Montag, 2. April 2018

Road to Lisbon (17/43): Norwegen


Norwegen - Norway - la Norvège - Norge

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Oslo (Luftlinie nach Lissabon: 2.739km)
Einwohner: 5,3 Mio.
Fläche: 323.802km²
Sprachen: Norwegisch

Trivia To Go: Neben dem Denkmal für den unbekannten Minenarbeiter in Longyearbyen, dem Hauptort Spitzbergens im Nordmeer, hat sich 2015 die Fruene AS niedergelassen, die einzige Pralinenmanufaktur Svalbards. Insbesondere bei Touristen finden die Schokoladenhäppchen reißenden Absatz und so vertreibt das Café u.a. Pralinen im Eisbären-Look. Alle Pralinen sind nach markanten Punkten benannt, so gibt es Ny Ålesund, nicht nur die nördlichste Siedlung Spitzbergens, sondern auch ein Karamell-Konfekt mit Meersalz oder die Mine 7 mit Lakritz. 20% der hergestellten Pralinen werden als ungewöhnliches Souvenir exportiert.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1960 mit Nora Brockstedt
Teilnahmen insgesamt: 56 (davon 11x Top Five)
Bestes Ergebnis: 1. Platz (1985 mit Bobbysocks, 1995 mit Secret Garden und 2009 mit Alexander Rybak)
Größer Punktelieferant:  Schweden (236)
Im letzten Jahr: 10. Platz mit Jowst feat. Aleksander Walmann
Zuständiger Rundfunk: NRK

Die letzten drei Jahre: 
Mørland & Debrah Scarlett und sangen 2015 in Wien die Ballade "A monster like me" und erzielten damit den achten Platz. Die beiden knüpften an die Platzierung an, die Carl Espen im Jahr zuvor schon erzielte. In Stockholm wurde Norwegen durch Agnete und "Icebreaker" vertreten, ein Lied, das im Prinzip aus zwei zusammengefügten Liedern bestand. Agnete wirkte unterkühlt, nahm in Stockholm aus psychischen Gründen auch an keinen offiziellen Veranstaltungen teil und flog als 13. im Halbfinale raus. Letztes Jahr schickte Norwegen den Produzenten und Maskenmann Jowst und Aleksander Walmann nach Kiew, der sich auch in diesem Jahr wieder beim Melodi Grand Prix empfohlen hat. "Grab the moment", das unter Hilfeleistung von Pre-Recorded Vocals aufgeführt wurde, erreichte den zehnten Platz.

Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Alexander Rybak (Алякса́ндр Рыба́к)
Titel: That's how you write a song
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Alexander Rybak
Teilnahme im…: zweiten Semifinale am 10. Mai

Über den Künstler: Alexander Igoryevich Rybak wurde am 13. Mai 1986 in Minsk in der damaligen Weißrussischen SSR geboren und zog im Kindesalter mit seiner Familie nach Norwegen. Dort ging er mit zehn Jahren auf das Barratt Due Institute of Music in Oslo und lernte Geige spielen. Seinem musikalischen Bachelor-Abschluss kam 2009 der Sieg beim Melodi Grand Prix und später auch der Erdrutschsieg mit "Fairytale" beim Eurovision Song Contest in Moskau dazwischen. Mit seinem damaligen Song brach er den alten Punkterekord von Lordi und sammelte diverse 12er-Wertungen. Eine internationale Karriere trat er allerdings nicht los, war zwar gern gesehener Gast in Vorentscheidungen in ganz Europa, Songs wie "Europe skies" oder "Oah" konnten trotzdem nicht an seinen Erfolg mit "Fairytale" anknüpfen. 2012 trat er als Interval beim Eurovision Song Contest in Baku und 2016 in Stockholm auf.

Eurofire’s Kommentar:
Bewertung: 5 von 10 Punkten

Norwegen schwebte beim Melodi Grand Prix 2018 in Erinnerungen und fühlte sich wohl immer noch sehr an den Sieg von Alexander Rybak 2009 in Moskau erinnert. Anders ist es nicht zu erklären, dass sein Beitrag mit 133.164 Stimmen im Gulfinalen gewann und die Zweitplatzierte Rebecca auf gerade einmal 46.260 Stimmen kam. Seinen diesjährigen Beitrag kann man allerdings nicht mit "Fairytale" vergleichen, das war damals ein Unikum, an dass seine simple Melodie von diesem Jahr bei weitem nicht heranreicht. Rybak hat sich mit der erneuten Teilnahme keinen Gefallen getan und könnte meiner Meinung nach sogar Gefahr laufen, Dana International zu folgen, die es nach ihrem Sieg 1998 beim Comeback nicht einmal in die Endrunde geschafft hat. "That's how you write a song" ist für mich irgendwie zu sehr Kindergeburtstag, als dass ich es ernst nehmen kann. Trotzdem viel Erfolg.

Video:
Alexander Rybak - That's how you write a song