Donnerstag, 20. Februar 2020

Beyond Eurovision (100): Tadschikistan



Tadschikistan - So schnell sind 100 Around-the-world-Postings geschrieben. Im kleinen Jubiläumsposting kümmern wir uns heute um Tadschikistan. Eine ehemalige Sowjetrepublik in Zentralasien, die kurz nach ihrer Unabhängigkeit in einen Bürgerkrieg fiel und der es nur schwer gelingt, den Sozialismus, Islam und die autoritär Herrschaft unter einen Hut zu bekommen. Dennoch bietet auch dieses Land eine Bandbreite an kulturellen und sehenswerten Highlights, nicht zuletzt aufgrund seiner Lage zwischen Orient, Fernost, Persien und Russland.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Duschanbe
Sprachen
Tadschikisch, Russisch
Fläche
143.100km²
Währung
Tadschik. Somoni (TJS)
Einwohner
9,1 Mio.
Internet-TLD
.tj
Zeitzone
UTC +5
Wiki-Info

Tadschikistan liegt überwiegend im Hochgebirge, der Osten wird vom Pamirgebirge dominiert, dementsprechend beschwerlich ist die Anreise in die höher gelegenen Gebiete. Wer sich einmal ein Youtube-Video zum Anzob-Tunnel angeschaut hat, sieht sehr das Land von den Bergen im Griff gehalten wird. Hinzu kommt ein sehr kontinentales Klima mit heißen Sommern und eiskalten Wintern, dem die rund neun Millionen Tadschiken ausgesetzt sind. Kulturell und sprachlich sind die Tadschiken vor allem mit dem Iran verbunden.

Auch die tadschikische Musikkultur ist stark durch die zentralasiatischen und persischen Nachbarn geprägt. Aus dem Ferghanatal stammen typische Landhalslauten wie die Dutār oder die Setār, unter sowjetischer Führung war das Musikangebot noch stark eingeschränkt, bis 1962 die Tanzgruppe Gulshan gegründet wurde und sich in den 80er Jahren langsam der Estrada-i Tojik, der Tadschik-Pop durchsetzen konnte. Zu den bekanntesten Interpreten jener Zeit gehören Muqadas Nabieva und Karomatullo Qurbanov. Heutzutage sind auch die tadschikischen Songs nicht mehr frei von westlichen Beats und Impressionen.

Eine schöne Mischung bietet die Sängerin Shabnam Surayo (Шабнами Сурайё). Die 38jährige wurde 1981 in Kulob in der damaligen Tadschikischen SSR in eine musikalische Familie hinein geboren. Ihre Mutter und ihre Schwester zählen zu den bekanntesten Interpretinnen des Landes, sie selbst landete 2006 ihren ersten großen Hit und genießt seitdem einen hohen Bekanntheitsgrad in der tadschikischen und persischen Gemeinschaft weltweit. Ihre Dancepop-Lieder wurden auch schon mehrere Male von afghanischen Künstlern gecovert. Ich möchte heute den Titel "Yodi tu" vorstellen.

Shabnam Surayo - Yodi tu