

Die Regeln des Wettbewerbs sehen damit einen Plan B vor. Die EBU hat in Zusammenarbeit mit Digame, dem Telekommunikationsunternehmen, welches die Abstimmung der Zuschauer kontrolliert und zusammenfasst, entschieden für die Wertung einen Mittelwert aus Nationen mit ähnlichen Votingpräferenzen zu Rate zu ziehen. Bedient hat man sich somit dem Lostopf, in dem neben Weißrussland auch die übrigen GUS-Staaten Russland, Armenien, Aserbaidschan und Georgien waren.
In einem offiziellen Statement heißt es nun: "Die EBU bestätigt, dass bei den regulären Überprüfungspraktiken festgestellt wurde, dass durch menschliches Versagen ein falsches Ergebnis angezeigt wurde. Dies hatte keinen Einfluss auf die Berechnung von Punkten, die sich aus dem Televoting der 41 teilnehmenden Nationen ergeben. Der Gesamtsieger und die Top Vier des Wettbewerbs bleiben unverändert." Das vollständige Statement der EBU kann man sich hier anschauen.
Weiter: "Um sowohl die Künstler als auch die teilnehmenden EBU-Mitglieder zu respektieren, korrigieren wir das Finalergebnis in Übereinstimmung mit den Regeln. Die korrekten Jurypunkte wurden nun zum Scoreboard hinzugefügt und die überarbeiteten Summen jeden Landes wurden auf Eurovision.tv veröffentlicht." Die EBU bedauert diesen Vorfall zutiefst und wird durch energischere Kontrollen versuchen, einen solchen Fehler in Zukunft zu unterbinden. Dadurch gibt es auf dem Punktetableu aber tatsächlich einige Änderungen.
Zunächst einmal steht dadurch nun fest, dass Nordmazedonien statt Schweden das Juryvoting gewonnen hat. Norwegen als Sieger des Televotings werden sieben Punkte abgezogen, wodurch das Land aus den Top Five kullert. Auch im Mittelfeld und auf den letzten Tabellenplätzen verschiebt sich einiges, San Marino verbessert sich um einen Platz, Malta und Zypern gar um zwei Plätze. Auch Deutschland ist betroffen und findet sich nach den acht aberkannten Punkten nicht mehr an dritt- sondern nur noch an vorletzter Stelle. Schlusslicht Großbritannien bleibt unverändert an letzter Stelle.
Das korrigierte Ergebnis des Eurovision Song Contests 2019:
01.
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±0
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498
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(+06)
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02.
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±0
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472
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(+07)
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03.
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±0
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370
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(+01)
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04.
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±0
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364
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(+04)
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05.
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+1
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334
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(+02)
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06.
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-1
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331
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(-07)
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07.
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+1
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305
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(+10)
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08.
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-1
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302
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(+05)
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09.
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±0
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284
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(-01)
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![]() |
10.
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±0
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232
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(-02)
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11.
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±0
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157
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(±00)
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12.
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±0
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120
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(±00)
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![]() |
13.
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+2
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109
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(+08)
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14.
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+2
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107
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(+12)
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![]() |
15.
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-2
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105
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(±00)
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16.
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-2
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105
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(±00)
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![]() |
17.
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+1
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090
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(±00)
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![]() |
18.
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-1
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089
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(-03)
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19.
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+1
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077
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(-04)
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20.
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-1
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076
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(-10)
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21.
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±0
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074
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(+03)
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22.
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±0
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054
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(-06)
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23.
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±0
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035
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(-12)
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24.
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+1
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031
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(±00)
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25.
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-1
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024
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(-08)
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26.
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±0
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011
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(-05)
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Das Voting beim diesjährigen Wettbewerb sorgte bereits im Halbfinale für Probleme. Sowohl die schwedische Jurorin Lina Hedlund als auch die tschechische Jurorin Jitka Zelenková haben in ihren jeweiligen Halbfinals ihr Ranking falsch herum abgegeben. Statt ihrer Favoriten setzten sie ihren letzten Platz an die Spitzenposition. Statistiker unter den Eurovisionsfans haben unter Berücksichtigung der Umstände herausgefunden, dass sich bei einer korrekt abgegebenen tschechischen Wertung Polen statt Weißrussland für das Finale qualifiziert hätte. Dieser, durch die EBU ausgelöste, Fauxpas dürfte die Votingdiskussion nochmals anheizen.