Montag, 30. April 2018

Tag 2: Kroatien setzt auf One-Woman-Power



Kroatien - Das kroatische Team rückt seine Interpretin Franka Batelić in den Mittelpunkt der Performance. Eine andere Wahl haben sie auch nicht, denn Franka steht völlig allein auf der Bühne, keine Tänzer, keine Animationen im Hintergrund. Die Künstlerin selbst muss es richten und ich habe leichte Befürchtungen, dass es wie schon bei Nina Badrić 2012 nicht ausreichen könnte.

"Crazy" wirkt auf der Bühne dargeboten nicht mehr ganz so lasziv wie im Videoclip. Franka steht in einem dunklen, spitzenbesetzten Kleid am Mikrofonständer, den sie gekonnt umspielt ohne dabei zu billig zu wirken. Sie kann beeindruckend singen, setzt einfache Gesten gekonnt ein, da hat sich die Vorbereitung und der Verzicht der PR-Konzerte wirklich gelohnt. Das kroatische Team hält die Show minimalistisch und liegt damit sehr richtig.

Von Mal zu Mal wird Franka auf der Bühne selbstsicherer und kann sich sehen lassen. Auch die Windmaschine muss natürlich etwas pusten und weht ihr durch die offenen Haare. Den Hintergrund hat man in Landesfarben, blau und rot gehalten, auch das wirkt sehr stimmig. Kroatien könnte ein kleiner Underdog in diesem Halbfinale sein, hat aber auch eine massive Konkurrenz im Nacken und daher glaube ich an ein ähnliches Ergebnis wie seinerzeit in Baku.

Hier ist es der EBU durch die Verteilung der Startplätze gelungen, zwei sehr konträre Beiträge hintereinander aufzureihen. Nach dem fröhlichen Act aus Mazedonien steht die kroatische Nummer für einen anderen Stil und wirkt dadurch auch besser. Der sonst so dröge Mittelblock eines Halbfinals wird in diesem Jahr gut ausgekleidet. Beim Meet & Greet ließ es sich Franka nicht nehmen aus ihrem Repertoire ein kurzes Medley ihrer früheren Vorentscheidungslieder zu singen. Nach Franka folgt César Sampson aus Österreich, über den wir gleich berichten.

Franka backstage, nicht zu sehen, sind die Glitzerapplikationen auf dem Kleid
Auf der Bühne fegt ihr der Wind durch die Haare
Souveräne erste Probe der Kroaten, die es aber trotzdem schwer haben könnten

1. Probe - Franka Batelić - Crazy