Mittwoch, 12. Mai 2021

Tag 5: Die Kobra aus dem Land des Feuers


Aserbaidschan
- Toxisch wie eine Kobra, so kann man die Geschichte einer Femme fatale wie Mata Hari beschreiben. Die Kobra, deren Gift einen langsam aber sicher sowohl um den Verstand als auch ums Leben bringt, spiegelt sich in der goldenen Kugel wieder, die Samira Efendi im Backdrop dabei hat. Ansonsten ist die Darbietung weiterhin zu zahm und weniger verrucht als es der Titel ihres Liedes mutmaßen lässt. Aserbaidschan, das Land großartiger Effekte und Performances lässt mich etwas ernüchtert zurück. Ich habe mir von der zweiten Probe mehr erhofft, als das, was es in Rotterdam auf der Bühne zu sehen gab.

Nein, es ist eine stimmige Performance, aber irgendwie fehlt das letzte Quäntchen das mir sagt "Jo! Das ist ein geiler Act!" Ich weiß auch nicht was ich erwartet habe, aber irgendwie mehr Mystik. Das habe ich bereits zur ersten Probe kritisiert und ich bleibe dabei, dass Aserbaidschan nicht alles in die Performance steckt, was möglich gewesen wäre. Immerhin hat sich das Land des Feuers, wie sich Aserbaidschan werbewirksam nennt, bewahrt, nämlich die Feuereffekte gegen Ende des Liedes. Das stimmt mich zumindest etwas mehr zufrieden. Wenn aber nicht noch irgendetwas passiert, dann habe ich fast ein bisschen Angst um Aserbaidschan, das gleichsam mein eigentlicher Favorit des Jahrgangs war.



Samira Efendi - Mata Hari