Schweiz - Und wieder ist ein Probentag absolviert, die erste Hälfte des zweiten Halbfinals hat seine erste Pflichtveranstaltung absolviert. In der St. Jakobhalle ging es am Morgen mit Go-Jo aus Australien los und endete mit der litauischen Gruppe Katarsis. Recht verregnet startete der dritte Tag, im Inneren ging es allerdings fröhlich los, der Milkshake Man aus Down Under hat sich im Stil der 70er gekleidet, mit einem weißen Anzug mit rot-gestreiftem Anzug und Krawatte, begleitet von zwei Tänzern. Den Eiscreme-Truck musste man scheinbar in der südlichen Hemisphäre lassen, versprochen wird uns jedoch trotzdem ein zentrales Requisit.
Danach folgte auf dem undankbaren zweiten Platz die montenegrinische Sängerin Nina Žižić, die 12 Jahre nach ihrem Debüt beim Song Contest mit einer Balkanballade zurückkehrt. Nina ist allein auf der Bühne, trägt ein weißes Kleid und eine Maske, wie man sie auch im Musikvideo zu "Dobrodošli" sieht, die bleibt auch bis zum ersten Chorus. Auf dem Hintergrund werden weiße Lichtpartikel projiziert, die wild durcheinander wirbeln. Generell hat man sich mit Bodennebel und markantem Lippenstift offenbar Gedanken gemacht, die Performance nicht zu überladen und setzt akzentuierte Kontraste zum Australier zuvor.
Emmy beginnt ihre "Laika party" auf einem glänzenden Metallpodest, ihr Bruder Erlend begleitet sie am Keyboard. Hinzu kommen vier Tänzerinnen mit silbernen Kostümen, alles wirkt weltraumtauglich. Für die LEDs hat man sich auf neonfarbene Planeten entschieden, am Ende wird aus Sternen die Kontur von Laika angeschlagen. Unmittelbar darauf folgte die Folklorenummer von Tautumeitas, die ihren Schleier aus der Supernova mit nach Basel gebracht haben, wie es auf Reddit heißt, hat man sich im Großen und Ganzen am Auftritt beim lettischen Vorentscheid orientiert, jedoch hat man sich kostümtechnisch an der Farbe Gold orientiert und setzt auf passenden Kopfschmuck.
Nach der Pause ging es für Parg aus Armenien auf die Bühne. Man hat sich einige Änderungen überlegt, nicht zuletzt um sich von der norwegischen Performance abzuheben. So gibt es nun ein neues Beleuchtungskonzept, die Rüstung, die Parg noch beim Vorentscheid getragen hat ist einer schwarzen Weste und einer mit Nieten besetzten Lederhose gewichen. Zudem werden uns zahlreiche Pyroeffekte versprochen. Danach folgte Favorit JJ aus Österreich, der seine Performance farblich in Schwarz-Weiß hält. Es hat ein Boot mit auf die Bühne gebracht, klammert sich während der Performance an dessen Mast und singt in Tenor-Manier gegen den Wind. Man darf gespannt sein, wie das Ganze live ausschaut und vor allem klingt.
Klavdia aus Griechenland hingegen bringt statt eines Seelenfrachters einen Stein mit auf die Bühne. Die Griechen haben ihre Performance ebenfalls noch einmal grundlegend überarbeitet, so hat man versucht mit Vulkanen und brennenden Bäumen während der Strophen das Gefühl der Trennung zu vermitteln, Details folgen mit der Präsentation der entsprechenden Bilder, die später von der EBU freigegeben werden. Abgeschlossen wurde der Probentag von Litauen, deren Band Katarsis mit ihrem experimentellen und eigenwilligen Titel ebenfalls gegen die Windmaschine ankämpfen, das Lied endet mit einem grellen Lichtblitz auf den LEDs, im Vergleich zur Vorentscheidung soll die Show runder und besser wirken.
Das alles kann man natürlich bisher nur so wiedergeben, wie es von offizieller Seite aus beschrieben wurde, auf Einzelheiten kann man erst nach dem zweiten Probendurchlauf eingehen, wenn es tatsächlich auch den Journalisten freisteht, Bild- und Tonmaterial einzusehen. Somit verbleiben wir weiterhin gespannt und werfen zum Abschluss noch einen Blick auf den vierten Probentag, der wie üblich um 10:30 Uhr beginnt. Heute sind u.a. Miriana Conte aus Malta, Adonxs aus Tschechien und am Ende Erika Vikman aus Finnland dabei, auf Letztere darf man extrem gespannt sein, zählt sie doch zum erweiterten Kreis der Favoriten, zumindest in der Bubble.