Montag, 30. April 2018

Tag 2: Abschluss des ersten Halbfinals



Portugal - So, das erste Halbfinale ist einmal durch und die Bilanz zeigt, dass Netta aus Israel nicht in einer anderen Liga spielt und ihr einige Beiträge durchaus gefährlich werden können. Mein persönlicher Aufsteiger des Tages ist heute tatsächlich Eleni Foureira, von der ich eine solche Steigerung nicht erwartet hätte. Sie schafft es aber Stimmung zu machen und wir die Halle am 8. Mai mit sich reißen, die Hardcore-Fans, die solche Dancetracks mögen stehen ohnehin in der ersten Reihe und werden schon für Partyatmosphäre sorgen.

Aufsteigerin des Tages:
Eleni Foureira für Zypern
Die LEDs fehlen zumindest in diesem Halbfinale nicht. Meiner Meinung nach wird durch die Beleuchtung und das Staging der einzelnen Beiträge auch ohne ausschweifende Animationen im Hintergrund für Abwechslung gesorgt. Ein klein wenig enttäuscht bin ich heute nur von der finnischen Probe. Saara Aalto hat zwar seit dem Vorentscheid alles umgekrempelt, der Funke will aber momentan noch nicht überspringen. Dafür haben andere Nationen, wie z.B. Kroatien mich heute mehr überzeugt. Es dürfte spannend werden, was sich im Vergleich zu heute am Donnerstag und Freitag noch ändert bzw. wer sich verbessert.

Nachdem gestern Litauen das Pressevoting von den anwesenden Journalisten gewinnen konnte, hat auch dort Zypern heute den meisten Zuspruch erhalten. Auf den letzten Platz wurde überraschenderweise Armenien gevotet. Zudem gab es noch ein Update via Instagram vom verletzten Mikolas. Der hat offenbar eine ziemlich harte Nacht hinter sich und am Mittag erklärt, dass er nun auf dem Weg in ein drittes Krankenhaus sei. Sein Posting beschließt er mit "I am doing this!", er scheint also sehr darum bemüht, zumindest für das Halbfinale wieder fit zu sein. Weiterhin gute Besserung!

Was gibt es sonst Neues aus Lissabon? Nicht viel, bei all den Proben kommt das Drumherum momentan noch etwas kurz. Ieva aus Litauen hat heute mit ihrem Team einen Ausflug nach Sintra und zum Fervença-Wasserfall unternommen, Sennek hat ihren Geburtstag mit einer Weinprobe gefeiert und Netta Barzilai ziert das Titelblatt der größten portugiesischen Zeitung "Diário de Notícias". Ebenfalls etwas zu kurz gekommen ist vorhin die Meldung um unsere fünf Juroren, die am Mittag von der EBU benannt wurden.

War 2010 schon Jurorin:
Mary Roos
Wie vorhin erwähnt, wird Mary Roos als Jurypräsidentin den Vorsitz der deutschen Juroren übernehmen. Sie war bereits 2010 Teil der deutschen Jury, die damals von Hape Kerkeling in Oslo angeführt wurde. 2013 hat sie dann beim deutschen Vorentscheid zu spüren bekommen, dass es durchaus auch Kritik vom Eurovisionsvolk gibt, bei der Bekanntgabe jener Punkte gab es Buhrufe. "Gerade weil viele der jungen Künstlerinnen und Künstler noch nicht viel Bühnenerfahrung mitbringen, habe ich viel Respekt vor dem Mut und freue mich, dass ich nach 2010 wieder in der Jury sitzen werde.", erklärt Mary.

Ergänzt wird die fünfköpfige Jury durch Max Giesinger, der unter Umständen noch Probleme mit seiner Nominierung bekommen könnte. Im Regelwerk der EBU heißt es, dass Juroren nicht mit den Interpreten des Wettbewerbs assoziiert werden dürfen. Dazu passt das Zitat "Ich bin Teil der Jury und Michael, mit dem ich mehrere Jahre in einer WG auf St. Pauli gelebt hab, tritt für Deutschland an. Was für ein krasser Zufall.", nicht wirklich. Die übrigen drei Juroren sind die 22jährige Musikerin Lotte, die vergangenes Jahr erst ihr Debütalbum veröffentlichte, der 18jährige Mike Singer, den wir beim Vorentscheid mit "Deja vu" erleben durften und Manager der Band Revolverheld, Sascha Stadler.

Die deutschen Juroren werden im zweiten Halbfinale und natürlich im Finale abstimmen. Als Grundlage dienen die sogenannten Juryfinals, die zweite Generalprobe einer jeden Show, die am Abend vor dem TV-Event ausgetragen wird. Alle einzelnen Jurywertungen werden nach dem Finale der Eurovision in der Nacht auf den 13. Mai online auf Eurovision.tv zu sehen sein, einige markante Punkte werden wir natürlich auch hier veröffentlichen und unter die Lupe nehmen.

Morgen dann sind die ersten neun Interpreten aus dem zweiten Halbfinale an der Reihe. Wir erleben das Comeback von Alexander Rybak, der sich in Vorbereitung auf den Wettbewerb etwas rar gemacht hat und das zweite Semi eröffnen wird. Außerdem wird die Frage geklärt, ob San Marino seine beiden Roboter mit auf die Bühne bringt, wie wikingerlastig die dänische Performance wird, was sich die Russen haben einfallen lassen, um das Maximum aus Julias Song herauszuholen, zudem werden Waylon für die Niederlande und Jessica Mauboy für Australien auf Tuchfühlung mit der Bühne gehen.