"Wohin du es auch wirfst, es wird stehen", der Wahl- spruch der Isle of Man, bezogen auf das National- symbol, die Triskele |
Zwar streben einige, wie die Färöer Inseln zur Europäischen Rundfunkunion, wie es u.a. jüngst aus Tórshavn hieß, die Chancen, am Eurovision Song Contest teilzunehmen dürften aber für all diese Regionen sehr unwahrscheinlich sein. Die Europäische Rundfunkunion hat zwar keinen expliziten Passus in ihren Regularien, dass sich die Sender jener Regionen nicht um eine Vollmitgliedschaft bewerben dürfen, dafür aber klar ausformuliert, dass pro Land nur eine Rundfunkanstalt teilnehmen darf.
Selbst wenn es auf Spitzbergen also eine TV-Anstalt geben würde, was meiner Kenntnis momentan nach nicht der Fall ist, so müsste sich diese hinter dem norwegischen Fernsehen NRK hinten anstellen. Es greift das Gewohnheitsrecht bzw. das Recht des Stärkeren. Dieses Verfahren kommt z.B. in Großbritannien zur Anwendung, wo die BBC die Zügel fest in der Hand hält und den anderen Mitgliedssendern der Insel keine Gelegenheit bietet, sich zu präsentieren. Aus diesem Grunde vermisst man bisher Song Contest-Titel auf Walisisch oder Schottischem Gälisch.
Manw sang 2018 beim JESC Walisisch und belegte den letzten Platz |
Damit wirkt die Europäische Rundfunkunion natürlich auch der Kleinstaaterei entgegen. Was zwar beim Fußball funktioniert, wird beim Song Contest nicht geduldet. Dort treten das UK oder Dänemark an, nicht aber Nordirland, Wales oder die Färöer Inseln. Und somit beantwortet dies auch meine erhaltene Zuschrift per E-Mail, warum Gebiete wie Spitzbergen, das hier als Titelträger herhalten muss, nicht beim Eurovision Song Contest dabei sind. Unabhängig davon, haben meine Recherchen auch keine nennenswerte Musikkultur auf dem frostigen Archipel im Nordmeer ergeben. Dafür verfügt Spitzbergen über die größte kommerzielle Satelittenanlage der nördlichen Hemisphäre, die aufgrund ihrer exponierten Lage ein hervorragendes Signal überträgt.
Typisches Bild für Spitz- bergen: Einöde und Eisbären- Warnhinweise |
Ich für meinen Teil kann gut damit leben, dass Bewerber aus abhängigen Gebieten sich in den Vorentscheidungen ihres jeweiligen Souveräns anmelden müssen, ansonsten würde der Song Contest höchstwahrscheinlich an seine Kapazitätsgrenzen kommen. Insbesondere im Falle der Färöer Inseln könnte die Aufnahme des Rundfunks KVF aber zumindest für Gesprächsstoff sorgen, sofern es Forderungen nach einer Teilnahmeberechtigung geben wird. Und in diesem Sinne wälze ich die Frage auf meine Leser ab: Sollten abhängige Gebiete wie die Färöer Inseln, Åland oder Gibraltar am Eurovision Song Contest teilnehmen dürfen?