Italien - Die letzte öffentliche Probe, abgesehen von den beiden Zusatzproben durch Dänemark und Griechenland, gaben die Italiener am Mittag. Ermal Meta & Fabrizio Moro haben wieder einmal eine starke Präsenz gezeigt und sich im Vergleich zum San Remo-Festival im Februar kein bisschen verbogen. Sie treten wieder in Jeans auf und donnern ihren Beitrag, der so reich an Worten ist wie sonst kein anderer Titel in diesem Jahr. Dabei huschen CGI-Einblendungen in sämtlichen Sprachen über den TV-Bildschirm.
Die Bühne ist bei den Italienern in Rot gehalten, beide stehen zunächst an den Mikrofonen nebeneinander, trennen sich dann später und gehen über die beiden Brücken um dann zum Finale auf dem Catwalk der Bühne wieder zusammenzufinden. Insbesondere die Gestiken und Mimik der Akteure sorgt dafür, dass der Song glaubhaft dargeboten wird und anders als bei Frankreich kann man eher erahnen, dass es um ein ernstes Thema geht. Nach zwei sehr erfolgreichen Durchgängen war Fabrizio Moro ganz erstaunt als er von der Regie gebeten wurde, noch einmal zu singen. Offenbar hielten es die Italiener selbst schon für eine ausgereifte Darbietung.
Für mein Empfinden war es die stärkste der Finalproben und Italien kann wieder einmal stolz auf sein Gesamtpaket sein. Zumal handelt es sich bei den beiden Interpreten um starke Stimmen und Musiker, die auch unabhängig von ihrem Zusammenspiel für Lissabon eigene funktionierende Karrieren haben. Die Punkte aus Albanien dürften dank Ermals Herkunft ohnehin sicher sein, viele weitere dürften, insbesondere durch die Juroren folgen. Ich nehme an, dass Italien mit "Non mi avete fatto niente" wieder einmal an den Top Ten kratzen wird und sich die Qualität, die sich schon in San Remo aufgezeigt hat, belohnt wird.
Als einzige Nation, die automatisch für das Finale gesetzt ist, ziehen die Italiener einen Startplatz in der zweiten Hälfte. Wo genau die Big Five platziert werden hängt von den Produzenten der Show ab, die nach der Pressekonferenz der Semifinalisten in der Nacht zum 11. Mai die Reihenfolge nach verschiedenen Gesichtspunkten zusammenstellen. Man habe noch einige kleinere Änderungen vorgenommen, nun sei man zufrieden. Delegationsleiter Nicola Caligiore erklärte, dass er sich persönlich sehr gefreut hat, dass Ermal und Fabrizio als Sieger des San Remo-Festivals die Einladung zum Eurovision Song Contest angenommen haben. Und damit ging auch die letzte Pressekonferenz des Jahrgangs zu Ende.
Große Stimmen und wenig Show: Ermal Meta & Fabrizio Moro |
Wieder einmal liefert Italien Qualität ab, ich gehe von einer Platzierung um die 10 aus |
2. Probe: Ermal Meta & Fabrizio Moro - Non mi avete fatto niente