Sonntag, 31. Oktober 2021

Türkei: "We never got any explanation"


Türkei
- Die Türkei ist nach wie vor nicht auf der Teilnehmerliste des Eurovision Song Contests zu finden, seit dem letzten Auftreten von Can Bonomo in Baku fehlt das Land mit großer Zielsicherheit in den Listen des Wettbewerbs. Als Argument hat der Sender TRT in der Vergangenheit immer wieder die Big Five-Regelung, die generelle Wiedereinführung der Juroren und die Verzerrung "ethischer Werte" angegeben. Nun hat sich der ehemalige Supervisor Jon Ola Sand zu Wort gemeldet und erklärt, TRT habe der EBU gegenüber nie eine offizielle Begründung abgeliefert.

Im Interview mit dem Podcast "Eurovision Legends" sagte Sand, dass das türkische Fernsehen nie eine ausführliche Erklärung abgegeben hat, warum es nicht mehr am Wettbewerb teilnimmt und er selbst seine Informationen auch nur aus anderen Quellen gezogen hat. Er selbst glaubt nicht daran, dass es mit dem Regelwerk der Veranstaltung zusammenhängt, diese Thematik hätte man in einem einfachen Dialog besprechen können. Man habe dennoch in den vergangenen Jahren mehrere tiefgehende Gespräche mit dem türkischen Fernsehen geführt.

Die EBU bestätigte erst im Juni diesen Jahres, dass man weiterhin Gespräche mit TRT führe und man hofft, dass der Sender sich wieder zu einer Teilnahme durchringen kann, 2022 wird dies jedoch offenkundig noch nicht der Fall sein. Im gleichen Podcast thematisiert Jon Ola Sand auch weitere Punkte, die immer wieder in Song Contest-Medien auftauchen, wie z.B. die möglichen Debüts von Liechtenstein, Kasachstan und dem Kosovo sowie Problematik mit arabischen Ländern wie Tunesien oder dem Libanon. Den kompletten Podcast mit Jon Ola Sand kann man sich hier anhören.