Faktencheck zur Lage der Nation:
Hauptstadt: Budapest (Luftlinie nach Lissabon: 2.470km)
Einwohner: 9,8 Mio.
Fläche: 93.036km²
Sprachen: Ungarisch
Trivia To Go: Kulinarisch gesehen steht Ungarn für Gulasch, Salami und Paprika. In kaum einer anderen europäischen Küche wird so viel mit Gewürzen gekocht wie im Land der Magyaren. Schon Carl von Linné wusste 1753 Paprika in Capsicum frutescens und Casicum annuum einzuteilen. Am beliebtesten ist in der lokalen Küche die Ungarische Spitzpaprika, die als "fehér paprika", also weiße Paprika angeboten wird. Sie enthält allerdings kein Schärfemittel. Darüber hinaus existieren weltweit rund 10.000 verschiedene Arten, die allerdings auf ungarischen Märkten kaum unterschieden werden. Wer es weniger scharf sondern lieber süß mag, für den eignet sich die Dobostorte, sie besteht aus acht Biskuit- und Schokocremeschichten und wird mit Karamell glasiert.
Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:
Debüt: 1994 mit Friderika BayerTeilnahmen insgesamt: 15 (davon 2x Top Five)
Bestes Ergebnis: 4. Platz (1994 mit Friderika Bayer)
Größer Punktelieferant: Serbien (114)
Im letzten Jahr: 8. Platz mit Joci Pápai
Zuständiger Rundfunk: MTV
Die letzten drei Jahre: Seitdem Ungarn seinen nationalen Vorentscheid "A Dal" austrägt, konnte sich das Land jedes Mal im Finale des Eurovision Song Contests platzieren. 2015 wählte Ungarn die Sängerin Boglárka Csemer alias Boogie mit dem Friedenslied "Wars for nothing" aus, das im Finale von Wien den 20. Platz erreichte. 2016 galt der selektierte Interpret Freddie als Mitfavorit auf den Sieg in Stockholm, "Pioneer" floppte jedoch und erreichte nur den 19. Platz. Im letzten Jahr schickte Ungarn mit Joci Pápai erstmals einen Roma zum Eurovision Song Contest, der mit dem traditionellen "Origo" und seiner ziganen Tänzerin in Kiew den zweiten Platz im Halbfinale und schlussendlich den achten Platz im Finale davontrug.
Was uns in Lissabon erwartet:
Interpret: AWS
Titel: Viszlát nyár
Gesungen auf: Ungarisch
Text & Musik: Dániel Kökényes, Bence Bruckner, Áron Veress, Soma Schiszler, Örs Siklósi
Teilnahme im…: zweiten Semifinale am 10. Mai
Über den Künstler: AWS ist eine Post-Hardcore-Band die sich 2006 in Budakeszi, einem Vorort der ungarischen Hauptstadt gegründet hat und aus Leadsänger Örs Siklósi sowie den beiden Gitarristen Bence Brucker und Dániel Kökényes, Schlagzeuger Áron Veress und Bassist Soma Schiszler besteht. 2011 wurde die erste Single "Fata Morgana" veröffentlicht, seither folgten noch drei Alben. Primär handelt es sich bei AWS um eine Liveband, die u.a. beim Sziget Festival aufgetreten sind oder auf Konzertour durch Österreich, England, Rumänien und Slowenien unterwegs sind. 2011 wurden sie mit dem MTV Award als beste Band ausgezeichnet. Sie stehen beim Plattenlabel Edge Records unter Vertrag. Bei "A Dal", dem ungarischen Vorentscheid konnte sich die Gruppe in den Vorrunden und im Halbfinale jeweils an die Spitze setzen, im Finale wertete die Jury sie auf den vierten Platz herunter, im Televoting siegten sie jedoch souverän.
Eurofire’s Kommentar:
Bewertung: 7 von 10 Punkten
AWS bringen ein Lied mit Aggressionspotential mit. Für die meisten Zuschauer des Eurovision Song Contests mag es Lärm sein. Laut ist es auch, trotzdem werden sich die Ungarn ganz bestimmt etwas dabei gedacht haben, als sie die Band beim Vorentscheid "A Dal" ausgesucht haben. Hardcore und Rock sind sonst überhaupt nicht mein Fall, in diesem Jahr verleiht das Lied dem Wettbewerb aber eine tolle Farbnouance. Sofern genügend Fans jener Stilrichtung einschalten, die meist wie Pech und Schwefel zusammenhalten, könnte es mit dem Finale durchaus etwas werden. Ich hätte die Poppersträger gern im Finale, wobei ich mir auch vorstellen kann, dass "Viszlát nyár" es schwer haben könnte. Andererseits... wenn man bedenkt, mit was für Liedern es Georgien z.B. 2011 oder 2016 ins Finale geschafft hat...
Video:
AWS - Viszlát nyár