Montag, 11. Oktober 2021

Ungarn: "A Dal"-Regelwerk nennt keine Eurovision


Ungarn
- Gleich mehrere Gründe sprechen dagegen, dass das ungarische Fernsehen MTVA zum Eurovision Song Contest 2022 nach Turin zurückkehren wird. Zum einen wurde das Regelwerk von "A Dal" vorgestellt, in dem keine Rede vom Eurovision Song Contest ist und in den Kriterien für die Teilnahme an "A Dal" auch Beiträge erlaubt sind, die ab dem 30. März 2021 veröffentlicht wurden. Zugleich dürfen maximal zehn Personen auf die Bühne, beim Song Contest selbst sind es lediglich sechs Personen. Der Sender hat sich bisher nicht näher zur Thematik Eurovision geäußert.

Der Sieger von "A Dal" erhält auch im kommenden Jahr wieder eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 10 Millionen Forint und mehrere Auftrittsangebote zur Promotion seines Liedes in Funk und Fernsehen sowie, falls Corona dies erlaubt, bei öffentlichen Veranstaltungen. Gesucht werden für die Vorrunden der Show, die bis 2019 als ungarischer Vorentscheid diente, ungarische Staatsbürger bzw. ungarische Muttersprachler, die am 1. Januar 2022 mindestens 16 Jahre alt sind. Die Songs dürfen die Länge von drei Minuten nicht überschreiten.

Bis zum heutigen Tage können sich Rundfunkanstalten ohne finanzielle Strafen zu fürchten bei der Europäischen Rundfunkunion wieder von der Teilnehmerliste des Eurovision Song Contests 2022 streichen lassen. Ob das ungarische Fernsehen MTVA hierfür überhaupt gemeldet war, ist nicht bekannt. Generell schweigt der Sender in Budapest seit seiner Abkehr vom Song Contest 2020, insbesondere darüber, aus welchen Gründen man dem Wettbewerb fernbleibt. Zuletzt nach Joci Pápai mit "Az én apám" am Song Contest in Tel Aviv teil, schied dort jedoch als 12. im Halbfinale aus.