Mittwoch, 11. April 2018

Road to Lisbon (26/43): Albanien


Albanien - Albania - l'Albanie - Shqipëri

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Lissabon (Luftlinie nach Lissabon: 2.472km)
Einwohner: 2,8 Mio.
Fläche: 28.748km²
Sprachen: Albanisch

Trivia To Go: Albanien war nach dem Zweiten Weltkrieg kommunistisch geprägt, trat 1949 dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe bei und wurde 1955 Mitglied des Warschauer Pakts. Nach dem Bruch mit der Sowjetunion lehnte sich Albanien an China an, was zu einer völligen Isolation in Europa führte. Das Land trat aus beiden Organisationen wieder aus, Diktator Enver Hoxha ließ aus Angst vor einer Invasion über 200.000 Bunker im Land errichten, die zum Teil noch heute zu sehen sind. Nach seinem Tod 1985 und dem Sturz des kommunistischen Regimes 1990 setzte eine Massenauswanderung ein, das Land öffnete sich nur schleppend und hatte Probleme die europäischen Standards zu erreichen. Inzwischen dürfen Albaner visafrei in die EU reisen, seit 2014 ist Albanien Beitrittskandidat.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:
Debüt: 2004 mit Anjeza Shahini
Teilnahmen insgesamt: 15 (davon 1x Top Five)
Bestes Ergebnis: 5. Platz (2012 mit Rona Nishliu)
Größer Punktelieferant:  Mazedonien (169)
Im letzten Jahr: 14. Platz im Semifinale mit Lindita Halimi
Zuständiger Rundfunk: RTSH

Die letzten drei Jahre: 
Albanien ist stets eine der ersten Nationen die ihren Song Contest-Vertreter anwählen. Dafür dient das traditionelle Festivali i Këngës. Im Dezember 2014 konnte Elhaida Dani das Festival mit "Diell", dem späteren "I'm alive" gewinnen, das es überraschend auch ins Finale der Eurovision in Wien schaffte, dort den 17. Platz belegte. Die beiden folgenden Beiträge, "Fairytale" von Eneda Tarifa und "World" von Lindita Halimi schieden jeweils als 16. bzw. 14. in ihrem Halbfinale aus. Albaniens Vorentscheid ist allerdings nicht speziell für den Eurovision Song Contest ausgerichtet, sondern als eigenständiges Festival etabliert, was die Produktion von typisch auf den Song Contest zugeschnittenen Liedern ausschließt und Authentizität bewahrt, wenngleich zehn von 15 Beiträgen zumindest teilweise ins Englische übersetzt wurden.

Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Eugent Bushpepa
Titel: Mall
Gesungen auf: Albanisch
Text & Musik: Eugent Bushpepa
Teilnahme im…: ersten Semifinale am 8. Mai

Über den Künstler: Eugent Bushpepa wurde am 2. Juli 1984 in Rrëshen, nördlich von Tirana im Qark Lezhë geboren und ging nach der Schule für einige Jahre nach Italien. Nach seiner Rückkehr nach Albanien arbeitete er als Sänger in der Talkshow "Top Show" im albanischen Privatfernsehen. Nach und nach stieg er zu einem der bekanntesten Interpreten des Landes auf und nahm diverse Male am Top Fest und 2007 auch erstmals am Festivali i Këngës teil. 2008 folgte ein Duett beim Këngës mit Rovena Dilo. Mit "S'jam baladë" reichte es allerdings nur für den zwölften Platz unter 20 Teilnehmern. 2017 nahm er mit dem Titel "Mall" ("Sehnsucht") abermals am Festivali i Këngës teil und konnte diesmal im Alleingang das Ticket für den diesjährigen Eurovision Song Contest lösen.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 3 von 10 Punkten

Es ist erfreulich, dass Albanien den Song nichts ins Englische übersetzt hat und in authentischer Form auf Albanisch belässt. Eugent Bushpepa kann singen und hat auch ein Lied in petto, dass ganz hörbar ist. Trotzdem flasht es mich nicht und ich behaupte auch, dass es Albanien in diesem Jahr wieder schwer haben wird, sich für das Finale des Eurovision Song Contests zu qualifizieren. Meine Bewertung erfolgte auf Grundlage der ursprünglichen Long-Version von "Mall", da zum Zeitpunkt, als ich die Previews erstellt habe, das offizielle Video von Eurovision.tv in der Drei-Minuten-Fassung noch nicht vorlag. Die gestauchte Version auf drei Minuten hat es aber auch nicht wirklich besser gemacht, ehe im Gegenteil.


Video:

Eugent Bushpepa - Mall