Dienstag, 29. Mai 2018

Australien: SBS-Senderchef erwägt keinen Boykott


Australien - Senatorin Lee Rhiannon von der grünen Fraktion in Australien hat bei seiner Senatssitzung die Fragestellung eingebracht, ob das australische Fernsehen SBS angesichts der jüngsten Vorkommnisse im Gazastreifen erwägt, den Eurovision Song Contest 2019 in Israel zu boykottieren. Senderdirektor Michael Ebeid sprach sich allerdings dagegen aus und begründet dies mit der unpolitischen Ausrichtung des Wettbewerbs.

Ebeid erklärte, der Song Contest sei nach dem Zweiten Weltkrieg initiiert worden, um Nationen zu vereinen. "Bei der Eurovision geht es darum, die Politik zu vergessen. All dies zu vergessen und eine Einheit zu bilden und Länder zusammenzubringen, im Sinne eines Liedes, einer Feier und im Sinne von Kultur.", sagte Ebeid am Dienstag. Er könne keinen Grund erkennen, warum der Wettbewerb im nächsten Jahr nicht in Australien ausgestrahlt werden sollte.

Auch in Hinblick auf die Boykottambitionen einiger Nationen sagte Ebeid: "Ich kann keinerlei ernsthafte Boykottbestrebungen erkennen. Ich weiß, dass einige davon gesprochen haben, aber die Europäische Rundfunkunion vereint Menschen und Gemeinschaften, sie ist nicht dafür da um zu spalten und der Eurovision Song Contest ist etwas, dass die Politik übersteigt." Australiens aktive Teilnahme 2019 hängt, wie üblich, zunächst von einer offiziellen Einladung ab.