Montag, 16. April 2018

Road to Lisbon (31/43): Zypern


Zypern - Cyprus - Chypre - Κύπρος - Kıbrıs

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Nikosia (Luftlinie nach Lissabon: 3.765km)
Einwohner: 1,2 Mio.
Fläche: 9.251km²
Sprachen: Griechisch, Türkisch

Trivia To Go: Neben der geteilten Hauptstadt Nikosia und traumhaften Stränden ist Zypern durch Halloumi bekannt, einen halbfesten Käse aus Schafsmilch, der hierzulande vor allem bei Grillpartys in Erscheinung tritt. Ein Markenzeichen von Halloumi ist, dass er nicht schmilzt sondern seine Form beibehält und beim Kauen quietscht. Zypern beantragte 2013 Markenschutz, der Europäische Gerichtshof lehnte ab, da es sich um eine Käsesorte handelt, könne diese nicht als Marke eingetragen werden. Zudem steht Zypern im Guinness-Buch der Rekorde, Archäologen fanden die Überreste einer 9.500 Jahre alten Hauskatze. Dies zeugt davon, dass die Zyprioten bereits lange vor den Ägyptern wilde Katzen zähmten und als Haustiere hielten. Auf Zypern gab es nämlich ursprünglich keine Wildkatzen.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1981 mit Island
Teilnahmen insgesamt: 34 (davon 3x Top Five)
Bestes Ergebnis: 5. Platz (1982 mit Anna Vissi, 1997 mit Hara & Andreas Konstantinou, 2004 mit Lisa Andreas)
Größer Punktelieferant:  Griechenland (357)
Im letzten Jahr: 21. Platz mit Hovig
Zuständiger Rundfunk: CyBC

Die letzten drei Jahre: 
Während man 2014 noch aus Kostengründen auf die Teilnahme in Kopenhagen verzichtete, kehrte Zypern 2015 mit John Karagiannis zum Eurovision Song Contest zurück. Sein selbstgeschriebenes "One thing I should have done" schaffte es entgegen der Prognosen ins Finale und belegte dort den 22. Platz. 2016 holte sich Zypern professionelle Hilfe aus Schweden, Thomas G:son schrieb "Alter Ego" für die Gruppe Minus One, die sich bereits zuvor beim zypriotischen Vorentscheid bewarb. Das Ergebnis war der 21. Platz, den auch Hovig im vergangenen Jahr, ebenfalls mit einem Song aus der Feder von G:son ("Gravity") belegte. Seit Anbeginn profitiert Zypern durch die enge Freundschaft zu Griechenland, was sich in den Punktebilanzen beider Länder wiederspiegelt.

Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Eleni Foureira (Ελένη Φουρέιρα)
Titel: Fuego
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Alex Papaconstantinou, Geraldo Sandell, Viktor Svensson, Anderz Wrethov, Didrick
Teilnahme im…: ersten Semifinale am 8. Mai

Über den Künstler: Eleni Foureira wurde als Entela Fureraj am 7. März 1987 im albanischen Fier geboren. Im Kindesalter floh sie mit ihren Eltern nach Griechenland und wuchs in Kallithea, einem Stadtteil von Athen auf. 2007 begann sie in der Girlgroup Mystique zu singen, mit ihren veröffentlichte sie ihre erste Single "Se alli selida", 2009 brach die Gruppe auseinander und Eleni erhielt einen Vertrag bei Universal Music Greece. Ihr erstes Soloalbum "Eleni Foureira" wurde 2009 veröffentlicht und mit Platin ausgezeichnet. Im Dezember 2017 erschien ihr inzwischen viertes Studioalbum. 2010 nahm Eleni erstmals am griechischen Vorentscheid teil, wurde gemeinsam mit Manos Pyrovolakis aber nur Zweite. 2015, 2016 und 2017 wurde sie vom griechischen Fernsehen ERT abgelehnt, sodass Zypern die Gunst der Stunde nutzte und sie für Lissabon buchte.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Von Eleni Foureira habe ich etwas mit Wumms erwartet, nach ihrer Nominierung habe ich die zehn Punkte schon fast eingeplant. Nicht dass "Fuego" schlecht ist, aber ein µ mehr Ethno hätte dem Lied und vielleicht auch der Eurovision gut getan. Manchmal wünscht man sich die Türkei mit ihren orientalischen Beats wieder, Zypern erfüllt dieses Kriterium aber auch ganz gut. Jedenfalls macht Eleni eine gute Figur und das Lied ist stark genug um sich im ersten Halbfinale behaupten zu können, besonders wenn man bedenkt, dass man den Griechen einen ihrer Topstars abgeluchst hat und Zypern in den letzten drei Jahren mit dünnerem Songmaterial auch im Finale dabei war. Ich glaube, dass Eleni beste Chancen hat im Finale an den Top Ten zu kratzen, wenn es gesanglich und mit einer entsprechenden Show hinhaut.


Video:

Eleni Foureira - Fuego