Sonntag, 18. Mai 2025

Österreich: Teurer Spaß mit interessierten Städten


Österreich
- "Sorry an den ORF, das wird jetzt teuer.", war eines der ersten greifbaren Zitate von JJ nach seinem Sieg beim Eurovision Song Contest vergangene Nacht in Basel. Und tatsächlich machte bereits vor dem Finale von Basel die Meldung die Runde, dass der ORF sparen müsse und die Ausrichtung im kommenden Jahr auch noch mit einer Reihe anderer Großveranstaltungen kollidiert. Erfahrungsgemäß wird es bereits in der kommenden Woche erste planerische Zusammentreffen geben, denn der Eurovision Song Contest bedarf einer langen Vorbereitung, wie etwa die Schweiz mit Präzisionsarbeit gezeigt hat.

Glücklicherweise kann sich der ORF zumindest nicht über einen Mangel an interessierten Städten beklagen, die die Gunst der Stunde nutzen, um das größte Unterhaltungsformat der Welt in die eigene Stadt zu holen und sowohl von seiner weltweiten Aufmerksamkeit als auch wirtschaftlich von ihm zu profitieren. Die Stadt Liverpool als Gastgeber von 2023 rechnet noch heute mit langzeitlichen Gewinnen durch den Wettbewerb. Erste Städte haben in Österreich bereits nach wenigen Stunden ihr grundsätzliches Interesse an der Ausrichtung des Song Contests 2026 bekundet.

"Wien ist bereit, auch diesmal Bühne Europas zu sein.", wird Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zitiert. Man habe bereits vor zehn Jahren gezeigt, dass man auf internationale Großereignisse vorbereitet ist und diese "mit Professionalität, Gastfreundschaft und kultureller Strahlkraft" ausrichten könne. Insbesondere im Rahmen der Infrastruktur und der Beherbergungsmöglichkeiten hat Wien logischerweise das größte Potenzial, nach dem 60. auch den 70. Eurovision Song Contest auszurichten. Weiteres Interesse signalisierte darüber hinaus die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck.

"Ich habe schon den Auftrag gegeben, alle Unterlagen vorzubereiten, es gab Gespräche mit dem Tourismusverband, auch in Richtung ORF führen wir schon Gespräche und auch mit den Veranstaltungsstätten, wie wir ein gutes Angebot für unsere Stadt machen können.", sagte Bürgermeister Johannes Anzengruber gegenüber dem ORF. Wie schon im Bewerbungsverfahren 2014 plant Innsbruck damit eine Bewerbung für das kommende Jahr. Weiteres Interesse suggierte zudem Oberwart im Burgenland, das schon vor zehn Jahren mit einer Bewerbung für Aufsehen sorgte.