Samstag, 8. Mai 2021

Tag 1: Australien, Nordmazedonien und Irland


Australien
 - Aufgrund verschiedener bürokratischer Ein- bzw. Ausreisehürden muss die Eurovisionswelt in diesem Jahr auf einen australischen Liveauftritt verzichten. Dafür bietet Eurovision.tv einen kleinen exklusiven Einblick in das sogenannte Backup-Video, dass Montaigne in Australien unter Aufsicht gedreht hat und das am 18. Mai als Ersatz abgespielt wird. Man erhascht jedoch einen kleinen Einblick auf die Kostümwahl von Montaigne, die sich gemäß ihres Songtitels "Technicolor" eine regenbogenfarbene Kurzhaarfrisur und einen schwarzen Lackanzug gegönnt hat. Und auch wenn man bereits erahnen kann, in welche Richtung das Staging in Bezug auf den TV-Auftritt gehen wird, sind wir nach der "Probe" kaum schlauer als zuvor...

Zum australischen Video

Nordmazedonien
- Gemäß seinem Songtitel "Here I stand" präsentiert sich Vasil Garvanliev eigenständig und völlig allein auf der großen Bühne im Ahoy von Rotterdam. Der nordmazedonische Sänger trägt dabei einen schwarzen Anzug, mit Pathos und Inbrunst singt er sein melodramatisches Lied, das in den Wettquoten ganz weit hinten rangiert und Nordmazedonien wohl auch trotz der eindringlichen Performance nicht ins Finale bringen wird. Im Verlauf seiner Darbietung reißt sich Vasil dann das Hemd auf, zu sehen ist der Schimmer einer aufgenähten Discokugel, was ein bisschen too much wirkt. Auch der wunderschöne Bühnenhintergrund mit den warmen orangefarbenen Sternchen und dem Flitter wird nicht viel nützen und Vasil wirkt ein bisschen allein gelassen. Man erkennt im Verlauf der Probe jedoch auch, dass das Team aus Nordmazedonien noch ein wenig experimentiert.

Zum nordmazedonischen Video

Irland
- Der Tag endet mit der irischen Probe von Lesley Roy und hier kann man sagen, dass der gesehene Schnipsel wohl kaum mit den visuellen Effekten übereinstimmen wird, den der TV-Zuschauer bei der fertigen Choreographie erleben wird. Lesley, die stimmlich heute offenbar noch nicht 100% gab, ist allein auf der Bühne, die in Sonnenuntergangsstimmung gehalten ist und scheint mit Scherenschnitten und Daumenkino eine Story erzählen zu wollen. Was hier noch wie eine sehr technische Darbietung scheint, kann am Fernseher in Bild und Ton aber natürlich ganz anders wirken. Ich bin sehr gespannt, was sich die Iren da haben einfallen lassen und freue mich schon auf den aussagekräftigeren zweiten Durchlauf in ein paar Tagen.


Relativ erkenntnisarm endete somit dieser erste Probentag in Rotterdam. Für mein Empfinden gibt das von Eurovision.tv zur Verfügung gestellte Material auch wenig her, um schon ein Gefühl dafür zu bekommen, was der Zuschauer am 18. Mai am Fernseher erleben wird. Mit Sicherheit wird noch eine ganze Menge bei den heute aufgetretenen Delegationen ge- und verändert, wir dürfen also gespannt sein. Morgen Vormittag startet Zyperns Sängerin Elena Tsagkrinou als erste in den Probentag. Außerdem sehen wir noch die ersten Grundschritte von Norwegen, Kroatien, Belgien, Israel, Rumänien, Aserbaidschan, der Ukraine und abschließend Malta. Damit ist das erste Halbfinale dann bereits einmal komplett aufgetreten und hat sich an die Gegebenheiten in der Halle von Rotterdam gewöhnt.