Mittwoch, 2. Mai 2018

Tag 4: In Lissabon geht die Sonne unter



Portugal - Jetzt wissen wir also, womit uns die 37 Halbfinalisten am 8. und 10. Mai beglücken werden, heute probten zwischen Georgien und der Ukraine die verbliebenen Kandidaten zum ersten Mal in der Altice Arena und es gab an sich nur wenige Überraschungen, sowohl was das Staging angeht, als auch die gesanglichen Höhen und Tiefen. Einzig Slowenien hat sich mit seiner inszenierten Tonpanne ins Gespräch gebracht, in Lissabon wurde dieser Effekt nicht sonderlich gut aufgenommen.

"Slowenien muss auffallen"
Lea Sirk fragt die Regie
Tatsächlich ist es so, dass Lea Sirk mit ihrem "Hvala, ne!", bei dem sie den letzten Teil noch auf Portugiesisch gesungen hat, auf dem letzten Platz der Buchmacher liegt, sogar noch hinter San Marino. Das würde mir als Delegationsleiter zu denken geben. Selbst ein möglicher Krisenstab dürfte das Unheil aber kaum aufhalten, sodass wir davon ausgehen müssen, dass Slowenien auch bei seiner zweiten Probe am Samstag wieder Aussetzer einbaut und a capella fortfährt... Beim Meet & Greet erklärte Lea, dass Slowenien eine kleine Nation ist und allein deshalb beim Song Contest schon um jeden Preis auffallen müsse.

Positiv aufgefallen ist für mich heute die georgische Probe. Das sieht alles ziemlich anständig aus, auch wenn das Lied keinen Nerv trifft bei mir, so haben Iriao doch eine vorzeigbare Performance geliefert. Ob Europa damit etwas anfangen kann, halte ich aber für unrealistisch. Da wird die Folgenummer aus Polen, wenn auch sehr dünn vorgetragen, mehr Anrufe erhalten. Morgen um 10 Uhr Ortszeit und 11 Uhr unserer Zeit beginnt das Spektakel dann wieder mit Semifinale eins, Startnummer eins: Aserbaidschan.

Keine ernsthafte Verletzung:
Mikolas steht morgen wieder
auf der Bühne
Wir können gespannt sein auf die ersten Einstellungen, so wie wir sie auch bei den Halbfinals am Fernseher erleben werden und werden auch Zeuge möglicher Veränderungen im Vergleich zu den ersten Proben. Wer auf jeden Fall seine Performance anpassen wird ist Mikolas Josef aus Tschechien. Er bestätigte via Instagram, dass er morgen bei der zweiten Probe wieder auf der Bühne stehen wird und auch bei der PK im Anschluss vor Ort ist. Abermals betonte er, dass es für ihn keine andere Option gebe, als aufzutreten. Das ist Kampfgeist, gleichzeitig bedankte er sich für den Support dem ihn die Fans, Kollegen und das Song Contest-Team gegeben haben.

Mikolas Josef: "There is more to music than flips"

Es gibt darüber hinaus etwas richtigzustellen. Der russische Perwy Kanal wird das erste Semifinale des Eurovision Song Contests zwar tatsächlich zeitverzögert übertragen, dies liegt aber nicht am irischen Auftritt der beiden männlichen Tänzer, sondern an der Tatsache, dass am 8. Mai in Russland und anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion der "Tag der Befreiung", sprich das Ende des Großen Vaterländischen Krieges mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches 1945 gefeiert wird und der Sender diesbezüglich sein TV-Programm anpasst. 

Gibt den Kandidaten seinen
Segen, Gereon Alter (kath.)
Nachtragen möchte ich außerdem, dass die ARD ihren Sprecher für das "Wort zum Sonntag" am 12. Mai benannt hat. Ab 20:55 Uhr, also fünf Minuten vor dem Beginn des Eurovision Song Contests, wird der Essener Pfarrer Gereon Alter das "Wort zum Sonntag" sprechen und sich mit den aktuellen Themen des Deutschen Katholikentags auseinandersetzen. Für den Eurovision Song Contest hat das zwar keine Bedeutung, die kleine Leerlauf-Phase zwischen Countdown-Show und Finale ermöglich aber einen letzten Toilettengang, das Anbrechen der Chips-Reserven oder das Nachschenken kalter Getränke.

Die Koffer sind noch nicht da, die polnische PK fand zum Teil in Bademänteln statt |
AWS haben heute für Ungarn einen deutlichen Akzent gesetzt