Samstag, 7. April 2018

Road to Lisbon (22/43): San Marino


San Marino - San Marino - Saint-Marin - San Marino

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: San Marino (Luftlinie nach Lissabon: 1.887km)
Einwohner: 33.230
Fläche: 62km²
Sprachen: Italienisch

Trivia To Go: Inmitten der Altstadt von San Marino, am Aufstieg des Monte Titano, von dem aus man einen hervorragenden Blick über das Land bis hin zur Adriaküste bei Rimini hat, befindet sich das Museo della Tortura, übersetzt: das Foltermuseum. Auf zwei Stockwerken zeigt eine Dauerausstellung die Geschichte des europäischen Rechtswesens und setzt einen Schwerpunkt auf Foltermethoden vom Mittelalter bis hin zur frühen Neuzeit. Zu sehen sind diverse Exponate, deren Alter bis ins 16. Jahrhundert zurückzuverfolgen ist. Darunter sind u.a. eine Garrotte oder auch eine Eiserne Jungfrau.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 2008 mit Miodio
Teilnahmen insgesamt: 8 (davon 0x Top Five)
Bestes Ergebnis: 24. Platz (2014 mit Valentina Monetta)
Größer Punktelieferant:  Aserbaidschan (34)
Im letzten Jahr: 18. Platz im Semifinale mit Valentina Monetta & Jimmie Wilson
Zuständiger Rundfunk: SMRTV

Die letzten drei Jahre: 
Auf das Triple von Valentina Monetta folgte 2015 ein weiteres Werk aus der Feder von Ralph Siegel und Bernd Meinunger. Michele Perniola & Anita Simoncini, die schon beim Junior Eurovision Song Contest Karriere machten, brachten es mit "Chain of lights" auf einen 16. Platz im Semifinale. Im Jahr darauf engagierte das sanmarinesische Fernsehen den türkischen Sänger Ahmet Serhat Hacıpaşalıoğlu, kurz Serhat, der mit seiner ungewollt komischen Darbietung zu "I didn't know" zum heimlichen Fanliebling avancierte. Nachdem auch dieser im Halbfinale ausschied, besann sich der Sender Valentina Monetta ein viertes Mal zur Eurovision zu schicken, gemeinsam im Duett mit dem US-Amerikaner Jimmie Wilson. "Sprit of the night" holte nur einen Punkt aus Deutschland und wurde Letzter im Semifinale.

Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Jessika Muscat feat. Jenifer Brening
Titel: Who we are
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Mathias Strasser, Zoë Straub, Christof Straub, Lorenzo Salvatori, Stefan Moessle
Teilnahme im…: zweiten Semifinale am 10. Mai

Über den Künstler: Jessika Muscat wurde am 27. Februar 1989 in Mostar auf Malta geboren und bewarb sich diverse Male beim Malta Song For Europe, dem nationalen Vorentscheid Maltas für die Eurovision. 2008 feierte sie mit "Tangled" ihren Einstand, Zwischen 2011 und 2016 folgte jeweils mindestens ein Beitrag. Nachdem dies alles nichts half, bewarb sich die 29jährige, die auf Malta in der Dailysoap "Ħbieb u Għedewwa" mitspielt, beim sanmarinesischen Vorentscheid 1in360, erfolgreich. Unterstützt wird sie auf der Bühne von Jenifer Brening, die 1996 in Berlin-Zehlendorf geboren wurde und u.a. an der Sat.1-Show "The winner is..." und der elften Staffel von DSDS teilnahm, wo sie allerdings im Recall rausflog. 2013 veröffentlichte sie ihre erste Single "Not that guy". In Lissabon übernimmt sie den Rap-Part von "Who we are".

Eurofire’s Kommentar:
Bewertung: 5 von 10 Punkten

San Marino hatte ganz Großes vor und in diesem Jahr erstmals einen hoch komplexen Vorentscheid ausgerichtet, dessen Hauptziel es offenbar war die Taschen von Zoë Straub und ihrem Vater zu füllen, die an nahezu allen Beiträgen der Show beteiligt waren. Am Ende kam eine maltesisch-deutsche Kombination heraus, die sich durchaus hören lassen kann und für sanmarinesische Verhältnisse schon recht stark ist. Trotzdem wird die Nummer wohl im Semifinale kleben bleiben, auch wenn Punkte aus Malta im Halbfinale in Aussicht stehen, das Jessika Muscat über Jahre hinweg nicht zur Eurovision schicken wollte. Gemessen an der Qualität anderer Songs dürfte San Marino wieder einmal den Kürzeren ziehen, was die Leistungen des sanmarinesischen Fernsehen aber keinesfalls schmälern soll.


Video:

Jessika feat. Jenifer Brening - Who we are