Samstag, 2. März 2019

Eurovision 2019: Über Flaggen und verbotene Gegenstände



Israel - Schon im letzten Jahr haben wir uns über die teilweise sehr witzigen Gegenstände gewundert, die beim Eurovision Song Contest nicht erwünscht sind. Damals galt ein strikter Dresscode für Fans: Helme waren nicht erlaubt. Auch die Mitnahme von Golfbällen, Fackeln, Sägeblättern und Verlägerungskabeln sollte unterbunden werden. Auch in diesem Jahr wurde wieder eine Liste mit "Prohibited items" veröffentlicht, die sich nicht wesentlich vom Vorjahr unterscheidet.

Für dieses Jahr gelten nun die gleichen Bestimmungen, hinzugekommen ist auf der Verbotsliste der Zusatz "Flags and signs", was kurzzeitig für Irritationen sorgte. Ein generelles Flaggenverbot gibt es natürlich nicht, damit würde die Europäische Rundfunkunion ja an dem Ast sägen, auf dem sie sitzt, vielmehr geht es um die Maße der mitgebrachten Flaggen. Um die Sicht, insbesondere für die TV-Kameras nicht übermäßig zu behindern, dürfen keine Flaggen mit den Größen 120x80cm (ohne Stock) und 60x40cm (mit Stock) in die Halle in Tel Aviv mitgebracht werden. 

Diese Flaggen will die EBU
nicht beim Song Contest sehen
Die "Flag Policy" verbietet des weiteren Flaggen, die politische Statements setzen, die Flagge von Arzach, wie Berg-Karabach seit 2017 offiziell heißt, den abtrünnigen Republiken Donezk und Luhansk in der Ostukraine oder Transnistrien sind nicht erwünscht. Eine genaue Auflistung, welche Art von Flaggen erlaubt ist und welche nicht, existiert zwar derzeit nicht, es darf allerdings davon ausgegangen werden, dass ähnliche Bestimmungen gelten wie 2016, als dort u.a. auch das Baskenland auftauchte. Damals zog die EBU die Kritik betroffener Regionen und Länder auf sich.

Erlaubt waren zusätzlich zu den Flaggen aller, von der UN anerkannten, Nationen noch die Regenbogenflagge sowie die Europaflagge, was man bei genauer Auslegung ebenso als politisches Statement interpretieren kann, wie z.B. das Zeigen der Flaggen von Wales, Nordzypern oder der Westsahara. Wie es in diesem Jahr um die palästinensische Flagge steht, ist nicht bekannt, man darf aber von einem ähnlichen Verbot ausgehen. Im Zweifel sei Reisenden nach Tel Aviv also empfohlen, sich einfach nur mit den Flaggen der 41 Teilnehmerländer einzudecken und diese dann fröhlich raunend im Auditorium zu schwenken. Des weiteren heißt es: "Detailed instructions will be given by the Floor Manager during the warm-up."

So lasset eure Morgensterne
und Armbrüste zu Hause
Unabhängig davon, dass sich sowieso nur einige Auserwählte, die freiwillig ihre Wohnung verpfändet oder mit Hypotheken auf ihre Ländereien versucht haben, Tickets zu erhalten und zum exklusiven Zirkel der Hardcore-Fans zu zählen, gilt für die Zuschauer in der Halle und im Greenroom auf jegliche Art von Schlagwerkzeugen (inklusive Morgensternen und anderen Knüppeln), Seile, Selfie-Sticks, Powerbanks und Flüssigkeiten von über 100ml zu verzichten. Eine ähnliche Verbotsliste gilt bereits seit Jahren für das Handgepäck von Flugreisenden. Allerdings ist die Mitnahme von "Luggage" und "Backpacks" ohnehin verboten.

Die Europäische Rundfunkunion gab allerdings zufrieden an, dass die erste Tickettranche innerhalb von zehn Minuten über die Bühne ging und derzeit sämtliche Tickets für das Finale ausverkauft sind. Nach dem genauen Positionieren von Kameras und dem technischen Equipment auf den Lageplänen, darf mit weiteren Ticketrunden gerechnet werden. Der Eurovision Song Contest findet am 14., 16. und 18. Mai auf dem Expo-Gelände in Tel Aviv statt. Nach dem Rückzug der Ukraine in dieser Woche verbleiben 41 Nationen auf der Teilnehmerliste.