Samstag, 23. Oktober 2021

Beyond Eurovision (248): Fidschi


Fidschi
- Inmitten des Südpazifiks liegen die Fidschi-Inseln, ein verstreuter Archipel, bestehend aus 332 Inseln, von denen Viti Levu und Vanua Levu die größten sind. Vor rund 3.000 Jahren wurden die Inseln durch malaiischen Seefahrern entdeckt und besiedelt, knüpften dabei Kontakte mit polynesischen Völkern und errichteten ein für den Südpazifik typisches Häuptlingssystem. 1643 war es der niederländische Seefahrer Abel Tasman, der die Inseln entdeckte, 1774 landete James Cook an, ab 1835 entstanden britische Handelsposten, ins Empire wurden die Inseln schließlich 1874 einverleibt und Zuckerrohr angepflanzt.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Suva
Sprachen
Fidschianisch, Fiji-Hindi, Englisch
Fläche
18.274km²
Währung
Fidschi-Dollar (F$)
Einwohner
890.000
Internet-TLD
.fj
Zeitzone
UTC +12
Wiki-Info

Um den Mangel an Facharbeitern auszugleichen, siedelten die Briten indische Arbeitskräfte an, bis 1916 waren es rund 61.000. Diese stellen noch heute einen beachtlichen Anteil an der Bevölkerung, bis 1997 waren sie sogar in der Mehrheit. Nach dem Erreichen der Unabhängigkeit und den Wahlsiegen indischer Parteien putschten sich Melanesier an die Macht, Verfassungsänderungen führten dazu, dass beide Bevölkerungsgruppen sich in politischen Konflikten gegenüberstanden. Mittlerweile hat sich die Situation beruhigt, dennoch kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen beiden Volksgruppen. Neben dem Fidschianischen ist auch der lokale Hindi-Dialekt offizielle Amtssprache des Landes.

Touristen, die zu einer bedeutenden Einnahmequelle geworden sind und über Nadi (sprich Nandi), ein großes Flugdrehkreuz im Südpazifik einreisen, erleben eine vielfältige Kultur, geprägt durch melanesische und indische Bräuche, die parallel nebeneinander existieren. Verständigen können sich beide Ethnien jedoch auf den Volkssport Rugby, bei dem fidschianische Sportler in jüngster Zeit Olympisches Gold heimbrachte. Musikalisch baut die lokale Kultur wie andere melanesische Staaten auf Instrumente wie die Gitarren, Mandolinen und Ukulelen. Hinzu kommen typische Instrumente des indischen Kulturkreises, seit den 80er Jahren vermischt sich folkloristische Musik auch mit modernen westlichen Strömungen.

1995 gründete sich die Gruppe Black Rose, die sich der typischen fidschianischen Instrumentalisierung verbunden fühlt und inzwischen beim neukaledonischen Label Mangrove Productions unter Vertrag steht. Die Gruppe um Leadsänger und Gitarrist Timoci Ratusila besteht je nach Besetzung aus bis zu neun Mitgliedern. 2000 erschien das erste Album "Voices of nature". 2005 erfolgte die Umbenennung der Gruppe in Rosiloa, analog zum bis dahin dritten Album. Die letzte bekannte Aufnahme der Band, die sich selbst in das Genre Weltmusik einsortiert, entstand im Jahr 2009 mit dem Album "Ancient pulse", dennoch musiziert die Gruppe bis heute und tritt auch in anderen Ländern des Südpazifiks auf.

Rosiloa - Liva liva