht mehr an der Vollmitgliedschaft interessiert sei.

Dabei gab es nach Gründung des Senders im Jahr 2008 durchaus ernstgemeinte Ambitionen, Mitglied der EBU zu werden und sogar einen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest auszutragen. Großer Förderer der Idee, auch um das Fürstentum international zu bewerben, war Peter Kölbel, der ehemalige Direktor von 1FLTV, der allerdings vor einigen Jahren unerwartet verstarb. Seither liegen sämtliche Pläne, Liechtenstein zum Song Contest zu bringen auf Eis. 

Montag, 13. Mai 2024

Finnland: Uuden Musiikin Kilpailu 2025 bestätigt


Finnland
- Um heute Abend nach all den Kontroversen rund um den Song Contest in Malmö auch noch mal was Positives zu schreiben, bestätigt der finnische Rundfunk YLE, dass man im nächsten Jahr wieder am Song Contest teilnehmen wird und der Vorentscheid Uuden Musiikin Kilpailu auch 2025 durchgeführt wird. Ein Bewerbungsfenster öffnet am 19. August und schließt sechs Tage später am 25. August.

Eine Jury wird nach Bewerbungsschluss alle Beiträge auf ihre Kompabilität prüfen und eine Vorauswahl treffen. Das genaue Regelwerk des finnischen Vorentscheids 2025 wurde noch nicht veröffentlicht, soll aber in den kommenden Wochen aktualisiert und nachgereicht werden. Der finnische Vorentscheid Uuden Musiikin Kilpailu ("Wettbewerb für neue Musik") wächst und gedeiht seit Jahren und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

In diesem Jahr wurde Finnland durch den Windows95Man vertreten, der Titel "No Rules!" belegte am Samstag im Finale von Malmö den 19. Platz mit insgesamt 38 Punkten. Zuvor musste sich die finnische Delegation etwas für das Bühnenoutfit von Teemu Keisteri alias Windows95Man einfallen lassen, da das originale Microsoft-Logo aus werberechtlichen Gründen nicht gezeigt werden durfte. Stattdessen verpixelte man das Logo, seinen Künstlernamen durfte er jedoch für seinen Auftritt behalten.

Eurovision 2024: EBU wird Kontroversen aufarbeiten


Europa
- Die Europäische Rundfunkunion hat zudem heute ein weiteres Statement veröffentlicht, indem sie Bezug auf eine Woche voller Kontroversen genommen hat. Gegenüber verschiedenen Medien erklärte man: "Wir bedauern, dass einige Delegationen beim Eurovision Song Contest in Malmö sowohl vor Ort als auch während ihrer Übertragungen den Geist der Regeln und des Wettbewerbs nicht respektiert haben."

Man habe während der gesamten Veranstaltung mit einer Reihe von Delegationen gesprochen und diverse Themen besprochen, nicht zuletzt über die von vielen als unmoralisch geltende Teilnahme Israels im Wettbewerb und den Ausschluss von Joost Klein kurz vor dem Finale. "Die Leitungsgremien der EBU werden gemeinsam mit den Delegationsleitern die Ereignisse rund um den ESC in Malmö prüfen, um positiv voranzukommen und sicherzustellen, dass die Werte der Veranstaltung von allen respektiert werden.", heißt es weiter

Einzelfälle werden in Abstimmung mit den beteiligten Delegationen und den Vertretern der Reference Group besprochen. Bekannt ist, dass Vertreter der EBU vor dem Finale bis tief in die Nacht hinein Gespräche mit mehreren Delegationen, darunter aus Portugal, dem UK, Irland und der Schweiz, geführt haben. Nemo sagte nach seinem Sieg bei der Pressekonferenz: "Eine Trophäe kann man reparieren, vielleicht muss der Eurovision Song Contest auch ein bisschen repariert werden."

Eurovision 2024: EU-Kommission kritisiert Flaggenpolitik


Schweden 
- Die EU-Kommission in Brüssel prangert die Organisatoren des Eurovision Song Contests an, dass das Zeigen der Europaflagge beim Wettbewerb in Malmö verboten wurde. Vizepräsident Margaritis Schinas kritisiert laut The Independent die Veranstalter, dass offiziell nur Flaggen der 37 Teilnehmerländer sowie die Regenbogenflagge während der Liveshows erlaubt waren, wenngleich eine Reihe anderer Flaggen ebenfalls während der Übertragung zu sehen war, ich erinnere mich u.a. an ein Schild mit der Aufschrift "Liechtenstein - Join Eurovision" mit der dazugehörigen Flagge darauf.

Die strikte Flaggenpolitik der Europäischen Rundfunkunion wurde in diesem Jahr deutlich schärfer durchgesetzt als in der Vergangenheit, insbesondere vor dem Hintergrund der Situation in Israel und Gaza sollte die Palästinenserflagge nicht offen im Raum gezeigt werden. Dies wurde durch die EBU noch einmal bestätigt, ein formelles Verbot der Europaflagge habe es allerdings nicht gegeben. Gleichzeitig kündigte man an, sich mit dem Schweizer Fernsehen für die Ausgabe 2025 noch einmal grundlegend mit der Flaggenpolitik zu beschäftigen. 

2016 veröffentlichte die EBU ein Pamphlet, auf dem eben jene Richtlinien erörtert wurden. Damals wurde jene PDF-Datei veröffentlicht, die neben Größenbeschränkungen auch eine Reihe abtrünniger oder nicht von den Vereinten Nationen anerkannten Ländern zeigte, darunter die kosovarische Flagge, die der Volksrepublik Donezk, Palästinas oder auch des Islamischen Staates. Die Kritik aus der Europäischen Union zeigt aber auch einen gewissen Eigennutz: "Weniger als einen Monat vor der EU-Wahl spiele diese Aktion den Euroskeptikern und Feinden Europas in die Hände.", so Schinas.

News-Splitter (1041)


Island
- Nach seiner Rückkehr aus Malmö hat der isländische Delegationsleiter Rúnar Freyr eine grundlegende Sichtung des nationalen Vorentscheids Söngvakkepnin angekündigt. "Der Wettbewerb verändert sich ständig. Er hat sich seit 1986 verändert, als er in einem TV-Studio stattfand. Dann wurde er größer und fand in der Laugardalshöll statt." So seit man grundsätzlich auch offen für eventuelle Regeländerungen bei der Vorentscheidung, wenngleich es seit Jahren keine Änderungen gab. So steht u.a. das aktuelle Superfinale auf dem Prüfstand. Die isländische Delegation sei ob des Ergebnisses von Malmö zwar enttäuscht, habe die Teilnahme aber dennoch genossen.

Schweiz
- Der Eurovision Song Contest wird sehr wahrscheinlich nicht an seinen Geburtsort zurückkehren. Roberto Badaracco, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Lugano im Tessin erklärte auf Anfrage, dass die Stadt nur sehr begrenzte Möglichkeiten für eine Veranstaltung dieser Größenordnung hat. "Leider verfügen wir nicht über Veranstaltungsorte, die Platz für bis zu 15.000 Zuschauer bieten. Es gibt das LAC, den Palazzo dei Congressi, die Cornèr Arena, die zukünftige Sporthalle, sogar das Konferenzzentrum, die allerdings nie die erforderliche Anzahl erreichen werden." Daher werde es schwierig sein, den Eurovision Song Contest ins Tessin zu holen. Der Wettbewerb 1956 fand im mittlerweile abgerissenen Teatro Kursaal in Lugano statt.

Griechenland
- Das Finale des Eurovision Song Contests in Malmö war der meistgesehene Wettbewerb für das griechische Fernsehen ERT seit 2010. Rund 2,81 Millionen Menschen sahen am Samstag den Auftritt von Marina Satti im Finale, was einem Marktanteil von 68,1% entspricht. Innerhalb der vierstündigen Sendezeit sahen 4,87 Millionen Griechen mindestens eine Minute des Wettbewerbs, rund 566.000 Zuschauer kommen über digitale Medien hinzu. Die Eurovision wurde nicht zuletzt durch die Teilnahme von Marina Satti zu einem attraktiven Event, ihr Lied "Zari", das im Finale den elften Platz mit 126 Punkten erreichte, ging nach seiner Veröffentlichung in Griechenland durch die Decke.

News-Splitter (1040)


Portugal
- Der portugiesische Rundfunk RTP wird morgen mit der Europäischen Rundfunkunion zusammenkommen und über den Wettbewerb 2024 debattieren. Auslöser hierfür war das nicht unmittelbar auf die Performance online zur Verfügung gestellte Video des Auftritts von Iolanda. Diese wurde erst etwa eine Stunde nach dem Auftritt online gestellt, da Iolanda mit dem Muster einer Kufiya dekorierte Fingernägel trug und "Peace will prevail" im Anschluss an "Grito" in die Halle rief. RTP erklärt, man werde zwangsläufig über die gesamte Eurovision in diesem Jahr sprechen müssen, der Sender plane aber keineswegs einen Rückzug vom Wettbewerb. Portugal belegte im Finale von Malmö den zehnten Platz.

Schweiz
- Die Verantwortlichen der SSR SRG in der Schweiz haben heute bereits ihr erstes Treffen in Vorbereitung auf den Eurovision Song Contest 2025. Nemo kam am Sonntagabend am Flughafen Zürich an und freue sich nach eigenen Aussagen, am Montag keinerlei Termine zu haben: "Ich werde in den Garten meines Elternhauses gehen, mich hinlegen und versuchen, etwas herunterzukommen." Noch am Flughafen wurde er von Erich Fehr, Stadtpräsident von Nemos Heimatstadt Biel empfangen. Wie der SRF berichtet, beginnen nun die Planungen für 2025: "Wo der ESC stattfinden wird, dürfte voraussichtlich im September kommuniziert werden."

Österreich
- "Ich bin überhaupt nicht enttäuscht, muss nichts schönreden. Entscheidend für mich war, dass ich dabei sein durfte. (...) Ich habe auf dieser Bühne alles aufsaugen können. Und das Ergebnis zeigt, dass man nie wissen kann, wohin die Reise geht. Es ist eben ein Spiel, ein Wettbewerb.", sagte Kaleen nach ihrem vorletzten Platz in Malmö. Dem ORF bescherte der Eurovision Song Contest gute Quoten, durchschnittlich sahen 1,11 Millionen Zuschauer den Auftritt von Kaleen. Ersten Berichten der Kleinen Zeitung zufolge, wird der ORF auch im kommenden Jahr auf eine nationale Vorauswahl verzichten und den Interpreten für die Schweiz 2025 durch internes Scouting ermitteln.

Sonntag, 12. Mai 2024

Eurovision 2024: Niederlande bekamen 58 Jurypunkte


Niederlande
- Der Ausschluss der Niederlande vom Finale des Eurovision Song Contests 2024 hat überwiegend Frustration in der Bubble ausgelöst. Nach wie vor gibt es noch keine weiteren Informationen, was genau zwischen dem Interpreten Joost Klein und der Kamerafrau des Produktionsteams vorgefallen ist, sowohl die EBU als auch der niederländische Rundfunk AVROTROS haben ein Statement veröffentlicht und ihre Version der Geschichte dargelegt.

Joost Klein wurde am Samstagmittag vom Finale ausgeschlossen, AVROTROS verzichtete anschließend darauf, seine Punktesprecherin Nikkie de Jager aus Hilversum zuzuschalten. Stattdessen vergab EBU-Supervisor Martin Österdahl die Höchstwertung der niederländischen Jury. Und dies führt uns dazu, einmal zu schauen, wie die Niederlande denn im Juryvoting des Finales abgeschnitten hätten, wäre der Auftritt vom zweiten Halbfinale als Bewertungsgrundlage zu Rate gezogen worden. 

Da auf Eurovision.tv die detaillierten Wertungen der Juroren veröffentlicht wurden und oftmals der Elftplatzierte im Voting einen Punkt erhalten hat, kann man anhand der fehlenden Top Ten-Platzierung der Jury herleiten, welche nationalen Jurys den niederländischen Titel "Europapa" bepunktet hätten. In der Summe hätten die Niederlande demnach im Juryvoting 58 Punkte im Song Contest-Finale erhalten. Am meisten Punkte hätte Joost von der italienischen und luxemburgischen Jury bekommen, nämlich jeweils zehn Zähler. Aus Dänemark und San Marino hätte es acht, aus Österreich sieben Punkte gegeben. 

Die serbische Jury hatte die Niederlande demnach auf dem sechsten Platz gelistet und hätte fünf Punkte vergeben. Hinzu kommen noch drei Punkte aus Lettland und jeweils einen Zähler von den Juroren aus Belgien, Malta, Moldawien und Polen. Bei der deutschen Jury lagen die Niederlande auf Platz 15. Auf das Gesamtranking bezogen hätte Joost im Juryvoting den zwölften Rang belegt. Wären sie dabei gewesen, hätten nicht einmal alle potentiellen 37 Höchstwertungen im Zuschauervoting (37x12 = 444 Punkte) nicht gereicht, um als Sieger vom Platz zu gehen.

Eurovision 2024: Die Delegationen kehren heim


Schweden 
- In Malmö hat der Abbau des Eurovision Song Contests begonnen, Werbeplakate werden abgehangen, Fahnen eingeholt und einmal gründlich durchgewischt. Der Wettbewerb hat Delegationen, Fans und der Stadt einiges abverlangt. Die Interpreten sind abgereist und wurden zum Teil überschwänglich in ihren Heimatländern empfangen. Das kroatische Fernsehen HRT initiierte etwa einen Willkommensempfang am Trg bana Josipa Jelačića, dem zentralen Platz in der Hauptstadt Zagreb.

Dort warteten hunderte Fans auf die Rückkehr von Marko Purišić alias Baby Lasagna, der in Malmö gestern Abend den zweiten Platz hinter Nemo belegt hat. Bei dem Empfang waren als musikalische Supporter u.a. auch die Vorjahresvertreter Let 3, Riva-Sängerin Emilija Kokić und Jugoslawiens Vertreterin von 1991, Tajči dabei. Kroatien Regierungschef Andrej Plenković schüttelte Baby Lasagna die Hand, bevor dieser auf der Bühne stieg und erklärte, mit maximal 100 Menschen gerechnet zu haben, ehe er sich vor Rührung Tränen aus den Augen wischte und seinen Titel insgesamt dreimal sang.

Für die Interpreten von Malmö bricht nun eine ruhigere Zeit an, auch Nemo erklärte im Interview: "Ich freue mich auf den Sommer, einfach wieder in Berlin zu sein. Abseits vom Trubel.", während für das Schweizer Fernsehen die Planungen für den Eurovision Song Contest 2025 beginnen. Auch seine Heimatstadt Biel plante einen Empfang für Nemo: "Wir haben ganz klar den Willen, etwas zu organisieren, aber das hängt nun massgeblich von Nemos Agenda ab.", so Kulturdirektorin Glenda Gonzalez-Bassi. Nemo empfohl den Wettbewerb 2025 in Biel zu veranstalten, was aber wohl ob der fehlenden Kapazitäten schwer umsetzbar sein dürfte.

Die ersten Länder haben bereits während der Woche in Malmö ihre Teilnahme bestätigt, darunter Dänemark, Malta und Spanien. Heute Morgen bestätigte auch Luxemburg, im kommenden Jahr wieder dabei zu sein und es gibt erste Spekulationen, dass Bulgarien ggf. wieder einen Anlauf wagen könnte. In einem X-Beitrag (früher Twitter) postete der offizielle Kanal des Senders BNT, dass eine Delegation vor Ort in Malmö war. "Alle sind fest davon überzeugt, dass das Land dauerhaft in den Wettbewerb zurückkehren sollte.", heißt es darin. BNT legte in den letzten Jahren ein sehr ambivalentes Verhalten zum Song Contest an den Tag.

Hunderte Fans warteten auf dem Ban-Jelačić-Platz in Zagreb | Premierminister Andrej Plenković trifft Baby Lasagna

Nach dem Willkommensempfang in Zagreb steht Baby Lasagna das gleiche Spiel in seiner Heimatstadt Umag noch einmal bevor