Dienstag, 7. Mai 2019

Tag 4: Die Halbfinalisten sind alle durch



Norwegen - Schwarz scheint in diesem Jahr besonders schick zu sein, denn auch die norwegischen Interpreten halten sich an den Dresscode und zeigen sich in dunklen Klamotten. Die drei stehen inmitten von Bodennebel und vor einer zunächst dunklen Kulisse, die sich später zu einem satten Orangerot verfärbt. Was natürlich auch nicht fehlen darf sind Pyroeffekte, die Geister, die die Norweger und der Joik-Sänger rufen sind nun auf jeden Fall aktiviert. Trotz einer soliden Leistung, die ich besser fand als beim Melodi Grand Prix in der Heimat, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Norwegen heuer das Schicksal des Fanfavoriten trägt und trotz des Engagements eine böse Überraschung erleben könnte.

Video von Eurovision.tv: Keiino - Spirit in the sky

Nordmazedonien - In einen Traum aus Türkis hat sich die nordmazedonische Sängerin Tamara Todevska geworfen. Mit großen und dramatischen Handgesten untermalt die Wiederholungstäterin die Botschaft ihres Liedes. Es gibt kein wildes Getanze, die Performance zeichnet sich durch Minimalismus und starke Töne aus. Ein bisschen recycelt wirkt allerdings der Spiegeleffekt im Hintergrund, der den Blick auf die Rückseite von Tamaras Kleid zeigt, ähnliches hatte man kurz zuvor bereits bei Russland gesehen. Ansonsten gibt es zu der Probe gar nicht so viel mehr zu erzählen, gut gelöst, dennoch bleibt das Balkanland ein Wackelkandidat, wenn es um die Top Ten im Halbfinale nächste Woche Donnerstag geht.

Video von Eurovision.tv: Tamara Todevska - Proud

Aserbaidschan - Der letzte Probende des vierten Tages war der aserbaidschanische Sänger Chingiz. Die Delegation aus dem Land des Feuers setzt wieder einmal auf einen blauen Background und jede Menge Laserstrahlen, die Chingiz in einen gleißenden Lichtkegel hüllen. Hinter ihm steht ein umgekehrtes Dreieck, vor ihm zwei mechanische Greifarme, die Show steht im technischen Fokus, lässt einen aber auch etwas ratlos zurück. Sicherlich haben die Aseris viel Geld in die Hand genommen um ihren Interpreten, der ja keineswegs ein schlechtes Lied hat, gut aussehen zu lassen, dennoch wirkt die Performance etwas kühl und vermittelt kein Cozyness-Gefühl, das die Melodie durchaus mitbringt. Der Finaleinzug dürfte aber nur eine Formsache sein.

Video von Eurovision.tv: Chingiz Mustafayev - Truth 

Und somit standen nun alle 35 Halbfinalisten einmal auf der Bühne von Tel Aviv. Morgen finden auf dem Expogelände keinerlei Proben statt, Israel gedenkt an Yom haZikaron den gefallenen Soldaten und Terroropfern. Die zweiten Probedurchläufe finden somit erst am Donnerstag statt, dann gibt es die nächsten Eindrücke von Zypern bis Portugal. Am Freitag sind dann alle Nationen zwischen Griechenland und Österreich noch einmal an der Reihe, zudem präsentieren sich die Big Five und Gastgeber Israel erstmals auf der Bühne.

Rufen mit Pyro ihre Ahnen: Keiino mit "Spirit in the sky"
Von Stolz erfüllt: Tamara Todevska tritt ein zweites Mal für Nordmazedonien an
Abschluss des vierten Tages durch Chingiz aus Aserbaidschan