Dienstag, 27. März 2018

Road to Lisbon (11/43): Malta


Malta - Malta - Malte - Malta

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Valletta (Luftlinie nach Lissabon: 2.101km)
Einwohner: 433.300
Fläche: 316km²
Sprachen: Maltesisch, Englisch

Trivia To Go: 1972 schlug der damalige libysche Machthaber Muammar al-Gaddhafi dem sozialistischen maltesischen Premier Dom Mintoff vor, beide Länder zu einer Bundesrepublik zusammenzuführen. Libyen bot Malta hierfür eine Milliarde US-Dollar, der Deal kam jedoch nie zustande. Dennoch blieben die Beziehungen beider Länder bis heute auf einem freundschaftlichen Niveau, insbesondere aufgrund der Sprachverwandtschaft zwischen dem Maltesischen und dem Arabischen. Beim Eurovision Song Contest gab es Maltesisch zuletzt in den 70er Jahren zu hören.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1971 mit Joe Grech
Teilnahmen insgesamt: 30 (davon 5x Top Five)
Bestes Ergebnis: 2. Platz (2002 mit Ira Losco und 2005 mit Chiara)
Größer Punktelieferant:  Großbritannien (146)
Im letzten Jahr: 16. Platz im Semifinale im Claudia Faniello
Zuständiger Rundfunk: TVM

Die letzten drei Jahre: 
Die ganz großen Zeiten Maltas beim Eurovision Song Contest sind vorbei. Der Glanz der eurovisionsverrückten Nation, die sich einen Wettbewerb auf der Insel immer noch von ganzem Herzen wünscht, ist weg. 2015 spürte Amber dies im Halbfinale, die mit "Warrior" im Halbfinale ausschied. 2016 nominierte Malta daher eine der großen Nummern vergangener Tage, doch auch Ira Losco konnte mit ihrem "Walk on water" nur den 12. Platz im Finale von Stockholm erringen, maßgeblich durch die Juroren weniger durch die Zuschauer. Vergangenes Jahr flog Claudia Faniello, Dauergast des Malta Song For Europa mit dem wunderschönen "Breathlessly" im Halbfinale raus, auch sie erhielt nur Punkte von den Juroren.

Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Christabelle Borg
Titel: Taboo
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Johnny Sanchez, Thomas G:son, Muxu, Christabelle Borg
Teilnahme im…: zweiten Semifinale am 10. Mai

Über den Künstler: Christabelle Borg wurde am 28. April 1992 in Mġarr auf Malta geboren und sammelte erste TV-Erfahrungen als Teenager indem sie kindgerechte Formate wie "Teen Trouble" oder "Teen Traffic" moderierte. Später folgte ein Musikstudium am Mount Saint Mary's College in Hollywood. 2014 nahm sie erstmals am Malta Song For Europe teil, mit dem Titel "Lovetricity" belegte sie den achten Rang. Ein Jahr später nahm sie mit "Rush" erneut teil und wurde hinter Amber Zweite. 2016 folgte mit "Kingdom" ein vierter Platz. Im vierten Anlauf schaffte es Christabelle, die in Lissabon nur unter ihrem Vornamen auftreten wird, sich gegen die Konkurrenz auf nationaler Ebene durchzusetzen.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 3 von 10 Punkten

In diesem Jahr hat mich auf Malta irgendwie rein gar nichts vom Hocker gehauen, insofern geht es schon in Ordnung, dass mit Christabelle erneut eine Interpretin zur Eurovision fährt, die es Jahr für Jahr unermüdlich im Vorentscheid probiert. "Taboo" ist keineswegs schlecht, aber viel zu unscheinbar für den Wettbewerb und auch eine recht flache Nummer. Thomas G:son hatte schon bessere Titel im Angebot, insofern fürchte ich, dass Malta auch 2018 im Halbfinale den Kürzeren ziehen wird. Hervorzuheben ist allerdings noch das Musikvideo zum Song, eine grotesk inszenierte und sich mir nicht erschließende Darstellung zwischen Ringkampf und Frauenhandel...


Video:

Christabelle - Taboo

Ein Wort zu...:
Tunesien - Letzte Teilnahme: bislang keine, geplant 1977

Tunesien wollte in den späten 70er Jahren hoch hinaus und hatte sich aktiv um einen Startplatz beim Eurovision Song Contest beworben, was aufgrund der EBU-Sendegrenzen möglich ist. Den vierten Startplatz loste man dem nordafrikanischen Land zu, das sich wenig später jedoch aufgrund der Teilnahme Israels den arabischen Brüdern verpflichtet sah und zurückzog. Seither gab es nie wieder Pläne Tunesiens am Eurovision Song Contest teilzunehmen. 2015 schickte man eine beobachtende Delegation zum Song Contest nach Wien, eine aktive Teilnahme hat sich daraus aber ebenfalls nicht ergeben.