Iranische Geistliche drohen unverholen damit, Städte wie Tel Aviv oder Haifa auszulöschen, sollte die dortige Regierung "etwas Dummes tun". Und schon steht der Eurovision Song Contest, der noch nicht einmal seit 24 Stunden vorbei ist, wieder im Zeichen der Politik. Israel wird den Eurovision Song Contest 2019 ausrichten, hieß es gestern Abend auf der Pressekonferenz, bei der neben Netta Barzilai und Vertretern des Rundfunks IPBC auch EBU-Supervisor Jon Ola Sand anwesend war, die Frage wo beantworteten israelische Medien heute schon ausführlich.
Der Bürgermeister von Jerusalem sichert Unterstützung zu, um den Zuschlag zu erhalten, Tel Avivs Bürgermeister Ron Huldai sagte dem Song Contest bereits ab. Wäre der Wettbewerb dort doch aber im Geiste der Werte, die er vermittelt, besser aufgehoben. Tel Aviv gibt sich fortschrittlich, liberal und offen. Partynächte in der Stadt sollen legendär sein, auch die Eurovisions-Community würde lieber an die israelische Küste pilgern als ins verschlossene Jerusalem. Dort wird jedoch schon geplant.
In den kommenden Tagen und Wochen wird die Europäische Rundfunkunion Gespräche mit dem Sender IPBC aufnehmen und Verhandlungen zu Termin, Austragungsort und Location treffen. Mangels Alternativen dürfte Jerusalem als Gastgeber für 2019 so gut wie gesetzt sein. Die Absage von Tel Avivs Oberbürgermeister bekräftigt diese bedauernswerte These. Es hätte so schön werden können, wollte uns Nadav Guedj laut seinem Songtext doch schon 2015 Tel Aviv zeigen. Noch ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen, die EBU muss auch grünes Licht geben.