Donnerstag, 14. Oktober 2021

Beyond Eurovision (242): Cookinseln


Cookinseln
- Quasi antipod zu Europa erstrecken sich die Cookinseln im Südpazifik. Der Archipel, der in freier Assoziierung mit Neuseeland steht, besteht aus zwei Inselgruppen, dem Nordteil mit Inseln wie Pukapuka, Penrhyn und dem Suwarrow-Atoll und den südlichen Inseln wie Aitutaki und der Hauptinsel Rarotonga. Die meisten der etwa 18.500 Einwohner sind lokale Māori, die neben der Handels- und Verkehrssprache Englisch auch je nach Insel eigene Sprachen ihr Eigen nennen. So existiert auf der Hauptinsel Rarotonga, auf der auch der Hauptort Avarua liegt, die rarotonganische Sprache, die eng mit dem Tahitianischen verwandt ist und seit 2003 den Charakter einer offiziellen Amtssprache genießt.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Avarua
Sprachen
Englisch, Rarotonganisch
Fläche
242km²
Währung
Neuseeland-Dollar (NZ$)
Einwohner
18.600
Internet-TLD
.ck
Zeitzone
UTC -10
Wiki-Info

Etwa im 9. Jahrhundert wurden die Cookinseln von Samoa aus entdeckt und durch polynesische Seefahrer besiedelt. Für Europa wurden die Inseln vom Spanier Alvaro de Mendaña de Neyra entdeckt, der 1595 auf Pukapuka landete. Auf eben jener Insel versuchten die Briten im 18. Jahrhundert einen Außenposten zu errichten, was aufgrund der Beschaffenheit der Insel scheiterte. Zwischen 1773 und 1779 war James Cook in der Region unterwegs, ihren Namen erhielten die Inseln vom deutschbaltischen Admiral von Krusenstern zu Ehren von James Cook. 1893 wurden die mittlerweile britisch verwalteten Inseln die erste Region der Erde, in der das Frauenwahlrecht eingeführt wurde.

Heute nimmt Neuseeland die Rolle der "Schutzmacht" wahr und verwaltet die Cookinseln in freier Assoziation stehend in handels- und außenpolitischen Themen. Seit 2001 pflegt Deutschland diplomatische Beziehungen mit den Cookinseln, die weitreichende Autonomie genießen und u.a. mit eigenen Mannschaften bei sportlichen Ereignissen, etwa den Olympischen Spielen antreten. Zudem können sich die Cookinseln auch nach fast zwei Jahren damit rühmen, noch keinen bestätigten Fall von COVID-19 zu haben, dafür gelten jedoch auch strenge Ein- und Ausreisebestimmungen, die es momentan schier unmöglich machen, die Strände von Aitutaki und Co. zu besuchen.

Musikalisch leben die Traditionen des Südpazifiks auf den Cookinseln weiter. Insbesondere stimmlich sind viele Lieder herausfordernd, die besondere Art des A cappella-Gesangs wird Imene Tuki genannt. Neben den traditionellen Tönen und Tänzen, die sich von Insel zu Insel unterscheiden, hat aber auch hier die moderne Popmusik Einzug gehalten. Insbesondere neuseeländische Musik ergänzt das Portfolio insulanischer Melodien. Präsentieren möchte ich hier heute aber die Formation Enua Manu, eine von vielen Folkloregruppen, die neben einem reichhaltigen Tanz- und Weisenfundus auch die Innovation des Autotunes für sich entdeckt haben.

Enua Manu - Mou mai koe