Freitag, 15. März 2019

Ukraine: Al Bano auf Schwarze Liste gesetzt



Ukraine/Italien - Nachdem die Ukraine sich unrühmlich aus dem diesjährigen Wettstreit in Tel Aviv verabschiedet hat, dreht sich das Anti-Russland-Glücksrad im Land weiter. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat das Kulturministerium der Ukraine den italienischen Eurovisionsteilnehmer Al Bano auf die Schwarze Liste gesetzt. Er zählt nunmehr zu den unerwünschten Personen im Land mit der Begründung, seine Nähe zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin stelle eine Gefahr für die nationale Sicherheit dar.

In der Ukraine unerwünscht:
Toto Cutuno und Al Bano
(im Bild mit Fausto Leali)
Auslöser des Einreisebanns scheinen Äußerungen gegenüber der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" zu sein, in der Albano Carrisi sagte: "Er ist ein großartiger Mann. Er hat ein religiöses Lebensgefühl. Er regiert mit eiserner Faust und das ist nichts falsches für mich." Al Bano war darüber hinaus bei den Feierlichkeiten zum 100jährigen Jubiläum des russischen Geheimdienstes KGB aufgetreten. Er selbst versteht die Aufregung nicht: "Ich habe nie ein Wort gegen die Ukraine gesagt. Es ist inakzeptabel, dass ich, der seit jeher für den Frieden singe, jetzt wie ein Terrorist behandelt werde."

Neben dem Einreiseverbot zieht der Eintrag auf der Schwarzen Liste weitere Kreise, so dürfen Musikvideos und Filme mit Al Bano in der Ukraine nicht mehr gezeigt werden. Insbesondere in den 80er Jahren hatten er und seine Partnerin Romina Power in der ehemaligen Sowjetunion viele Auftritte, in Russland ist er noch heute sehr beliebt. Aus dem gleichen Grund plant eine Gruppe ukrainischer Parlamentarier zudem Toto Cutugno auf diese Liste setzen zu lassen. Cutugno, Song Contest-Sieger von 1990, hätte angeblich die Annexion der Krim durch Russland unterstützt, heißt es aus der Ukraine.