Montag, 10. Mai 2021

Tag 3: Moldawien, Island und Serbien


Moldawien
- Die nächste Nation auf der große Bühne von Rotterdam ist Kirkorows persönliche Spielwiese, die Republik Moldau. Natalia Gordienko kommt mir tatsächlich eine Spur zu züchtig daher, sie trägt zwar wieder ein sehr kurzes Kleid und auch ihre Tänzer zeigen, dass sie kein viszerales Bauchfett sondern Muskeln haben, aber es sind nun mal keine tanzenden Eiswaffeln. Sehr schade! Natalia turnt ähnlich wie im Musikvideo zu "Sugar" herum, das Ganze geschieht auf einem drehenden Podest, ähnlich wie bei San Marino, der Hintergrund ist dunkel gehalten mit violetten Lasern, die kubusartige Formen bilden. Für meinen Geschmack hätte Moldawien, das uns immerhin schon das SunStroke Project und die DoReDos geschenkt hat, eine Spur trashiger sein können. Da lege ich meine Hoffnungen in die zweite Probe.


Island
- Daði entführt uns in seine eigene Welt, auf den Hintergrundscreens erscheint ein Weltraumszenario mit herumschwebenden Pixelfiguren, die ein bisschen an die Abschussliste von Among Us erinnern und haufenweise Figuren wie es sie einst im Habbo-Hotel gab. Er und seine Begleitband Gagnamagnið tragen natürlich die türkisfarbenen Pullover und bewegen sich erwartungsgemäß ungrazil, was der gesamten Performance zu "10 years" aber seinen natürlichen Charme verleiht. Drei der Musiker tragen runde Keyboards mit sich herum. Auch ein bisschen Glitzerregen wird losgelassen, ansonsten liefern die Isländer eine erwartungsgemäße Show ab, die allerdings keinerlei Neuerungen hervorbringt. Der Eurovisionszuschauer wird das lustig finden, eine Mittelfeldplatzierung im Finale halte ich für wahrscheinlich, ganz nach oben wird es aber wohl nicht landen.


Serbien
- Und auch Serbien glitzert auf der Bühne, die drei Damen von Hurricane, die ob ihres Phänotyps (Blond, Brünett, Schwarz) jede Zielgruppe bedienen, tragen schwarz und präsentieren sich vor wechselnden LED-Einstellungen, die im Refrain schwarz-weiße "Loco"-Parolen formen. Man bewegt sich harmonisch im Gleichklang, auch Serbien nutzt die visuellen Effekte wie Rauch und Feuerwerk und ich stelle fest, dass mir die Nummer live besser gefällt als in der Studioversion. Zwar gibt es bessere Pop- bzw. Turbofolk-Nummern aus Serbien, aber ich finde das Trio hat eine souveräne Performance in Rotterdam abgeliefert, auf die man bauen kann. Und wie bei den NDR-Reaction Videos schon angemerkt wurde, ziehen spanische Einschübe beim Song Contest immer. Hurricane beendeten den dritten Probentag im Ahoy, morgen früh um zehn geht's weiter mit Georgien.