Schweiz - Nach der kleinen kreativen Schaffenspause in Basel ging es planmäßig um 14:10 Uhr mit dem Duo aus Albanien weiter. Beatriçe Gjergji und Kolë Laca alias Shkodra Elektronike bestiegen die Bretter, die in den nächsten 14 Tagen die Welt bedeuten und wurden auch mit Spannung erwartet. Wenig überraschend hat man sich für die Farbgebung Rot und Schwarz entschieden, Beatriçe im roten Gewand, in der Szenerie schwarz-weiße Leuchtkästen, daneben Kolë mit seiner Trommel. Albanien holt in diesem Jahr die Freunde traditioneller Klänge ab und dürfte damit recht weit kommen, sofern die orchestrale Inszenierung zündet, Pyroeffekte sollen in jedem Fall gezündet werden.
Es folgte Claude aus den Niederlanden, der nach Beschreibungen der Offiziellen sehr mit der Kamera spielt, man darf also imposante Nahaufnahmen erwarten. Sein Outfit für die Liveshow gibt es bereits bei Instagram zu bestaunen, Lila mit Perlenapplikationen, das Szenenbild orientiert sich ein bisschen an der "Comme-ci comme-ça"-Mentalität des Musikvideos, die am Ende in fröhlichen Farbtönen aufgeht. Anders beim kroatischen Auftritt, der noch einmal im Vergleich zur Dora generalüberholt wurde.
Marko Bošnjak trägt Schwarz und Pelz und mimt auf der Bühne den dunklen Lord, der mit Heimtücke seinen giftigen Kuchen anrührt. Tatsächlich steht auf der Bühne ein Kessel, in dem die Ingredenzien landen. Musikalisch wechseln die drückenden Bässe der dunklen Performance gepaart mit den bittersüßen Zuckertönen, ein bisschen hat das Ganze von Bambie Thug, die jedoch ihre Dämonen bekämpft hat, während Marko sie eher herausbeschwört.
Schlussendlich durfte dann noch Theo Evan für Zypern auf die Bühne, der sich ein erfahrenes Team für sein Staging beschafft hat. Erwartbar gab es wilde Tanzchoreographien und dystopische Kulissen, schwarze Kostüme und irgendwie alles was sich konträr zur eigentlichen Sonnenscheininsel stellt. Die "einmalige" Performance war Theos Darstellung des Vitruvianischen Mannes am Gestänge, das man mit auf die Bühne geschleppt hat. Inwiefern das Geschriebene und im Kopf ausgemalte nun mit dem gemein hat, was wir im ersten Halbfinale zu sehen bekommen, bleibt natürlich zunächst abzuwarten. Es hat ein wenig von Glaskugelleserei, wenn man versucht aus einem Reddit-Beitrag eine komplette Inszenierung herauszulesen...
Der zweite Probentag endete jedoch nicht mit Zypern, sondern mit einer Nachricht von der norwegischen Delegation. Während Kyle Alessandro morgens noch geprobt hat, lag er nachmittags auf dem Zahnarztstuhl und ließ sich einen Weisheitszahn ziehen. Delegationsleiter Mads Tørklep erklärte: "Er konnte heute früh kaum den Mund öffnen und nahm starke Schmerzmittel, um die Probe zu Ende zu bringen." Bis Mittwoch gilt es für Kyle nun sich zu schonen und körperliche Anstrengungen zu vermeiden, Termine und Interviews wurden für die nächsten beiden Tage abgesagt.
Während die zweite norwegische Probe für Mittwoch angesetzt ist, geht es morgen für die ersten acht Nationen aus dem zweiten Halbfinale erstmals auf die Bühne. Beginnen wird der Milkshake Man aus Australien, gefolgt von Nina aus Montenegro, den Tag beschließt die Gruppe Katarsis aus Litauen. Und zu guter Letzt noch eine Nachricht vom Schweizer Fernsehen, das bestätigt, dass Marina Zatti in diesem Jahr ebenfalls als eine der Interval-Acts auf der Bühne in Basel dabei sein wird. Bei der großen Anzahl von ehemaligen Teilnehmern darf man sehr gespannt sein, was sich die Organisatoren da überlegt haben.
Der kurze Überblick über die morgigen Proben: