Bolivien - Ein faszinierendes Land im Andenhochland, das nach dem südamerikanischen Freiheitskämpfer Simón Bolívar benannt wurde, ist der Plurinationale Staat Bolivien. Der Binnenstaat verlor im Salpeterkrieg große Teile seines Staatsgebiets und dabei auch den Meerzugang an Chile. Der mittlerweile aus dem Land gejagte Präsident Evo Morales machte es sich seinerzeit zur Aufgabe, diesen Meereszugang wiederzuerlangen, scheiterte jedoch mit einem Antrag vor dem Internationalen Gerichtshof. Der Seehandel wird aufgrund von besonderen Vertragsrechten im chilenischen Hafen von Arica abgewickelt.
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Hauptstadt |
Sucre |
Sprachen |
Spanisch, Quechua, Aymara, Guaraní |
Fläche |
1.098.581km² |
Währung |
Boliviano (Bs) |
Einwohner |
11,1 Mio. |
Internet-TLD |
.bo |
Zeitzone |
UTC -4 |
Wiki-Info |
Ansonsten ist das Land gekennzeichnet vom bis zu 4.000m hohen Altiplano, einer Hochebene, in der auch die Hauptstadt Sucre und der Regierungssitz La Paz liegen und die Regenwaldebene des Amazonas im Osten des Landes. Vielfalt besitzt die Landschaft, wechseln sich doch dichte Urwälder, karge Gebirgsformationen, Salzseen wie der Salar de Uyuni und der Titicacasee ab. Ein Großteil der Bevölkerung besteht zudem aus indigenen Völkern, die beiden größten davon sind die Quechua und Aymara, die zusammen fast sechs Millionen Einwohner stellen. Sie pflegen ihre Indio-Traditionen und führen gleichsam mit der Wiphala auch eine eigenständige Nationalflagge.
Der große Anteil an Indios innerhalb der Bevölkerung bringt auch eine kulturelle Vielfalt mit sich. Zwar hat sich, wie in vielen Ländern Lateinamerikas das spanische Kolonialerbe etabliert, dennoch finden überall im Land viele traditionelle Aymara- und Quechua-Veranstaltungen mit Folklore, Tanz und Musik statt, die zudem vom bolivianischen Staat unterstützt werden. Gepaart mit linken politischen Botschaften, die musikalisch verarbeitet werden, setzte sich u.a. die Stilrichtung des Nueva canción durch. Verglichen mit den Nachbarländern zeichnet sich die bolivianische Popmusik jedoch durch einen sehr hohen Grad an traditionellen Instrumenten aus.
Zu den Vertretern dieser Musikrichtung, die Traditionelles mit Modernem mischt, gehört die achtköpfige Folkloreband (Spanisch: "agrupación folclorica") Chila Jatun. Die Band gründete sich im Jahr 2008 in Cochabamba, einer Stadt die noch heute beliebter Stopp für Touristen ist, die sich mit der Inka-Kultur beschäftigen. Die Gruppe veröffentlichte seither mehrere Alben, auf denen Titel in Spanisch und Quechua enthalten sind. Auch trat die Gruppe schon bei diversen Musikwettbewerben, etwa im letzten Jahr beim Viña del Mar-Festival in der gleichnamigen chilenischen Küstenstadt auf. Das heute hier vorgestellte "Amantes" entstammt dem Album "K'anchay" aus dem Jahr 2010. Ebenfalls zu empfehlen ist das Lied "Me cansé de amarte".
Chila Jatun - Amantes