Freitag, 13. April 2018

Road to Lisbon (28/43): Spanien


Spanien - Spain - l'Espagne - España

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Madrid (Luftlinie nach Lissabon: 502km)
Einwohner: 46,4 Mio.
Fläche: 505.970km²
Sprachen: Spanisch

Trivia To Go: Enric Bernat betrieb in den 50er Jahren eine Fabrik zur Herstellung von Apfelmarmelade und hatte die Vision Lollis herzustellen. Seine Investoren sprangen reihenweise ab, 1958 benannte er seine Firma in Chupa Chups um (span. chupar = schlecken) und verkaufte auf Holzstäbe gespießte Bonbons für eine Peseta. Mit eigenwilligen Verkaufsstrategien entwickelte sich der Betrieb rasend schnell, nach dem Ende der Franco-Diktatur expandierte Chupa Chups weltweit. Das blumige Logo der Marke wurde Ende der 60er Jahre vom Surrealisten Salvador Dalí entworfen. Inzwischen werden pro Jahr rund vier Milliarden Lollis der Marke in über 170 Nationen verkauft.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1961 mit Conchita Bautista
Teilnahmen insgesamt: 57 (davon 10x Top Five)
Bestes Ergebnis: 1. Platz (1968 mit Massiel und 1969 mit Salomé)
Größer Punktelieferant:  Portugal (195)
Im letzten Jahr: 26. Platz mit Manel Navarro
Zuständiger Rundfunk: TVE

Die letzten drei Jahre: 
Spanien wartet bereits seit 2003 auf eine einstellige Platzierung, zweimal gelang seither zumindest der zehnte Platz, 2012 mit Pastora Soler und 2014 mit Ruth Lorenzo. 2015 schickte Spanien mit Edurne eine der bekanntesten Sängerinnen des Landes nach Wien, ihr melodramatisches "Amanecer" erreichte trotz allem nur den 21. Platz. Einen Platz schlechter schnitt Barei in Stockholm ab. Auch ein inszenierter Sturz auf der Bühne konnte "Say yay!" nicht weiter nach vorn bringen. Vergangenes Jahr folgte mit Manel Navarro und dem schrecklich einfach gestrickten "Do it for your lover" die Rote Laterne, die Levina daran hinderte, den Hattrick dreimal Letzter zu werden, heimzubringen.

Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Alfred & Amaia
Titel: Tu canción
Gesungen auf: Spanisch
Text & Musik: Raúl Gómez, Sylvia Santoro
Teilnahme im…: zweiten Semifinale am 10. Mai

Über den Künstler: Alfred García und Amaia Romero wurden durch die Operación Triunfo 2017/18 ausgewählt. Alfred ist 20 Jahre als und wurde 1997 in El Prat de Llobregat bei Barcelona geboren. Vor seiner Teilnahme an der Operación Triunfo spielte er beim Musikprojekt La Capsa mit und erhielt mit ihnen den Publikumspreis beim Festival Cara B in Barcelona. 2016 nahm er bereits an "La voz", dem spanischen Ableger von "The voice" teil, er schaffte es jedoch nicht in eines der Teams. Amaia wurde 1999 in Pamplona geboren und nahm 2010 am Kindertalentwettbewerb "Cántame una canción" auf Telecinco teil. 2012 folgte ihre Teilnahme an der Talentshow "El número uno" auf Antena 3. Beide lernten sich während ihrer Zeit bei der Operación Triunfo kennen und lieben, sodass sie sich entschieden, ihren Titel als Duett zu performen.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

Die beiden erinnern mich sehr an Sarah und Pietro von DSDS, wie sie sich verliebt auf der Bühne anschmachten. Es bleibt zu hoffen, dass die Beziehung bis zum Eurovision Song Contest anhält und es kein böses Blut zwischen den beiden gibt. Wobei das auch sehr lustig wäre, wenn sie sich, wie schon andere Hetero-Pärchen auf der Bühne mit ihren Blicken am liebsten umbringen würden. Ich muss mich outen, dass ich ihr Lied ganz süß finde, wobei ich es auch nicht für den großen Wurf halte und schätze, dass Spanien damit entweder den Geist der Menschen trifft und volle Kanne abräumt oder damit ordentlich baden geht. Ich sortiere es bei mir im Mittelfeld ein und habe keine Idee, in welche Richtung es für Alfred und Amaia in Lissabon geht. Zumindest wird es in diesem Jahr kein weiteres "Do it for you lover"-Desaster geben.


Video:
Alfred & Amaia - Tu canción

Ein Wort zu...:
Andorra - "Die Anpassung unserer personellen und finanziellen Möglichkeiten machen es unmöglich, an Projekten dieser Größenordnung teilzunehmen und übersteigen unsere Kapazitäten.", hieß es erst im Mai letzten Jahres aus Andorra la Vella. Die kleine Nation im Herzen der Pyrenäen war bis zum Ausscheiden 2009 engagiert beim Eurovision Song Contest vertreten, bis dem Sender ATV das Geld ausging. Ein Ausscheiden aus der Europäischen Rundfunkunion konnte 2012 zwar verhindert werden, dennoch sei ein Comeback nur mit aktiver staatlicher Förderung möglich. Laut ATV habe die andorranische Regierung das Potenzial und die "wahre Bedeutung" der Eurovision noch nicht erkannt. Solange bleibt Andorra erst einmal außen vor.